Niedersachsen: Vorschlag für Hundeführerschein im Ministerium besprochen

Andreas

Am Montag wurde von der Leiterin des Tierschutzzentrums der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Dr. Esther Schalke, ein Vorschlag für das neu geplante Hundegesetz Niedersachsen vorgetragen:

- Wegfall aller Rasselisten
- Führerscheinpflicht nach BHV

für jeden Hundebesitzer, (evtl. in zwei verschiedenen Klassen).
- Sachkunde- und praktische Prüfung nach Richtlinien des BHV.

BHV = Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater e.V.


Minister Bartels hat den Termin verpaßt und ließ sich vertreten.

Der Vorschlag sieht folgende Prüfungen für jeden Halter mit Hund vor:
- theoretische Prüfung über Hundeverhalten, insbesondere Sozialverhalten, Erziehungsmethoden, Erkennen von Dominanzproblemen und deren Lösung,
Umgang mit Kindern und Hunden, usw.
( siehe Testaufgaben: )

- praktische Prüfung, z.B. mit Gehorsamsübungen, Unterordnungsübungen (wie Futter wegnehmen). Übungen mit Kindern, die den Hund streicheln wollen, Vorbeigehen an Tieren wie Pferden oder Kühen, ungewöhnliche gekleidete Menschen, Rollstuhlfahrer, Skater, Jogger, usw.

Abnahme der Prüfung soll bei Tierärzten, die speziell in Verhaltenskunde weitergebildet sind oder bei speziell geprüften Fachleuten möglich sein. Die Mindestqualifikation der Prüfer wird von Fachtierärzten für Verhaltenskunde festgelegt und die Zulassung der Prüfer von diesen vorgenommen.

Der BHV-Hundeführerschein kostet ca. 150 Mark (äh... 77 Euro wollt ich sagen) und damit deutlich weniger als der Wesenstest.

Der Vorschlag gefällt mir sehr gut. Vor allem, wenn tatsächlich alle Hundehalter dieses Mindestwissen und Mindestkönnen nachweisen müssen, wäre eine wesentliche Steigerung der Sicherheit zu erwarten. Unfälle und Vorfälle mit Hunden würden bestimmt wesentlich stärker zurückgehen als durch die bisherige Regelung mit Rassediskriminierung.

Leute mit problematischen Hunden, die bisher nicht zur Prüfung mußten (wie z.B. Schäferhunde oder Schnauzermischlinge) wären in der Pflicht, entweder für den Schein sich selber und den Hund vorzubereiten oder notfalls den Hund in kompetentere Hände abzugeben.
 
  • 20. April 2024
  • #Anzeige
Hi Andreas ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 11 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Jojo...der Reiner Schröder und sein BHV
wink-new.gif
Der sitzt übrigens ganz in unserer Nähe und ich war mit Becker bei ihm zur Welpenprägung (da gabs aber den BHV noch nicht).Ach ja...Reiner ist ein ehemaliger Polizeidiensthundefüher und -Ausbilder.
Und bei echten Problemhunden wird auch schon mal mit dem "Tacker" gearbeitet (z.B. Jagdverhalten)
wink-new.gif


Edit: Schreibfehler

<small>[ 05. September 2002, 07:34: Beitrag editiert von: Beckersmom ]</small>
 
Hm..., vom Ansatz her nicht schlecht.
Im praktischen Teil vermisse ich Hundebegegnungen. Ich weiß ja nicht wo der Herr wohnt.., aber als tierische Begegnungen nur Kühe und Pferde? Wo sollen wir die überall hernehmen?

Und mal wieder 77 Euroleins, jajaja...
Wenn möglich noch mit jährlicher Wiederholung...

Komisch, daß bisher nur Schäferhunde und Schnauzer um einen Test gekommen sind. Alle Labradore, Pudel, Dackel usw. usw. sind also bereits getestet? Oder warum wird wieder nur auf wenige Hunde hingewiesen? Oder sind nur Schäferhunde und Schnauzermixe problematisch? Dann habe ich wohl sehr viel verpaßt.

watson
 
Ist meiner Ansicht nach vom Verwaltungsaufwand überhaupt nicht machbar.
Hallo Mom
smile.gif

das genau ist des "Pudels Kern",
wobei noch viele viele andere Fragen zu klären sind.
Ich bin noch dermassen "grummelig", dass ich mich über diesen Schwachfug (nicht so sehr in der Sache, eher wegen der Undurchführbarkeit und Geldschneiderei) im Moment lieber noch nicht äußern möchte.

