Hallo,
die Aussage, dass Gegner einer HuSchu Pflicht zu "den Hundeschulversagern" gehören halte ich für ebenso pauschal, wie einige Trainingsprogramme einiger (nicht aller) Hundeschulen.
Meine Erfahrung ist, dass oft strikt nach einer Methode gearbeitet wird, andere Wege als "falsch" abgetan werden und Hunde, die eben nicht dem "Durchschnitt" entsprechen, da schnell als "schwierig" abgetan werden, obgleich sie einfach eine angepasste und individuelle Förderung bräuchten.
Die Methode der jeweiligen HuSchu wird dann intern als DIE Methode gehandelt, alles andere verteufelt. Wer als Anfänger da nicht kritisch hinterfragen und eigene Konzepte einfügen kann, hat eventuell dann ein Problem, sofern es für seinen Hund eben nicht 100% passt.
Ich musste mich bei meinen Umzügen in der neuen Umgebung IMMMER länger umsehen, bis ich das Passende gefunden habe, aber woher soll ein Einsteiger seine Meinung bilden können?
Kleine Anekdote bei meiner letzten HuPla Suche......: - TroFu ist die gesündeste Ernährung, Barf gaaaaanz schlecht (gültig für jeden Hund), - Hund darf nichts zu fressen bekommen, bevor der HH nicht sichtbar selbst gegessen hat, - Hund darf nicht auf Couch, Bett usw., sonst übernimmt er sofort die Weltherrschaft, - Hund jagd nur, wenn er ein Dominanzproblem hat, - Hunde, die vorlaufen und nicht selbständig hinter einem bleiben oder an der Leine ziehen haben ein Dominanzproblem, - Reaktion auf Probleme ist IMMER eine Verschärfung der Hausregeln und Ignorieren, NIE direkte Korrektur.....
Das alles ist zumindest mir zu pauschal - fies wie ich bin fragte ich dann pseudoblöd, ob ich ein Möbel zernagen vor meinen Augen auch ignoriere, ernste Antwort:"Natürlich, der Leitwolf ist ja souverain und maßregelt seinen Untergebenen auch nicht, wenn der Stöcke zerlegt. Und die meisten Hunde tun sowas, um Aufmerksamkeit zu bekommen - damit man was unternimmt." Ich:"ISt das immer so gültig?" Trainer: "JA"
Also einer meiner verstorbenen Hundis war anfangs ja auch so drauf, vor unseren Augen Möbel/Kissen zu zerlegen.....ohne Unterbinden (mit Ignorieren) wären wir sicherlich an dem Problem nicht weiter gekommen. Der Hund tat dies nicht aus Stress oder Unterbeschäftigung, sondern eher, wenn er gemütlich wo drauf lag.....ein wenig knabbern und kaspern...oder einen Spielanfall bekam. Lösung war damals unterbinden und Alternativverhalten üben.
Meine nächste Frage: "Ignoriere ich Zaunbellerei bei Passanten (übte ich damals tatsächlich gerade dran) auch?" Trainer: "Ja, sonst bist ja nicht Souverain. Statt dessen die Hausregeln verschärfen (gab da noch mehr, was hier in der Aufzählung fehlt), denn Zaunbellerei ist ein Dominanzproblem." Keine Rede davon, dass das selbstbelohnendes Verhalten ist usw....
Und NEIN, ich bin nicht grundsätzlich gegen HuSchulen, allerdings bin ich gegen eine Verpflichtung dazu. Und ja, 1 meiner bislang 2 Hunde hat Spaß in einer HuSchu und profitiert davon - der andere Hund braucht individuellere Methoden und Beschäftigung, die er auch bekommt. Wenn man das als "Schulversagen" auslegen will, dann bitte. Für mich ist es eher ein rasseentsprechendes nicht-ins-Raster passen...
Bei der neuen Dritten vermute ich beim derzeitigen Bild, dass sie auch Spaß an der HuSchu haben wird - sie kommt ab nächster Woche mit.
LG