S
Sera und Rest
... wurde gelöscht.
Olfener Hunde sind wieder bei ihren Besitzern
Olfen/NRW, 28.1.02
Wie wir soeben erfahren haben, sind die vor elf Tagen in Olfen beschlagnahmten Hunde Puppy, Tessa und Marlon heute wohlbehalten zu ihren Familien P. und N. zurückgekehrt.
Details zu den Ereignissen von Olfen folgen im Laufe des Abends an dieser Stelle.
Quelle: Dominodogs.de
Chronologie der Ereignisse nach dem Vorfall:
Dominodogs
Dienstag, 23. Januar: Am frühen Morgen erreicht uns ein Anruf, dass die Hunde am Mittwoch um 15.30 Uhr getestet werden sollen. Da wir nicht wissen, wer die Hunde testen wird, bemühen wir uns fieberhaft darum, einen neutralen Sachverständigen/Gutachter unserer Wahl an diesem Test teilnehmen zu lassen. Nach stundenlangen Gesprächen finden wir schließlich einen erfahrenen Tester aus Köln und eine diplomierte Ethologin aus Oberhausen.
Mittwoch, 24. Januar: Um 10 Uhr wird uns telefonisch mitgeteilt, dass der Termin für den Wesens-/Verhaltenstest um eineinhalb Stunden auf 14 Uhr vorverlegt worden sei. Der Test soll nun auch an einem anderen Ort stattfinden: im Katastrophenschutzgebiet Lette. Nachdem alle von uns Beteiligten telefonisch über die Terminänderung informiert wurden, erreicht uns ein weiterer Anruf: Der Test solle nun doch auf dem Gelände der Tierpension in Nordkirchen stattfinden, in der die drei Hunde untergebracht sind. Dort treffen gegen 14 Uhr dann alle Beteiligten ein. Von den Behörden nehmen an dem Termin neben Mitarbeitern des Ordnungsamtes zwei Veterinäre des Kreises Coesfeld, außerdem die von den Behörden bestellte Gutachterin und der Besitzer der Tierpension teil. Die Halter der drei Hunde, Herr P., seine Tochter P. und deren Lebensgefährte N. werden von sieben Domino-Mitgliedern und dem von uns hinzugebetenen neutralen Gutachter begleitet. An dem Test dürfen nur dieser Gutachter und der Anwalt der Familie P. teilnehmen. Ihm wird allerdings gestattet, die Vorgänge per Videokamera zu dokumentieren. Obwohl sich die Hunde nach mehrtägiger Trennung von ihren Haltern und den überaus dramatischen Ereignissen vom 17. Januar sicherlich in einem emotional sehr angespannten Zustand befinden, bestehen alle drei Hunde den Test. Puppy, der Rüde, ohne jede Beanstandung, Hündin Tessa, die aus einem Tierheim in die Familie P. kam, verhält sich etwas schüchterner bzw. zurückhaltender. Deutlich unter dem Eindruck der schlimmen Ereignisse vom 17. Januar steht jedoch Marlon: Der Rüde, der bei dem Polizeieinsatz einen Streifschuss erlitten hatte und zudem noch mit einem Auto angefahren worden war, erweist sich als überaus ängstlich. Als sich die Sachverständige nach dem Test auf dem Gelände der Tierpension auch ein Bild davon machen will, welches Territorialverhalten die drei Hunde in ihrer gewohnten Umgebung an den Tag legen, ist Marlon - panisch vor Angst - nicht dazu zu bewegen, auf dem Grundstück der Familie P. in Olfen aus dem Auto zu steigen. Obwohl die beiden anderen Hunde bereits herumspringen und mit den Anwesenden spielen, lässt Marlon sich nicht einmal mit Leckerchen dazu bewegen, das Auto zu verlassen. Tochter P. wird vom Ordnungsamt zur Halterin der drei Hunde bestimmt, da sie die drei auch durch den Wesenstest geführt hatte. Ihr wird von den Veterinären zugesichert, dass sie die Hunde bereits am nächsten Tag zurückbekommen werde, wenn sie bis dahin eine Haftpflichtversicherung für die Tiere und einen Sachkundenachweis beibringe. Tessa und Marlon wird zur Auflage gemacht, außerhalb des Grundstücks Maulkörbe zu tragen. Zudem sind sie stets an der Leine zu führen. Nach drei Monaten, in denen sie eine Hundeschule besuchen müssen, sollen die beiden Hunde erneut vorgestellt werden. Puppy werden keinerlei Auflagen erteilt. Der Familie wird aufgegeben, den vorhandenen 1,60 Meter hohen Zaun auf 1,80 Meter zu erhöhen.
