Ja aber warum muessen meine Arbeitskollegen davon wissen?
Ich weiß von vielen heterosexuellen Kollegen auch nicht ob die Single oder vergeben sind.
Ganz ehrlich ... ich verstehe was ihr meint. Aber es zu erzaehlen war fast immer ein Fehler in meinem bisherigen Leben.
Fußballverein, rausgeflogen. Eltern, voellig durchgedreht. Bestimmte Lokalitaeten besucht, angefeindet worden.
Man faehrt besser damit, wenn man das einfach nicht erzaehlt. Panische Angst sollte man nicht haben. Dann wuerde ich das ja auch nicht in Onlineforen schreiben. Aber es einfach nicht jedem erzaehlen und nicht in der Oeffentlichkeit deutlich zeigen.
Mich erschreckt das ein wenig, dass Homosexualität in der Gesellschaft anscheinend immer noch ein Problem ist. Oder ist es einfach nur das „Anders-sein“?
Gewisse Formen des "Anders-seins" führen - wie auch @lektoratte beschrieben hat - zu, sagen wir mal: "Irritationen" und in Folge leicht zu Ausgrenzung. Ich war jahrzehntelang das Hassobjekt für Frauen: zu selbstsicher, zu dominat rüberkommend (so jedenfalls der Vorwurf). Hängt vielleicht damit zusammen, dass ich als Kind und Jugendliche unter Jungs und später im Berufsleben unter Männern sozialisiert wurde. Die mit mir deutlich weniger Probleme haben, als es viele Frauen hatten- so selbstsicher/dominant kann ich also auch wieder nicht sein. Aber ich habe so eine Art von "wurschtegal, welches Geschlecht - ich bin Mensch unter Menschen", die viele Frauen offenbar triggert. Privat habe ich gelernt, mich zurückzunehmen. Beruflich nicht, das wäre ja Quatsch. In den letzten Jahren ist es besser geworden, was ich auf mein Alter schiebe - mit Ü60 kann man eine gewisse Souveränität ausstrahlen, ohne gleich als "unerträglich selbstbewusst/dominant" wahrgenommen zu werden.
Letzteres versucht Mauswanderer aber nicht wirklich, da unterscheidet ihr euch deutlich.
Da die "doofe" Kollegin ihn ganz sicher nicht für nett hält, sind da die Voraussetzungen, dass sie sein Schwulsein akzeptiert, weil er nett ist, halt nicht gegeben. Er steht hier bei deinem "umgekehrt".
Ich denke, es ist beides.
Für Männer ist es ein Problem, wenn ihr Freund oder Kumpel sich als schwul outet, weil es, denke ich, erstens die Lage verkompliziert (Es werden Untertöne angenommen, die vorher einfach keine Rolle gespielt haben. Anders herum entzerrt sich aus demselben Grund das Verhältnis zu Frauen möglicherweise) - und es sie zweitens in ihrer Selbstgewissheit angreift.
"Wenn ich den bisher immer total nett fand und gut mit ihm auskam - oder gar dachte, wir sind voll auf einer Wellenlänge - und nun ist er so einer... also quasi gar kein echter Mann... was sagt das dann über mich???"
Ich weiß nicht, wie ich das sehen würde. Normalerweise würde ich denken, wenn vorher kein S.exuelles Interesse in der Beziehung im Spiel war, dann S.exualisiert sich das Verhältnis nicht plötzlich, nur weil rauskommt, das ich "Zielobjekt" sein könnte.
Ich bin verheiratet. Mit einem Mann. Und von Haus aus definitiv monogam. Ich arbeite regelmäßig mit Männern zusammen oder habe so mit ihnen zu tun, zB mit anderen Eltern im Kindergarten. Ich habe doch mit denen kein Problem, und lasse mich dadurch verunsichern, dass es Männer sind? Die zumindest theoretisch bei meinem Anblick denken könnte: "Boah, scharfes Gerät!!!" - Und dann erstmal ganz lange gar nichts...
(- Vielleicht sehe ich das so entspannt, weil ich es total unwahrscheinlich finde. - Und es wäre weniger komisch, wenn ich mit einem besseren Aussehen gesegnet wäre. Das das Verhältnis zum anderen Geschlecht in einer Hinsicht erleichtern und in einer anderen eben belasten würde...)
Selbst wenn einer von denen S.exuelles Interesse an mir haben würde, ist das umgekehrt nicht der Fall. Und selbst wenn es rein vom Aussehen her mal von meiner Seite so sein sollte, bleibt es genau beim Anschauen, weil das so ist, wie ich ticke. Ist also alles völlig irrelevant. Und genauso wäre es, wenn mir eine Bekannte erzählen würde, sie wäre lesbisch. Ja jut. Ist dann halt so.
Wird eventuell in dem Moment schwierig, wo diese Eröffnung mit einer Liebeserklärung einherginge, die nicht erwidert werden könnte, aber sonst?
Wie kommt man in dem Fall darauf, nur aufgrund der eröffneten S.exuellen Ausrichtung direkt erotisches Interesse zu unterstellen? - Und dadurch alles in Frage zu stellen?
Finde ich nicht sinnvoll. Passiert aber anscheind noch häufig - und führt dann zu so Aktionen wie getrennten Umkleiden etc.. Auschluss aus der Fußballmannschaft etc.
