Na schön, die Grünen wären mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit so oder so abgestraft worden, schon für das "Heizungsgesetz", und weil sie in diesen Ländern noch nie wirklich einen Fuß auf den Boden gekriegt haben.
Die SPD, das kann ich mir jedenfalls vorstellen, würde besser dastehen, wenn nicht permanent ein Koalitionspartner die Führungsschwäche des Kanzlers ausgereizt und damit auch demonstriert hätte.
Aber das ist alles Spekulation, denn ich kann nicht behaupten, dass ich das Wahlverhalten in diesen Bundesländern verstehe.
Das halte ich leider für Wunschdenken.
Es ist zwar immer leichter, wenn man innerhalb einer Gruppe einen Sündenbock hat, dem man Fehler zuschieben kann (und bei der FDP fällt die Zuteilung dieser Rolle auch zugegebenermaßen nicht schwer, aus diversen Gründen), aber die aktuelle Regierung ist - meiner Meinung nach - eben nicht nur wegen der FDP eine Katastrophe. Und auch nicht nur wegen des "Heizungsgesetztes".
Und erstaunlicherweise nicht mal wegen Habock und Baerbeck.
Da hab ich nie einen Hehl draus gemacht, daß ich in deren Fanclubs niemals eintreten würde, aber ich muss inzwischen zugeben, daß ausgerechnet die beiden ihre Jobs sogar noch verhältnismäßig gut gemacht haben.
Aber der Olaf... Wie soll ich es freundlich formulieren? Wahrscheinlich ist Lauterbach tatsächlich der einzige Mensch im Universum, der die Fähigkeit besitzt, Scholz als "besten Kanzler aller Zeiten" zu sehen. Dieser unverstellte Blick auf seine phantastischen Fähigkeiten ist dem Wahlvolk ganz offensichtlich nicht gegeben. Mir leider auch nicht.
Die SPD hat von den Ampel-Parteien definitiv das größte Problem. Sie IST das größte Problem, würde ich sogar sagen. Auch wenn ihre Wahlergebnisse zahlenmäßig die Grünen (im Osten) noch übersteigen. Noch...
Die Partei "lebt" aktuell ausschließlich von "alten" Stammwählern und von ihrem uralten Ruf als "Partei des kleinen Mannes" und als "soziales Gewissen". Dieser gute, alte Ruf reicht aber längst nicht mehr. Die Zeiten haben sich massiv geändert und viele andere Parteien machen den Wählern im Grunde längst ganz ähnliche, vielleicht sogar passendere Angebote und haben dabei schlichtweg das bessere Personal, die zeitgemäßere Ausrichtung oder vermitteln einfach mehr... Kompetenz?
Was generell das Wahlverhalten im Osten anbelangt, bin ich auch mal wieder mindestens erstaunt, wie unterschiedlich man Dinge wahrnehmen und betrachten kann. Es muß wohl tatsächlich auch eine Frage der Mentalität bzw. der Historie sein.
Vor ein paar Tagen gab es dazu ja diesen Erklärungsversuch eines britischen Germanisten mit der provokanten Überschrift:
Vielleicht ist da was dran? Ich weiß es auch nicht.