Hi,
meine Güte, jetzt geht echt einiges durcheinander
...
Dennis E. schrieb:
@Bones... ich unterschätze die Genetik keinesfalls*schmunzil*
Nach diesem Beitrag ist noch stärker deutlich geworden, dass Du eben das tust...
Fangen wir mal vorne an: Was macht einen Kampfhund aus, der seinem kranken Besitzer viel Geld einbringt?
1. Zunächst mal die Lust am Kämpfen. Das hat nichts mit Dominanz oder Angst zu tun, ich meine explizit die
Lust am Kämpfen. Dass Du diese nicht kennst bzw. für möglich hälst wird aus Deinen Beiträgen deutlich, dennoch gibt es sie.
2. Als nächstes muss der Hund körperlich topfit sein, also stark, schnell, wendig, ausdauernd, kerngesund, schmerzunempfindlich.
3. Weiteres wichtiges Merkmal: Der Hund darf nicht auf normale Art und Weise hundlich kommunizieren, denn dann würde er nicht das gewünschte Beschädigungsbeißen zeigen. Das Ausdrucksverhalten muss minimiert sein und die Reaktion auf das Ausdrucksverhalten anderer Hunde ebenso.
4. Der Hund muss unbedingt menschenfreundlich sein und auch im Zustand höchster Erregung noch zwischen Kampfpartner und Mensch unterscheiden können.
5. Der Hund sollte seinen Griff halten, denn dadurch wird ein Zupacken des anderen Hundes erschwert.
Alle diese Faktoren sind stark erblich. Bulldogartige Hunde ergaben mit Terrierartigen genau die "richtige" Kombination für den Anfang. Der muskulöse, nervenstarke, menschenfreundliche Bulldog kombiniert mit den schnellen, unempfindlichen, griffhaltenden und intelligenten Terriern war für damalige Zwecke perfekt. Aus diesen Ursprungshunden entstanden die heutigen Sokas.
Gott-sei-Dank werden diese schon ewig nicht mehr auf die kranken Eigenschaften selektiert sondern auf die großen Vorteile, wegen derer wir alle hier sie so schätzen wie z.B. die Nervenstärke, Menschenfreundlichkeit, Intelligenz usw.
Nach wie vor gibt es aber auch Hunde, die wie damals auf Kampfhundeigenschaften selektiert werden und diese entsprechend auch mitbringen.
Solche Hunde könnte man vermutlich bedenkenlos mit Kleinkindern spielen lassen - geraten sie allerdings in eine Rauferei unter Hunden, werden sie nie wie ein normaler Hund reagieren sondern eben wie ein Kampfhund (Unterwerfungssignale missachten etc.).
Du schreibst, als ob ich Staff&Co diese Eigenschaften unterstellen würde, genau das tue ich aber nicht, ich spreche von Zuchtlinien und
nicht von Rassen.
Aber im Vergleich zum Krankheitsbild oder dem Körperbau, ist der Charakter noch lange zeit formbar und vor allem, kontrollierbar ! Wenn man weiß womit man es zu tun hat, kann man dementsprechend handeln.
Jein. Natürlich kann man trotz bekannter negativer Veranlagung einen Hund so halten, dass er niemandem schadet, man kann aber die Veranlagung nicht wegerziehen. Ein genetisch bedingt ängstlicher Hund wird auch bei tollster Sozialisierung nie nervenstark werden. Er kann lernen, seinen Alltag zu meistern, aber in Stresssituationen oder bei unbekannten Dingen wird er wieder ängstlich sein.
Gleiches gilt für sehr unterwürfige Hunde oder Hyperaggressive (wenn diese Merkmale genetisch bedingt sind). Da machst Du als Mensch nix, auch als Super-Mega-Hundeflüsterer nicht.
Die Genetische Veranlagung von der du sprichst, die Eigenschaften, die aus deiner Sicht so relevant für solche kranken Menschen sind, findest du bei jedem Tier, bei jeder Rasse und in jeder Generation derer, sehr sehr häufig.
Eben nicht. GsD nicht! Die Kampfhundmerkmale, von denen ich spreche, sind äußerst selten, nicht zuletzt deshalb, weil derartige Hunde kaum an die Öffentlichkeit gelangen. Ich spreche nicht vom raufenden Hund im Wald oder vom abschnappenden Couch-Besetzer.
Und in folge der verallgemeinernden Verurteilung von Staff&Co, müsste jeder Menschliche Stammbaum, in dem ein Vorfall von Kindesmissbrauch, Mord,Vergewaltigung oder sonst irgendeiner krimminellen Handlung vorgekommen ist, auf der Stelle aus der Gesellschaft entfernt werden oder nicht?
Genetische Faktoren für Kriminalität beim Menschen kannst Du nicht ernsthaft mit genetischen Faktoren für hundliche Verhaltensweisen vergleichen wollen oder???
Der Schäferhund, der bei weitem Bösartiger sein kann als ein Pitbull, und statistisch nachgewisen, es auch ist !
