Noch mal: Höchst agilen Hund trainieren

Wind

Ich komme noch einmal auf das Thema zurück, das ich schon von Anfang an mit meiner Hündin hatte:
Wenn man anfängt, mit ihr zu spielen oder mit ihr trainieren will, dreht sie immer sofort total auf. Das ist ein Riesen-Adrenalinschub für sie, und statt daß sie mit der Zeit ruhiger wird, wird es immer nur schlimmer, so daß man das Spiel oder das Training abbrechen muß.

Ich bin dann mit ihr eine Stunde Roller gefahren, das heißt, sie ist an der Leine am Roller mit dem Geschirr festgemacht, und dann kann sie sich richtig auspowern. So wie andere Leute halt mit dem Fahrrad fahren. Aber vom Fahrrad würde sie mich runterreißen, deshalb Roller, der ist schwerer und hat mehr Kraft, um gegenzuhalten.

Sie ist ganz begeistert vom Rollerfahren, sie zieht den dann sogar den Berg hoch. Sie ist ja unheimlich muskulös. Das mache ich einmal oder sogar zweimal am Tag mit ihr, damit sie genug Bewegung hat. Bei einem normalen Spaziergang hat sie die ja nicht, da man sie nicht von der Leine lassen kann.

Das ist zwar gut und schön, aber ich hätte es lieber, ich könnte richtig mit ihr trainieren, Agility zum Beispiel. Aber da fehlt ihr einfach die Ruhe. Sie begreift zwar unheimlich schnell, was sie machen soll, macht das auch, aber dann ist sie weg. Sie kommt nicht zurück, wenn sie nicht an der Leine ist.

Im Haus gehorcht sie wunderbar, aber draußen dreht sie einfach total auf. Auf dem Hundeplatz, wo wir Agility machen könnten, sieht sie nur die anderen Hunde, gehorcht nicht, rennt zu denen hin und macht alle verrückt.

Jetzt habe ich überlegt, einen zweiten Hund anzuschaffen (wollte ich sowieso von Anfang an), damit sie einen Spielgefährten hat. Nur ist sie allein schon so anstrengend und braucht so viel Zeit und Aufmerksamkeit, daß mir das mit zwei Hunden dann zuviel wird. Es sei denn, ich würde einen Hund finden, der sie zur Ruhe bringt. Aber gibt es so etwas überhaupt? Da sie ja sehr energiegeladen ist, würde ich ihr gern einen Spielgefährten holen, der ihr auch gewachsen ist und mit ihr spielt. Sonst hat sie ja auch nichts davon. Der würde dann aber wahrscheinlich auch so jung sein wie sie und alle ihre Unarten übernehmen.

Es ist wirklich schlimm. Sie springt einfach über die Mauer, rennt auf die Straße, durchstreift das ganze Viertel, rennt in andere Grundstücke rein, ärgert die Nachbarn und deren Hunde. Es gibt viele Hunde hier, die schon mal vom eigenen Grundstück verschwinden, aber die rennen nicht in andere Grundstücke rein, die bleiben an der Straße und gehen dann irgendwann mal wieder nach Hause. Unsere Hündin nicht. Die hat gar kein Zuhause. Das interessiert sie nicht. Sie kann ja auch einfach zu anderen Leuten gehen.

Sie ist ein ganz lieber Hund, ist zu allen Hunden und Menschen lieb und nett, nicht aggressiv, nicht ängstlich, aber sie ist anscheinend auch überhaupt nicht bindungsfähig. Sie rennt zu jedem Menschen hin, als ob das ihr Herrchen oder Frauchen wäre. Sie macht keinen Unterschied zwischen Fremden und uns. Oder eher sogar so, daß sie fremde Leute anwedelt und uns ignoriert. Gibt es noch andere Hunde, die so sind? Oder ist sie allein nur so?

Sie hat schon ein paar Sachen gelernt, so ist es nicht. Sie weiß einiges und im Haus gehorcht sie und tut so, als wüßte sie, daß sie zu uns gehört. Aber draußen hört das sofort auf. Da hat man das Gefühl, alles andere ist wichtiger als wir oder das Haus, zu dem sie gehört.

