Organspende

Mella

15 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2002

• #1

Die Stiefschwester meiner Freundin leidet an einer seltenen angeborenen Krankheit: Ihre Nieren haben Zysten, die immer größer werden, platzen, und damit das Blut verunreinigen. Ihr geht es momentan sehr schlecht (sie ist 14 Jahre alt), ihr Immunsystem ist sehr schwach. Sie steht auf dieser Liste, sie wartet auf eine Spenderniere...evtl. muss ein Mensch sterben, damit sie weiterleben kann. Daher meine Frage: hat jemand von Euch einen Organspendeausweis?

Ich bin der Meinung, wenn ich sterbe, können sie von mir alles haben, was sie noch gebrauchen können. Meine Lieben, die dann vielleicht an mich denken, benötigen dazu keine Organe, ich bleibe in ihrem Herzen!! Deshalb wünsche ich mir, dass jemand anders eine neue Chance bekommt, dank meiner Organe. Schlimm eigentlich, dass immer erst etwas passieren muss, ich hatte zwar schon einmal daran gedacht, aber nichts unternommen. Woher bekomme ich solch einen Ausweis?? Vom Hausarzt??? Muss ich irgendwelche Tests machen lassen?? Für Antworten wäre ich dankbar!

Liebe Grüße,
Mella+Gary

 

SaSa22

• 19. April 2024

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Hi Mella ... hast du hier schon mal geguckt?

Beatrice

20 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2002

• #2

Hi Mella,

ich habe einen Organspendeausweis.

Hier findest Du ziemlich viele Info´s und kannst Dir auch einen Ausweis bestellen.

Beamaus

Das mir der Hund das Liebste sei,
sagst Du oh Mensch sei Sünde,
der Hund bleibt mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde !!

 

Alexis

KSG-Men Eater™

• 20. Juni 2002

• #3

Hallo Mella,

das mit der Schwester deiner Freundin tut mir sehr leid!

Zu deiner Frage: Nein, ich habe keinen Spender-Ausweis.
Ich habe die Befürchtung daß im worst case, wenn ich z.B. einen Unfall hatte, die Ärzte eher bereit sind 'aufzugeben' wenn ich Spender bin.

Man stößt hier wahrhaftig an die Grenzen der Humanität. Auf der einen Seite eine verzweifelte Familie, die um das Leben eines verunfallten Angehörigen bangt, auf der anderen Seite eine Familie, die ebenso verzweifelt auf ein Organ für einen Angehörigen wartet...man mag sich das gar nicht vorstellen.

Meine oben geschilderte Ansicht ist übrigens nur eine ganz persönliche Befürchtung von mir, die ich weder be-noch widerlegen kann.
Ich habe Hochachtung vor jedem, der sich als Organ-Spender eintragen läßt!

Gruß
Alexis

-sic gorgiamus allo subjectatos nunc-

 

grizzly

• 20. Juni 2002

• #4

<-auch organspender is. habe meinen ausweis aus der apotheke. is eigentlich nur eine einverständniserklärung, daß du deine organe spendest, für den fall..!
habe mich vorher aber von meinem hausarzt beraten lassen.
grizzly

 

bickrottis

20 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2002

• #5

@Mella,
Dein Posting war für mich der letzte Anstoß, mir einen Organspenderausweis zu holen.

@Alexis, Deine Befürchtungen sind absolut unbegründet, weiß ich aus der Klinikpraxis.....und den bestehenden gesetzlichen Bestimmungen.

Vera

 

Marion

Harry Hirsch™

Mod-Team

20 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2002

• #6

Meine Mutter hat selber eine Spenderniere bekommen - von einem 18-jährigen, der bei einem Motorradunfall starb. Wie dankbar wir seinen Eltern waren, muß ich wohl nicht extra betonen. Damit wurden meiner Mutter noch einmal 15 Jahre geschenkt - und 3 kleine Kinder durften mit Ihrer Mutter aufwachsen.....

Für mich keine Frage, daß ich einen Spenderausweis habe...