Mit dieser Äußerung disqualifizierst Du Dich eigentlich als Diskussionspartner. Was glaubst Du, was ein Mensch, der von Hunden keine Ahnung hat, als Antwort auf die Frage gibt "was für ein Hund hat sie gebissen?"? Hatte der Hund Stehohren, war es ein Schäferhund, hatte der Hund einen großen Kopf, war es ein "Kampfhund". Die Statistiken werden soooo gern (zu Recht!!!) als Blödsinn dargestellt, und beim Schäferhund werden sie dann als Argument aus der Tasche gezogen? Supi.
Abgesehen davon ist der überwiegende Teil der Hunde in D nun mal schäferhundartiger Abstammung, also ist auch aus dem Grund schon klar, dass die Statistiken von Schäferhundartigen angeführt werden. Die Behörden nutzen übrigens allesamt schon längst nicht mehr überwiegend den DSH, er wurde verdrängt vom Mali. Hoppala, is' auch 'n Schäferhund...
Sokas wurden und werden immer noch gelegentlich als Diensthund eigesetzt, sie eignen sich aber weitestgehend nicht dazu. Das Land würde sich aber keinesfalls in's eigene Fleisch schneiden, denn Diensthunde sind von den VO'en ausgenommen. Im übrigen hat hier in NRW der Leiter der Landespolizeihundschule Kopf und Kragen für die Sokas riskiert und jegliche rassegebundene VO als unsinnig abgelehnt.
Die Genetischen Eigenschaften von denen hier die Rede ist, sind ebenso für den sogenannten *Schutzhund* Maßgebend
. Nur das er auf andere Schwerpunkte Trainiert wird.
Das ist Unsinn. Weder ein ziviler noch ein im Sport geführter Schutzhund muss besonders menschenfreundlich sein. Er sollte aber ausdrucksstark sein, denn das erleichtert die Ausbildung ungemein. Wenn er anderen Hunden gegenüber sozial ist, ist das zwar nicht zwingend notwendig, aber von Vorteil. Lust am Kämpfen mit anderen Hunden wäre total kontraproduktiv. Terriermäßiges Festhalten ist nur im Sport von Vorteil, im Dienst ist das Griffverhalten eigentlich wurscht. Wichtigstes Kriterium sind die Triebanlagen, die ein Schutzhund benötigt, diese braucht kein Kampfhund. Nasenarbeit ist für Kampfhunde ebenfalls unnötig.
Du siehst, beide Verwendungsbereiche brauchen völlig unterschiedliche Eigenschaften.
Schonmal ein verkorxten Schutzhund gesehen?
oh ja, viele. Auch den ein oder anderen Kampfhund. Da gibt es keinerlei Parallelen, außer, dass beide einen sehr guten Hundeführer brauchen.
Hier mein einer Nachbar, der ist Polizist...der hat so einen ! Anfassen durfst den nicht, frei laufen darf der auch nicht, es ist auch klar das der Hund einen Knall hat, aber dennoch ist er am leben und wird nicht als *Kampfhund* abgestempelt sonder allenfals als *für den Schutzdienst ungeeignet* bezeichnet. Schon komisch oder
Nö, nicht komisch. Logisch.
Der Dominanz wird in den meisten Fällen durch Aggressivität nachdruck verliehen.
???
Aggressive Hunde sind in den allermeisten Fällen eben nicht dominant sondern unsicher oder ängstlich. Dominante Hunde raufen höchstens um Rangordnung, und das nur, wenn sie zufällig auf einen ebenso dominanten Hund treffen. Meist reicht die Ausstrahlung eines wirklich dominanten Hundes, ein Kampf wird dadurch überflüssig. Wenn es denn mal zur Rauferei kommt, wird dabei seltenst verletzt (solange der dumme Mensch sich raushält).
Ich versuch es anders zu formulieren...Staff&Co werden nicht anders geboren als Schäferhund&Co !!! Bestimmte Merkmale, machen jeden Hund für bestimmte Bereiche interressant ! So kann auch der Staffi oder Bulli als Therapie oder Spürhund eingesetzt werden wie andere Hunde ! Und andere Hunde auch für die Machenschaften, die den *Soka's* so vorgehalten werden.
Sehe ich anders. Staff&Co werden als Staff&Co geboren, ein DSH als DSH. Es wird immer Überschneidungen geben und Hunde, die "aus der Art" schlagen, aber rassebedingte Merkmale sind nicht wegzuerziehen oder herbeizuzaubern. Ein Beagle wird kein guter Schutzhund, ein Mastino kein guter Jagdhund, ein Mops kein guter Suchhund, ein Malteser kein guter Hütehund.
Es ist und bleibt der Mensch, von dem die Gefahr ausgeht !
Genauso ist es! Da bleiben wir uns völlig einig
.
Und nochmal...der *Kampfhund* wird nicht gge-bboren*seuftz*
Nicht der "Kampfhund", den Du meinst, richtig. Du redest vom Soka.
Sokas werden nicht als Kampfhund geboren. Kampfhunde werden als Kampfhunde geboren.
LG
Mareike