@snwoflake
Es wird aber kein Hund ernsthaft auf alles getestet, was in
irgendeiner Rasse irgendwann gehäuft vorkommt, das ist letztlich allein von der Logistik her völlig unrealistisch.
Im Grunde erfolgt aber letztlich bei der Entscheidung, was getestet wird und was nicht, eine Risikoabschätzung: ED ist wie HD multifaktoriell, und wenn das in der Rasse nicht häufig ist, ist das Risiko, dass die ED weitervererbt wird bzw. sich bei den Nachkommen manifestiert, eventuell nicht so groß, dass es den Aufwand eines Tests für alle Rassehunde rechtfertigt oder aufwiegt.
Davon abgesehen zwingt einen keiner, einen Hund mit ED zur Zuchtzulassung anzumelden. Nur weil es "nicht verboten" ist, muss man das nicht machen... Bisschen selbst denken muss ja eigentlich auch noch erlaubt sein.
(Wo dieses Konzept an seine Grenzen stößt, sieht man leider auch beim DV in Sachen DCM.)
Abgesehen davon kommt es tatsächlich durchaus auch vor, dass Nutzen-Risiko-Abschätzungen gemacht werden und auch "nicht so ganz perfekte" Hunde zur Zucht zugelassen werden.
Mal ein Beispiel aus meiner Verwandtschaft: Der angedachte Zuchtrüde blieb größentechnisch etwas unter dem Standard. Er ist ansonsten sehr gut proportioniert, er ist halt in allem "mini" Zu allem Überfluss fielen ihm kurz vor der ZTP 2 Zähne aus.
Er bekam die Zuchtzulassung trotzdem, mit der Auflage "nur für vollzahnige Hündinnen", weil er eine sehr gesuchte Farbkombination
ohne ein bestimmtes gesundheitliches Problem vererbt, das in dieser Rasse oft mit dieser Farbe (keiner Sonderfarbe oder sowas, einfach eine der normalen häufigen Rassefarben) einhergeht, weil entscheidende Gene für beides auf demselben Chromosom liegen.
Der Verband wünschte und braucht dringend Hunde, die diese Farbe haben und eben nicht "Träger für irgendwas sind". Und das kommt anscheinend so selten vor, dass die Zähne demgegenüber als nachrangig eingestuft wurden. Hätte er statt dieser Krankheit allerdings eine schwerwiegende andere vererbt, wären die aber sicherlich nicht so entgegenkommend gewesen.