Also, phen pred als Dauermedikament zu geben ist schon nen ziemlicher Hammer, ich habe mal einen Hund gesehen, der es über 7 (!!!) Jahre bekam, mit den Folgen chonischer Durchfall, Haarausfall, ständigem Hunger, Trinken, Unlust, Apathie.
Zum Schmerz: Mein "Arthrotiker" wurde auf einem Seminar von Dr. Rosin in Berlin mit Gold implantiert - einem Schmerzseminar für Tierärzte. Es ging über 3 volle Tage, ich war an einem anwesend. Es war super interessant!
Etwas ist hängengeblieben: die chemische Schmerzvermittlung ist nur ein Weg, und der wurde von willemke völlig richtig beschrieben. Cortison hemmt die Leukotrien-Synthese und Arachidonsäure, Metacam und Rimadyl sind cox2-Hemmer (hemmen somit die Bildung von Prostaglandinen).
Aber: Es gibt u. a. natürlich noch die nervale Schmerzvermittlung, wichtig ist auch ob die Nervenfasern, die den Schmerz weiterleiten, A-Delta-Fasern oder C-Fasern sind oder eine Mischung aus beidem. Die nervale Schmerzleitung kann nur an Spinalganglien oder zentral reguliert werden, hemmen kann diese nervale Schmerzvermittlung z. B. endogene Opiate. Es gibt so viele chronische Schmerzhunde, die überhaupt nicht auf sämtliche Schmerzmedis ansprechen. Gerade Arthrotiker. Ganz im Gegenteil - sie werden immer lustloser, bewegen sich immer weniger, bauen dadurch immer mehr Muskeln ab und werden immer "steifer". Ist irgendwie so eine Art Kreislauf. Das ist ganz häufig so. Viele Arthrotiker haben z. B. eine chronische Bizepssehenentzündung und humpeln oft schon über Jahre. Kein Schmerzmedikament hilft - so war es auch bei dem Hund von meinen Eltern gewesen. Dieser Schmerz geht auch direkt über die Nerven. Bei ihr hatte letztendlich auch die Goldakupunktur, geholfen. Weder Phed Pred noch Metacam/Rimadyl oder Previcox.
All das kann aber nur bei einer ausführlichen und gründlichen ganzheitlichen Untersuchung genau diagnostiziert werden, welche Gelenke, Muskeln und/oder Bänder und Sehnen betroffen sind. Ein guter GA-TA macht immer diese ganzheitliche Diagnostik mit Gangbildanalyse und Untersuchung des gesamten Bewegungsapparates.
Die Schmerzmedikamente gehen zudem nur symptomatisch an den Schmerz heran, nicht causal, wie es eine ganzheitliche Therapie z. B. macht. Daher wäre für mich eine ganzheitliche Untersuchung unumgänglich. Akupunktur z. B. steuert genau diesen Mechanismen im Körper entgegen und ist rein schulmedizinisch und biophysikalisch hoch interessant und nicht nur reiner Esotheriker-Quatsch. Es entsteht eine Normalisierung des Gewebe-ph-Wertes im Entzündungsgebiet, dadurch ein Säuremilieu, in welchem Schmerzempfindungen auslösende und übertragende Stoffe, die im Verlaufe z. B. einer Entzündung oder bei chronischen Schmerzen entstehen, nicht mehr an der Nervenmembran angreifen können. Zudem werden durch die Stimulation der Akupunkturpunkte körpereigene Schmerz regulierende Stoffe vermehrt ausgeschüttet (Endorphine) und muskuläre Rückkopperlungsmechanismen aufgelöst, die Schonhaltung nach und nach aufgegeben.
Ich kann dir auch nur raten, zu einem erfahrenen TA zu gehen, der die GA schon lange praktiziert. Dr. Rosin aus Berlin und Dr. Schulze aus Kamen haben beide einen sehr guten Ruf. Rosin ist auch oft in ganz Deutschland unterwegs und implantiert Hunde, weil er mit mehreren Praxen zusammenarbeitet und dann dort vor Ort behandelt. Ebenso gut ist Fr. Übermuth in Wildeshausen.
Blutegel sind unterstützend auch sehr gut, könnte ich mir vorstellen. Aber als alleinige Therapie - da habe ich keine Erfahrungen.