Hundehalter oft größeres Problem als
ihre Vierbeiner
Sachkundeprüfung wird von Mehrzahl der Besitzer
bestanden
Ostvorpommern (OZ) „Ich muss mit meinem so
friedlichen Tier zur Prüfung, aber die Besitzer von
nachweislich oft gefährlichen Schäferhunden und
Rottweilern haben einen Freibrief.“ - Frustrierte
Meinungen dieser Art bekommen die zuständigen
Mitarbeiter der Kreisbehörde immer wieder zu hören.
Ihr Gegenargument bezieht dann aufs neue Gesetz. Das
nämlich schreibt Besitzern von sogenannten
„Kampfhunden“, die rechtlich eingestuft werden als
„gefährliche Hunderassen“, die Sachkundeprüfung vor:
Bewältigt ein Halter die schriftliche und praktische
Kontrolle, kann er seinen Liebling in der Öffentlichkeit
mit Maulkorb an der Leine führen.
Gelungen ist dies im vergangenen Jahr genau 111
Hundebesitzern, berichtet Bernd Wieczorkowski,
Sachgebietsleiter der Unteren Jagdbehörde. „Damit
haben 99 Prozent die Prüfung bestanden, wenn auch
einige mehr als einen Anlauf brauchten“, bilanziert der
Anklamer zufrieden.
Die Mehrzahl hat sich demnach als „vernünftige und
pflichtbewusste Tierhalter“ erwiesen, die
verantwortungsvoll mit ihren Hunden umgehen, betont
er. Während es bei der Theorie und der Straßenprüfung
keine großen Probleme gab, erwies sich der Figurenteil
oft als „Sorgenkind“. Oft waren die Besitzer nicht in der
Lage, das Tier vom Kommando zu überzeugen. Die
Aufforderungen „Sitz“ und „Platz“ befolgten jene zwar
noch, doch entfernte sich Herrchen oder Frauchen wie
gefordert weg, sprang der Vierbeiner schon nach
wenigen Schritten auf.
Konsequent schritt in solchen Momenten die
Neubrandenburger Hundelehrerin Petra Stötzner ein:
„Den Besitzern fehlt es oft an Kompetenz und
Konsequenz, sich gegenüber ihrem Hund
durchzusetzen.“ Dabei würden schon ein strenges Wort,
eine klare Geste oder ein deutlicher Ruck an der
Hundeleine den nötigen Respekt verschaffen. Ihr
Eindruck: Manches Tier macht mit Herrchen was es
will. „Alles eine Frage der Erziehung“, so die Pädagogin,
die ein Beispiel nennt: Ein dreijähriger Mastiff-Rüde,
über 50 Kilo schwer, zog in seiner verspielten Art sein
19-jähriges Frauchen nach Belieben über den Platz.
Erstaunt blickten die treuen Hundeaugen, als die
Lehrerin selbst die Leine übernahm. Das Kraftpaket war
fromm wie ein Lamm...
Ein junger Wolgaster aber ist gescheitert: Trotz
Hundeschule bekam er sein Tier bei den Prüfungen nicht
in den Griff. „Damit die Hunde keine öffentliche Gefahr
sind, muss der Halter aber Einfluß haben.“ Andere
Besitzer ignorierten bisher alle Einladungen. In diesen
Fällen wird nun das zuständige Ordnungsamt
reagieren...
DIRK LENZ
Das Tier muss sitzen bleiben,
wenn sich Frauchen entfernt,
erklärt die Hundelehrerin Petra
Stötzner (m.). Der Mastiff darf sich
auch nicht vom
Veteri-näramtsleiter Dr. Bleich (r.),
hier als Statist , ablenken lassen.
Foto: D. Lenz
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oder
ihre Vierbeiner
Sachkundeprüfung wird von Mehrzahl der Besitzer
bestanden
Ostvorpommern (OZ) „Ich muss mit meinem so
friedlichen Tier zur Prüfung, aber die Besitzer von
nachweislich oft gefährlichen Schäferhunden und
Rottweilern haben einen Freibrief.“ - Frustrierte
Meinungen dieser Art bekommen die zuständigen
Mitarbeiter der Kreisbehörde immer wieder zu hören.
Ihr Gegenargument bezieht dann aufs neue Gesetz. Das
nämlich schreibt Besitzern von sogenannten
„Kampfhunden“, die rechtlich eingestuft werden als
„gefährliche Hunderassen“, die Sachkundeprüfung vor:
Bewältigt ein Halter die schriftliche und praktische
Kontrolle, kann er seinen Liebling in der Öffentlichkeit
mit Maulkorb an der Leine führen.
Gelungen ist dies im vergangenen Jahr genau 111
Hundebesitzern, berichtet Bernd Wieczorkowski,
Sachgebietsleiter der Unteren Jagdbehörde. „Damit
haben 99 Prozent die Prüfung bestanden, wenn auch
einige mehr als einen Anlauf brauchten“, bilanziert der
Anklamer zufrieden.
Die Mehrzahl hat sich demnach als „vernünftige und
pflichtbewusste Tierhalter“ erwiesen, die
verantwortungsvoll mit ihren Hunden umgehen, betont
er. Während es bei der Theorie und der Straßenprüfung
keine großen Probleme gab, erwies sich der Figurenteil
oft als „Sorgenkind“. Oft waren die Besitzer nicht in der
Lage, das Tier vom Kommando zu überzeugen. Die
Aufforderungen „Sitz“ und „Platz“ befolgten jene zwar
noch, doch entfernte sich Herrchen oder Frauchen wie
gefordert weg, sprang der Vierbeiner schon nach
wenigen Schritten auf.
Konsequent schritt in solchen Momenten die
Neubrandenburger Hundelehrerin Petra Stötzner ein:
„Den Besitzern fehlt es oft an Kompetenz und
Konsequenz, sich gegenüber ihrem Hund
durchzusetzen.“ Dabei würden schon ein strenges Wort,
eine klare Geste oder ein deutlicher Ruck an der
Hundeleine den nötigen Respekt verschaffen. Ihr
Eindruck: Manches Tier macht mit Herrchen was es
will. „Alles eine Frage der Erziehung“, so die Pädagogin,
die ein Beispiel nennt: Ein dreijähriger Mastiff-Rüde,
über 50 Kilo schwer, zog in seiner verspielten Art sein
19-jähriges Frauchen nach Belieben über den Platz.
Erstaunt blickten die treuen Hundeaugen, als die
Lehrerin selbst die Leine übernahm. Das Kraftpaket war
fromm wie ein Lamm...
Ein junger Wolgaster aber ist gescheitert: Trotz
Hundeschule bekam er sein Tier bei den Prüfungen nicht
in den Griff. „Damit die Hunde keine öffentliche Gefahr
sind, muss der Halter aber Einfluß haben.“ Andere
Besitzer ignorierten bisher alle Einladungen. In diesen
Fällen wird nun das zuständige Ordnungsamt
reagieren...
DIRK LENZ
Das Tier muss sitzen bleiben,
wenn sich Frauchen entfernt,
erklärt die Hundelehrerin Petra
Stötzner (m.). Der Mastiff darf sich
auch nicht vom
Veteri-näramtsleiter Dr. Bleich (r.),
hier als Statist , ablenken lassen.
Foto: D. Lenz
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