Ich habe ja schon einiges mit ihr gemacht, und oftmals habe ich das Gefühl, jetzt hat sie es begriffen, hört auch draußen ohne Leine, und plötzlich ist alles wie weggeblasen, sie dreht auf, läuft weg, hört nicht mehr. Ich habe das Gefühl, sie hat einfach zu viel Adrenalin. ;) Und ist zu selbständig. Sie meint, sie braucht uns nicht. Solange sie woanders noch was zu fressen findet, würde sie wahrscheinlich gar nicht nach Hause kommen. Und ob sie das Haus überhaupt wiederfindet, weiß ich auch nicht. Ihr Orientierungssinn ist nicht der beste, weil sie ja immer so abgelenkt ist und alles so aufregend ist.

Frustrierend ist es wirklich manchmal. Wir waren draußen etwa eine Stunde unterwegs, alles ohne Leine, und sie kam mir immer hinterher, hat gehört, hat geschaut, wo ich bin. Alles prima, denke ich. Und plötzlich kommen wir an einen Wohnpark, der umzäunt ist, sie schlüpft da rein, ich konnte nicht durch den Zaun, rufe sie, gehe in die andere Richtung, sie kommt einfach nicht. Ich rufe sie noch einmal, da schaut sie sich mit so einem Blick um: "Ja, ich sehe dich, aber ich habe jetzt was anderes zu tun.", dreht sich um und läuft in die andere Richtung weiter.

Ich mußte erst um den ganzen Wohnpark rumlaufen bis zum Eingang, dann habe ich sie gesucht, mehrere Gärtner haben mir gesagt, sie hätten sie gesehen, aber sie war weg. Ich habe gerufen, sie kam nicht. Dann nach einer Weile höre ich Hundebellen in einiger Entfernung, dann bin ich da hin. Da war sie einen Kilometer entfernt in einer Gärtnerei und hatte einen Mordsspaß mit den Leuten dort, wollte gar nicht weg. Sie fand es ganz gemein, daß ich sie dann wieder an die Leine genommen habe. Es war ihr egal, bei wem sie ist, Hauptsache, sie kann aufdrehen und hat Abwechslung.

Irgendwie ist das schon blöd. Sie hat so viel gelernt, und ich dachte, nach fast einem Jahr müßte sie doch jetzt wissen, zu wem sie gehört. Aber es scheint ihr wirklich völlig egal zu sein. Ich würde sie gern richtig trainieren, damit sie ausgelastet ist, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich sie dazu bringen soll, nicht völlig überkandidelt herumzuspringen und dann auch die erste Gelegenheit zu nutzen, um wegzulaufen.

Geht es anderen genauso? Und wenn ja, wie habt Ihr Eure Hunde dazu bekommen, ruhig zu werden und sie zu trainieren?
 
  • 26. April 2024
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Hi Wind ... hast du hier schon mal geguckt?
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#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
also wir haben drei hunde...zwei fast im gleichen alter und eine sehr alte hündin.
die beiden jungen powern sich tag täglich gegenseitig soweit aus, dass ich schon das gefühl habe, dass hier viel dampf abgelassen wird und ausserhalb wirken beide hunde sehr entspannt.
je mehr du mit einem hund trainierst, desto mehr wird er einfordern, wenn er so ein "hibbel" ist. mit muskelaufbau trainierst du eigentlich entgegengesetzt...
hier wird der hund mehr und mehr zum leistungssportler, welcher immer mehr kondition aufbaut.., der du dann irgendwann nicht mehr gerecht werden kannst.
die "kopfarbeit" bleibt jedoch auf der strecke..
wenn du dann mit so einem hochleistungssportler ruhig trainieren willst....kann ich mir leidlich vorstellen dass die geballte power beim hund nicht in ruhe umsetzbar ist.
den jedoch vorher "müde" zu machen durch körperliche betätigung bringt keinen trainingseffekt mehr...somit ist der hund auch nicht mehr genügend aufnahmefähig.
einem aufgedrehten hund muss man erst "ruhe" beibringen...
bevor ich an deiner stelle agillity etc.. (ebenfalls powersport) trainieren würde, käme bei mir erst ruhiges arbeiten, wie zb. fährtensuche etc..
einfach alles, wo der hund nur in konzentration und ruhe zum erfolg kommt.
 
