Pflegestelle/Sterbestelle für alten Hund ?

Sammy

15 Jahre Mitglied
Nachdem wir nun endlich einen tierlieben Vermieter grefunden haben, der uns deshalb das Haus vermietet hat, weil wir Kampfschmuser haben und auch als Pflegestelle fungieren wollen, haben wir überlegt, welchen Hunden wir als Pflegestelle überhaupt ein Heim bieten könnten und wollen.

Wir sind beide der Überzeugung, dass wir am dringensten Hunden helfen können, die aufgrund ihres Alters sonst keiner mehr möchte und/oder eine Behinderung/Krankheit haben. Hierzu wären wir auch gerne bereit, wenn das Finanzielle (bei höheren TA-Kosten) weiterhin über das TH bzw. die Orga laufen würde. . .
Außerdem liegen mir die Senioren eher, als so ein junger Spund (Cheyenne hat genug Temperament für mind. 4 Hunde :unsicher: ).

Allerdings scheinen die meisten Senioren nur als Einzeltier untergebracht werden zu können, was bei uns leider nicht geht.

Wir haben derzeit eine 2,5jährige quirlige mittelgroße Mixdame (als Welpe aus dem TH), einen Am. Bulldog-Rüden von ca. 8 Jahren (aus dem TH vor einigen Monaten) sowie einen 3jährigen, etwas launischen Kater (als Welpe zu uns gekommen) und einen 10jährigen ehemaligen Straßenkater aus Spanien (ist vor 1 Jahr zu uns gezogen).
Die beiden Hunde sind eigentlich verträglich, wobei ich bei dem Rüden nicht weiss, wie er auf einen anderen, dann ja älteren Rüden reagieren würde, der dann auch bei uns wohnen würde ... Katzenverträgliche Listis gibt es ja leider auch nicht allzu häufig ...
Der Neuzugang müsste auch täglich 2-3 Stunden alleine bleiben können. Wir haben einen großen Hof, jedoch keinen Garten. Räumliche Trennung der Tiere wäre zeitweilig unter Umständen möglich. Natürlich haben wir beide Sachkundenachweise und auch Erfahrung im Umgang mit (Problem)Hunden. Allerdings haben wir in unserer Gemeinde auch recht heftige "Kampfhunde"steuer zu zahlen :sauer:

Sind das überhaupt die richtigen Voraussetzungen für eine Pflegestelle?
Kennt irgendjemand vielleicht so einen armen alten Tropf, der sich bei uns integrieren könnte ? Bisher habe ich noch keinen gefunden ...

Oder sollten wir uns doch lieber den "normalalten" bzw. jungen Hunden zuwenden, die eine Pflegestelle brauchen? Besonders schlimm finde ich, wenn junge Welpen die Prägungsphasen in einem TH verbringen müssen, da sind sie sicher besser in einer guten Pflegestelle untergebracht, oder?!

Ist alles noch nicht 100%, bisher nur ein Gedankenspiel, aber wenn man die Möglichkeit hat, warum sollte man dann nicht wenigstens (ernsthaft) darüber nachdenken, zu helfen!?

LG, Sammy
 
  • 24. April 2024
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Hi Sammy ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich finde eure Gedanken richtig toll.:)
Gerade alte oder behinderte Hunde haben es richtig schwer eine liebevolle Pflegestelle zu finden.
Ich würde evtl. nach einer Hündin schauen, und soll es nur ein Listi sein?
 
Mopi schrieb:
Ich würde evtl. nach einer Hündin schauen, und soll es nur ein Listi sein?

Listi wäre schon schön, weil die es a) noch schwerer haben als andere und b) unser Herz immer mehre Tackte höher schlägt bei solchen Rassen (vor allem bei Staffs, Bullis oder ähnlichen)

Allerdings haben wir ja hier diese blöde hohe Steuer für Listis und sind leider finanziell nicht alzu dick gepolstert ...:(
 
aber als Pflegestelle zahlt man doch keine Steuer, jedenfalls ist es bei uns so.
 
Wenn's mit Eurer Hündin klappen würde...



