Pflegestelle für Senioren?

Sammy

15 Jahre Mitglied
Mein Mann und ich denken gerade darüber nach, evtl. als Pflegestelle einen Platz für ältere Hunde, die kaum Chancen auf Vermittlung haben, anzubieten. Wir haben aber hierin so gar keine Erfahrung, weder über den rechtlichen Hintergrund, noch darüber, was uns da gefühlmäßig erwartet ... habe schon die Suchfuktion benutzt, aber nicht ganz das richtige gefunden ...

Wir haben bereits einige „Second-Hand-Hunde“ mit mehr oder weniger übler Vergangenheit bei uns aufgenommen, allerdings dauerhaft und diese Nasen waren alle nicht älter als 4 Jahre. Durch unseren Am. Staff Jay, der leider im Februar 2004 über die Regenbogenbrücke ging, bin ich im Besitz eines Sachkundenachweises, Führungszeugnisse liegen auch vor etc., könnte also auch ggfs. einen Kampfschmuser aufnehmen. Und an die „netten“ Bemerkungen der Mitmenschen sind wie schon gewöhnt ...

Wir wohnen in NRW und haben zur Zeit eine 7 Monate junge, mit allem verträgliche Mixhündin aus einem Tierheim und einen 1jährigen Kater. Wir wohnen ländlich in einem angemieteten Haus mit weitgehend überdachtem Hof und 300 qm Garten. Mein Mann arbeitet i.d.R. nachts, ich tagsüber, so dass wir uns lediglich um ca. 2-3 Stunden mit den Arbeitszeiten überschneiden.

Ist ein junger – und dadurch natürlich sehr ungestümer – Wildfang okay, wenn wir einen älteren Hund bei uns aufnehmen? Er/Sie muss sich natürlich zurückziehen können. Ich denke, das es dem einen oder anderen Opa/Oma vielleicht noch mal als Jungbrunnen dienen könnte?!

Sind die Voraussetzungen überhaupt okay?

Ich weiß, das die Übernahme der Kosten unterschiedlich gehandhabt wird, aber wie sieht das rechtlich mit der (Kampf-)Hundesteuer aus, wenn man „nur“ Pflegestelle ist? In unserer Hundesteuersatzung steht drin, dass auch für zur Pflege überlassene Hunde nach 2 Monaten die Steuer gezahlt werden muss. Wir können zwar die Haftpflicht und die „normalen“ Tierarztkosten, Futter etc. übernehmen, aber irgendwo wäre da eine Grenze erreicht ...
Was ist bei größeren Operationen oder med. Maßnahmen? Das man solche mit dem Tierheim/Organisaion im Vorfeld abklären sollte ist klar, aber wenn die Zeit dazu fehlt (z.B. Not-OP?)

Wie verkraftet man den (mehr oder weniger absehbaren) Tod einer grauen Schnauze?
An Jay´s plötzlichen Tod bin ich fast kaputt gegangen und habe lange gebraucht, um wieder zu mir zu finden. Eigentlich habe ich danach gedacht: Das will ich nie mehr durchmachen müssen und wollte zunächst auch keinen Hund mehr haben ...
Macht es einen Unterschied in der Bewältigung der Trauer, wenn man von vorneherein weiß, das einem nur eine (mehr oder weniger) kurze Zeit zusammen bleibt und das Tier in dieser Zeit nochmal die Gelegenheit hatte, Liebe und Geborgenheit zu erhalten, statt seine Zeit hinter Gitter zu fristen?

Wie gesagt, wir überlegen zur Zeit „nur“ und müssen auch noch mit unseren Vermieter sprechen (aber bisher hatten wir da keine Probleme), wären aber dankbar für jede Erfahrung, die uns in unseren Überlegungen helfen kann.

LG, Sammy
 
  • 29. März 2024
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Hi,

ich finde es klasse, daß Ihr einer grauen Schnauze helfen wollt und auch, daß Ihr Euch im Vorfeld so viele Gedanken macht. :)

Es gibt schon Vereine, die Hunde in Dauerpflegestellen abgeben. Ob ein Junghund dann zuviel Trubel für den Senior bedeutet, ist sich er von Hund zu Hund unterschiedlich.

Wie das mit der Hundesteuer aussieht, kann ich nicht sagen - Wenn aber in Eurer Hundesatzung steht, daß sie nach 2 Monaten auch für Pflegehunde anfällt, wird das vermutlich so sein... Vielleicht wäre das zu Umgehen, wenn es ein Hund aus Eurem örtlichen Tierheim ist? Dann würde die Stadt ja auch wieder Geld sparen...

Auch wie Ihr die Trauer beim Tod verarbeiten würdet, ist sicher ganz individuell... Ich persönlich denke für mich, daß ich mit der Aufnahme eines alten Hundes ja schon weiß, daß er nicht lange bei mir sein wird - und genau aus diesem Grund würde ich ihn ja auch aufnehmen: Um ihm noch eine schöne letzte Zeit zu schenken, in der er geliebt wird. Sicherlich wäre ich traurig, wenn er dann stirbt, aber daß er halt nicht im Tierheim sterben mußte, würde mich sicher auch trösten...

