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Nein, jemanden, der auf die Grünen los geht, während er noch in einer Koalition mit ihnen ist, kann ich nicht wirklich (passendes Wort einsetzen) finden.

Naja, da war er zu der Zeit ja nur einer von vielen in seiner Partei, aber du hast schon Recht, nett ist anders.

Andererseits: Ist halt CDU - die flicken sich hinter den Kulissen auch untereinander so heftig am Zeug, dass das irgendwie nicht überraschend kam.

Und dass ein Grüner aus dieser Koalition gesagt hat, dass K. privat eigentlich zumindest klimatechnisch ganz progressiv sei, passt schon gar nicht zu deiner Einschätzung vom authentischen Überzeugungstäter.

Doch, ich finde schon - er vertritt sein Land und die Leute dort, nicht unbedingt seine private Meinung.

Aber bitte auch nicht falsch verstehen: "Überraschend sympathisch" bedeutet in dem Kontext vor allem, dass er mir nicht, wie erwartet, komplett unsympathisch war.

Mit Lindner würde ich ihn jedenfalls nicht vergleichen - der ist mir unsympathisch.
 
Mal sehen..hoffen wir das sie nicht doch noch einknicken


Stärkste Kraft in Thüringen, zweitstärkste in Sachsen – einen größeren Erfolg als an diesem Wochenende hat die AfD nie eingefahren. Regieren aber wird sie nicht, denn niemand will mit ihr koalieren.
Die anderen Parteien haben das vor der Wahl versprochen – und nach der Wahl bekunden BSW und CDU, die vor allem infrage kommenden Koalitionäre: An dieses Versprechen wollen wir uns halten.
Das wird auf Unverständnis stoßen, vor allem bei dem knappen Drittel AfD-Wähler. Aber aus zwei Gründen bleibt diese Entscheidung richtig und klug.
Der erste ist der offensichtliche: Die AfD wird gerade im Osten von Hitlerfans und Extremisten dominiert. Von Menschen, die sich vor dem Führerbunker die Hand aufs Herz legen, die mit gewaltbereiten Neonazis demonstrieren und paktieren, die die Sprache und Methoden der Massenmanipulation und Machtergreifung von NS-Kadern studiert und weiterentwickelt haben. Die nach zehn Jahren nur noch einen dünnen Tarnmantel tragen und oft recht unverblümt zeigen, welch menschenfeindliche Politik sie umsetzen würden. Und die wenig Zweifel daran lassen: Wenn sie die Macht haben, dann werden sie sie nutzen. Sie mögen ihre ausgezeichneten Zustimmungswerte zwar im demokratischen System errungen haben. Demokraten sind sie deswegen lange nicht.
Rein parteistrategisch zieht außerdem ein zweites Argument: Für CDU und BSW wäre ein Bündnis mit der AfD ein Selbstmordkommando.
Denn nicht etwa die Grünen sind die Hauptgegner der AfD, sondern eben diese beiden Parteien. Sie würden sich mit dem Feind ins Bett legen und müssten berechtigte Angst haben, im Schlaf gemeuchelt zu werden.
Die AfD überrascht die Ablehnung der anderen Parteien natürlich nicht. Sie selbst weiß ja am besten, dass ihr Herz, gerade im Osten, nicht blau, sondern tiefbraun schlägt. Schon lange verfolgt sie deswegen einen langfristigen Plan, um bei den nächsten Landtagswahlen 2029 an die Macht zu gelangen, der nun in die nächste Stufe schaltet.
Worauf müssen sich die anderen Parteien jetzt gefasst machen?
Bombardement der Brandmauer:
Die Weigerung der anderen Parteien, trotz der starken Zustimmung nicht mit ihr zu koalieren, im Politiksprech "Brandmauer" genannt, wird die AfD nutzen, um einmal mehr zu behaupten, der Himmel sei grün, nicht blau – und sie selbst die einzige demokratische Partei.
Die Wähler hätten die Brandmauer abgewählt, alles außer einer Koalition mit der AfD sei undemokratisch, hieß es am Montag einstimmig von den Spitzen der AfD in Bund wie den betreffenden Ländern. Parteichefin Alice Weidel behauptete gar, der Ausschluss der AfD im Spiel der Parteien sei ein Verstoß gegen das Grundgesetz.