Donnerstag, 24. Januar: Nachdem Frau P. den Behörden die Police einer seit mehreren Jahrzehnten gültigen Haftpflichtversicherung vorlegt, möchte sie nun die Sachkundeprüfung ablegen. Man vertröstet sie, es gebe an diesem Tag zu viel zu tun. Frau P. schaltet ihren Anwalt ein. Gegen 14.30 Uhr erhält sie einen Anruf: Um 15 Uhr solle sie sich in Coesfeld einfinden, um den Sachkundetest abzulegen. Ein Termin, der allein wegen der Entfernung gar nicht einzuhalten ist. Schriftlich einigt man sich nach Rücksprache mit dem Rechtsanwalt von DDD auf einen Termin am kommenden Morgen.
Freitag, 25. Januar: Pünktlich um 9 Uhr tritt Frau P. zur Sachkundeprüfung an. Um 10.20 Uhr teilt man ihr mit, dass sie den Test bestanden habe. Gegen 11.20 Uhr legt Frau P. dem Amt in Olfen den Nachweis vor, in der Hoffnung, nun endlich ihre drei Hunde zurück zu bekommen. Im Amt scheint man damit aber keine Eile zu haben. Da sie den Eindruck hat, ohne Grund erneut vertröstet zu werden, ruft Frau P. erneut ihren Anwalt an. Nach einigem Hin und Her versichert man ihr nun schriftlich, dass sie ihre Hunde am Montag, 28. Januar, zurück erhalte.
Da die Familie Sorgen hat, dass die Hunde möglicherweise als Druckmittel gegen sie eingesetzt werden und weitere Repressalien drohen, bittet uns die Familie, die für Samstag geplante Demo gegen den Polizeieinsatz und die Erschießung der beiden übrigen Hunde abzusagen. Wir können die Sorgen der Familie gut nachvollziehen. In einigen Hundert eMails, Anrufen, mit der Veröffentlichung auf unserer Homepage und in zahlreichen persönlichen Gesprächen sagen wir daraufhin die Demo ab.
Samstag, 26. Januar: Dennoch sind wir an diesem Tag gegen 10 Uhr am verabredeten Demo-Treffpunkt. Wir halten es für unsere Pflicht, dort evetuell ankommenden Demonstranten selbst zu erklären, warum die Demo abgesagt wurde. Unsere Sorge ist allerdings unbegründet: Neben den zu diesem Absage-Termin bestellten Freunden und Bekannten kommt niemand - abgesehen von einem Fernsehteam des WDR, das dort dreht und den Beitrag später auch im lokalen Fenster Münster sendet. Für die Polizei, die mit mehreren Beamten angerückt ist, gibt es dagegen nichts zu tun. Mit Vertretern der "Arche 90", der "Allianz der Anständigen" und einigen anderen Hundefreunden fahren wir dann zum Anwesen der Familie P. Vor Ort nehmen wir noch einmal alles in Augenschein, werden anschließend von Familie P. zum Essen eingeladen. Als wir zusammensitzen, wird uns von den Familienmitgliedern noch einmal erzählt, was sich am 17. Januar vor dem Haus in Olfen und schließlich auch in der Nachbarschaft ereignete.
Sonntag, 27. Januar: In einer kurzfristig einberufenen Sitzung berät der DDD-Vorstand, welche weiteren Maßnahmen zu treffen sind. Da die Befürchtung nicht unbegründet erscheint, dass es bei der Rückgabe der Hunde zu einer weiteren Verzögerung der Behörden kommen könnte, haben inzwischen mehrere Teilnehmer des Wesenstest-Termins am Mittwoch eidesstattliche Versicherungen darüber abgegeben, dass die Rückgabe der Tiere bei Erfüllung der Auflagen verbindlich zugesagt worden war.
Montag, 28. Januar: Gottseidank - unsere Sorgen in diesem Punkt erweisen sich als unbegründet. Am Nachmittag erreicht uns ein Anruf der Familie P., dass man gerade mit einem Mitglied von DominoDogs auf dem Weg sei, die Hunde abzuholen. Gegen Abend dann die erlösende Nachricht:
DIE HUNDE SIND WIEDER BEI IHREN FAMILIEN!