  • 26. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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fällt mir noch auf:
wenn deine hündin ausbüxt und sich die fun irgendwo und bei jemand anderem sucht, besteht noch keine echte bindung zu dir...
sie sieht dich evtl. nur als sparringspartner, welcher ihr den clown machen und action bieten muss....
fehlt diese bei dir und besteht die möglichkeit, sucht sie diese eben wo anders...
so ein hund wäre bei mir erst und ausnahmslos an der leine. und ich bin derjenige der sich mit ihr beschäftigt.. sonst niemand...
wenn sie kapiert hat, dass es fun und action nur mit dir gibt.. wird sie sich um so mehr an dir orientieren und auch diese action bei dir suchen.
aber wie gesagt... und schon von mir erwähnt. biete ihr diese action ..
aber erst mal in der form von ruhiger arbeit, mit erfolgserlebniss= gekoppelt mit dir..
 
Ich würde sie draussen nur an der Schlepp führen und die Bindung aufbauen, indem ich jede Mahlzeit per Hand fütter.
Das wären die ersten Schritte.
Mit ihrem Weglaufen wird sie ja jedesmal bestätigt, wenn fremde Leute und Hunde mit ihr spielen. Um das zu unterbinden, nur noch an der Schlepp laufen lassen.
 
Wir haben auch so einen solch agilen Hund und powern ihn vor dem eigentlichen Huschutraining erstmal aus, sei es durch spacken mit anderen Hunden oder Frisbee oder .. oder .....
Denn dann ist er der 1te Powerschub schonmal von ihm abgefallen und er kann sich in der Huschu besser konzentrieren. Wir hatten es auch probiert, ihn vorher mit Färhtenarbeit runterzufahren, was bei ihm fehlschlug. Er war bzw. wollte in der Huschu wieder auf 190.
Also machen wir es so, wie oben beschrieben, vor der Huschu ne gute Spack- oder Austobrunde, damit der 1te Stress weg ist. Bisher klappts ganz prima.

ABer ich würde ihn nicht vorher am Roller oder Bike fahren. (Unser wird auch gefahren, und da dreht er so extrem auf und wir bekommen ihn kaum runter). Das würde ich nur an einem extra TAg ohne Verknüpfung mit der Huschu machen. Also einen extra Biketag oder mehrere Biketage, aber ohne Huschu.

Was sehr hilfreich ist, bzw. was uns viel geholfen hat, setze dich einfach mit deinem Hund auf eine Wiese oder sonstwo hin, und lasse ihn einfach an der Schleppe. Ignoriere ihn, er wird alles mögliche versuchen, dich zu manipulieren. Es wird eine Zeit dauern, aber er lernt dadurch "runterzufahren".
Zumindest hat es bei uns prima geklappt.
 
  • 26. April 2024
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mir erst ruhiges arbeiten, wie zb. fährtensuche etc..
einfach alles, wo der hund nur in konzentration und ruhe zum erfolg kommt.
Fährtensuche, das wäre ein Traum. Sie hat eigentlich überhaupt keine Nase. :) Ebenso wie die Ohren ist die Nase bei ihr nur zur Zierde da. Sie findet noch nicht einmal ein Leckerchen, das direkt vor im Gras liegt.

Gibt es vielleicht spezielle Bücher, was ich mir ihr trainieren könnte? So mit Übungen, die man dann nachmachen kann?

fällt mir noch auf:
wenn deine hündin ausbüxt und sich die fun irgendwo und bei jemand anderem sucht, besteht noch keine echte bindung zu dir.
Das ist wohl wahr. Ich habe das Gefühl, für sie sind alle Menschen oder Tiere gleich interessant und gleich wichtig. Obwohl sie jetzt seit fast einem Jahr bei uns lebt und fast den ganzen Tag mit uns zusammen ist. Wir arbeiten zu Hause.

