zum "vielgescholtenen Auslandstierschutz"
Der "Auslandstierschutz" wird dann gescholten, und zwar zu recht, wenn er:
1. Interessenten nicht oder nicht wahrheitsgemäß bzw. bagatellisierend über die Risiken informiert, die sie eingehen.
2. Tierbesitzer anschließend mit den Problemen allein lässt.
3. Falsch vermittelte Hunde nicht zurück zu nehmen in der Lage ist.
4. ungetestete Tiere vermittelt.
5. Die seuchenrechtlichen Importbestimmungen verletzt, ignoriert, umgeht, Impfpässe fälscht, Tiere ohne vorgeschriebenen impfschutz schmuggelt.
6. ungeimpfte Tiere importiert.
7. infektiös kranke Tiere einschleppt (und so andere Tierbesitzer IHRE Tiere durch Infektion und Tod verlieren lässt) - diese Fälle häufen sich, und die Krankheiten heißen Staupe und Parvovirose
8. Mit hochradig behinderten, verletzten, todkranken und meist auch todgeweihten Einzeltieren um Mitleidsspenden bettelt, Tiere zur Spendenerzielung leiden lässt und quält
9. keine Arbeit vor Ort auf den Kranz kriegt, sondern sich auf Hundeimport beschränkt
10. nur der Einkommensverbesserung sogenannter "Tierschützer" dient
11. im Ausland nichts verbessert und nichts bewirkt.
12. völlig unqualifiziert vermittelt (z.B. Herdenschutzhunde ohne auf deren Verhaltenseigenschaften und Bedürfnisse hinzuweisen, auf den "Straßenkampf" sozialiserte Streuner als Familienhunde, Angsthunde und andere, die sich an Ort und Stelle geblieben besser zurecht gefunden hätten und glücklicher gewesen wären als im vielgepriesenen "neuen Zuhause" in Deutschland)
Leider trifft das nach meiner persönlichen Erfahrung auf 90 % des Auslandstierschutzes deutscher Herkunft zu.
Unten dazu zwei - mehr oder minder beliebige - Zitate :
"Hunde-Auslandstierschutz und THG e.V. kritisch betrachtet:
Vorab zu meiner Person: Ich, Klaus Schaper, lebe mit meiner Familie und 4 Hunden in Deutschland. Meine Frau war Gründungsmitglied der THG e.V., dort zunächst Kassenwart und hat heute eine ruhende Mitgliedschaft. Von unseren Hunden stammen 3 aus Tierheimen in Istanbul.
Auf Grund der vielen gegenteiligen Aussagen und Meinungen in diversen Internetforen mache ich mir seit einiger Zeit Gedanken über die beiden oben genannten Punkte. Nach dem Vergleich und der Bewertung der mit vorliegenden Informationen komme ich für mich persönlich zu folgendem Schluss:
Auslandstierschutz:
Grundsätzlich eine selbstverständliche und positiv zu sehende Angelegenheit, denn leider sind die Verhältnisse in den meisten süd- und osteuropäischen Ländern nicht so, was wir uns hier in Deutschland vorstellen. Die gesetzlichen Regelungen sind zwar oft vergleichbar, doch mit der Umsetzung hapert es in fasst allen Ländern. Es wird sicher noch Jahrzehnte dauern, bis auch ein Umdenken in den Köpfen der Menschen eingesetzt hat.
Hilfe für die Tiere ist hier auf zweierlei Art möglich:
A) Hilfe vor Ort durch Geld und Sachspenden sowie tätige personelle und informelle Hilfe.
B) Verlegung der Tiere vom Ausland hier nach Deutschland, um ihnen bessere Bedingungen zu ermöglichen.
Mein Schluss nun: Die Möglichkeit B) sollte/muss die Ausnahme bleiben. Es ist einfach nicht möglich die nahezu unendliche Zahl von Hunden (sicher über 1 Mio. in Europa) in Deutschland unterzubringen. Und: An den Verhältnissen vor Ort wird dadurch in keiner Weise etwas geändert.
Es bleibt also für ein wirkliches Hilfsangebot nur die Möglichkeit A).
Stichpunkte hierzu: Kastrationsprogramme, Patenschaften für Tierheime, Aufklärung.
Tierverlegungen sollten daher die Ausnahme bleiben, z.B. für Problemhunde, dringende Operationen etc. Hier wird nun allerdings ein jeder unterschiedliche Maßstäbe ansetzen.
Tierhilfe Grenzenlos (THG) e.V.
Ein Verein der nach Aussage auf seiner Internetseite (Zitat: Wir sind einige Tierfreunde innerhalb Deutschland und haben uns zusammen geschlossen, um Tieren im Ausland zu helfen.) Tieren helfen will. Also ein Tierschutzverein. Im Frühjahr 2002 wurde er gegründet.