Quelle:
Bis dann Sera
Nie vergessen wirst Du sein.
Olfen/NRW, 28.1.02
Wie wir soeben erfahren haben, sind die vor elf Tagen in Olfen beschlagnahmten Hunde Puppy, Tessa und Marlon heute wohlbehalten zu ihren Familien P. und N. zurückgekehrt.
Details zu den Ereignissen von Olfen folgen im Laufe des Abends an dieser Stelle.
Quelle: Dominodogs.de
Chronologie der Ereignisse nach dem Vorfall:
Dominodogs
Dienstag, 23. Januar: Am frühen Morgen erreicht uns ein Anruf, dass die Hunde am Mittwoch um 15.30 Uhr getestet werden sollen. Da wir nicht wissen, wer die Hunde testen wird, bemühen wir uns fieberhaft darum, einen neutralen Sachverständigen/Gutachter unserer Wahl an diesem Test teilnehmen zu lassen. Nach stundenlangen Gesprächen finden wir schließlich einen erfahrenen Tester aus Köln und eine diplomierte Ethologin aus Oberhausen.
Mittwoch, 24. Januar: Um 10 Uhr wird uns telefonisch mitgeteilt, dass der Termin für den Wesens-/Verhaltenstest um eineinhalb Stunden auf 14 Uhr vorverlegt worden sei. Der Test soll nun auch an einem anderen Ort stattfinden: im Katastrophenschutzgebiet Lette. Nachdem alle von uns Beteiligten telefonisch über die Terminänderung informiert wurden, erreicht uns ein weiterer Anruf: Der Test solle nun doch auf dem Gelände der Tierpension in Nordkirchen stattfinden, in der die drei Hunde untergebracht sind. Dort treffen gegen 14 Uhr dann alle Beteiligten ein. Von den Behörden nehmen an dem Termin neben Mitarbeitern des Ordnungsamtes zwei Veterinäre des Kreises Coesfeld, außerdem die von den Behörden bestellte Gutachterin und der Besitzer der Tierpension teil. Die Halter der drei Hunde, Herr P., seine Tochter P. und deren Lebensgefährte N. werden von sieben Domino-Mitgliedern und dem von uns hinzugebetenen neutralen Gutachter begleitet. An dem Test dürfen nur dieser Gutachter und der Anwalt der Familie P. teilnehmen. Ihm wird allerdings gestattet, die Vorgänge per Videokamera zu dokumentieren. Obwohl sich die Hunde nach mehrtägiger Trennung von ihren Haltern und den überaus dramatischen Ereignissen vom 17. Januar sicherlich in einem emotional sehr angespannten Zustand befinden, bestehen alle drei Hunde den Test. Puppy, der Rüde, ohne jede Beanstandung, Hündin Tessa, die aus einem Tierheim in die Familie P. kam, verhält sich etwas schüchterner bzw. zurückhaltender. Deutlich unter dem Eindruck der schlimmen Ereignisse vom 17. Januar steht jedoch Marlon: Der Rüde, der bei dem Polizeieinsatz einen Streifschuss erlitten hatte und zudem noch mit einem Auto angefahren worden war, erweist sich als überaus ängstlich. Als sich die Sachverständige nach dem Test auf dem Gelände der Tierpension auch ein Bild davon machen will, welches Territorialverhalten die drei Hunde in ihrer gewohnten Umgebung an den Tag legen, ist Marlon - panisch vor Angst - nicht dazu zu bewegen, auf dem Grundstück der Familie P. in Olfen aus dem Auto zu steigen. Obwohl die beiden anderen Hunde bereits herumspringen und mit den Anwesenden spielen, lässt Marlon sich nicht einmal mit Leckerchen dazu bewegen, das Auto zu verlassen. Tochter P. wird vom Ordnungsamt zur Halterin der drei Hunde bestimmt, da sie die drei auch durch den Wesenstest geführt hatte. Ihr wird von den Veterinären zugesichert, dass sie die Hunde bereits am nächsten Tag zurückbekommen werde, wenn sie bis dahin eine Haftpflichtversicherung für die Tiere und einen Sachkundenachweis beibringe. Tessa und Marlon wird zur Auflage gemacht, außerhalb des Grundstücks Maulkörbe zu tragen. Zudem sind sie stets an der Leine zu führen. Nach drei Monaten, in denen sie eine Hundeschule besuchen müssen, sollen die beiden Hunde erneut vorgestellt werden. Puppy werden keinerlei Auflagen erteilt. Der Familie wird aufgegeben, den vorhandenen 1,60 Meter hohen Zaun auf 1,80 Meter zu erhöhen.