Deshalb dachte ich, sie würde sich schnell an uns gewöhnen und wissen, zu wem sie gehört. Aber wie gesagt ...

sie sieht dich evtl. nur als sparringspartner, welcher ihr den clown machen und action bieten muss.
Das ist gut ausgedrückt. Genauso komme ich mir vor. :)

so ein hund wäre bei mir erst und ausnahmslos an der leine. und ich bin derjenige der sich mit ihr beschäftigt.. sonst niemand...
Tja, das habe ich versucht. Und an der Leine muß sie ja schon deshalb gehen, weil das sonst ein Riesenaufwand ist, sie wiederzufinden. Aber anscheinend macht ihr das gar nichts aus. Dann geht sie eben an der Leine. Den größten Nachteil davon hat sowieso nur Frauchen, die nicht gemütlich spazierengehen kann. Daß das in der ersten Zeit so ist, damit habe ich ja gerechnet, aber jetzt, nach so langer Zeit, hatte ich gehofft, daß ich auch mal ohne Leine mit ihr gehen kann. Aber das Ergebnis habe ich ja dann gesehen, in dem Wohnpark.

Ich würde sie draussen nur an der Schlepp führen und die Bindung aufbauen, indem ich jede Mahlzeit per Hand fütter.
Das wären die ersten Schritte.
Mit ihrem Weglaufen wird sie ja jedesmal bestätigt, wenn fremde Leute und Hunde mit ihr spielen. Um das zu unterbinden, nur noch an der Schlepp laufen lassen.
Da hat sie jetzt raus, daß sie die durchbeißen kann. Einige Zeit ging das, aber jetzt ist die Leine in nullkommanichts durchgekaut, und der Hund ist frei. So was lernt sie schnell.

Wir haben auch so einen solch agilen Hund und powern ihn vor dem eigentlichen Huschutraining erstmal aus, sei es durch spacken mit anderen Hunden oder Frisbee oder .. oder .....
Denn dann ist er der 1te Powerschub schonmal von ihm abgefallen und er kann sich in der Huschu besser konzentrieren. Wir hatten es auch probiert, ihn vorher mit Färhtenarbeit runterzufahren, was bei ihm fehlschlug. Er war bzw. wollte in der Huschu wieder auf 190.
Denselben Eindruck hatte ich von meiner Hündin auch. Ich habe mir zwar auch überlegt, daß es nicht gut ist, wenn sie immer mehr Muskeln bekommt, aber irgend etwas muß ich ja mit ihr machen.

Frisbee kann ich mir ihr natürlich nicht machen, weil ich das ja wegwerfen müßte und sie müßte ohne Leine sein. Dann ist sie weg. Mit anderen Hunden spielen ist dasselbe Problem. Da wäre sie dann sofort weg. Also bleibt wohl wirklich nur der Roller. Da dreht sie nur in den ersten Minuten auf, mit der Zeit wird sie da schon müde.

Hundeschule gibt es hier nicht, das fällt flach. Ich muß das alles allein machen, deshalb gibt es auch keine Tage mit HuSchu oder ohne. Alle Tage sind ohne.

Was sehr hilfreich ist, bzw. was uns viel geholfen hat, setze dich einfach mit deinem Hund auf eine Wiese oder sonstwo hin, und lasse ihn einfach an der Schleppe. Ignoriere ihn, er wird alles mögliche versuchen, dich zu manipulieren. Es wird eine Zeit dauern, aber er lernt dadurch "runterzufahren".
Zumindest hat es bei uns prima geklappt.
Das klingt gut. Das mache ich mal. Manipulieren will sie natürlich immer, mal schauen, wie lange sie das dann macht.
 
..
ich würde sie jedoch nach jeder kontaktaufnahme mit dir unbedingt belohnen...
sonst lernt sie wohl aus dem ignorieren nicht gerade viel.
 
klar muss fährten und suchen erst gelernt werden..
wenn sie jdoch nur ein wenig verfressen ist, ist dies kein problem.
du hältst ihr lekkerli (bei uns wars käse).. dirkt vor die nase. zum solange bis sie es wahrgenommen hat. dann legst du dies vor ihr auf den boden... kommando "such"..
ich gehe mal davon aus, dass sie es aufnimmt.
ich habe dies alleine geübt und dazu den hund kurz gehalten und das nächste lekkerli etwas vor den hund geworfen... "such" und bin mit hund hin (finger am boden und -gezeigt-)
natürlich ist dies nicht gerade hundeschulentechnisch korrekt..., da hier der hund unruhiges suchverhalten lernt..
aber wenn du nicht gerade eine fh laufen willst, spielt es keine rolle. dein hund soll ja -nur- suchen lernen...
dies macht eigenlich allen hunden spass, da sie richtig gefordert werden.. nase und kopf.
bis du soweit, dass dein hund "kapiert" hat, dass sie was suchen soll, kann man es gut ausweiten. ich habe den hund dazu angebunden und in sichtweite lekkerli verteilt. hund geholt und zusammen an der leine gesucht... aber so verteilen, dass man dem hund auch helfen kann, wenn er total falsche richtung sucht.
bin eigentlich der meinung dass jeder hund dies lernen kann, da hunde einen angeborenen stöbertrieb besitzen.. und im ernstfalle auch beute "aufspüren" müssten.
ausser käse gibts ja noch schinken, leberwurst.. u.s.w.
die ausschl. handfütterung ist nicht schlecht zum bindungsaufbau..
also kein futter aus dem napf, sondern nur noch aus der eigenen hand.
so lernt der hund: resorurce futter.. nur von dir! und futter ist lebenswichtig...
 
