Tinkalou
Hallo liebe Hundefreunde,
ich bin ziemlich verzweifelt und hoffe, dass vielleicht jemand unter euch ist, der ähnliches erlebt hat und/oder noch eine Idee hat, wie wir unserem Hund helfen können.
Unser Australian-Shepherd-Rüde ist jetzt 8 Jahre alt. Ich habe ihn als Welpen bei einer Züchterin gekauft (mit Papieren). Er war schon immer etwas hibbelig, aber in den letzten Jahren haben sich seine kleinen Macken extrem verschärft.
Als er vor fünf Jahren alleine in meiner Wohnung war, ist die Kirmesgesellschaft mit Blaskapelle an der Wohnung vorbeigelaufen (das wusste ich vorher natürlich nicht). Dabei muss er solche Angst gehabt haben, dass er die Wohnungstür und den Bodenbelag davor zerkratzt hat. Von da an hatte er eine Weile Probleme damit, wenn ich weggegangen bin, das hat sich aber mit der Zeit und Training wieder gegeben.
Seit fünf Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen und seit vier Jahren wohnen wir zusammen, die Schwiegereltern wohnen ebenfalls mit im Haus. Mein Hund hat meinen Mann und auch die Schwiegereltern von Anfang an akzeptiert und liebt alle heiß und innig.
Im Sommer 2019 wurden wir Eltern. Ich hatte eine Hausgeburt, während der unser Hund größtenteils unten bei den Schwiegereltern war. Laut Schwiegereltern war er die ganze Zeit über entspannt. Als er eine Weile nach der Geburt wieder nach oben kam schnupperte er zunächst interessiert. Als das Baby dann ein kleines Geräusch machte, lief er direkt ängstlich weg. Und so blieb es sechs Wochen lang. Er hatte solche Angst, beim kleinsten Geräusch des Babys, dass er sechs Wochen lang quasi bei den Schwiegereltern im Untergeschoss lebte und nur ab und an mal kurz oben vorbeischaute, sah, das Baby ist noch da und weg war er wieder. Wir haben nach ein paar Wochen angefangen, ihn nachts wieder hoch zu holen und im Flur schlafen zu lassen (er schlief schon vor dem Baby immer im Flur). Bei geschlossenen Türen waren die eventuellen Geräusche vom Baby ja sehr gedämpft und das klappte auch gut, er hatte nachts keine Angstattacken. Nach und nach haben wir das dann ausgedehnt, bis er irgendwann wieder normal bei uns wohnen konnte. Was aber blieb, war seine panische Angst vor Schluckauf. Nur beim Baby, bei meinem Mann und mir ist es kein Problem.
Inzwischen ist das Baby kein Baby mehr, sondern ein zweijähriges Kind und im Dezember steht ein Geschwister an.
Bereits letzten Winter wurde unser Hund nach und nach sehr viel ängstlicher und einmal "hicks" genügte, um ihn für die nächsten zwei Stunden in ein hechelndes, tropfendes Nervenbündel zu verwandeln. Auf Rat unserer Hundetrainerin haben wir dann bei einer Spezialistin die Schilddrüsenwerte und noch so einiges untersuchen lassen. Dabei kam eine Unterversorgung der Schilddrüse zutage. Laut Spezialistin kann sein Verhalten damit zusammenhängen, insbesondere das schnelle "hochträllern" und der sich anschließende lange Erregungszustand.
Seit gut vier Wochen bekommt er nun Forthyron, wobei die Dosis wöchentlich leicht gesteigert wird. Ich habe den Eindruck, dass er insgesamt ruhiger geworden ist. Kommt Besuch, wird dieser zwar i. d. R. so stürmisch begrüßt wie zuvor, aber dann ist es gut und er kann sich auf seine Decke legen, wohingegen er vorher fast die ganze Besuchszeit über aufgeregt war und die Leute immer wieder "bedrängt" hat (streichel mich, beachte mich). Auch bei Gewitter (ein weiterer Angstreiz) kann es nun sein, dass er nach Abklingen des Gewitters fast direkt wieder recht ruhig ist, während er vorher nach einem winzig leisen Donner für zwei Stunden aufgeregt durch die Wohnung lief.
Was bleibt, ist die panische Angst vor Schluckauf. Ein "hicks" und er rennt hechelnd los, kratzt an der Haustür oder macht die Tür zum Schlafzimmer auf, springt aufs Bett (er darf dort nicht rein) und kratzt auf der Matratze. Auf diese Weise ist auch schon eine Matratze zerstört worden.
