Mauso, bei Teamsupervisionen werden u.a. Konflikte im Team besprochen, um so die Leistungsfähigkeit des Teams oder den Zusammehalt unter den Kollegen zu stärken. In einer Einzelsupervision wird im Normalfall über den Arbeitsalltag gesprochen, über belastende Situationen, persönliche Wünsche, Sorgen, Ziele, es werden Ressourcen erarbeitet um mit belastenden Situationen im Beruf zurecht zu kommen, etc. pp.. Einzelsupervision hat auch vorsorgende Motive, so soll sie beispielsweise das Risiko für Burn-out senken.
In sozialen Bereichen sind Einzelsupervisionen gängig. Sie sollen helfen, den ganzen Mist den man erlebt zu verpacken.
Aber soetwas wird auch in anderen Bereichen immer beliebter. Seit einigen Jahren schwappt es immer mehr in den öffentlichen Dienst. Das soll eine Mischung aus Qualitätsmerkmal und Fürsorge für die Mitarbeiter sein. Manche Mitarbeiter können da viel für sich mitnehmen. Aber viele sind eher genervt von diesem "Zwangs"-Angebot ihres Arbeitgebers. Auch verstehen viele den Sinn nicht. Das Ganze hat meist irgendwelche locker gemachten Gelder als Hintergrund. Auf irgendeiner höheren Ebene wird beschlossen, dass der Punkt "Gesundheitsmanagement" stärker gefördert werden soll oder es ein von anderer Stelle gefördertes Projekt zur seelischen Entlastung für MitarbeiterInnen gibt und plötzlich müssen die Mitarbeiter zur Supervision. Oder bekommen Vergünstigungen in einer Fitnessstudio-Kette. Aber 99% der Mitarbeiter hätte sich mehr über einen zusätzlichen Urlaubstag gefreut.
Darf ich fragen, bekommen bei euch jetzt alle eine Einzelsupervision aufgebrummt oder nur du?
Ich kenne mittlerweile gut ein Dutzend Supervisoren, aber nur einen der wirklich gut ist. Bei dem man wirklich das Gefühl hat, über alle möglichen Berufssorgen offen reden zu können. Bei allen anderen gilt: Vorgeben das alles gut ist, Job & Kollegen sind toll, lächeln und hoffen, dass es schnell vorbei geht.
Ich kenne leider auch Fälle, in denen dann beim Arbeitgeber bzw. beim Vorgesetzten gelandet ist, was man innerhalb der Supervision erzählt hat. Das ist ein absolutes Unding! Unethischer geht es kaum. Aber dein Scherz, der Feind höre mit, ist nicht unberechtigt.