Tut mir leid, aber das sind sehr unausgereifte Gedanken.
Bist Du oder irgendwer sonst sich absolut sicher, dass sein Hund nicht nach einem 2 jährigen Kleinkind schnappt, dass sich ihm auf einem Platz nähert? Wer diese Frage meint sicher beantworten zu können, schätzt die Realität falsch ein, denn wo kommen wir hin, wenn wir einem Tier die Zuverlässigkeit und Vernunft anhaften wollen, die nämlich nötig ist, um annähernd davon ausgehen zu können, dass ein Hund nicht zuschnappen wird, wenn sich ihm ein 2Jahre altes Kind auf diese Weise nähert.
Ein vernünftiger Mensch zieht bei jedem fremden Hund, die Möglichkeit in Betracht, dass es zu einem Schnappen, Hochspringen, Beissen kommen könnte, wenn ein Kleinkind unkontrolliert zu ihm kommt. Jedem vernünftigen Menschen ist klar, dass gerade bei Kleinkindern eine größere Gefahr besteht, dass ein unkontrolliertes Zusammentreffen Gefahren birgt.
Man muss kein Hundeexperte sein, um zu wissen, dass solche Situationen von Natur aus Gefahrenquellen bergen, die zu Unfällen führen, weil ein 2 jähriges Kind nunmal sehr klein ist und zu jeder Zeit unkontrolliert unvernünftige Sachen machen kann, die ein Hund falsch auffassen kann und genauso ein unvernünftiges Lebewesen ist, dessen Aktionen man auch nur bedingt kontrollieren kann.
Ich persönlich würde jedes 2 jährige Kind versuchen von meinen Hunden fern zu halten, dass unkontrolliert auf meine Hunde zu gehen will, weil ich die Situation in dem Moment nicht abschätzen könnte und damit auch nicht sicher sagen könnte, was sichbdaraus ergibt. Jede vernünftige Mutter würde das ebenso sehen, wenn ihr 2 Jahre altes Kind auf fremde Hunde unkontrolliert zugehen will.
Es ist völlig egal, ob der Hund, auf den das 2 jährige Kind zugehen will, ein Kinderfreundlicher Hund ist oder gegenüber Kindern unsicher auftritt. Bei einem 2 Jahre alten Kind ist das ein absolutes No Go und das dies eingehalten wird, ist in erster Linie die Verantwortung der Mutter, weil ihr klar sein muss, dass ihr 2 jähriges Kind nicht in der Lage ist, seine Umwelt vernünftig wahr zu nehmen und auch andere Menschen mit ihrem 2 jährigen Kind sich vernünftig verständigen können bzw. Auf sein Handeln kaum Einfluss nehmen können. Erst wenn die Mutter eines 2 jährigen Kindes ihrer Verantwortung nicht nachkommt, hat selbstverständlich auch die Halterin dafür zu sorgen, dass der Kontakt vermieden wird, aber dann erledigt sie in dem Moment bereits die Aufgabe, um die sich die Mutter eines 2 jährigen Kindes zu kümmern hat.
Als Hundehalter kann ich selbstverständlich erwarten, dass eine Mutter ihr 2 jähriges Kind im Auge hat und nicht zu meinem Hund Rennen lässt. Das ist doch wohl sehr viel selbstverständlicher, als das es selbstverständlich ist, dass eine Mutter davon ausgehen darf, dass ihr 2 jähriges Kind zu allen Hunden, die sich in ihrem Umfeld gerade befinden, gefahrlos hingehen kann.
Was ganz anderes wäre es, wenn das Kind vielleicht 5 Jahre alt gewesen wäre. Bei einem zum Beispiel 5 jährigen oder auch schon bei einem etwas jüngeren Kind kann die Mutter erwarten, dass auch andere Menschen situationsbedingt mit ihrem Kind sich verständigen können und ihm zum Beispiel erklären, dass es vom Hund fern zu bleiben hat. Sie könnte in dem Fall auch davon ausgehen, dass sie ihr Kind gefahrlos kurz aus den Augen lassen kann, auch wenn da Hunde in der Nähe sind oder sonstige mögliche Gefahrenquellen, weil das Kind bereits versteht und lenkbar ist.