...?

;)
 
Wir arbeiten ja auch mit Pflegestellen, und die Steuer für einen Pflegehund ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.
Wo wir bis vor 3 Monaten gewohnt haben war es so, dass für einen Pflegehund 3 Monate keine Steuern bezahlt werden mussten.
Weisst Du wie es bei euch ist?
 
Das mit der Steuer für Pflegehunde ist total unterschiedlich, liegt an den Gemeinden. Unsere Gemeinde hier sah sich nicht einmal in der Lage, auf nur einen Cent Hundesteuer (ab dem Tag der Ankunft) für einen behinderten Hund zu verzichten, war sofort voll steuerpflichtig und ist es bis heute....
Da bleibt nur nachfragen bei der Verwaltung vor Ort.
 
Mopi schrieb:
Wir arbeiten ja auch mit Pflegestellen, und die Steuer für einen Pflegehund ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.
Wo wir bis vor 3 Monaten gewohnt haben war es so, dass für einen Pflegehund 3 Monate keine Steuern bezahlt werden mussten.
Weisst Du wie es bei euch ist?

Ist bei uns ähnlich, nach Ablauf von 2 Monaten ist man auch als Pflegestelle "steuerpflichtig".

@ Marion:
Da müsste nicht nur unsere Hündin mitspielen sondern sie muss auch die Katzen akzeptieren. Leider ist Aschaffenburg ´ne ziemliche Ecke weg von uns, wenn es beim Spazierengehen zwischen den Hunden klappt, heißt das ja leider nicht, dass es beim "Dauerzustand" auch gutgeht. Unsere Erfahrung mit den Hunden aus dem TH, wo wir öfter sind, hat gezeigt, dass es Chey es okay findet, wenn wir mit ihr zusammen mit anderen Hunde unterwegs sind, bei mehreren Treffen zickt sie schon mal ein wenig und bei uns Zuhause kann sie noch zickiger sein. Dabei ist das dann nach einer Weile okay, solange der andere ihr dabei etwas aus dem Weg geht. Das war bei Face auch so. Der hat das mit einer Engelsgeduld mitgemacht. Heute geigt er ihr auch schon mal die Meinung! Die beiden lieben sich nun heiß und innig, aber am Anfang war sie schon eine Zicke:rolleyes: . Häufiger nach Aschaffenburg zu fahren zum Austesten wird leider schwierig.
 
Wenn es nicht unbedingt ein Listie sein muss, hätte ich auch ein paar Vorschläge für Dich. ;)

Chico sucht dringend eine Pflegestelle, da er in seinem jetzigen zuhause nicht bleiben kann.


Akira, DSH Hündin mit HD, wartet schon Jahre im Tierheim auf einen Platz.


Ella, DSH Mix Hündin, ist noch nicht so alt - hat aber beidseitige HD, was eine Vermittlung in Spanien unmöglich macht ...


Yuca ist eine DSH Mix Hündin, 10 Jahre alt.
 
Hallo Sammy,
sooo viel Erfahrung habe ich noch nicht vorzuweisen...aber sowohl der alte Podenco damals, wie mein unvergessener Bonsai-Hund als auch nun Dackel Otto (alle jeweils im Alter ne zweistellige Zahlenangabe bei Ankunft hier) fügten sich wunderbar schnell und unkompliziert ein...haben alle eine schier unglaubliche Anpassungsbereitschaft mitgebracht...auch die alten Semester an "Nur-Urlaubshunden" hier brauchen selten länger als 24 Stunden, um sich an unser Leben/unseren Rythmus zu gewöhnen...

Sie passen sich irgendwie an..still und leise...und wenn dann nach wenigen Tagen die trüben Augen wieder zu leuchten beginnen...die Rute sich wieder im Kreise dreht...das Futter wieder mit enormen Appetit verschlungen wird...die Nase sich vertrauensvoll in deine Hände kuschelt...das ist...als würden die Sterne nur für dich leuchten, so unbeschreiblich schön ist das...gar nicht mit Worten einzufangen...