Hallo,

so einen Hibbel kenne ich auch.

Ich mache mit meiner Hündin auch Fährtenarbeit, sie hat ihre Nase am Anfang auch nicht so gebraucht, mittlerweile geht das aber. Wichtig ist dabei nur ganz in Ruhe mit dem Hund zu arbeit. Keine Hektik oder Stress aufkommen zu lassen.

Was Lanya im Alltag hilft ist auch das Tricks lernen. Ich arbeite bei ihr Pfote, Nase und Schnautze und clicker das. Wenn sie albern wird und den Clown macht, dann kommen bei ihr die pfoten zum Einsatz und ich krieg die auch mal volles Pfund ab, setze ich mich nur neben sie und mache gar nichts mehr. Irgendwann wird ihr das zu blöd und dann legt sie sich hin. Dann fange ich wieder an mit ihr zu arbeiten. Hilft bei uns.

Auch draussen baue ich das ein. Stell mich, wenn sie wieder mal flippt, auf ihre Leine und warte bis sie sich hinlegt. Hat am Anfang auch mal ne halbe Stunde gedauert, da musst du echt Geduld haben. Meine Trainerin meinte heute bei unserem Telefonat, ich sollte das mal mit nem Kommando belegen, wir hoffen sie dann runterfahren zu können. Mal sehen ich werd es auf jeden Fall versuchen.
 
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ich würde sie jedoch nach jeder kontaktaufnahme mit dir unbedingt belohnen...
sonst lernt sie wohl aus dem ignorieren nicht gerade viel.
Aus Belohnungen lernt sie allerdings anscheinend gar nichts, nur aus Strafe. So ist sie halt aufgewachsen, und das ist ein Problem. Wenn ich sie ständig verprügeln würde, würde sie wahrscheinlich super "funktionieren", aber das ist natürlich nicht das, was ich will.

Wenn sie eine Belohnung bekommt, dreht sie nur noch mehr auf. Z.B. sage ich "Sitz", und sie macht das und schaut mich an. Super. Dann lobe ich sie, und schon springt sie an mir hoch, dreht sich im Kreis, versucht spielerisch in meine Hand zu beißen ... und, und, und. Eine Belohnung bedeutet für sie immer: "Ich muß nicht mehr gehorchen, ich kann jetzt wieder machen, was ich will."

klar muss fährten und suchen erst gelernt werden..
wenn sie jdoch nur ein wenig verfressen ist, ist dies kein problem.
Sie ist verfressen, und das klappt auch ganz gut mit dem Suchen, nur ist alle Verfressenheit vorbei, sobald sie draußen ist. Im Garten funktioniert das mit dem "Such" gar nicht schlecht (außer daß sie keine Nase hat und stundenlang suchen muß ;)), aber draußen interessieren sie Leckerchen nicht, da ist alles andere interessanter. Da kann man die leckersten Sachen in der Hand haben, das kriegt sie gar nicht mit.

ich habe dies alleine geübt und dazu den hund kurz gehalten und das nächste lekkerli etwas vor den hund geworfen... "such" und bin mit hund hin (finger am boden und -gezeigt-)
Gut, das werde ich mal machen. Ich habe es immer ohne Leine im Garten versucht, vielleicht war das der Fehler.

natürlich ist dies nicht gerade hundeschulentechnisch korrekt.
Das ist mir völlig egal. ;) Es kommt nur auf das Ergebnis an, nämlich daß sie sich beruhigt, etwas lernt und auf mich hört, auch in Ausnahmesituationen wie draußen mit dem Wohnpark.