Mella, eine Untersuchung ist meines Wissens nach nicht nötig.

Gruß

Marion und ihre 2 Höllenhunde Tau & Tiptoe

Solange Menschen denken,
dass Tiere nicht fühlen,
müssen Tiere fühlen,
dass Menschen nicht denken
(Quelle ist mir leider nicht bekannt)

 

Beckersmom

Sandschippchen-Verteilerin™

20 Jahre Mitglied

• 20. Juni 2002

• #7

<<<<< schon seit mehr als 10 Jahren einen Organspenderausweis hat.

Wenn man schon mich nicht mehr retten kann, dann möchte ich andere Menschen retten.

Beckersmom

SUAVITER IN MODO - FORTITER IN RE

 

Baaneez

15 Jahre Mitglied

• 21. Juni 2002

• #8

Hallo,

ich schließe mich Alexis an. Leider habe ich wohl mal den falschen Bericht darüber gesehen. Darin wurde gewarnt, je nachdem wohin man in Urlaub fährt, den Ausweis mitzunehmen. Habe aber meinen Eltern und meinem Freund (obwohl er ja rechtlich gesehen noch kein Recht dazu hat) das Versprechen abverlangt, bei möglichem Todesfall meinerseits, der Organentnahme zuzustimmen.

Gruß Baaneez

Gruß Baaneez

[email protected]

 

D

Duke

• 21. Juni 2002

• #9

Habe auch seit einigen Jahren einen Spenderausweis (vom DRK bekommen).

Eine Organisation, bei der man sich eintragen lassen kann, gibt es leider nicht. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder Spender von seiner Einverständniserklärung zurücktreten kann. Man muss nur den Ausweis vernichten.

@Alexis

Ich hatte einmal die gleichen Bedenken wie Du. Bin auch heute noch nicht davon überzeugt, dass hier nicht mal was daneben gehen kann. Schliesslich treffen hier Menschen Entscheidungen und Menschen machen Fehler.

Allerdings denke ich, wenn es mir einmal so schlecht geht, dass man mir keine Überlebenschance mehr einräumt, dann kommt es auch nicht mehr darauf an. Irgendwann sterbe ich doch, ob es nun 1 oder 2 Jahre früher oder später ist, halte ich persönlich nicht für so wichtig.

Ich habe mir den Spenderausweis erst geholt, nachdem ich mir dessen völlig sicher war.

LG Rosi

 

Mella

15 Jahre Mitglied

• 21. Juni 2002

• #10

Bea hat einen super Link hineingesetzt. Ich habe mir jetzt einen Ausweis dort bestellt.

Angst davor, dass die Ärzte evtl. nicht genug für mich tun könnten, wenn es soweit ist, habe ich nicht! Ich vertraue da meinem Mann und meinen Eltern, dass sie alles für mein Überleben machen und unternehmen würden. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll: wenn ich mich tatsächlich an der Grenze zum Jenseits befände und die Ärzte vielleicht nicht die allerletzte Chance ergreifen würden, um mich zurückzuholen, dann fände ich dies auch nicht schlimm. Wahrscheinlich würde ich dabei sowieso etwas zurückbehalten, ich meine damit, dann lieber sterben, als am Leben erhalten zu werden und davon nichts mitzubekommen. Wisst Ihr, was ich meine? Ich will niemals, niemals nur von Geräten am Leben erhalten werden.

Was ich sonst noch wichtig finde: Ich werde meinen Entschluss meinem Mann und meinen Eltern mitteilen.

Liebe Grüße,
Mella+Gary

 

D

Duke

• 21. Juni 2002

• #11

@Mella

)))

Meine Kinder wissen auch was sie zu tun haben im Falle eines Falles

 

Midivi

KSG-Kichererbse™

15 Jahre Mitglied

• 21. Juni 2002

• #12

Ich habe leider keinen Organspende-Ausweis und ich werde mir auch keinen holen. Ich denke ein wenig so wie Alexis....
Die Vorstellung, das die Ärzte mich evlt. ausnehmen wie ne Weihnachtsganz, finde ich ecklig....
Ich weiß, das es egoistisch von mir ist. Wenn ich dringend auf ein Organ (Transplantation) warten würde, wäre ich auch froh, wenn sich jemand für mich "opfen" würde.
Aber ich habe schon so oft versucht mit zu einem Ausweis durchzuringen, aber ich schaff es nicht...