Donnerstag, 24. Januar: Nachdem Frau P. den Behörden die Police einer seit mehreren Jahrzehnten gültigen Haftpflichtversicherung vorlegt, möchte sie nun die Sachkundeprüfung ablegen. Man vertröstet sie, es gebe an diesem Tag zu viel zu tun. Frau P. schaltet ihren Anwalt ein. Gegen 14.30 Uhr erhält sie einen Anruf: Um 15 Uhr solle sie sich in Coesfeld einfinden, um den Sachkundetest abzulegen. Ein Termin, der allein wegen der Entfernung gar nicht einzuhalten ist. Schriftlich einigt man sich nach Rücksprache mit dem Rechtsanwalt von DDD auf einen Termin am kommenden Morgen.
Freitag, 25. Januar: Pünktlich um 9 Uhr tritt Frau P. zur Sachkundeprüfung an. Um 10.20 Uhr teilt man ihr mit, dass sie den Test bestanden habe. Gegen 11.20 Uhr legt Frau P. dem Amt in Olfen den Nachweis vor, in der Hoffnung, nun endlich ihre drei Hunde zurück zu bekommen. Im Amt scheint man damit aber keine Eile zu haben. Da sie den Eindruck hat, ohne Grund erneut vertröstet zu werden, ruft Frau P. erneut ihren Anwalt an. Nach einigem Hin und Her versichert man ihr nun schriftlich, dass sie ihre Hunde am Montag, 28. Januar, zurück erhalte.
Da die Familie Sorgen hat, dass die Hunde möglicherweise als Druckmittel gegen sie eingesetzt werden und weitere Repressalien drohen, bittet uns die Familie, die für Samstag geplante Demo gegen den Polizeieinsatz und die Erschießung der beiden übrigen Hunde abzusagen. Wir können die Sorgen der Familie gut nachvollziehen. In einigen Hundert eMails, Anrufen, mit der Veröffentlichung auf unserer Homepage und in zahlreichen persönlichen Gesprächen sagen wir daraufhin die Demo ab.
Samstag, 26. Januar: Dennoch sind wir an diesem Tag gegen 10 Uhr am verabredeten Demo-Treffpunkt. Wir halten es für unsere Pflicht, dort evetuell ankommenden Demonstranten selbst zu erklären, warum die Demo abgesagt wurde. Unsere Sorge ist allerdings unbegründet: Neben den zu diesem Absage-Termin bestellten Freunden und Bekannten kommt niemand - abgesehen von einem Fernsehteam des WDR, das dort dreht und den Beitrag später auch im lokalen Fenster Münster sendet. Für die Polizei, die mit mehreren Beamten angerückt ist, gibt es dagegen nichts zu tun. Mit Vertretern der "Arche 90", der "Allianz der Anständigen" und einigen anderen Hundefreunden fahren wir dann zum Anwesen der Familie P. Vor Ort nehmen wir noch einmal alles in Augenschein, werden anschließend von Familie P. zum Essen eingeladen. Als wir zusammensitzen, wird uns von den Familienmitgliedern noch einmal erzählt, was sich am 17. Januar vor dem Haus in Olfen und schließlich auch in der Nachbarschaft ereignete.
Sonntag, 27. Januar: In einer kurzfristig einberufenen Sitzung berät der DDD-Vorstand, welche weiteren Maßnahmen zu treffen sind. Da die Befürchtung nicht unbegründet erscheint, dass es bei der Rückgabe der Hunde zu einer weiteren Verzögerung der Behörden kommen könnte, haben inzwischen mehrere Teilnehmer des Wesenstest-Termins am Mittwoch eidesstattliche Versicherungen darüber abgegeben, dass die Rückgabe der Tiere bei Erfüllung der Auflagen verbindlich zugesagt worden war.
Montag, 28. Januar: Gottseidank - unsere Sorgen in diesem Punkt erweisen sich als unbegründet. Am Nachmittag erreicht uns ein Anruf der Familie P., dass man gerade mit einem Mitglied von DominoDogs auf dem Weg sei, die Hunde abzuholen. Gegen Abend dann die erlösende Nachricht:
DIE HUNDE SIND WIEDER BEI IHREN FAMILIEN!
Quelle:
Bis dann Sera
Nie vergessen wirst Du sein.