Liebe Gruesse
OdinNds
 
Es ist noch nichts raus. Wir waren Montag auch zur Anhörung, gestern erfolgten weitere, mein Eindruck ist erst mal sehr positiv, hoffe wir werden in die Entscheidungen weiterhin eingebunden.

Sobald es um konkreteres als nur Vorschläge und Absichtserklärungen geht werden wir hoffentlich näheres erfahren.

Wir bleiben dran.

Arbeitskreis Tierschutz
der SPD, Bezirk Hannover
 
Hallo watson, hallo alle,

erstmal muß ich klarstellen, dass das Beispiel von mir stammt, das waren zwei Hunderassen, die mir gerade so einfielen.

Also das Beispiel "Schäferhunde und Schnauzer" ist nicht als Teil des offiziellen Vorschlags zu verstehen. Natürlich gehören zu "alle Rassen" auch Pudel und sonstige.

Ich finde diesen Vorschlag um Längen besser als alle anderen Verordnungen, schon gekippte oder noch in Kraft befindliche. Ich bin etwas verwundert über das hohe Maß an Ablehnung hier.

Von einer Wiederholung ist bislang nicht die Rede. Es geht m.E. um eine einmalige Prüfung wie beim Autoführerschein.

Im Vergleich zu den bisherigen Kosten für Wesenstest, Maulkörbe, Zwangskastration usw. sind einmalig 77 Euro doch machbar, oder?

Klar, bislang gab es so etwas wie einen Hundeführerschein nicht und da ist eine Neueinführung immer mit gewisser verständlicher Ablehnung verbunden.

Ich seh das so:
Die drei Beißvorfälle, wo meine Sheila von freilaufenden Schäferhunden angegriffen wurde, wären vermeidbar gewesen, wenn die Hunde alle ein Mindestmaß an Gehorsam und die Halter ein Mindestmaß an Sachkunde gehabt hätten. Bislang sind ja solche Hunde und deren Halter in Niedersachsen überhaupt nicht geprüft. Die Führerscheinpflicht wäre bei solchen Hund-Halter-Gespannen hilfreich.

Anderes Argument:
Als vor ca. Hundert Jahren die ersten Autos auf den Straßen auftauchten, gab es zunächst keine Regeln. Dann wurde u.a. der Führerschein erfunden und heute ist es selbstverständlich, dass man eine Prüfung macht und einen Führerschein hat, wenn man Auto fahren will. Ich denke, es ist zur Zeit noch ungewöhnlich, aber es wird kommen und wir werden uns in 20 Jahren daran gewöhnt haben.

Die Durchführbarkeit würde sich herausstellen.
Es würde ein Markt entstehen. Ebenso wie ich beim Auto-TÜV die Wahl zwischen TÜV und Dekra habe, kann ich auch hier mir meine Prüfungsstelle aussuchen. Es gibt viele gute Hundetrainer und diverse arbeitslose Tierärztinnen, die hier die Prüfbefähigung erwerben könnten.

Und 2-3 Stunden Prüfungsdauer bedeuten ja, dass jeder Prüfer pro Tag mehrere Durchgänge machen kann.

Weiß jemand die Hundezahl in Niedersachsen?

Meine grobe Schätzung ergibt:
In Deutschland leben ca. fünf Millionen Hunde (1999),
Niedersachsen hat 7,5 Millionen Einwohner von 82 Mio in Deutschland,
also 9,14 % der deutschen Bevölkerung.
Hochgerechnet auf Hunde ergibt das: 457.000

Niedersachsen hat ca. 650 Tierarztpraxen, schätzungsweise ebenso viele Hundeschulen.(?)

Nicht jeder wird mitmachen wollen, vielleicht 50%, andererseits arbeiten pro Schule oder pro Praxis im Schnitt mehr als eine Person.

Ich schätze mal ganz grob, dass 1000 Personen für eine Prüfungsabnahme in Frage kämen. Damit hätte statistisch jeder Prüfer 457 Hunde zu prüfen. Wenn er 4 pro Tag schafft, ist er in ca. 120 Arbeitstagen fertig.