Edit: ich glaube, eine weitere Rolle spielt der Fakt, dass Männer es nicht gewohnt sind, offen und sehr expansiv als "Objekt der Begierde" betrachtet zu werden. - Und sich in die Probleme,. die Frauen damit haben, erstens komplett nicht hineinversetzen zu können - bzw. übermäßig heftig zu reagieren, wenn es sie selbst mal erwischt. Weil es eben nichts ist, was für sie alltäglich ist.
Männer überlegen normalerweise nicht in demselben Ausmaß, wo sie im Dunkeln allein langgehen können und wo nicht, wie Frauen. Die sehen sich nicht als mögliches Ziel eins in ihre Sphäre und im Zweifel in sie selbst eindringenden Angreifers. Isso.
Wenn sie's mal anders erleben, ist der eine oder andere dann vielleicht dezent aus der Bahn geworfen.
Beispiel: Mein Arbeitskollege, der, als eine Kollegin meinte, an Tag X seien in einem Schwulenclub auch Heteros und Frauen erlaubt und da gäbe es genau die Musik, die er auch gut findet, entsetzt meinte: "Was? Da? - Nee. Da starren mir dann alle auf den Hintern, das kann ich nicht ab."
Meine Frage, wieso er meinte, dass die alle da ausgerechnet auf seinen Hintern starren würden, konnte er nicht wirklich beantworten. (Aber echt mal - hunderte von aufgebrezeöten Männer auf Partnersuche, davon 99 vH vermutlich aufgeschlossen und amüsierter wirkend als er nun gerade...- Der Junge war nicht hässlich, aber da halt nur einer unter vielen. )
Stimmt. Nur sollte sie dann anderen gegenüber dichthalten können - und das ist halt die Frage.meiner Erfahrung nach ist es nunmal so - vereinfacht es die Basis für jegliche weitere zwischenmenschliche Interaktion, wenn Frau weiß, dass ihr männliches Gegenüber schwul ist.
Ja, das schon. Das ist aber nur ein zusätzliches neues, und nicht DAS Problem zwischen ihnen. Ich sehe deshalb nicht, dass sich ihr Verhältnis verbessern würde, nur weil er sich als schwul outet.Ich hatte es jedoch so verstanden, dass die angebliche Homophobie nun ein großes Problem sei. Diesen Vorwurf könnte er damit entkräften.
Ja, das schon. Das ist aber nur ein zusätzliches neues, und nicht DAS Problem zwischen ihnen. Ich sehe deshalb nicht, dass sich ihr Verhältnis verbessern würde, nur weil er sich als schwul outet.
Nein - das sehe ich anders. Ich glaube, Mauso muss erst einmal als netter wahrgenommen werden. Sonst kann so was nach hinten losgehen.Aber es könnte ein Anfang für einen ehrlichen und netteren Umgang miteinander sein.
Das ist sehr schade, dass du solche Erfahrungen gemacht hast.Vor allem wenn die Eltern sehr negativ reagieren, sitzt das tief, könnte ich mir vorstellen. Zumindest die sollten hinter einem stehen.
Bei einem Mann schrillen da vermutlich gleich die Alarmglocken.
Ich glaube, Mauso muss erst einmal als netter wahrgenommen werden. Sonst kann so was nach hinten losgehen.
… hörte, wie ein Sänger einem anderen von gewissen Problemen berichtete, der festen Überzeugung war, sie würden über genau dieses sprechen, und ich könnte da mitreden.
Ich hab mal auf einer Veranstaltung einen Diskussionsteilnehmer runtergeputzt, weil der, als ich dazu kam, sich gerade - dachte ich - in ätzendester Art und Weise über einen mir nur schriftlich bekannten Autor lustig machte.
Also ich hab gegenteilige Erfahrungen geschildert. Ich würde mich an deiner Stelle aber wohl auch eher zurückhalten, wenn du mit der Kollegin ein eher schlechtes Verhältnis hast. Damit bietest du ihr dann nämlich womöglich ordentlich Angriffsfläche. Aber das ist nur meine Meinung.Ihr berichtet grad von allen Seiten wie sehr ihr fuer euer Anderssein gemobbt und ausgegrenzt wurdet, aber ich soll bitte zu meinem Anderssein stehen. Ich soll Flagge bekennen.
Schade, dass du nur solche Erfahrungen machen konntest
Was denken die denn, wie du zu Hause lebst.
Crazy man mit lauter Tieren?
Oder Einzimmer-Küche-Bad-Stadtwohnung?
Immer noch? Ich finde,es wird zur Zeit immer schlimmer.
Das ist sehr schade, dass du solche Erfahrungen gemacht hast.Vor allem wenn die Eltern sehr negativ reagieren, sitzt das tief, könnte ich mir vorstellen. Zumindest die sollten hinter einem stehen.
Der Bruder einer guten Schulfreundin ist homosexuell und seine Mutter hat wundervoll reagiert. Er hat sich geoutet und sie hat nur geantwortet "Wir lieben dich". Kein "Wir lieben dich trotzdem", keine Fragen, kein Warum, kein Gerede von einer Phase. Nur die drei Worte. Ich finde das sollte jeder Jugendliche erfahren, der sich seinen Eltern gegenüber outet.