Vielleicht hatte ich einfach nur enormes Glück mit meinen gebrauchten Altnasen...aber eigentlich bin ich überzeugt: Die Alten, die sonst keiner mehr will...sind die perfekten Hunde :) ..:Mensch muss nur ganz wenig geben, ganz wenig Kompromisse schliessen...und bekommt so unendlich viel zurück!!*schwärm*

Ich persönlich fand und finde die Integration alter Nasen in mein Rudel immer wieder erstaunlich "einfach"...Während der Halbstarke austestet, wie weit er gehen kann...oder der Welpe eben doch partout die Hasen fressen will :D ...haben die Alten allesamt immer wieder erstaunlich schnell all unsere Regeln und Mitbewohner akzeptiert.Sie kommen irgendwie so ganz nebenbei endgültig an...und fressen sich ganz leise aber sehr sicher in dein Herz :D

Verdient hat es natürlich jeder Hund, egal ob jung oder alt!
Aber wenn ihr euch generell vorstellen könnt, Endpflegestelle zu sein...und auch bereit seid, für eine ggf. viel zu kurze gemeinsame Zeit...dann würde ich euch genau dazu Mut zusprechen wollen!
Und es wird bestimmt etliche (!!) Senioren, auch Listies, geben...die sich nur allzu gerne eurem Leben anpassen würden.
Und viele,viele Orgas sind da absolut Kompromiss-bereit zu "küngeln"...man muss sie nur ansprechen!

Einen Versuch ist es allemal wert!
 
Es wäre schön, wenn ihr die Kraft habt einen alten oder kranken Hund das letzte Stück seines Weges zu begleiten. Es sterben sooo viele einsam in den Tierheimen!

Spontan fallen mir die Schmuser Tasy von "Ein Herz für Hunde" und Streuner aus dem TH Aachen ein, wobei ich nicht weiss, ob die Orga/das TH mit Pflegestellen gearbeitet. Hast du schon mal die "grauen Schnauzen" auf Marions HP durchgesehen? Dort sind einige Nichtschmuser, die in euer Rudel (hunde- und katzenverträglich) passen könnten. Und im TH Bamberg/Berganza sitzt die uralte Shaka (geb. 1987!), die ganz dringend noch ein warmes Plätzchen sucht.

LG, Doris
 
Seppels Rudel schrieb:
...wobei ich nicht weiss, ob die Orga/das TH mit Pflegestellen gearbeitet....
LG, Doris


Wie gesagt...da lohnt sich das Nachfragen mit konkreten (eigenen) Ideen!

Ich hatte meinen Bonsai z.B. aus dem TH Berlin, dass zumindest zu der Zeit (weiss nicht wies heute ist) eigentlich nicht mit Pflegestellen arbeitete! (Dafür haben die ja ihre TÄ im TH, die z.B. Seniorentiere ein Lebenlang umsonst behandeln, das kam für uns aber mit 250km nicht wirklich in Frage)

Ich unterschrieb einen Pflegevertrag :)
Bonsai blieb Eigentum des Tierheims :)

Bis dahin führten wir aber einige Telefongespräche und ich schrieb etliche "erklärende" Emails...dieser "neue" Weg brauchte halt etwas Überzeugungsarbeit ;)

D.H. er war dort sogar über diese Th-Pauschale mitversichert (ich hab in meiner privaten Haftpflicht noch den Zusatz eintragen lassen >"zeitweilige Betreuung von Fremdhunden", ist auch entstanden aus persönlichen Gesprächen mit der Versicherung!!) und Steuer musste ich halt auch net zahlen. Hätte sich hier jemand aufgeregt, hätte dies das TH übernommen, bzw. wir hätten das dann auch irgendwie hingeküngelt ...das für alle ne tragbare Lösung bei rumkommt.

Das TH hat somit also einen kleinen Fresser weniger, der 15jährig das TH verlassen durfte...
Und ich einen kleinen Fresser mehr ;) , der mich aber weder Steuer noch zusätzlich Haftpflichtversicherung kostete.
So hatten wir alle was davon, vor allem Bonsai :D , der nicht alt und einsam im TH sterben musste.

