Nur Prüfung befreit Kampfhunde vom Maulkorb
OSTFILDERN: Höhere Steuer für gefährliche Hunde ab 1. Januar 2002: Stadt will über 600 Mark pro Jahr - Prüfung für Halter und Tiere
Von Hans-Joachim Hirrlinger
Ostfildern erlegt den Besitzern von Kampfhunden ab 1. Januar 2002 eine "Strafsteuer" auf. Der Satz ist mit 312 Euro (ein Euro ist 1,96 Mark) mehr als dreimal so hoch wie der normaler Hunde. Damit will die Stadt das Halten gefährlicher Hunde unattraktiv machen. Lohnen 16 so genannte Kampfhunde in Ostfildern den Aufwand?
Für Kinder, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer allemal, die nicht einschätzen können, ob ihnen ein aggressives Tier entgegenkommt oder ein harmloser Spielgefährte. Wer kann schon beurteilen, wie gefährlich das harmlos umhertollende fremde Tier werden kann. Die Stadt Ostfildern schaltet deshalb der steuerlichen Einschätzung ein Verfahren vor, nach dem auch die vom Tier ausgehenden möglichen Gefahren beurteilt werden.
Drei Hunderassen gelten nach Voraussetzung als Kampfhund: American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pitbull-Terrier sowie deren Kreuzungen untereinander und mit anderen Rassen. Zwölf solcher Hunde sind zurzeit in Ostfildern registriert, von denen die Hälfte inzwischen die Verhaltensprüfung bestanden hat. Für sie muss zwar die höhere Hundesteuer bezahlt werden und sie müssen an der Leine geführt werden, aber keinen Maulkorb tragen. Einen Maulkorb verordnet Ostfildern nur den Kampfhunden, die die Prüfung nicht bestanden oder deren Besitzer auf sie verzichtet haben. Das gilt bisher für die restlichen sechs Hunde, die ohne Prüfung auch nicht für Zuchtzwecke verwendet werden dürfen.
Ebenfalls 312 Euro werden fällig, wenn ein Hund unabhängig von seiner Rasse bereits andere Tiere oder Menschen angefallen hat. Bisher sind vier Hunde in Ostfildern als gefährlich eingestuft worden, weil sie laut Stadtkämmerer Willi Schmid " durch Bissattacken" aufgefallen sind. Auch für sie gilt Leinen- und Maulkorbzwang.
Frei laufen dürfen diese Tiere nicht mehr. Für alle Kampfhunde müssen ihre Besitzer übrigens ihre Eignung als Führer nachweisen. Der Gemeinderat hat die Hundesatzung einstimmig beschlossen. Die FUW hatte die Änderung gefordert, um zu vermeiden, dass die Halter von Kampfhunden aus Stuttgart nach Ostfildern ausweichen, wie Theo Hartmann erklärte. Stuttgart erhebt 1200 Mark pro Kampfhund, während Neuhausen und Denkendorf mit 540 und 500 Mark noch unter der Ostfilderner Steuer bleiben. Ostfildern rechnet gleich in der Euro-Währung, denn die Satzung kann erst zum Jahreswechsel in Kraft treten, wenn der Euro offizielle Währung wird. Für 2001 kam die neue Satzung zu spät, da die Hundesteuer jährlich erhoben wird.
09.02.2001 Esslinger Zeitung Online
OSTFILDERN: Höhere Steuer für gefährliche Hunde ab 1. Januar 2002: Stadt will über 600 Mark pro Jahr - Prüfung für Halter und Tiere
Von Hans-Joachim Hirrlinger
Ostfildern erlegt den Besitzern von Kampfhunden ab 1. Januar 2002 eine "Strafsteuer" auf. Der Satz ist mit 312 Euro (ein Euro ist 1,96 Mark) mehr als dreimal so hoch wie der normaler Hunde. Damit will die Stadt das Halten gefährlicher Hunde unattraktiv machen. Lohnen 16 so genannte Kampfhunde in Ostfildern den Aufwand?
Für Kinder, Spaziergänger, Jogger und Radfahrer allemal, die nicht einschätzen können, ob ihnen ein aggressives Tier entgegenkommt oder ein harmloser Spielgefährte. Wer kann schon beurteilen, wie gefährlich das harmlos umhertollende fremde Tier werden kann. Die Stadt Ostfildern schaltet deshalb der steuerlichen Einschätzung ein Verfahren vor, nach dem auch die vom Tier ausgehenden möglichen Gefahren beurteilt werden.
Drei Hunderassen gelten nach Voraussetzung als Kampfhund: American Staffordshire Terrier, Bullterrier und Pitbull-Terrier sowie deren Kreuzungen untereinander und mit anderen Rassen. Zwölf solcher Hunde sind zurzeit in Ostfildern registriert, von denen die Hälfte inzwischen die Verhaltensprüfung bestanden hat. Für sie muss zwar die höhere Hundesteuer bezahlt werden und sie müssen an der Leine geführt werden, aber keinen Maulkorb tragen. Einen Maulkorb verordnet Ostfildern nur den Kampfhunden, die die Prüfung nicht bestanden oder deren Besitzer auf sie verzichtet haben. Das gilt bisher für die restlichen sechs Hunde, die ohne Prüfung auch nicht für Zuchtzwecke verwendet werden dürfen.
Ebenfalls 312 Euro werden fällig, wenn ein Hund unabhängig von seiner Rasse bereits andere Tiere oder Menschen angefallen hat. Bisher sind vier Hunde in Ostfildern als gefährlich eingestuft worden, weil sie laut Stadtkämmerer Willi Schmid " durch Bissattacken" aufgefallen sind. Auch für sie gilt Leinen- und Maulkorbzwang.
Frei laufen dürfen diese Tiere nicht mehr. Für alle Kampfhunde müssen ihre Besitzer übrigens ihre Eignung als Führer nachweisen. Der Gemeinderat hat die Hundesatzung einstimmig beschlossen. Die FUW hatte die Änderung gefordert, um zu vermeiden, dass die Halter von Kampfhunden aus Stuttgart nach Ostfildern ausweichen, wie Theo Hartmann erklärte. Stuttgart erhebt 1200 Mark pro Kampfhund, während Neuhausen und Denkendorf mit 540 und 500 Mark noch unter der Ostfilderner Steuer bleiben. Ostfildern rechnet gleich in der Euro-Währung, denn die Satzung kann erst zum Jahreswechsel in Kraft treten, wenn der Euro offizielle Währung wird. Für 2001 kam die neue Satzung zu spät, da die Hundesteuer jährlich erhoben wird.
09.02.2001 Esslinger Zeitung Online