Natürlich wird es in der Praxis länger dauern, weil die Prüfer erst geschult und geprüft werden müssen. Auch die Terminabsprache wird dazu führen, dass man schon mit einem ganzen Kalenderjahr rechnen muß. Aber machbar ist es schon, denke ich.

Und wenn man nie anfängt, wird man natürlich nie fertig.
 
Also ich finde den Vorschlag als Ansatz generell auch nicht so schlecht.

Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß es wieder in Richtung "Sachkundenachweis" hinausläuft, den alle bekommen können, die bereits seit 3 oder 5 Jahren einen Hund ohne Vorkommnisse führen...

Mal abwarte...
 
@ Andreas:

„Als vor ca. Hundert Jahren die ersten Autos auf den Straßen auftauchten, gab es zunächst keine Regeln.“

Doch Andreas, jedenfalls schon recht bald. Nach dem sich einige Unfälle ereignet hatten, vor allem mit vor den Autos durchgehenden Pferdegespannen, gab es zunächst Vorschriften das innerhalb von Ortschaften jemand eine Fahne (bei Dunkelheit eine Laterne) schwenkend vor dem Auto hergehen musste um die Bevölkerung vor der Gefahr zu warnen. Später war dies nur noch dann vorgeschrieben wenn das Auto von einer Frau chauffiert wurde.

Manchmal hatten unsere Altvorderen schon beachtliche Ideen. :cool: :cool: :cool:
 
Jut....dann rollen wir das mal anders auf
wink-new.gif

ca. 457.000 "gemeldete" Hunde in Niedersachsen - wieviele werden nicht versteuert und schwarz gehalten? Kennt jemand die Dunkelziffer? Also in Ffm. gibts offiziell so ca. 12.000 gemeldete Hunde und die Dunkelziffer dürfte etwa 4-5.000 betragen - wohlgemerkt nur in Ffm.

Welche Behörde will unter diesen Voraussetzungen (nicht angemeldete Hunde) überprüfen, welche Hunde zum WT müssen. Wie werden die getesteten Hunde gekennzeichnet. Wer kontrolliert, ob wirklich alle einen WT gemacht haben? Wer trägt die Kosten für diese ganzen Verfahren. Die Gemeinden? Ha..die werden da nicht mitmachen! Die Landesregierung! Vergiß es, die haben wie alle anderen LR's eh kein Geld. Es müßten Stellen geschaffen werden die sich rein um das Hundegesetz kümmern. Bei dieser maroden Haushaltslage überall?

Ich bin weiterhin dafür ALLE "auffälligen" Hunde einem ausgefeilten WT zuzuführen und den Halter die Sachkunde ablegen zu lassen. Und die anderen Hunde - egal welcher Rasse oder Mischung sie angehören - möge man in Ruhe lassen!
Dieses ganze Primbori schützt in keinster Weise vor irgendwelchen Unfällen. Da kann ein Hund etliche WT's ablegen und dann ergibt sich eine Situation, in der er beißt! Wir haben Hunde keine Automaten. Hunde funktionieren nicht - sie reagieren, und das manches Mal in der gleichen Situation sehr unterschiedlich
wink-new.gif


Davon abgesehen ist ein standardisierter WT für die unterschiedlichsten Hunderassen Schwachsinn.
Ein Herdenschutzhund wird sich nicht so einfach bedrohen lassen - ein Pudelchen schon eher. Wie will man auf diese ungeheure Rassenvielfalt bei einem WT eingehen?

Da gibt's noch Fragen über Fragen .....
 
Mom, danke -
du bist mir zuvorgekommen
cu.gif

Exakt Deine Überlegungen und noch viele andere gehen mir auch im Kopf herum.

Im Moment drängt sich mir der Verdacht auf:
Rundumschlag gegen "Randgruppen" hat nicht funktioniert, also dann eben ALLE.
Auch z.B. die 82-jährige Oma mit ihrem 16-jährigen Dackel....phhh...da lachen ja die Hühner.

Es wird tatsächlich evtl. ein Schuh draus, wenn der sog. Führerschein für die auffälligen Halter bzw. Hunde eingeführt wird.
Das wird dann eine Frage des in Deutschlands allseits so beliebten Denunziantentums....der Landesbauernführer Bartels hat ja bereits vergangene Woche öffentlich im TV um die Mithilfe der Bevölkerung gebeten.