Fazit: Persönliche Gespräche suchen und niemals-nich schon vorher denken, "die arbeiten eh nicht mit Pflegestellen"...Die TH-Mitarbeiter sind auch nur Menschen...und gerade für ihre alten Sorgentiere gehen sie durchs Feuer, wenn die alten dafür den Zwinger gegen ein Sofaplätzchen tauschen dürfen!
 
Kimsky schrieb:
Sie passen sich irgendwie an..still und leise...und wenn dann nach wenigen Tagen die trüben Augen wieder zu leuchten beginnen...die Rute sich wieder im Kreise dreht...das Futter wieder mit enormen Appetit verschlungen wird...die Nase sich vertrauensvoll in deine Hände kuschelt...das ist...als würden die Sterne nur für dich leuchten, so unbeschreiblich schön ist das...gar nicht mit Worten einzufangen...

Vielleicht hatte ich einfach nur enormes Glück mit meinen gebrauchten Altnasen...aber eigentlich bin ich überzeugt: Die Alten, die sonst keiner mehr will...sind die perfekten Hunde :) ..:Mensch muss nur ganz wenig geben, ganz wenig Kompromisse schliessen...und bekommt so unendlich viel zurück!!*schwärm*

Ich persönlich fand und finde die Integration alter Nasen in mein Rudel immer wieder erstaunlich "einfach"...Während der Halbstarke austestet, wie weit er gehen kann...oder der Welpe eben doch partout die Hasen fressen will :D ...haben die Alten allesamt immer wieder erstaunlich schnell all unsere Regeln und Mitbewohner akzeptiert.Sie kommen irgendwie so ganz nebenbei endgültig an...und fressen sich ganz leise aber sehr sicher in dein Herz :D

Das hast Du echt toll geschrieben! Da merkt man echt, wie sehr Du Deine Altnasen liebst. Gerade solche Berichte sind es, die mich zu den Gedanken geführt haben, solche Hunde zu unterstützen und soetwas vielleicht auch erleben zu dürfen.

Bei Face war es ja ähnlich, auch wenn er nicht sooo alt ist. Aber seine wiederentdeckte Lebensfreude mitzuerleben ist schon toll!

Habe mir jetzt den ganzen Abend lang die ein oder andere Homepage mit Senioren angeschaut und gemerkt, dass es mich immer wieder eher zu den Listis zieht :unsicher:

Obwohl gerade hier sehr häufig nur nach Einzelplätzen gesucht wird, werde ich wohl wenn, dann eher bei denen enden, denke ich. Da springt irgendwie bei mir eher der Funke über - weiss nicht, wie ich das beschreiben soll ...

Dabei will ich gar nicht ausschließen, dass es nicht auch ein Nicht-Listi sein darf, würde es um einiges leichter machen. Aber leichter ist nicht immer besser, oder?!

Werde auf jeden Fall weiter die Augen offenhalten (und bin für Hinweise auf den einen oder anderen Hund dankbar) und nochmals mit meiner besseren Hälfte in Ruhe darüber reden. Werde das nicht auf die Schnelle oder alleine entscheiden. Wenn man es nur rein theoretisch betrachtet, gibt es immer wieder Dinge, die dagegensprechen. Obwohl ich jetzt schon weiss, dass weder er noch ich bei einer armen alten Socke, die zu uns passen würde und die uns "sympatisch" ist, wirklich Nein sagen kann. Immerhin sind so auch Kater Jessie und Rüde Face bei uns gelandet ...:D

Bei Face wussten wir noch nicht einmal wie er aussieht, als wir in abholten. Wir wussten nur, dass er schnell einen Platz brauchte. Eigentlich war das ja nur für einige Tage gedacht gewesen, aber wie es halt so ist ... :love:
 
Hallo Sammy,
ich tu mich schwer, dir einen Rat zu geben. Schon beim Lesen hier habe ich einen dicken Kloss im Hals und wässrige Augen, weil ich in Gedanken bei denen bin, die ihren letzten Atemzug bei uns erlebt haben.

