Die Unterschiede der einzelnen Wesenstests finde ich wirklich erstaunlich!
Waren das bei Euch allen kombinierte Tests zur Leinen-
und Maulkorbbefreiung oder wurden diese separat getestet?
Letzteres war bei uns der Fall:
ich und eine weitere Teilnehmerin der insgesamt 6-köpfigen und-hündigen Gruppe hatten uns für Maulkorb- und Leinenbefreiung angemeldet; die restlichen 4 wollten nur die Maulkorbbefreiung erreichen.
Dies war auch der längste Prüfungsteil (alles in allem locker 4,5 Std).
Durchgeführt wurde die Prüfung von der zuständigen Amtsveterinärin und deren Kollegin; als "Statisten" waren noch einige Sachbearbeiter des OA dabei (diejenigen, die nachher die Befreiungen bearbeiten und erteilen).
Es lief insgesamt sehr human ab; die Situationen, welche getestet wurden, waren allesamt realistisch.
Teil 1, Maulkorbbefreiung:
Alltagssituationen wurden getestet, z.B. Aufzugssituation mit vielen Fahrgästen, Stadt- oder Weihnachtsmarktbesuch (Hund wird beim Vorbeidrängeln 'versehentlich' angerempelt, jemand schreit laut "Ihh, ein Kampfhund!" etc.), ein Parcours mit einem Jogger, Person mit wehenden Klamotten und Schubkarre, jemand schießt einen Ball Richtung Hund, hinter einem Baum springt jemand hervor etc)
Am Anfang mußte man in Runden hintereinander gehen, während der Runde im Slalom um die anderen Hunde, aufeinander zu gehen (Einzelhund auf eine "Wand" aus Personen und Hunden, durch diese durchgehen) usw.
Die Prüfer kamen nacheinander forschen Schrittes auf jeden Teilnehmer zu, während wir in einer Reihe standen und die Hunde saßen, gaben dem jeweiligen HF die Hand und sprachen ein paar Sätze mit ihm.
Wir mußten die Hunde auch ablegen, auf den Rücken drehen und ins Maul fassen (wohlgemerkt: wir, nicht die Prüfer! Diese haben die Hunde selbst nicht angefaßt).
Dann wurden die Hunde nacheinander angebunden und der HF mußte sich entfernen. Erst gingen die anderen Hunde dann in einer Reihe an ihm vorbei, dann gingen die Prüfer hin, ließen etwas vor den Hund auf den Boden fallen, sprachen ihn an, machten irgendwelche Faxen.
Ich glaube, das war schon alles. Aus der Gruppe haben alle bestanden.
Dann kam der Teil 2 zur Leinenbefreiung (alle oben beschriebenen Situationen waren mit angeleintem Hund).
Hier mußte man eine vorher festgelegte Strecke laufen, der Hund sollte bei Fuß gehen. Während der Strecke auf andere Personen treffen, stehen bleiben, Hand schütteln, kurz sprechen, weitergehen.
Dann auf einen anderen Hundeführer treffen, stehen bleiben, quatschen, Hunde dürfen Kontakt aufnehmen und bei Bedarf spielen. Hund dann abrufen, zurück gehen. Hund ablegen, sich aus Sichtweite entfernen. Zurückkommen bzw. Hund zu sich rufen. Das war alles.
Pete hat bestanden
Obwohl die Prüferin vorher mehrmals fragte, ob ich den Leinen-los-Test wirklich machen wolle? Das hatte mich etwas irritiert...
sie meinte dann, weil er einäugig sei könnte es sein, daß er durch das eingeschränkte Gesichtsfeld schreckhafter als normal reagieren könnte, wenn etwas Unerwartetes aus Richtung der blinden Seite käme. Sie würde die Leinenbefreiung daher, wenn überhaupt, nur mit Einschränkungen erteilen.
Nach besagten 4-5 Std Test war dann klar: Pete ist sowas von generell
nicht schreckhaft, Befreiung erteilt, keine Einschränkungen
Wenn wir den Leinenbefreiungstest nicht bestanden hätten, hätte die bestandene Maulkorbbefreiung aber trotzdem ihre Gültigkeit behalten.
Ebenso hätte man bei Nichtbestehen der Maulkorbbefreiung diese jederzeit (bzw. ich denke mal nach einer angemessenen Übungsfrist, nicht am nächsten Tag) wiederholen können, ohne daß einem irgendwelche Nachteile entstanden wären.