weiterlesen:
 
Ich muss sagen, als Ostdeutsche in Sachsen, ich schäme mich so für das Wahlergebnis.
Aktuell finde ich es schrecklich hier zu leben mit dem Wissen, dass 30% der Wähler so eine Partei wählen.
Das schlimmste daran ist, dass es nur aus Frust und Dummheit geschieht. Keiner davon hat doch mal ein Programm gelesen.
Selbst dann, es gab kürzlich die Höcke Doku mit den Verbindungen nach Schnellroda, man muss gar keine Parallelen zu 1933 suchen,
die fallen einem zu... Es ist einfach schrecklich.

Der Höcke stellt sich hin und wünscht Unternehmen wirtschaftliche Turbulenzen, weil die ins Ausland expandieren und die Leute jubeln ihm zu.

Und was mich schon immer stört hier, es wird viel gejammert, die Leute vergleichen sich nicht mit sich selbst vor 30 Jahren. sondern mit
verzerrten Wahrheiten.

Meine Tochter und ihre Freundin, die gehen hier weg sobald das Studium es zulässt.

Und das werden viele weltoffene, gebildete Menschen tun.

Ich kann die Menschen in Westdeutschland verstehen, die lieber eine Trennung wieder hätten, auch wenn das natürlich die Demokraten hier auch treffen würde.
 

Ich bin da geteilter Meinung. K. ist ein klassisches Beispiel, wie rechte Parteien die anderen vor sich hertreiben. Es ist ja seine einzige Chance in Sachsen gewesen, dass nicht noch mehr Afd wählen, dass er sich selbst teils ziemlich weit rechts geäußert hat.

Mir gefällt sein Grünen Bashing nicht. Aus meiner Sicht ist das Problem der Grünen auf Bundesebene die Aussendarstellung und auch die immerwährende Kritik aus den Reihen der CDU und auch der Medien . Eigentlich treiben sie manche Dinge sogar an , behindern tut die Koalition wohl eher der gelbe Teil und die waren ja mit 1% gleich die ersten, die gegen die Bundespolitik geschossen haben.
 
Mir gefällt sein Grünen Bashing nicht. Aus meiner Sicht ist das Problem der Grünen auf Bundesebene die Aussendarstellung und auch die immerwährende Kritik aus den Reihen der CDU und auch der Medien

Da bin ich in allen Punkten bei dir.

Das Grünen-Bashing auf allen Kanälen durch die CDU wie weiland vor 20 Jahren finde ich ganz, ganz fatal.

Und, ich glaube, ich kann mich nicht so ganz verständlich machen…

Mein Punkt war nicht, dass ich K für einen ganz tollen Politiker halte.

Sondern dass ich erwartet hätte, dass ich jemanden, mit dessen Aussagen ich fast nie konform gehe, persönlich - also, einfach als Person - unsympathischer finden würde.

Ich guck ja fast nie Fernsehen und kannte vorher nur diverse Aussagen von ihm, aber ich wusste nicht, wie er aussieht, und da ich ihn noch nie im Radio gehört hatte, auch nicht, wie er spricht - Das weiß ich ganz vielen Politikern nicht, eigentlich quasi von fast allen. Ist also nicht nur, weil ich kurz vor der holländischen Grenze wohne und Sachsen ziemlich weit weg ist.

Merz und Söder finde ich nicht nur politisch schlimm, sondern sie sind mir auch persönlich unsympathisch. Nicht so entschieden gruselig wie Höcke, aber ebenfalls beide (aus jeweils anderen Gründen) unangenehm.

K mag ich politisch nicht, aber ich krieg nicht schon wegen seiner fiesen Art Blutdruck, wenn er spricht. Weil er überhaupt nicht fies wirkt.

Sondern aufrichtig bemüht.

Das ist mehr als ich über viele andere sagen würde.
 
Wird auch so gewesen sein.

Aber allein durch Phrasendrescherei a la Merz holt man keine Stimmen.
 
