Ich denke, es ist einfach eine Definitionsfrage.
Es wurde bei Rugaas so dargestellt (oder zumindest habe ich meine Trainerin damals so verstanden - aber die ist ja eh an mir verzweifelt, also mag ich es einfach falsch verstanden haben), als würden die Tiere bewusst gähnen, bewusst sich die Schnauze lecken, sich bewusst schütteln - so wie wir bewusst die Hand heben, um zu winken. Oder bewusst lächeln, um freundlich zu wirken. Und als könne man denselben Effekt auslösen, indem man selbst bewusst gähnt... und den ganzen anderen Zirkus macht...
Wie gesagt: So habe ich es damals verstanden.
Aber so funktioniert das glaube ich am Ende nicht ganz, weil es eben nicht alles bewusste Handlungsweisen sind.
Der Hund setzt die nicht alle ein, um zu beschwichtigen.
Du würdest bei jemandem, der dich anlächelt, erkennen, dass er entweder freundlich ist oder versucht, freundlich zu sein.
Du würdest aber bei jemandem, der vor Nervosität im Gespräch seine Tasche fallenlässt, vielleicht denken: "Ach je, ist der nervös, der Arme. Ich bin mal etwas freundlicher zu ihm, damit er sich entspannt." - Aber du würdest nicht davon ausgehen, dass derjenige das getan hat, damit du erkennst, dass er nervös ist, und freundlicher zu ihm bist. Oder?
In dem Sinne wäre Lächeln ein Calming signal, aber Tasche fallen lassen nicht.
Weißt du, wie ich es meine?