Wenn es akut wird, melde Dich mal, ich hätte da so ein paar Kandidaten... :(
 
Haben in unserer Gemeinde kein Tierheim, daher würde die Möglichkeit entfallen und die Steuer für Sokas ohne bestandenen Wesenstest ist unheimlich hoch hier. :(

Einen Wesenstest wird man aber bei manchen Senioren nicht haben und auch nicht mehr machen können, z.B. wenn er schwerhörig, taub o.ä. ist, oder bekommt ein braver Opa dann trotzdem Leinenbefreiung? Wohl eher nicht, oder?
Wäre doch total blöde, wenn wir dann irgendwann "unseren" Senior nicht nehmen könnten wegen dieser dämlichen Steuer! Wegen der sitzen doch u.a. soviele Nasen hinter Gitter und fristen dort ihr Dasein :sauer:

Sammy
 
Muß denn bei Euch der neue Halter noch mal einen WT machen? Es gibt doch genügend Sokas in den Tierheimen, die bereits einen haben... Ansonsten: Warum soll ein tauber Soka keinen WT mehr machen können? Ich habe gerade für Fr. Schürmann von Bullterrier in Not eine Liste mit alten Staffs zusammengestellt, da waren einige im Alter von 12, 13 oder 14 bei...

Aber es muß ja auch nicht unbedingt ein Listi sein. ;)
 
Finde ich toll, daß Ihr es machen wollt. Die rechtlich-praktische Seite müsst Ihr dann mit dem TSV abklären. (TA-Kosten, Steuer usw.) Da gibt es Lösungen. Die emotionale Seite ist was anderes... Kann zwar heftig sein, aber man muss sich einfach klar machen, daß diese Hunde sowieso alt sind und in nicht allzu langer Zeit sterben würden, Ihr Ihnen aber einen schönen Lebensabend ermöglicht. Und vielleicht noch ein wenig mehr Zeit schenkt, denn unter "ungünstigeren" Bedingungen würden sie evtl. schon eher sterben. Nur so kann man sich vor schlimmen Verletzungen schützen. Wir haben vor einigen Jahren eine 16jährige Schäferhündin übernommen, die herzkrank war, fast taub, fast blind, HD hatte und verwachsene Wirbel. Sie hat noch ein halbes Jahr bei uns verbracht und ist dann gestorben. Aber es war ein schönes halbes Jahr. Für uns sehr anstrengend. (Wir hatten einen Stufenabsatz mit 5 Stufen vor der Haustür und ich mußte sie immer rauf und runter tragen, nur als Beispiel.) Es hat mir aber das Gefühl gegeben, einem Hund, der es nie gut hatte (und sie hat ein besch... Leben gehabt), noch ein paar schöne Monate zu bereiten. Z. Zt. halte ich auch einen (fitten) Senior und einen jüngeren Herrn zusammen und das klappt gut. Rückzugsmöglichkeiten gibt es genug und mein Opa (18 J.) tritt Artgenossen gegenüber selbstbewusster auf. Auch kuscheln die beiden zusammen, als Opi schlecht zurecht war, wurden ihm liebevoll die Öhrchen geleckt und der andere profitiert davon auch, indem er lernt, daß Senioren toll sind, man vorsichtig mit ihnen umgeht, anfangs lernte er viel von ihm und es gibt ihm ein wenig Ruhe usw. Gar kein Problem.

Bei der o. g. Pflegehündin mußten wir keine Steuern zahlen - ob das nun total korrekt war... Ich weiß es nicht. Würde mal sagen, daß nicht. Die TA-Kosten wurden vom TSV übernommen und auch Futter hätten wir geltend machen können. Also finanziell würden Euch auf keinen Fall Nachteile entstehen.
 
@ Marion
Natürlich muss es nicht "unbedingt" ein Listi sein. Aber ich kenne mich und weiß doch genau, für wen mein Herz ein wenig höher schlagen wird, wenn es erst einmal spruchreif werden sollte :unsicher:
Und dann wäre es echt schade, wenn es an einem bisher noch nicht durchgeführten Wesenstest scheitern sollte. Uns hat man damals bei Jay gesagt, mit einem fast tauben Hund könnten wir die Leinenbefreiung von vorne herein vergessen. Es wäre ja viel zu gefährlich, einen Hund, der mein Rufen nicht hört, abzuleinen ...

Wäre schön, noch von einigen anderen, die bereits Erfahrung damit haben (vor allen Dingen auf der Gefühlsebene) zu hören, wie sie damit umgegangen sind. Ich kann es mir zwar vorstellen (ungefähr so wie sanna es beschrieben hat) , aber das ist nicht das gleiche, wie es aus der Sicht von verschiedenen Leuten zu hören, die die entsprechende Erfahrung bereits gesammelt haben.