Ich kann die Menschen in Westdeutschland verstehen, die lieber eine Trennung wieder hätten, auch wenn das natürlich die Demokraten hier auch treffen würde.
Damals, ganz kurz nach Mauerfall, waren ein paar "unserer Jungs" nachts auf dem Heimweg von irgendeiner Studenten-Party. Mitten im Winter, am Ar... der Heide, mit einem klapprigen Uralt-Mercedes, in dessen Kofferraum ein Sack Zement spazieren gefahren wurde, damit man auf den schneebedeckten Sträßchen mit dem Heckantrieb besser voran kam. Die Karre hing also hinten ziemlich sichtbar durch.

So gerieten die Herren dann in eine Polizeikontrolle und auf die Frage eines Polizisten, was sie denn bitteschön so Schweres geladen hätten, antwortete der, der an dem Abend die meisten Tüten geraucht hatte:
"Backsteine. Wir sind unterwegs nach Berlin. Die Mauer wieder aufbauen."

Damals schämten sich alle zu Tode für diesen "Spaß", am nächsten Tag auch der, der es gesagt hatte. Sie waren "linke" Studenten und alles andere als derart eingestellt. Und auch die Polizisten fanden's nicht lustig.

Neulich kam genau diese Anekdote mal wieder zur Sprache. Und weinselig sagte einer: "Zement hätten wir damals schon dabei gehabt..."
Gelacht hat wieder keiner, aber ich bin nicht sicher, ob in dem Schweigen diesmal nicht eine gewisse "Zustimmung" lag...
 
Das schlimmste daran ist, dass es nur aus Frust und Dummheit geschieht. Keiner davon hat doch mal ein Programm gelesen.
Das würde ich so nicht unterschreiben und meine auch gehört zu haben, dass es erwiesen ist, dass das auf (große) Teile der Wählerschaft nicht zutrifft.
Und das werden viele weltoffene, gebildete Menschen tun.
Ein Teil des Problems ist ja sicherlich, dass es in den 90ern bereits einen Brain Drain in den Westen gab.
 
Ein Teil des Problems ist ja sicherlich, dass es in den 90ern bereits einen Brain Drain in den Westen gab.
Genau. Und dieses Problem war definitiv hausgemacht. Von wegen "blühende Landschaften"... Der große Ausverkauf hatte begonnen, mit einer Treuhand, der die schnelle Mark wichtiger war als alles andere. Hauptsache, man konnte die Sahnestücke an Investoren aus dem Westen bzw. Europa verscherbeln und den Rest abwickeln.

Außerdem war natürlich alles schlecht in der DDR. Keiner hatte von irgendwas eine Ahnung, das Kranken- und Bildungssystem war eine Katastrophe gewesen. Frauen waren nicht wirklich gleichberechtigt und so weiter und so fort.

Die großen LPGs wurden der Agrarindustrie in den Rachen geschmissen. Und die kleineren, die sich zu Agrargenossenschaften umorganisiert hatten, mussten und müssen sich mit einer Subventionspolitik rumschlagen, die nur die Flächengrößen bevorzugt.

Es ist auch ein Gefühl, was sich seit den 90ern fort- und festgesetzt hat. "Wir sind weniger wert", "wir werden abgehängt", "früher war alles besser". Und dieses Gefühl wird über die Generation weitergetragen.
 
Und eben auch genährt. So ist z.B. die Anzahl an Führungskräften aus dem "Osten" nach wie vor gering und selbst im öffentlichen Dienst werden lukrative Stellen noch häufig so besetzt.
Das Gefühl, weniger wert zu sein, wird setzt sich u.a. so auch bei Jüngeren fest.
 
selbst im öffentlichen Dienst werden lukrative Stellen noch häufig so besetzt.

Ist das heute immer noch so?

Gibt es Belege dafür oder ist das mehr ein (starkes) Gefühl - weil es ja tatsächlich direkt nach der Wende durchaus mal so gewesen ist?

(Das ist eine nicht wertende und nicht rhetorische Nachfrage.)
 
Oh tatsächlich. Da hab ich aus 2013 im Kopf wohl eine 2023 gemacht. Sorry.

Wobei ich es auch erschreckend finde, dass es vor 10 Jahren noch so war (und persönlich nicht glaube, dass sich das großartig geändert hat in den letzten 10 Jahren).
 

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