In diesem Zusammenhang vermisse ich immer noch ein Heimtierzuchtgesetz...das ist dann wohl vollkommen unter den Tisch gefallen, oder?
oops3.gif


Hunde züchten und /oder vermehren - kein Problem!!
Aber Papageien züchten ist dann schon nicht mehr ganz so einfach...da bedarf es einer Genehmigung usw.
Soll verstehen, wer will..

Liebe Gruesse
OdinNds

-selbst editiert wg. Schreibfehler

<small>[ 05. September 2002, 17:26: Beitrag editiert von: OdinNds ]</small>
 
Andreas, ahso das war von Dir. Das habe ich mißverstanden
wink-new.gif

Allerdings "stört" mich daran, daß natürlich immer wieder der Schäferhund als Beispiel herangezogen wird. Natürlich kann ich auch immer und immer wieder die Rasse als Beispiel anführen, die mich und/oder meine Hunde überwiegend bisher gebissen hat. Prägt sich auch wunderbar ein...
Nö, mache ich nicht. Warum auch? Vllt. gibt es von diesen Hunden sehr viele oder ich einfach nur Pech.

Klar sind 77 Euro nicht der Reichtum, aber wieder löhnen? Soll der bereits abgelegt WT und die Sachkundeprüfung anerkannt werden oder müssen diese Halter nochmal auf die Prüfbank?
Wer garantiert, daß die Halter nach diesem Test ein besseres Verständnis für ihren Hund haben?

Verflixt, ich weiß es nicht...

Ich wehre mich nur gegen ein erneutes Aufpressen von irgendwelchen Vorlagen damit ich einen Hund haben darf. Und ich bezweifel, daß die Hundehalter dorthin gehen, die ihre Hunde nicht artgerecht halten. Die bezahlen bisher weder Hundesteuer, noch Versicherung noch legen sie einen WT oder Sachkundenachweis ab.

Ich wäre für eine Prüfung VOR der Anschaffung eines Tieres. Manche Menschen könnten so vllt. doch noch etwas über die Bedürfnisse der Tiere lernen und es sich evtl. überlegen ob sie dem gewachsen sind.

watson
 
Da fällt mir noch etwas ein:
Ich bezweifle mal ganz stark, daß sich Ministerchen Bartels den Groll von ca. 500.000 Hundehaltern samt Familien, Freunden usw. einhandeln will. Da kommen mal locker ein paar Mio. Personen zusammen und das kann sich bei der nächsten Wahl ganz übel für seine Partei auswirken
wink-new.gif


Davon abgesehen könnte auf das Land Niedersachsen eine nicht absehbare Flut von Klagen herniederprasseln - selbst gegen ein Gesetz kann man gerichtlich vorgehen. Ich stell mir gerade vor, wieviele Rechtsanwälte, Staatsanwälte und Richter in Niedersachsen einen Hund halten. Von irgendwelchen Großkonzern-Besitzern mal ganz zu schweigen.
Oje...ich ahne fürchterliches ...
wink-new.gif
 
Ein Sachkundenachweis vor Anschaffung des Hundes wäre gut, erzähle ich schon seit Jahren.
Wenn mir der Aufwand zu groß ist, dann habe ich keinen Hund verdient.

Eine Kontrolle aller Hunderassen ist sicher nicht möglich, aber es wäre doch ein Anreiz, wenn man z.B für einen freiwilligen Erziehungskurs die Hundesteuer für ein Jahr erlassen bekommen würde.
Bei mir kostet der 1.Hund immerhin 135.€(ca.)
Da hätte ich bei 77€ Kosten noch ein mal Essen gehen gut. Oder so...

Wenn Niedersachsen etwas vernünftiges auf die Beine stellt, dann ziehen die ein oder anderen Länder vielleicht bald nach
tongue.gif


Vielleicht erledigt sich in NRW ja bald Frau Höhn von selbst. (22.September)

Da kann man dann nur noch die Daumen drücken, dass der oder die NachfolgerIn etwas mehr Hirn zwischen den Ohren sitzen hat.
 
Tja,
ich kann das im Kern nur achselzuckend zur Kenntnis nehmen, dass viele hier diese Idee so schlecht finden. Ich finde es das Beste, was ich in den letzten zwei Jahren in Niedersachsen mitbekommen habe.