Siehe Satzung 2.4.: Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts "Steuerbegünstigte Zwecke" der Abgabenordnung. Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Ziele.
Siehe Satzung 2.5.: Mittel des Vereins dürfen nur für satzungsmäßige Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keinen Zuwendungen aus Mitteln des Vereins. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck der Körperschaft fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
Also ein Verein, der von seinen Zielen her zunächst positiv zu beurteilen ist.
Dies bekam er auch vom zuständigen Finanzamt bescheinigt, der ihm die Gemeinnützigkeit anerkannte und damit die Möglichkeit eröffnete, steuerlich absetzbare Spendenquittungen auszustellen.
Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit lag zunächst in einer Zusammenarbeit mit dem Tierheim EHDKD Istanbul und nachdem diese von dort aufgekündigt wurde, heute mit dem Tierheim BEYKOZ BARINA in Istanbul. Von dort wurden und werden Hunde nach Deutschland geholt und hier vermittelt. Nach den Angaben auf der THG-Internetseite in den Jahren seit der Gründung ca. 350 Hunde. Bei der Weitergabe der Tiere wird eine übliche Schutzgebühr (aktuell: 230 Euro) erhoben, um z.B. einen Hundehandel zu unterbinden und die eigenen Kosten für Transport, Impfung und Untersuchung zu decken.
Ergänzend dazu soll das Tierheim mit Geld- und Sachspenden unterstützt werden. Auch hierzu wird auf der Internetseite aufgerufen.
Auch das alles, oberflächlich betrachtet, noch in bester Ordnung. Warum nun aber die vielen Kritiken an den Verein?
Neid? Persönliche Differenzen? Andere Zielsetzungen?
Ich kann das abschließend nicht beurteilen, doch aufgefallen ist mir folgendes:
1. Seit der Gründung war der Verein in keiner Weise in der Lage ein ordnungsgemäßes Kassenbuch und eine Buchführung zu führen. (Als meine Frau Mirja auf der Gründungsversammlung zum Kassenwart gewählt wurde, wartete sie erfolglos auf die notwendigen Buchungsunterlagen. Nachdem sie dann auch noch feststellen musste, dass sich die 1. Vorsitzende des Vereins bei der Mittelverwendung nicht an Vorstandsabsprachen hielt, Sachspenden "vergammelten" oder nicht weitergeleitet wurden, trat sie frustriert im Januar 2003 von ihrem Amt zurück und reduzierte auch ihre weitere Vereinstätigkeit auf eine ?ruhende Mitgliedschaft?. In den Jahren danach gab es zwar immer wieder neue Kassenwarte, doch hielten diese sich auch immer nur für kurze Zeit "im Amt".
2. Die Anerkennung des Vereins als "gemeinnützig" wurde in der Zwischenzeit
zurückgenommen. In der Regel erfolgt dies wenn entweder ein Verdacht/Beweiß auf persönlicher Bereicherung besteht, oder nie ordnungsgemäße Jahresabschlüsse vorgelegt wurden.
3. An Vermittlungsgebühren für die Hunde und an Geldspenden wurden nach eigener Angabe auf den THG-Internetseiten in den Jahren seit der Gründung etwa
90.000 Euro "eingenommen". Dieser Betrag ist vorsichtig geschätzt und dürfte eher höher liegen, da zur Zeit nur noch die Spendeneinnahmen für das Jahr 2005 veröffentlicht sind. Zusätzliche Sachspenden sind hierbei nicht berücksichtigt. Nur: Wofür und wann wurde dies Geld verwendet? Hierüber sind an keiner Stelle nachvollziehbare Aussagen gemacht.
(Anmerkung hierzu aus eigenem Erleben - Fallbeispiel: 350 Hunde aus Istanbul nach Deutschland zu transportieren, erfordert, wenn es mit einem Kleinbus vorgenommen wird, einen Fahraufwand von etwa 50 Fahrten. Ich bin diese Strecke für meine privaten Hundetransporte gefahren und kann daher sagen, dass der Aufwand pro Fahrt etwa 1.000 Euro beträgt. Der THG dürften dafür also nicht mehr als etwa 50.000 Euro Kosten entstanden sein, eher weniger, da in den ersten Jahren die Hunde meistens per "Patenflug" oder Luftfracht geholt wurden, die beide günstiger waren.)
4. Der Verein unterhält eine Internetseite (
) mit einem Forum. Auffallend ist für mich hier, dass so gut wie keine Aktivitäten unternommen werden, über dieses Forum zusätzliche Vereinsmitglieder zu gewinnen. Ebenso ist die veröffentlichte Vereinsadresse mit Telefon seit vielen Wochen schon nicht mehr stimmig.
Persönlich ziehe ich für mich daher nun den Schluss, diesen Verein vorerst nicht weiter in irgendeiner Weise zu unterstützen oder zu empfehlen, da die Offenlegung der Vereinseinnahmen gemäß Satzung 2.5. (siehe oben) nicht transparent ist.