dies macht eigenlich allen hunden spass, da sie richtig gefordert werden.. nase und kopf.
Ich glaube, daß sie einen ganz intelligenten Kopf hat, für einen Hund, was die Nase betrifft ... wie gesagt, man hat das Gefühl, sie ist nicht gerade ein "Nasenhund".
Aber ich finde die Idee gut. Ich werde das mal mit der Leine im Garten machen und dann mal mit der Leine draußen. Hört sich für mich so an, als könnte das zu meiner Hündin passen.

bis du soweit, dass dein hund "kapiert" hat, dass sie was suchen soll, kann man es gut ausweiten. ich habe den hund dazu angebunden und in sichtweite lekkerli verteilt. hund geholt und zusammen an der leine gesucht... aber so verteilen, dass man dem hund auch helfen kann, wenn er total falsche richtung sucht.
bin eigentlich der meinung dass jeder hund dies lernen kann, da hunde einen angeborenen stöbertrieb besitzen.. und im ernstfalle auch beute "aufspüren" müssten.
ausser käse gibts ja noch schinken, leberwurst.. u.s.w.
Das klingt wirklich alles sehr vielversprechend. Mein Fehler war, daß ich dachte, sie dazu anzubinden oder an der Leine zu halten ist kontraproduktiv. Aber so, mit Leine, könnte ich mir die Sache gut vorstellen.
Ich dachte immer, sie müßte das Leckerchen allein finden, ohne mich, sonst bringt das nichts. Aber wenn das mit Leine auch geht, dann ist das viel einfacher, weil sie ja dann nicht weglaufen kann.

die ausschl. handfütterung ist nicht schlecht zum bindungsaufbau..
also kein futter aus dem napf, sondern nur noch aus der eigenen hand.
so lernt der hund: resorurce futter.. nur von dir! und futter ist lebenswichtig...
Das mit der Handfütterung habe ich mal gemacht, aber ich hatte nicht den Eindruck, daß das viel geändert hat. Ich habe das Gefühl, sie sieht dann nur das Futter, nicht den Menschen, der es ihr gibt.

Ich mache mit meiner Hündin auch Fährtenarbeit, sie hat ihre Nase am Anfang auch nicht so gebraucht, mittlerweile geht das aber. Wichtig ist dabei nur ganz in Ruhe mit dem Hund zu arbeit. Keine Hektik oder Stress aufkommen zu lassen.
Wenn jemand Hektik macht, dann der Hund. ;) Aber es ist interessant zu hören, daß es auch andere Hunde gibt, die nicht solche "Nasentiere" sind. Ich dachte immer, alle Hunde wäre von Natur aus sehr auf die Nase fixiert und war sehr überrascht, daß das bei meiner Hündin anscheinend nicht so ist.
Aber das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sie von den Leuten vom Tierheim halb verhungert aufgefunden wurde. Sie ist weggelaufen und dann konnte sie sich nicht ernähren. Sie war nur noch Haut und Knochen.
Gerade deshalb würde ich denken, daß Futter ihr wichtiger ist als alles andere. Aber die Ablenkung draußen ist ihr immer noch wichtiger als alles Fressen.

Was Lanya im Alltag hilft ist auch das Tricks lernen. Ich arbeite bei ihr Pfote, Nase und Schnautze und clicker das. Wenn sie albern wird und den Clown macht, dann kommen bei ihr die pfoten zum Einsatz und ich krieg die auch mal volles Pfund ab
Das kannst Du wohl laut sagen. ;) Das ist bei meiner Hündin genauso. Ich trage eine Brille, und letztens hat sie mir die dermaßen ins Auge gerammt, daß ich tagelang Schmerzen hatte. Sie springt hoch, haut mit den Pfoten herum vor lauter Begeisterung, und das ist dann das Ergebnis.

Was heißt, Du "arbeitest" Pfote, Nase und Schnauze? Ich habe auch einen Klicker, aber was muß ich da machen?

setze ich mich nur neben sie und mache gar nichts mehr. Irgendwann wird ihr das zu blöd und dann legt sie sich hin. Dann fange ich wieder an mit ihr zu arbeiten. Hilft bei uns.
Könnte bei uns auch helfen. Muß ich mal probieren. Allerdings letztens, als sie mir die Brille dermaßen um die Ohren geschlagen hat, war ich so sauer auf sie, daß ich gar keine Lust mehr hatte, mit ihr zu arbeiten. Das hat so wehgetan. Da muß ich einfach besser aufpassen.