Oldies haben es mir angetan. Da bin ich Egoist. Natürlich brauchen diese ein liebevolles Plätzchen mitunter noch dringender als die jungen. Aber wenn ich ehrlich bin, sind und waren sie bei mir, weil sie MIR gut tun. Sie bringen Ruhe und Ausgeglichenheit in mein manchmal sehr chaotisches Leben. Ich habe heute schon Angst vor dem Tag, an dem mein nun 16jähriges Männlein von mir gehen wird. Daran, allein gelassen zu werden, gewöhnt man sich nie.

Während ich hier schreibe, seh ich unseren Horsti vor mir, dessen krankes, altes Herz bei jedem Blick, dem man ihn zuwarf, sichtbar einen Hüpfer machte und das sicher gern tapfer weiter geschlagen hätte, wenn ihm ein Darmtumor nicht langsam aber sicher den ganzen Bauchraum abgedrückt hätte.... unsere kleine Vicky, der alle TÄ höchstens noch 4 Wochen gegeben haben und die nach 1,5 Jahren während eines Spaziergangs einfach tot umfiel...unser Bienchen, die typisch Chow lieber sterben wollte als sich nochmal auf einen anderen Menschen einzulassen. Vielleicht hat sie aus Kummer Magenkrebs bekommen, aber auch sie starb nicht allein. Es gab dann einen Punkt im meinem Leben, an dem ich diesen ständigen Abschied nicht mehr ertragen konnte, brauchte eine Pause. Diese Tiere geben dir soviel. Es sind manchmal nur die Blicke, die sie dir zuwerfen, manchmal das wohlige Grunzen, dass sie beim Kuscheln von sich geben, die du dein Leben lang mit dir trägst. Dabei ist es egal, wie lange sie noch bei dir waren. Sie sind dir so nah, dass es einfach unendlich weh tut, wenn sie gehen. Aber weisst du, ich wusste, dass sie bis zu ihrem Ende geliebt wurden und das es ihnen gut ging. Von den jüngeren Tieren muss ich mich auch verabschieden, wenn sie ausziehen. Auch das tut weh, denn trotz sorgfälltiger Auswahl gehen sie zu anderen Menschen, in die man nie 100%ig hineinschauen kann.

Warum schreib ich das? Vielleicht um ein wenig näher zu bringen, wie schwer es fällt, einen Rat zu geben. Natürlich nehme ich nach wie vor Pflegel auf, auch wenn ich mir erst am letzten Samstag geschworen habe, mir das nie wieder anzutun. Ich zerfließe gerade wieder in Selbstmitleid, weil ich die kleine Motte nicht auch behalten konnte- wie ich es jedesmal tue, wenn ein Pflegel auszieht.
Ob man ein Pflegetier aufnimmt (egal ob jung oder alt), entscheidet aber nicht der Verstand. Das macht der Bauch und das Herz. Und genau da liegt in meinen Augen die Problematik. Es zerreist eben auch das Herz, wenn sie gehen. Könnte man das alles nur mit dem Verstand regeln, käme man damit leichter klar. Dann tust du es in dem Bewusstsein, dass dieses Tier einen Pflege- oder Sterbeplatz gebraucht hat und du weisst, dass es nur eine "zeitlich begrenzte Unterbringung" war. Aber so leicht ist es eben dann leider nicht.

Ein altes, sterbendes Tier aufzunehmen wird dir genauso viel geben, wie es dir auch nimmt. Sobald wir hier wieder Luft haben, wird wieder ein Ömchen bei uns einziehen, ganz sicher. Und genauso sicher werde ich dann auch wieder sagen, dass es das letzte Mal war, weil ich mich so leer fühle, wenn sie uns verlassen. Logisch erklären, warum man das immer wieder macht, kann ich dir das nicht. Vielleicht aber doch auch, weil es gut tut, wenn man gebraucht wird?

Allein die Tatsache, wie du dich im Vorfeld damit beschäftigst, zeigt mir, dass du auf einem guten Weg bist. Bei all den Erfahrungen, die andere dir schildern, wirst du selbst wahrscheinlich trotzdem noch ganz andere machen. Denn jedes Lebewesen ist einzigartig und du wirst mit jedem deine eigenen Erfahrungen machen, die dir niemand mehr nehmen kann. Man wächst an seinen Aufgaben.
 