Wie es nach meiner Vorstellung aussehen sollte:
Für eine dringend anstehende Hundeoperation wird ein Spendenaufruf gemacht:
"Hund XY benötigt dringend eine Operation. Kosten ca. 500 Euro"
Dann folgt die Anzahl der Spenden mit der Gesamthöhe.
Dann erfolgt der Hinweis: Operation erfolgreich abgeschlossen!
Dazu wird die Operationsrechnung eingescannt und veröffentlicht.
Wurde zunächst zuwenig gespendet, kann hier noch ein neuer Folgeaufruf kommen.
Wurde zuviel gespendet muss gesagt werden, was mit dem Überschuss passiert. Dieser sollte m.E. für eine spätere, andere Operation aufgehoben werden.
Denn: Die Menschen haben für eine OPERATION gespendet, nicht für Tierfutter o.ä.!!!!!
Und wird dann zu einem späteren Zeitpunkt eine erneute Operation
fällig, kommt dann in die Spenderliste der Hinweis "Restbetrag aus der Spendenaktion vom ..... für Hund XY.
Als Gegenbeispiel dazu:
Es gab vor ca. 18 Monaten einen Hund (Pascal), der auch schon nach Deutschland geholt wurde und bei dem auf Grund einer Fußverletzung aus seiner Zeit in der Türkei hier in Deutschland eine Korrekturoperation vor seiner Weitervermittlung durchgeführt werden sollte.
Ein Spendenaufruf wurde erfolgreich durchgeführt, die Röntgenbilder wurden einer Tierklinik zur Begutachtung vorgelegt. Von dort kam der Hinweis: Bitte noch ca. 6 Wochen warten und dann den Hund persönlich vorstellen. Der Hund (ein Welpe) muss noch etwas wachsen und es besteht die Möglichkeit, dass sich die vorhandene Fehlstellung von selbst korrigiert.
Als der Hund dann nach 6 Wochen persönlich in der Tierklinik vorgestellt werden sollte, kam der Hinweis von der 1. Vorsitzenden: Nicht möglich, da kein Geld vorhanden.
So etwas ist für mich unseriöser Umgang mit Spendengeldern!
Etwa zur gleichen Zeit wurden jedoch Zelte für mehrere hundert Euro gekauft, um den Tieren in Istanbul im Winter einen trockenen Rückzugsraum zu schaffen. Schon nach den ersten Winterstürmen hatte sich das Thema "Zelt" erledigt. Eine unüberlegte und verschwenderische Geldausgabe, zumal schon im Vorfeld auf diese Problematik bei Wind und Schnee hingewiesen wurde.
Mein Fazit: Die erste Vorsitzende, Frau Marion ********, mag zwar engagiert in Richtung Tierhilfe sein, doch ist sie weder organisatorisch noch fachlich in der Lage, einen Verein mit einer doch recht umfangreichen Vermittlungstätigkeit und den daraus resultierenden Geldbewegungen zu führen. Ebenso ist sie nach den bisherigen Erfahrungen nicht bereit, sich in ein Vereinsteam einzuordnen. Doch gerade dies ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche und vertrauenschaffende Arbeit.
Die übrigen Vorstandsmitglieder werde es im nachhinein m.E. nicht schaffen können, eine jahrelang brachliegende Buchhaltung aufzuarbeiten.
Aus meiner Sicht würde ich daher eine Selbstauflösung des Vereines empfehlen und, wenn sich genügend Interessenten für diese Zwecke und Ziele finden, einen Neuanfang wagen.
Dann könnte auch ich es mir vorstellen, Vertrauen vorausgesetzt, einen solchen Verein zu unterstützen. Das Leid der Hunde in Istanbul und Umgebung hätte es verdient.
Klaus Schaper 22.Mai2005 "
Zitat 2:
"Tierhilfeorganisation als international tätige, illegale Hundehändler entlarvt
Darmstadt-Dieburg (aho) - Das Veterinäramt des Landkreises
Darmstadt-Dieburg ist nach eigenen Angaben illegalen, offenbar
professionell aufgezogenen Geschäften mit Straßenhunden aus Osteuropa
auf die Spur gekommen. Bei einer Razzia wurden am Dienstag mit
Polizeiunterstützung auf dem Gelände einer angeblichen
Tierhilfeorganisation an der Bergstraße zwei Mietwagen voll "frischer
Ware" gestoppt. Der Transport umfasste nach derzeitigen Erkenntnissen
45 Hunde, die über Internet bei einer Organisation in Großbritannien
bestellt worden waren und von Ungarn aus an fünf Adressen in
Deutschland und weitere in den Niederlanden ausgeliefert werden
sollten. Die Vierbeiner, die sich nach Behördenangaben in einem
erbarmenswerten Zustand befanden, .... "
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