Auch draussen baue ich das ein. Stell mich, wenn sie wieder mal flippt, auf ihre Leine und warte bis sie sich hinlegt. Hat am Anfang auch mal ne halbe Stunde gedauert, da musst du echt Geduld haben.
Puh! Eine halbe Stunde? Du hast echt Geduld. Daran muß ich noch arbeiten. Dann muß ich einfach länger warten. So lange habe ich noch nie gewartet.

Meine Trainerin meinte heute bei unserem Telefonat, ich sollte das mal mit nem Kommando belegen, wir hoffen sie dann runterfahren zu können. Mal sehen ich werd es auf jeden Fall versuchen.
So toll, wie Du das machst, wird das bestimmt klappen. Ist ein bißchen wie mit hyperaktiven Kindern, habe ich den Eindruck. ;) Mal sehen, ob ich das auch so machen kann, denn Geduld ist wirklich ein Problem für mich. Ich bin nicht sehr geduldig. Zwar versuche ich dem Hund gegenüber immer fair zu sein, aber ich denke, so wie Du es hier beschreibst, habe ich das alles viel zu kurz gemacht.
 
Wind schrieb:
Ich dachte immer, sie müßte das Leckerchen allein finden, ohne mich, sonst bringt das nichts.

Naja, das ist aber jetzt ein bisschen so, wie wenn du zu Jemandem, der das vielleicht noch nie gesehen hat, und auch noch etwas kurzsichtig ist, sagst: "Bitte, da haste Pfeil und Bogen. Mach ma'." - Und leider die für dich nebensächliche Kleinigkeit vergisst, ihn auf die zugehörige Zielscheibe in einiger Entfernung hinzuweisen (und ihm zu zeigen, wie der Bogen überhaupt funktioniert.)

Das Schnüffeln ist für den Hund sehr anstrengend. Er muss sich richtig konzentrieren. Ist für sie eh nicht so leicht, also lässt sie es schnell wieder, wenn sie gar nicht weiß, wozu sie das jetzt grade machen soll.

Der Spacko musste das übrigens auch erst lernen. :)
 
Naja, das ist aber jetzt ein bisschen so, wie wenn du zu Jemandem, der das vielleicht noch nie gesehen hat, und auch noch etwas kurzsichtig ist, sagst: "Bitte, da haste Pfeil und Bogen. Mach ma'."
Das ist wahr. :) Vor allen Dingen, daß sie kurzsichtig ist. :) Wobei: Sie sieht alles, nur nicht das, was sie soll. Es ist halt alles ziemlich anders mit ihr als mit meinem früheren Hund. Der hat fast alles von selbst gemacht, da brauchte man gar nicht viel üben. Deshalb bin ich manchmal etwas überrascht. Der war auch nicht hibbelig. Und den konnte man schon als Junghund einfach von der Leine lassen, ohne daß das ein Problem war.

Jeder Hund ist halt anders, das weiß ich schon, aber es ist eben doch etwas, an das man sich erst gewöhnen muß.
 
Ich habe mir ein Buch dazu gekauft.
Wir fährten nicht proffessionell, allerdings machen wir durchaus Suchspiele.
Dss muss auch nicht zwangsweise Leckerchen sein, kann auch ihr Lieblingsspielzeug sein.
Das Buch heißt "Schnüffelstunde" von V. Theby.

Zuerst wie lekto es sagt, in einer reizarmen Gegend beginnen und zwar so, dass du ihr zeigst was du in der hand hast und ihr auch zeigst wo du es versteckst.
Du musst auch erstmal den Begriff "Such" beibringen.

Ich habe also malou auf ihren Platz gesetzt, habe ganz wichtig ein Stück Wurst gezeigt und dann aufs Sofa gelegt.
Mit "Such" sie losgeschickt und sie hat sich natürlich die Wurst geholt ;)
So habe ich es weiter ausgebaut, das Wurststückle mal unterm Kissen versteckt, dann mal in einem anderen Raum.