Im Einzelnen:

- schwarz gehaltene Hunde
Ist für mich kein Argument gegen den Hundeführerschein, höchstens für bessere Überwachung.
Gegenbeispiel: Sicher gibt es einige Menschen, die illegalerweise ohne Führerschein autofahren. Das ist aber kein Argument gegen die Führerscheinpflicht.

- "Reiner Schröder und sein BHV "
Ich kenne den Herrn nicht. Es steht jedem frei, sich eine/n Prüfer/in seines Vertrauens auszusuchen.
Ein unsympathischer Polizist stellt auch nicht die Institution 'Polizei' infrage - oder?

- Übergangsschwierigkeiten
Ich denke, dass ein bestandener Wesenstest auf jeden Fall anerkannt werden sollte. Ich werde trotzdem freiwillig die Führerscheinprüfung machen.
Die Sachkundeprüfung war allerdings sehr untauglich. Da bilde ich mir nicht darauf ein, dass ich wegen dieser amtlichen Bescheinigung tatsächlich Sachkunde habe. Der theoretische Test allein ist sicher für jeden zumutbar und für ein paar Euto zu bekommen.

- Durchführung des praktischen Tests:
Klar kommen auch Hundebegegnungen darin vor. Lest einfach mal die Seiten, die ich als Link im obersten Beitrag eingetippt habe.

- "Wie werden die getesteten Hunde gekennzeichnet"?
Chippflicht steht fest als Prüfungsvoraussetzung. Prüfbescheinigung mit Angabe der Chipnummer ergibt klare Nachweismöglichkeit.

. "Wer kontrolliert, ob wirklich alle einen WT gemacht haben?"
(Es geht um eine praktische Prüfung des Halters und des Hundes auf Ungefährlichkeit in täglichen Situationen - WT war was anderes.)
Ich denke auf zwei Ebenen: Zum einen werden die Hundehalter im Bescheid über die Hundesteuer gebeten, den Nachweis über den Schein dem Amt zu faxen. Nachprüfbarkeit bei der angegebenen Prüfstelle, ob die gefaxten Belege echt sind.
Zweite Ebene: Routinekontrolle, ebenso wie Autofahrer manchmal von der Polizei um Vorlage des Führerscheins gebeten werden, muß ich als Hundehalter auch damit rechnen, dass diese Pflicht irgendwann mal überprüft wird. 100%ige Sicherheit gibt es weder bei Autos, noch bei Flugzeugen, noch bei Hunden, nur eine Möglichkeit, erwischt zu werden, was für die allermeisten auch reicht.

- " 82-jährige Oma mit ihrem 16-jährigen Dackel."
Dazu fällt mir ein, dass in der Antwort des Niedersächsischen Landtags im Jahr 2000 herauskam, dass die Zahl auffälliger Dackel höher war als die Zahl der Pitbulls, Mastinos, Mastiffs oder Bullterrier usw.

Was spricht dagegen, dass ein alter Mensch seine Sachkunde für einen Hund nachweist? Den Briefträger wird's freuen, wenn der Dackel in Zukunft auf Frauchen hört. Wer einen Hund halten kann, sollte auch zur Prüfung gehen können.
Trotzdem könnte man über Ausnahmen nachdenken: Ein über 10 Jahre alter Hund, der seit über 10 Jahren ohne Vorkommnisse gehalten wird, könnte vom Test befreit werden - wär das ein Kompromiß?

- Kosten
Es sind bereits viele Kräfte zur Umsetzung der GeftVO eingestellt worden. Zumindest für Hannover weiß ich das sicher. Mangels gültiger GefTVO sitzen die rum und drehen Däumchen. Die Kosten sind von 2000 bis 2002 auch von irgendwem bezahlt worden. Allein das Hunde-KZ in Hamburg hat mehrere Millionen gekostet. Das Geld ist also da, wenn man nur will. In Zukunft würde der Einsatz gleich hoher Mittel zu wesentlich mehr Sicherheit führen. Weniger Kosten durch weniger Beißvorfälle sind auch volkswirtschaftlich mehr wert als die Verwaltungskosten.

- "Aufpressen von irgendwelchen Vorlagen damit ich einen Hund haben darf"
Das ist dasselbe Argument wie beim Führerschein. Ich hab 5000 DM für meinen Busführerschein bezahlt - ich könnte auch sagen "ich kann autofahren, Schein ist unnötig" . Aber das könnte dann jeder sagen, der entweder sich selbst überschätzt oder es einfach geil findet, Bus zu fahren, obwohl er ungeeignet ist. Ich finde, bei Hundehaltung ist das im Prinzip genauso. 77 Euro sollte machbar sein und die Fragen können wir sowieso alle ohne Probleme beantworten.