Sammy
 
Rhein-Erftkreis ist doch nahe Köln, oder?

Geh doch einfach mal ins Tierheim Köln-Zollstock oder Köln-Dellbrück und frag mal, wie sie es halten mit Pflegestellen und auch wie es mit den Wesenstests ausschaut.

Was die Gefühle angeht, mußt Du halt wissen, ob es Dir in der Trauer hilft zu wissen, daß Du dem Hund noch eine schöne Zeit gegeben hast...

Ich habe z.B. gerade im Auftrag von Fr. Schürmann alte Staff-Senioren gesucht für eine Pflegestelle, die ganz bewußt nur solche Hunde aufnehmen möchte, die nicht mehr lange zu leben haben... Aber das muß jeder für sich selber wissen...

Als ich in Südafrika meine 11 Monate alte Sahha gehen lassen mußte, die ich erst seit 2 Monaten hatte, ist mir auch das Herz gebrochen... Einfach auch, weil ich bei einem Hund dieses Alters nie damit gerechnet hätte... Ich glaube, wäre sie schon 12, 13 gewesen, dann wäre es nicht ganz so schlimm gewesen...
 
Finde ich super!
Hätte ich die möglichkeit dan würde ich dies auch tun!
 
@Sammy:
also ich kann es Dir nur empfehlen, diese "Alten Knochen" sind sowas von dankbar!
Ich würde es eigentlich sofort wieder machen, nur kann ich jetzt nicht, weil der offene Platz bei mir vergeben ist, an einen Hund, der auch ganz dringend einen Platz braucht. (der ist aber erst 3 1/2 J.)
Ich hatte ja, als Frodo damals dazu kam das Problem, dass Wicki jahrelang Alleinhund war, und ihn nie so richtig gern gehabt hatte, er war für sie halt einfach da, sie tat ihm nix, wollte aber auch nichts von ihm. Aber Nova (Tages- und Urlaubspflegehund) hat ihn ja, nachdem sich ihre anfängliche Angst, weil sie nicht kapiert hatte, dass er fast ganz taub war, überwunden hatte, geliebt, sie hat sich zu ihm hingelegt und mit ihm gespielt usw.
Als dann Kira dazukam, mit ihren damals 6 Monaten, da wurde er alle 1/4 Std. zum Spielen geholt, das mußte ich oft richtig bremsen, damit es dem Alten nicht zuviel wurde, aber er hat da ganz gerne mitgemacht, konnte aber natürlich nicht mehr so mithalten.
Ich habe auch schon früher z.B. mal dem Alten Rüden (IS) mit 11 Jahren eine junge Hündin (IS) dazugetan, nachdem sein noch älterer Opi (ES) mit 12 Jahren starb, da ist der nochmal richtig aufgeblüht, es war richtig schön, wie der alte Bock mit dem jungen Mädel rumhüpfte.
Das waren natürlich alles keine Pflegestellen, sondern waren meine Hunde.
Ich denke, es ist auch sehr wichtig, dass der vorhandene Hund den in Frage kommenden "mitaussucht", denn es muss ja passen.
Wie Du natürlich damit umgehen kannst, dass die Zeit für den "Alten" sehr begrenzt ist, und man schon absehen kann, dass es nicht so lang sein wird, kannst nur Du mit Dir selber ausmachen.
Ich war mir klar, dass Frodo nicht mehr soooo lange haben wird, aber ich dachte mir auch immer, jetzt hat er es wenigstens nochmal richtig schön, und das hat schon irgendwie geholfen.
Liebe Grüße
Puck, Wicki und Kira :hallo:
 
Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten!

Wie gesagt, ganz durchgereift ist die Idee noch nicht, da gibt es noch einige Dinge im Vorfeld abzuklären ...

Klar, das jeder im Falle des Verlustes eines Vierbeiners das ganz verschieden verarbeitet, aber es hilft halt doch, wenn man hört, wie andere das erfahren haben.
Ich kann es mir halt nur theoretisch vorstellen ...
Ich habe leider bereits mehrfach Abschied nehmen müssen und das jeweils ganz unterschiedlich verarbeitet - es tut immer wieder anders weh :(

Natürlich werde ich mir den Opa/die Oma selbst aussuchen, die Chemie sollte unbedingt beiderseits stimmen und es müssen ja auch ein paar Kriterien erfüllt werden (z.B. Katzenverträglichkeit, sollte mit unserer Kleinen zurechtkommen u.ä.)

Aber wie gesagt, ist noch nichts konkret in Planung, zumal wir mehr oder weniger häufig länger unterwegs sind (mit Hund) und inwieweit sich das mit einem Senior, der schon das eine oder andere durchgemacht hat, verträgt, weiß ich nicht ...

Wir machen uns weiterhin schlau und sehen dann weiter!

LG, Sammy
 
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