:hallo:
 
Das haben wir mit unserem früheren Hund auch gemacht, das war immer ein Heidenspaß für den. :) Mit meiner jetzigen Hündin habe ich ein bißchen Bedenken, daß dann nichts mehr von den Möbeln übrigbleibt. :) Sie ist halt sehr, sehr wild, und wenn sie irgendwo rumrast, fliegen die Fetzen, da merkt sie nicht, ob sie irgendwo gegenstößt oder irgend etwas runterschmeißt.

Ich werd's aber auf jeden Fall im Garten versuchen. Die Bäume stehen doch relativ fest. ;)
 
hallo,

wir haben auch so einen hibbel, nur weglaufen tut sie nicht wenn sie abgeleint ist, am anfang sind wir auch viel fahrrad gefahren, "a.c.t.i.o.n.!" viel spielen, und es wurde immer schlimmer. erst als wir nur gaaanz langsam an der leine laufen gegangen sind, keinen aufregende sachen mehr gemacht haben, kein fahrrad fahren, haben wir sie im griff gekriegt.
sie ist jetzt 6, aber bis heute, wenn etwas ist was sie nicht kennt und/oder unsicher wird, kann sie aus dem stand, mit allen vieren, 1 meter hoch in die luft springen, und fängt hysterisch, knurrend ,an hin und her zu rennen. Wir versuchen solche situationen erst gar nicht entstehen zu lassen, weil sie dann doch ein echt etwas unberechenbar wird.

grüsse, auch aus afrika, von Liesbeth,
 

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Huch, auch aus Afrika? Wo denn?

Das Bild in der Mitte mit dem Hund in der Savanne sieht genauso aus wie bei uns. Aber das Meer sieht eher nicht nach uns aus (obwohl wir auch Meer haben, den kalten Atlantik, aber da kann man eigentlich nicht ins Wasser gehen, so kalt ist der).

Ja, mit dem Hibbeligen, da muß ich echt was unternehmen. Vielleicht ist Rollfahren jetzt wirklich gestrichen und wir gehen nur noch zu Fuß.

Ich bin nur immer wieder froh, daß es hier bei uns in Afrika kein Problem mit sogenannten Kampfhunden gibt. Im Gegenteil, wenn ich mit meiner Hündin irgendwo hingehe, werde ich oft angesprochen, weil die Leute sie schön finden oder fragen: "Ist das ein Pitbull?" Die fragen aber nicht deshalb, weil sie Angst vor Pitbulls haben, sondern weil sie die toll finden. Ich wurde sogar schon mal gefragt, ob ich nicht mit ihr züchten will. Was natürlich nicht geht, weil sie nicht reinrassig ist, aber sie sieht eben fast reinrassig aus. Trotzdem würde ich nicht züchten denn ich denke, es gibt schon genug Hunde, die ein Zuhause brauchen, aber das ginge sowieso nicht, da hier die Hunde vom Tierheim ausschließlich kastriert abgegeben werden. Was auch vernünftig ist. Denn auf die Vernunft der Leute kann man sich nicht verlassen.

Gerade jetzt wieder in meiner Nachbarschaft: Eine Hündin hat vor ein paar Wochen sieben Welpen geworfen, auch so Mischlinge, die Hündin vom direkten Nachbar sieht sehr hochträchtig aus, und das sind bestimmt auch "Unfälle". Ist den Leuten einfach egal. Entweder man tötet die Welpen gleich nach der Geburt oder man verkauft sie halt oder - was natürlich hier auch vorkommt - man ißt sie.
 
überraschung, das ist auch atlantik, die siehst auch nur die hunde die rein gehen..... ich denke nicht dran, brrrrrr, wir sind in senegal zuhause
 
Okay, mein Hund würde wahrscheinlich auch reingehen (wir wohnen nicht am Meer). :) Senegal, na, das ist etwas nördlich von mir aus betrachtet, ich bin ja mehr im Süden. Ich habe in Deinem Profil gesehen, daß Du nur ein paar Jahre älter bist als ich. Bist Du schon lange in Senegal? Ich bin seit zwei Jahren in Namibia.
 
wir sind seit 3 jahre hier, hatte mir gedacht das du aus wind(hoek) kommst, aber da hats kein meer....., du bist in kangal country! Mein sohn ist im moment in capetown, das wäre eher bei dir in der nähe....
 
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