- "selbst gegen ein Gesetz kann man gerichtlich vorgehen."
Die Argumente der Gerichte gegen die GefTVO sind ja bekannt.
Unverhältnismäßigkeit: weil geprüfte Hunde einen Maulkorb tragen sollten,
Ungleichbehandlung; weil Schäferhunde, Boxer und andere Rassen nicht unter die Verordnung fielen,
Fehlende Grundlage: weil kein Beweis für die gesteigerte Gefährlichkeit bestimmter Rassen geführt werden kann.

Einig sind sich alle Gerichte darin, dass ein Hund gefährlich werden könnte (abstrakte Gefährlichkeit) und dass ein Gesetz zur Abwehr von Gefahren zulässig ist. Wer will, kann natürlich klagen - wenn er Geld genug hat. Er kann auch gegen die Führerscheinpflicht beim Autofahren klagen - die Erfolgsaussichten sind m.E. die selben.
 
Ich denke nach wie vor, daß es aufgrund des Verwaltungsaufwandes nicht durchführbar ist. Waren das nicht genau Bartels Worte, als es um den DSH in der VO ging? Fand er es nicht allein schon unmöglich, diese zu reglementieren und nun will er ca. 500.000 Hunde registrieren und testen lassen?
500.000 reglementierte Hunde incl. die Verärgerung deren Halter, Verwandten und Bekannten kommen einem politischen Selbstmord gleich
wink-new.gif


Was passiert übrigens mit
den Hunden, die diesen Test oder Führerschein nicht schaffen? Macht Bartels da wieder einen Total-Rundumschlag wie bei den Listis? Töten ...alle töten?
frown.gif

Wieviele Hunde werden von ihren Besitzern "abgeschustert" werden, da bei diesen Auflagen viel zu unbequem?

Ich halte diesen Weg nach wie vor für falsch. Ein Rundumschlag unter den Hundehaltern macht die Straßen auch nicht sicherer vor beissenden Hunden
frown.gif


Ich weiß nicht mehr von wem genau die Worte stammen: Je gesünder ein Staat, desto weniger Gesetze benötigt er. Je mehr unnötige Gesetze ein Staat hat, desto näher ist sein Untergang (oder so ähnlich).

P.S.: Ich denke mal, bevor der Schröder'sche Hundeführerschein kommt wird man auf den guten alten VDH zurückgreifen.
frown.gif


<small>[ 05. September 2002, 21:56: Beitrag editiert von: Beckersmom ]</small>
 
@ Sandra:

„Ein Sachkundenachweis vor Anschaffung des Hundes wäre gut, erzähle ich schon seit Jahren.
Wenn mir der Aufwand zu groß ist, dann habe ich keinen Hund verdient.“

Richtig, und wer nun wieder nach dem St.-Florians-Prinzip auf andere zeigt disqualifiziert sich ebenfalls.

Nochmals: es ist noch nichts raus, es werden Vorschläge gemacht und Ideen zu Lösungen gesammelt. Und was ich am Montag dabei hörte klang sehr vernünftig.
 
Hallo Mom,

bin ganz deiner Meinung: In dieser Form undurchführbar....
Im übrigen stellt sich das Land Niedersachsen
jetzt erstmal auf die vielen Schadensersatzklagen einiger Hundehalter ein...
ich werde dazugehören
crazy.gif


Eine weitere Prozeßflut wird dann hoffentlich folgen, denn ich gehe schlichtweg davon aus, dass das Ministerium wieder "Dumfug" produziert (vorsichtig gesagt).
Es kann ja sein, dass gewisse Vorschläge jetzt von
"schlichten Gemütern" mit Hurraschreien...ala "endlich alle" begrüsst werden und die niedersächsischen Möchtegerngesetzgeber bestärkt werden...wahrscheinlich wird dabei jedoch folgendes vergessen: Die alten, abgelösten Verordnungen reichen aus- wenn sie denn endlich durchgesetzt werden.
Alles andere ist aus meiner Sicht Augenwischerei.
Für so geistesschwach kann man doch wohl uns Hundehalter nicht halten, dass diese Mogelpackung nicht erkannt wird.

