Militär benutzt Hunde zum Foltern von Gefangenen

Andreas

Weitere Fotos von Misshandlungen

Die Zeitung veröffentlichte auch ein bislang unbekanntes Foto. Es zeigt einen nackten irakischen Häftling, der von zwei Schäferhunden bedroht wird. Der Gefangene hat blutende Wunden.
Nach Angaben des Blattes soll auf anderen bislang noch nicht veröffentlichten Aufnahmen zu sehen sein, wie ein Gefangener fast zu Tode geprügelt, eine Frau S.exuell missbraucht wird und wie "unangemessene Handlungen" mit einer Leiche ausgeführt werden. Mindestens ein Häftling soll an den Folgen des Verhörs gestorben sein.

Der "New Yorker" hatte als erstes amerikanisches Medium aus dem als geheim eingestuften armeeinternen Untersuchungsbericht von US-General Antonio Taguba zitiert. Danach sollen Aufklärungsoffiziere und Mitarbeiter des Geheimdienstes CIA die Militärpolizisten aufgefordert haben, physisch und psychologisch vorteilhafte Voraussetzungen für Verhöre von Zeugen zu schaffen. Taguba zeichne ein Bild von einem Militärgefängnis, in dem Militärvorschriften und die Genfer Konventionen routinemäßig verletzt worden seien, so das Blatt.

Härtere Methoden offiziell genehmigt

Nach einem Bericht der "Washington Post" genehmigte das US-Verteidigungsministerium im April vergangenen Jahres härtere Verhörmethoden bei mutmaßlichen Terroristen. Wie das Blatt weiter berichtete, gehören zu einer Liste mit 20 Verhörtechniken für Gefangene auf der US-Militärbasis Guantanamo Bay auf Kuba unter anderem laute Musik, grelles Licht und "veränderte Schlafgewohnheiten". Außerdem durften Häftlinge der Hitze sowie Kälte ausgesetzt oder stundenlang stehen gelassen werden. Körperkontakt sei jedoch verboten gewesen. Nach Angaben des Blattes gibt es erstmals die Dokumentation einer offiziellen Politik, die Ermittlern den Einsatz von physischen und psychologischen Stressmethoden bei Verhören gestattet.

Der Einsatz härterer Verhörmethoden muss nach Angaben des Blattes von hochrangigen Mitarbeitern im Pentagon und in einigen Fällen sogar von Verteidigungsminister Donald Rumsfeld persönlich genehmigt werden. Ähnliche Verhörmethoden sollen auch für besonders wichtige Gefangene im Irak gelten, schreibt das Blatt weiter.

Stand: 10.05.2004 19:55 Uhr


irak_hund(1).jpg



10.05.2004 00:17

Neue Vorwürfe im Misshandlungsskandal von Abu Ghoreib

Washington (dpa) - Die Vorwürfe im Skandal um die Misshandlung irakischer Häftlinge haben sich am Wochenende ausgeweitet. Der «New Yorker» berichtet, das Fotografieren von Häftlingen in Afghanistan und im Irak scheine nicht zufällig gewesen zu sein, sondern Bestandteil eines entmenschlichenden Verhörprozesses. Das Blatt veröffentlichte auch ein neues Foto, auf dem ein nackter irakischer Gefangener von einem Militärhund bedroht wird. Mindestens ein Häftling soll an den Folgen des Verhörs gestorben sein.

 
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Hi Andreas ... hast du hier schon mal geguckt?
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Der Mann schaut aber nicht auf den bedrohenden Hund sondern angstvoll auf den gegenüberstehenden Militär.

Egal... , sehe ich vllt. auch falsch.

Wie die Amis die Gefangenen behandeln zeugt nicht gerade von moralischer Stärke der USA. Natürlich sind das Einzelbeispiele und natürlich sind auch nicht alle Soldaten so - keine Frage.
Nur schlimm, daß die Menschen, die Gewalt über andere haben, diese auch sofort ausnutzen.

watson
 
Ich find das so abartig, wie krank muss man eigentlich sein?

Mein Vater war auch mal Soldat und er hat aber nach 4 Jahren aufgehört. Er hat schon einige Geschichten erzählt, die nicht gerade für die Armee sprechen.
Mein Stiefbruder ist zum Bund gegangen und hat ähnliches erzählt.
Ich denke in jedem Militär hat man das Problem, dass "jeder" reinkann, und auch viele Leute drin sind, die Waffen "cool" finden und keinen anderen Job finden.

Und gerade als "Gefängniswärter" gehen die ganzen Weltgrundsätze ziemlich den Bach runter. Menschenwürde? Wie soll man als Soldat dran festhalten - man sieht ja, dass es sie nicht gibt, wenn man ständig Leute eingesperrt sieht. Ich denke, da vergisst man die "Welt da draussen" recht schnell und dreht einfach schnell - und wenn dann auch noch Gruppenzwang herrscht, gibt es auch viele Mitläufer, weil jeder Angst hat, selber zum Opfer zu werden.

Ich hoffe die Verantwortlichen sind auszumachen - die Wahrscheinlichkeit ist aber groß, dass sie vom Militärgericht milde bestraft werden - gerade, wenn es ein Befehl von ganz oben war.

Trotzdem, mit "blöde Amis" hilft man auch nicht weiter und verallgemeinert und ich habe keine Lust, mit solchen asozialen Idioten auf eine Stufe gestellt zu werden - ein bisschen mehr Grips, behaupte ich jetzt einfach mal, hab ich nämlich schon,
lg,
Kaze
 
Kaze, wo hast Du was von "blöden Amis" gelesen?

Hab ich schon wieder was auf den Augen *Brillebaldbrauch*

watson
 
watson schrieb:
Kaze, wo hast Du was von "blöden Amis" gelesen?