 

Andreas

• 21. Juni 2002

• #13

Hm,
das Thema hatten wir vor ca. 2-3 Monaten schon mal.
Ich habe seit über 15 Jahren einen Spenderausweis (mußte ihn schon mal erneuern, weil so eine Pappkarte im Portmonee nicht so lange hält).

Wer glaubt, dass mit einem Ausweis kriminelle Ärzte einen früher für tot erklären, der hat nicht zu Ende gedacht.

Wenn es solche kriminellen Machenschaften geben würde, dann müßte man auch Angst davor haben, dass ein solcher Ausweis gefälscht wird. Beides halte ich in Deutschland für praktisch ausgeschlossen.

Und Mellas Bericht finde ich total überzeugend.

Die Formulierung "...muß ein Mensch sterben, damit ..." finde ich falschherum gedacht.
Zunächst stirbt ein Mensch. Dann kann jemand mit den gespendeten Organen weiterleben.

ciao
Andreas

 

Alexis

KSG-Men Eater™

• 22. Juni 2002

• #14

...es ist ja auch nicht so, daß ich meine Befürchtung belegen kann. Ist einfach ein Bauchgefühl, gegen das ich nicht ankann. Versucht habe ich es schon, aber es haut nicht hin...

Andreas, es geht mir mitnichten um tatsächlich 'kriminelle' Ärzte, sondern einfach um Menschen, die möglicherweise nicht ihr Letztes geben um mich zu retten weil sie wissen, wie dringend meine Organe gebraucht werden.

Die Vorstellung dagegen, 'ausgeschlachtet' zu werden macht mir nichts aus. Wenn man nicht eines natürlichen Todes stirbt und obduziert wird, ist bei der Beerdigung eh nichts mehr an seinem ursprünglichen Platz. Die machen sich doch nicht die Mühe, mich wie ein Puzzle wieder zusammenzusetzen; da wird einfach zurückgestopft wo's halt reinpaßt. Zunähen und keiner merkt's.
Aber wie gesagt, das wäre mir nun wirklich egal. Es geht einzig um meine o.g. Befürchtung.

Alexis

-sic gorgiamus allo subjectatos nunc-

 

Paula

KSG-Katzenklo-Benutzerin™

20 Jahre Mitglied

• 22. Juni 2002

• #15

Also ich habe meinen Spender-Ausweis auch schon seit ewigen Zeiten

Ich denke mal wenn Ärzte sich die "Mühe" machen und versuchen einen anderen "sterbenden" zu retten, dann werden sie sich sicher auch die gleiche "Mühe" mit mir geben.
Ansonsten geht es mir ähnlich wie Mella. Ich möchte nicht auf "Teufel komm raus" am Leben erhalten werden.

Gruß

Paula

 

Mella

15 Jahre Mitglied

• 22. Juni 2002

• #16

Habe gestern meinem Mann erzählt, dass ich mir einen Organspendeausweis bestellt habe (im Grunde genommen 2, vielleicht möchte er ja auch einen

). Er hatte die gleichen Bedenken wie Alexis! Wir haben uns jetzt geeinigt, dass wir im Feld "besondere Hinweise" festlegen, dass mein Mann das letzte Wort hat (hat er sowieso immer

). D.h., wenn er eben meint, noch andere Ärzte hinzuziehen zu wollen, dann geschieht das eben. Erst, wenn er ebenfalls der Meinung ist, dass es nichts mehr bringt, werden meine Organe entfernt.

Ich verstehe Deine Bedenken auf jedenfall Al, ich habe auch eine lange Zeit darüber nachgedacht.

Liebe Grüße,
Mella+Gary