Am ehesten beruhigt er sich, wenn ich ihn dann an die Leine nehme und mit ihm raus gehe. Das ist aber schlichtweg nicht immer (sofort) möglich, mit zweijährigem Kind. Tue ich das aber nicht, zerkratzt er uns Wände, Möbel, Türen. Er ist dann auch so außer sich, dass ich Angst habe, er verletzt sich (oder das Kind, wenn es im Weg ist..). Er beisst zwar nicht, aber stellt sich eben z. B. an der Tür auf und kratzt, um wegzukommen. Abgesehen vom Stress für den Hund, machen diese Situationen auch mich und meinen Mann nervlich total fertig. Man ist ständig in Habachtstellung, ob der Hund jetzt vielleicht gleich ausrastet. Wir trauen uns kaum, ungezwungen mit unserem Kind zu spielen oder es zu kitzeln - dann besteht nämlich akute Schluckaufgefahr! Wenn ich an die Situation im Winter denke, mit zusätzlich einem Neugeborenen, bekomme ich regelrecht Panik.
Eine Möglichkeit wäre evtl. draußen einen Bereich einzuzäunen, zu dem man den Hund bringen und ihn sich austoben lassen könnte. Das Problem ist aber das gleiche wie mit dem Spaziergang: es geht schlicht nicht immer (sofort) und ich kann nicht einfach die Tür aufmachen und ihn rennen lassen, das funktioniert auf unserem Grundstück nicht (also man kann es nicht so einzäunen, dass er ab der Haustür gesichert wäre). Meist sind die Schwiegereltern verfügbar, sodass ich die Kleine mal kurz dort "unterstellen" und mich um den Hund kümmern kann. Aber auch das eben nicht immer und nicht SOFORT (es muss aber quasi sofort sein). Wenn das Baby da ist dann noch weniger, ich stelle mir vor, wie das große Kind Schluckauf bekommt während ich das Baby stille.. und dann?
Wir überlegen immer wieder hin und her, ob es ihm nicht sogar woanders besser gehen würde. Er ist auch recht eifersüchtig auf unser Kind (z. B. wenn die Schwiegermama hoch kommt und sich mit dem Kind beschäftigt, drängt er sich sofort dazwischen und versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen). Das Kind bekommt dann und wann einen Schleck im Vorbeigehen, er hat außer bei Schluckauf keinerlei Ängste im Umgang und das Kind auch nicht mit ihm. Sie leben halt eher so nebeneinander her, aber das ist mir ganz recht.
Wenn ich mir vorstelle, den Hund abgeben zu müssen, sträubt sich alles in mir dagegen.
Vielleicht ist uns ja die zündende Idee einfach noch nicht gekommen, ich bin jedenfalls mit meinem Latein am Ende.
ich bin ziemlich verzweifelt und hoffe, dass vielleicht jemand unter euch ist, der ähnliches erlebt hat und/oder noch eine Idee hat, wie wir unserem Hund helfen können.
Unser Australian-Shepherd-Rüde ist jetzt 8 Jahre alt. Ich habe ihn als Welpen bei einer Züchterin gekauft (mit Papieren). Er war schon immer etwas hibbelig, aber in den letzten Jahren haben sich seine kleinen Macken extrem verschärft.
Als er vor fünf Jahren alleine in meiner Wohnung war, ist die Kirmesgesellschaft mit Blaskapelle an der Wohnung vorbeigelaufen (das wusste ich vorher natürlich nicht). Dabei muss er solche Angst gehabt haben, dass er die Wohnungstür und den Bodenbelag davor zerkratzt hat. Von da an hatte er eine Weile Probleme damit, wenn ich weggegangen bin, das hat sich aber mit der Zeit und Training wieder gegeben.
Seit fünf Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen und seit vier Jahren wohnen wir zusammen, die Schwiegereltern wohnen ebenfalls mit im Haus. Mein Hund hat meinen Mann und auch die Schwiegereltern von Anfang an akzeptiert und liebt alle heiß und innig.
Im Sommer 2019 wurden wir Eltern. Ich hatte eine Hausgeburt, während der unser Hund größtenteils unten bei den Schwiegereltern war. Laut Schwiegereltern war er die ganze Zeit über entspannt. Als er eine Weile nach der Geburt wieder nach oben kam schnupperte er zunächst interessiert. Als das Baby dann ein kleines Geräusch machte, lief er direkt ängstlich weg. Und so blieb es sechs Wochen lang. Er hatte solche Angst, beim kleinsten Geräusch des Babys, dass er sechs Wochen lang quasi bei den Schwiegereltern im Untergeschoss lebte und nur ab und an mal kurz oben vorbeischaute, sah, das Baby ist noch da und weg war er wieder. Wir haben nach ein paar Wochen angefangen, ihn nachts wieder hoch zu holen und im Flur schlafen zu lassen (er schlief schon vor dem Baby immer im Flur). Bei geschlossenen Türen waren die eventuellen Geräusche vom Baby ja sehr gedämpft und das klappte auch gut, er hatte nachts keine Angstattacken. Nach und nach haben wir das dann ausgedehnt, bis er irgendwann wieder normal bei uns wohnen konnte. Was aber blieb, war seine panische Angst vor Schluckauf. Nur beim Baby, bei meinem Mann und mir ist es kein Problem.