Liebe Gruesse
OdinNds
 
Vor einiger Zeit noch war auf verschiedenen Hundeseiten eine Umfrage zu finden : Hundeführerschein für alle ?
Das Ergebnis war ein deutliches JA !
Wollten wir nicht ein einheitliches Vorgehen, rasseunabhängig ?
Wer die Prüfung abnimmt, ist für mich erstmal zweitrangig. Bisher wurde gegen VDH-Prüfer polemisiert.
Ich denke,Führerschein für alle ist ein Schritt in die richtige Richtung !

LG Vera
 
Original erstellt von OdinNds:
wahrscheinlich wird dabei jedoch folgendes vergessen: Die alten, abgelösten Verordnungen reichen aus- wenn sie denn endlich durchgesetzt werden.
Genau das isses und dies wurde ebenfalls vom Bundesverwaltungsgericht in Berlin hervorgehoben, nämlich daß die Bevölkerung nach wie vor aufgrund des Ordnungs- und Strafrechts sicher ist
wink-new.gif


Im Prinzip braucht man nicht mehr als ein Chippen aller Hunde, Registrierung in einer Zentraldatei,
staatliche Kontrolle der Hundezuchten, Verbot der Hundevermehrer (Heimtierzuchtgesetz), Verbot von Massenimporten aus dem Ausland, ausgefeilten Sachkundenachweis VOR dem Hundekauf!
Und aufgrund der zentralen Registrierung kann schon festgestellt werden, ob von dem einen oder anderen Züchter Hunde vermehrt auffallen. Und dann wird der Laden dicht gemacht. Sorgt übrigens dafür, sich die Welpenkäufer genaustens anzugucken.

Und ich sags hier noch mal ganz deutlich: ein noch so ausgefeilter Wesenstest wird nicht vor Beißvorfällen schützen egal ob gegen Mensch oder anderen Hund! Man kann damit vielleicht die total "schrägen" Hunde aussortieren - aber das war es auch schon
wink-new.gif


Wolf: Dummfug wird nicht dadurch besser, daß man den nächsten Dummfug begeht
wink-new.gif

Davon mal abgesehen plant Bartels ja wohl nach wie vor eine Liste mit 4 Hunderassen - unabhängig davon, was letztendlich beim Bundesverfassungsgericht Karlsruhe herauskommt.
 
Vera, ich spreche mich ja nicht gegen den Schein allgemein aus.
Ich bin nur dafür diesen VOR der Anschaffung eines Tieres, also nicht nur Hundes, durchzuführen.
Das könnte einigen Tieren unnötiges Leid ersparen - denke ich.

watson
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Niedersachsen: Vorschlag für Hundeführerschein im Ministerium besprochen“ in der Kategorie „Verordnungen & Rechtliches“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

Grazi
AmStaff-Mix Rudi Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. AmStaff-Mix, American Staffordshire Terrier-Mischling, bedingt verträglich, erfahrene Hundehalter gesucht Name: Rudi Rasse: American Staffordshire Terrier x Boxer x Labrador Geschlecht: Rüde Kastrationsstatus...
Antworten
0
Aufrufe
141
Grazi
Grazi
Klein, kompakt, gesund, bildhübsch, supernett, kinderlieb und – bis auf ihre Leinenpöbelei – gut erzogen und gut händelbar: Das ist Kimba! Einziges Manko: sie verteidigt ihr Futter und sollte daher nicht mit anderen Tieren zusammenleben. Eigentlich nicht weiter tragisch, sollte man meinen. Doch...
Antworten
1
Aufrufe
248
Grazi
Grazi
Kleine Korrektur: Puschel ist seit Juni 2022 bei der Bullinothilfe untergebracht, also in 28790 Schwanewede. Puschel würde sich sehr über Menschen freuen, die Lust haben, ihm Tricks beizubringen sowie Nasenarbeit oder ähnliches mit ihm zu machen. Er hat nämlich eine sehr gute bis enorme...
Antworten
1
Aufrufe
290
Grazi
Grazi
NOTFALL! AmStaff Billy Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Notfall, Langzeitinsasse, AmStaff, American Staffordshire Terrier, erfahrene Hundehalter gesucht, verträglich mit Hündinnen Name: Billy Rasse: American Staffordshire Terrier Geschlecht: Rüde...
Antworten
0
Aufrufe
166
Grazi
Zurück
Oben Unten