Die Beiträge von Kimsky und MaHeDo enthalten wunderbare Plädoyers für das Zusammenleben mit Hunde-Oldies, denen ich mich anschließen möchte, ohne daß ich meinen Senf auch noch dazu geben sollte. In aller Bescheidenheit verweise ich nur auf die Webseiten der Hundesenioren (s.u.).

Zu dem Aspekt der Erfordernis der Einzel-Unterbringung möchte ich mit eigenen Erfahrungen beitragen: Die Gemeinschaft der Rentner-Band, gleich in welcher Zusammensetzung, hat sich hier immer als segensreich für alle - auch für die Neuankömmlinge unter den - Hundesenioren erwiesen. Es werden so viele Dinge, die in unseren Menschenaugen große Probleme oder gar unüberbrückbare Hindernisse darstellen, von den alten Hunden mit heiterer Gelassenheit, milder Weisheit und unauffälliger Selbstverständlichkeit geregelt; ich fühle mich immer wieder bei der täglichen Beobachtung der Interaktionen der Oldies wie auf die Schulbank zurückversetzt.

Mein Appell ist: Keine Angst davor, ein Team aus Menschen und Hunden zu bilden, wir sind alle Herdentiere. Auch die annoncierten Einzelgänger fanden hier immer schnell Gefallen am Leben in der Gemeinschaft.

Am 10.10.2006 kam die sechzehnjährige dunkle Mischlingshündin Lou zu uns. Ich habe ein Foto angehängt, daß nach meinem Gefühl sehr anschaulich eines jener Zwiegespräche zwischen der "Neuen" und unserer neunzehnjährigen Oma Nadia am Tage ihrer Ankunft abbildet. Nadia scheint zu sagen: "Mach Dir keine Gedanken, Du hast hier einen sicheren Platz gefunden, wir schaffen das zusammen!"

Gebt den Oldies eine Chance !!

Viele Grüße
 

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Seniorenpeter schrieb:
Gebt den Oldies eine Chance !!

Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen !

Guck mal das Bild unten bei meiner Signatur. Das ist Sultan (Consultani), der 10 jährig aus einem spanischen Tierheim zu mir kam. Ich möchte und kann behaupten, niemals ein Tier so geliebt zu haben, wie den dicken, alten, brummeligen Sack ! Leider ist mein Freund seit zwei Jahren im Hundehimmel ... doch wirklich getrennt sein werden wir nie, denn das, was uns verband, wird immer in meiner Erinnerung weiter leben.

Ich würde sofort wieder einen alten Hund adoptieren ! Ach was: Ich würde ausschließlich einen alten Hund adoptieren ! Mach es !
 
Du kannst ja mal hier schauen die Listis sitzen auch schon ewig im TH weil hier in der umgebung kaum einer interesse hat weil die Hundesteuer relativ hoch ist.

 
Wir haben im November 2005 Emil aus dem Tierheim Heppenheim als Pflegehund zu uns geholt, ein kleiner, sehr alter Bullterriermann in einem katastrophalen Zustand.
Er war nicht stubenrein, kannte kein Spazierengehen und auch sonst nichts.
Aber er war ein absolut lieber und goldiger Schatz, hat sich gut eingefügt (schon zwei Hunde und viele Katzen vorhanden) und hat das Luxusleben in vollen Zügen genossen, wohl zum erstenmal in seinem Leben hat er im Bett geschlafen und alles nur vom Feinsten bekommen. Er ist noch einmal richtig aufgelebt.
Leider hat er nur 8 Monate gehabt, er hatte einen inoperablen Milztumor, der auch schon gestreut hatte.
Aber er ist hier Zuhause im Kreise aller, die ihn liebhatten vom Tierarzt erlöst worden und wir vermissen ihn sehr.
Es hat sich wirklich sehr gelohnt.

Liebe Grüße
Anja
 
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