Inzwischen ist das Baby kein Baby mehr, sondern ein zweijähriges Kind und im Dezember steht ein Geschwister an.
Bereits letzten Winter wurde unser Hund nach und nach sehr viel ängstlicher und einmal "hicks" genügte, um ihn für die nächsten zwei Stunden in ein hechelndes, tropfendes Nervenbündel zu verwandeln. Auf Rat unserer Hundetrainerin haben wir dann bei einer Spezialistin die Schilddrüsenwerte und noch so einiges untersuchen lassen. Dabei kam eine Unterversorgung der Schilddrüse zutage. Laut Spezialistin kann sein Verhalten damit zusammenhängen, insbesondere das schnelle "hochträllern" und der sich anschließende lange Erregungszustand.
Seit gut vier Wochen bekommt er nun Forthyron, wobei die Dosis wöchentlich leicht gesteigert wird. Ich habe den Eindruck, dass er insgesamt ruhiger geworden ist. Kommt Besuch, wird dieser zwar i. d. R. so stürmisch begrüßt wie zuvor, aber dann ist es gut und er kann sich auf seine Decke legen, wohingegen er vorher fast die ganze Besuchszeit über aufgeregt war und die Leute immer wieder "bedrängt" hat (streichel mich, beachte mich). Auch bei Gewitter (ein weiterer Angstreiz) kann es nun sein, dass er nach Abklingen des Gewitters fast direkt wieder recht ruhig ist, während er vorher nach einem winzig leisen Donner für zwei Stunden aufgeregt durch die Wohnung lief.
Was bleibt, ist die panische Angst vor Schluckauf. Ein "hicks" und er rennt hechelnd los, kratzt an der Haustür oder macht die Tür zum Schlafzimmer auf, springt aufs Bett (er darf dort nicht rein) und kratzt auf der Matratze. Auf diese Weise ist auch schon eine Matratze zerstört worden.
Am ehesten beruhigt er sich, wenn ich ihn dann an die Leine nehme und mit ihm raus gehe. Das ist aber schlichtweg nicht immer (sofort) möglich, mit zweijährigem Kind. Tue ich das aber nicht, zerkratzt er uns Wände, Möbel, Türen. Er ist dann auch so außer sich, dass ich Angst habe, er verletzt sich (oder das Kind, wenn es im Weg ist..). Er beisst zwar nicht, aber stellt sich eben z. B. an der Tür auf und kratzt, um wegzukommen. Abgesehen vom Stress für den Hund, machen diese Situationen auch mich und meinen Mann nervlich total fertig. Man ist ständig in Habachtstellung, ob der Hund jetzt vielleicht gleich ausrastet. Wir trauen uns kaum, ungezwungen mit unserem Kind zu spielen oder es zu kitzeln - dann besteht nämlich akute Schluckaufgefahr! Wenn ich an die Situation im Winter denke, mit zusätzlich einem Neugeborenen, bekomme ich regelrecht Panik.
Eine Möglichkeit wäre evtl. draußen einen Bereich einzuzäunen, zu dem man den Hund bringen und ihn sich austoben lassen könnte. Das Problem ist aber das gleiche wie mit dem Spaziergang: es geht schlicht nicht immer (sofort) und ich kann nicht einfach die Tür aufmachen und ihn rennen lassen, das funktioniert auf unserem Grundstück nicht (also man kann es nicht so einzäunen, dass er ab der Haustür gesichert wäre). Meist sind die Schwiegereltern verfügbar, sodass ich die Kleine mal kurz dort "unterstellen" und mich um den Hund kümmern kann. Aber auch das eben nicht immer und nicht SOFORT (es muss aber quasi sofort sein). Wenn das Baby da ist dann noch weniger, ich stelle mir vor, wie das große Kind Schluckauf bekommt während ich das Baby stille.. und dann?
Wir überlegen immer wieder hin und her, ob es ihm nicht sogar woanders besser gehen würde. Er ist auch recht eifersüchtig auf unser Kind (z. B. wenn die Schwiegermama hoch kommt und sich mit dem Kind beschäftigt, drängt er sich sofort dazwischen und versucht, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen). Das Kind bekommt dann und wann einen Schleck im Vorbeigehen, er hat außer bei Schluckauf keinerlei Ängste im Umgang und das Kind auch nicht mit ihm. Sie leben halt eher so nebeneinander her, aber das ist mir ganz recht.
Wenn ich mir vorstelle, den Hund abgeben zu müssen, sträubt sich alles in mir dagegen.
Vielleicht ist uns ja die zündende Idee einfach noch nicht gekommen, ich bin jedenfalls mit meinem Latein am Ende.