23.03.2001
Kampfhunde: Stadt fürchtet Prozesswelle
Die Hunde bekommen einen Maulkorb aufgezwungen, Herrchen muss an sein Erspartes: Seit drei Monaten verlangt Düsseldorf für die als gefährlich eingestuften Tiere 1200 Mark - und ist damit die einzige Großstadt im ganzen Land, die derart üppig kassiert. Unter den Haltern formiert sich der Widerstand, vier klagen bereits, das Steueramt fürchtet eine Prozesswelle.
Wie das Steueramt jetzt bestätigte, ist Düsseldorf nicht nur die Großstadt, die den höchsten Satz verlangt. Sie schöpft zudem die acht Monate alte Landeshundeverordnung in ihrer ganzen Härte aus. So kassiert die Verwaltung sowohl bei den als Anlage 1 klassifizierten 13 Kampfhunden (Staffordshire...) als auch bei den 29 Rassen (Anlage 2), die als neue Generation der Beißer gelten. Duisburg beispielsweise will weder für die einen noch die anderen Tiere mehr Geld. Essen verlangt lediglich für die 13 Rassen der Liste 1 eine Steuer von 552 Mark.
"Ein Skandal wie Düsseldorf uns in die Tasche greift", poltert ein 69-jähriger Bilker. Aus Furcht vor Repressalien mag er seinen Name nicht in der Zeitung lesen. Doch von der Stadt will sich der Rentner nicht "unterkriegen lassen. Wenn es sein muss, ziehe ich bis vor den Bundesgerichtshof", sagt der Besitzer von zwei ungarischen Hirtenhunden. Kuvasz heißt die Rasse, die in der Anlage 2 zu finden ist. Bisher zahlte der Bilker 600 Mark ans Steueramt. Am 1. Januar stieg der Satz auf 3600 Mark (zwei oder mehr Kampfhunde kosten je 1800 Mark). Doch statt zu zahlen, zog der Rentner vor das Verwaltungsgericht - mit Erfolg: Er hat bereits ein Aktenzeichen, die Steuer ist bis zur endgültigen Klärung ausgesetzt.
"So wie er halten es zurzeit vier Hundehalter, doch das ist erst der Anfang. Wir fürchten eine Klagewelle", so Thomas Froese, Leiter des Steueramtes, das Mehreinnahmen von etwa 1 Million erwartet. Zu groß sei der Unmut unter den bisher 500 (etwa 300 stehen noch aus) erfassten Kampfhundehaltern. Gehören ihre Tiere zur Anlage 2, haben sie die Option, auf den alten Satz zurückgestuft zu werden. Davor steht der Wesenstest, den das Veterinäramt abnimmt. "Doch durch BSE und Maul- und Klauenseuche gibt es einen immensen Stau. Es konnten erst 35 der 300 Anträge bearbeitet werden", gibt Ordnungsamtschef Wolfgang Tolkmitt zu.
Und so warten die Hundehalter - und zahlen. Wie Bruno Bujak (64). Auch er hat einen Kuvasz und drängt seit Dezember auf einen Amtstermin. "Mir reicht es jetzt", so Bujak und will sich den Klagen anschließen.
Von ANDREA KREBS
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Einzige Großstadt die derart üppig kassiert ??
Aachen ist vielleicht nicht so groß, kassiert aber noch mehr....
merlin
Kampfhunde: Stadt fürchtet Prozesswelle
Die Hunde bekommen einen Maulkorb aufgezwungen, Herrchen muss an sein Erspartes: Seit drei Monaten verlangt Düsseldorf für die als gefährlich eingestuften Tiere 1200 Mark - und ist damit die einzige Großstadt im ganzen Land, die derart üppig kassiert. Unter den Haltern formiert sich der Widerstand, vier klagen bereits, das Steueramt fürchtet eine Prozesswelle.
Wie das Steueramt jetzt bestätigte, ist Düsseldorf nicht nur die Großstadt, die den höchsten Satz verlangt. Sie schöpft zudem die acht Monate alte Landeshundeverordnung in ihrer ganzen Härte aus. So kassiert die Verwaltung sowohl bei den als Anlage 1 klassifizierten 13 Kampfhunden (Staffordshire...) als auch bei den 29 Rassen (Anlage 2), die als neue Generation der Beißer gelten. Duisburg beispielsweise will weder für die einen noch die anderen Tiere mehr Geld. Essen verlangt lediglich für die 13 Rassen der Liste 1 eine Steuer von 552 Mark.
"Ein Skandal wie Düsseldorf uns in die Tasche greift", poltert ein 69-jähriger Bilker. Aus Furcht vor Repressalien mag er seinen Name nicht in der Zeitung lesen. Doch von der Stadt will sich der Rentner nicht "unterkriegen lassen. Wenn es sein muss, ziehe ich bis vor den Bundesgerichtshof", sagt der Besitzer von zwei ungarischen Hirtenhunden. Kuvasz heißt die Rasse, die in der Anlage 2 zu finden ist. Bisher zahlte der Bilker 600 Mark ans Steueramt. Am 1. Januar stieg der Satz auf 3600 Mark (zwei oder mehr Kampfhunde kosten je 1800 Mark). Doch statt zu zahlen, zog der Rentner vor das Verwaltungsgericht - mit Erfolg: Er hat bereits ein Aktenzeichen, die Steuer ist bis zur endgültigen Klärung ausgesetzt.
"So wie er halten es zurzeit vier Hundehalter, doch das ist erst der Anfang. Wir fürchten eine Klagewelle", so Thomas Froese, Leiter des Steueramtes, das Mehreinnahmen von etwa 1 Million erwartet. Zu groß sei der Unmut unter den bisher 500 (etwa 300 stehen noch aus) erfassten Kampfhundehaltern. Gehören ihre Tiere zur Anlage 2, haben sie die Option, auf den alten Satz zurückgestuft zu werden. Davor steht der Wesenstest, den das Veterinäramt abnimmt. "Doch durch BSE und Maul- und Klauenseuche gibt es einen immensen Stau. Es konnten erst 35 der 300 Anträge bearbeitet werden", gibt Ordnungsamtschef Wolfgang Tolkmitt zu.
Und so warten die Hundehalter - und zahlen. Wie Bruno Bujak (64). Auch er hat einen Kuvasz und drängt seit Dezember auf einen Amtstermin. "Mir reicht es jetzt", so Bujak und will sich den Klagen anschließen.
Von ANDREA KREBS
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Einzige Großstadt die derart üppig kassiert ??
Aachen ist vielleicht nicht so groß, kassiert aber noch mehr....
merlin