Ein 2 jähriges Kind steuert doch aber unter Umständen überall hin und macht ungeachtet, ob gefährlich oder nicht, irgendwelche Sachen. Da kann man doch nicht allen Ernstes von seiner Umwelt erwarten, dass diese dein unkontrolliertes Kind vor potentiellen Gefahren beschützen.
Als Halter eines Hundes muss es doch eigentlich reichen, dass ich meinen Hund angeleint bei mir habe und dafür Sorge, dass er nicht zu anderen Leuten geht und wenn sich ihm Erwachsene oder Kinder auf eine Art und Weise nähern wollen, die gefährlich werden könnte, ich mich zu verständigen gebe bzw. ich das auf zumutbare Art und Weise zu verhindern versuche.
Natürlich sollte eine Halterin, die bereits ahnt, dass ihr Hund bei engem Kontakt mit Kindern gefährlich reagiert, alles Menschen mögliche versuchen, damit es nicht zu einem Unfall kommt, aber ich sehe es keineswegs selbstverständlich als die Verantwortung der Halterin an, auch mit unkontrollierten Kleinkindern fertig zu werden.
Die Welt besteht doch nicht nur aus Eltern, sondern auch aus Menschen mit verschiedenen Interessen und Prioritäten. Man muss generell Rücksicht auf einander nehemen und jeder muss verantwortlich seinen Teil dazu beitragen, dass ein gemischtes Zusammenleben möglich ist.
Es kann doch nicht sein, dass man mit seinem angeleinten Hund nicht irgendwo stehen darf, weil Eltern nicht auf ihre 2 jährigen Kinder aufpassen wollen, die unkontrolliert in der Gegend herumlaufen. Wenn dass normal sein soll, kann man ja als Hundehalter nirgends mehr mit Hund hermlaufen, weil es überall passieren kann, dass Eltern ihre Kleinkinder zu Dir und Deinem Hund Rennen lassen und du als Halter in jedem Fall, egal was das Kleinkind mit Deinem Hund anstellt, Schuld hast.
Ich finde das Verhalten dieser Mutter ehrlich gesagt rücksichtslos, egoistisch und verantwortungslos, nicht deshalb, weil sie ihr Kind aus den Augen verloren hat und zum Hund hat Rennen lassen, sondern weil sie und ihr Mann anscheinend der Meinung sind, dass ihre Umwelt einen Teil ihrer Verantwort zu tragen haben, die sie als Eltern eigentlich zu tragen haben und anderen Menschen wie selbstverständlich aufbürden, von ihnen bzw. ihrem Kind in ihrer Freiheit eingeschränkt zu werden.
Auch eine 75 jährige Frau sollte die Möglichkeit haben, mit einem zumutbaren Aufwand einen Hund halten, der nicht in jeder Lage tritt, streichel und kuscheltest ist. Das sollte nicht nur dann möglich sein, wenn sie in der Lage ist, vor Kleinkindern von ignoranten Eltern davon laufen zu können. Für eine 75 jährige Frau sollte es reichen, dass sie ihren Hund bei sich behält und verbal zu verstehen gibt, dass man sich ihrem Hund nicht nähern soll. Auch die Mutter eines Kleinkindes hat in Bezug auf ihr Kind eine Verantwortung gegenüber der 75 jährigen Frau.
Ich persönlich finde nicht, dass eine 75 jährige Frau nur dann einen kinderunfreundlichen Hund halten dürfen sollte, wenn sie zur Not mit dem Hund vor Kleinkindern wegrennen kann.
Normale Verhältnisse wären es, wenn sich das Kleinkind dem Hund nähern will, die Halterin erklärt, dass sie das nicht möchte und die Mutter zur Stelle ist, um ihr Kind daran zu hindern.
Es ist durchaus im Bereich des Vorstellbaren, dass der Hund ein eigentlich sehr freundliches Tier ist, dass Kinder akzeptiert, solange diese ihn nicht anfassen und die Halterin aus diesem Grund den Hund auch bei sich hält.
Wenn wir jetzt soweit sind, dass Hunde sich von jedem Fremden, egal ob Erwachsene oder Kinder anfassen lassen müssen, ohne das auch nicht wollen zu dürfen, sollten wir uns alle Roboterhunde zulegen.