Hab ich schon wieder was auf den Augen *Brillebaldbrauch*

watson

Ich meinte dich nicht speziell, ich höre bloß gerade bei diesem Thema viel negatives über "die Amis", viele machen gerade im Affekt dann plötzlich keinen großen Unterschied mehr,
aber deine Antwort hab ich schon richtig gedeutet ;)
lg,
Kaze
 
Im 2 Weltkrieg wurden scharfe Hunde auf flüchtende KZ-Gefangene gehetzt.
Und auch heute passiert es weiter.
Nichts ist anders geworden rein gar nichts.

hoffnungslos veilchen
 
Veilchen, während der beiden Weltkriege wurden Hunde zu vielen Zwecken mißbraucht.
Die "Hatz" auf Menschen in den Konzentrationslagern war nur einer davon.

Hunde sind Tiere. Sie machen einfach nur das, was ihnen beigebracht wurde.

Soldaten vertreten im Krieg das eigene Land. Fallen sie durch z.B. Folterungen negativ auf, haftet das ihrem Land an, auch wenn sie evtl. in "Eigenregie" handeln.

So gut es für die Ermittlungen ist, daß Fotos und Videomitschnitte existieren, für die mißhandelten Menschen stellt die Veröffentlichung bzw. die Begutachtung durch die ermittelnden Behörden sicher noch eine zusätzliche Demütigung dar.

watson
 
watson schrieb:
Veilchen, während der beiden Weltkriege wurden Hunde zu vielen Zwecken mißbraucht.
Die "Hatz" auf Menschen in den Konzentrationslagern war nur einer davon.

Hunde sind Tiere. Sie machen einfach nur das, was ihnen beigebracht wurde.

Soldaten vertreten im Krieg das eigene Land. Fallen sie durch z.B. Folterungen negativ auf, haftet das ihrem Land an, auch wenn sie evtl. in "Eigenregie" handeln.

So gut es für die Ermittlungen ist, daß Fotos und Videomitschnitte existieren, für die mißhandelten Menschen stellt die Veröffentlichung bzw. die Begutachtung durch die ermittelnden Behörden sicher noch eine zusätzliche Demütigung dar.

watson

Hab ja nicht gemeint, das die Hunde Schuld sind, kennst mich doch ;) bin die allerletzte die einem Hund etwas in die Schuhe schieben würde. Ich hab eine hohe "Toleranzgrenze" was beissen betrifft viele auch hier sind der Meinung wenn mein Hund mein kind beisst würde ich ihn einschläfern - das gibt es bei mir nicht außer der Hund ist krank oder müsste sein Leben lang in Isolationshaft gehalten werden weil er auch durch professionelles Trainnig keine Besserung in Sicht ist.

Bei deinem letzten Absatz gebe ich dir vollkommen Recht, allerdings ist es auch wie du erwähnt hast wichtig darauf aufmerksam zu machen, oft muss dazu die Öffentlichkeit erst informiert werden damit überhaut irgendetwas geschieht, traurig :(

LG veilchen
 
Die Veröffentlichung dieser schlimmen Entgleisungen ist natürlich mehrseitig zu sehen.
Zum einen wird dadurch die "Heimatfront" gestärkt, d.h. die Kriegsgegner im eigenen Land (z.B. die Anti-Kriegs-Orgas in USA) werden Zulauf und Zustimmung erhalten.
Der Vietnamkrieg wurde von den USA u.a. deshalb aufgegeben, weil die schlimmen Fotos von der Erschießung von Gefangenen und das berühmte Foto vom nackten, brennenden Mädchen um die Welt gingen.


kimphuc.jpg


Zum anderen werden Rachegelüste der irakischen Widerständler angeheizt (Hinrichtung von Geiseln).

Auch beachten muß man, dass ja nur derjenige kleine Bruchteil an Folterungen und Morden öffentlich wird, der
a) gefilmt oder fotografiert wurde
und
b) den Weg von Privatarchiven zu Zeitungen und Sendern gefunden hat

Wenn man a und b mit je 10% ansetzt, dann sind von 1000 Fällen nur 100 aufgenommen worden und von diesen 100 nur 10 bis ins Fernsehen gekommen. Tatsächlich sind aber über 200 Fotos und Filme bekannt. Das läßt Rückschlüsse darauf zu, dass einige zig Tausend Folterfälle vorgekommen sein dürften. Die Gesamtzahl inhaftierter Iraker dürfte insgesamt aber nur einige Hunderttausend sein, so dass m.E. nicht mehr von Einzelfällen, sondern eher von systematischem Vorgehen ausgegangen werden muß.

Es ist Tatsache, dass das US-Militär private "Verhörspezialisten" angestellt hat, die Tipps zu Schlafentzug, quälend lauter Musik und andere "Spezialmethoden" einbringen. Ich sag nur: wenn ich Bürger eines Landes wäre, was von einem ausländischen Staat besetzt wird, der solche Methoden anwendet, ich würde die nie akzeptieren und alle gewaltlosen Methoden des Widerstands ausschöpfen.

Die Persönlichkeitsrechte der Gequälten finde ich noch das kleinste Problem an der ganzen Sache - immerhin sind bei den Nacktfotos die Aufnahmen so editiert, dass man nichts sieht.
 
Andreas, ich sprach auch nicht vom Persönlichkeitsrecht der abgebildeten Menschen sondern von der Demütigung, die sie durch die Veröffentlichung sicher empfinden.
Zumindest empfinde ich es so und ich glaube fast, daß gerade Männer, die im islamischen Glauben erzogen wurden, anders auf Nacktaufnahmen der eigenen Person reagieren als z.B. Mitteleuropäer.

Stimmt, auch dieses Foto von dem kleinen Mädchen war einer der Gründe den Krieg in Vietnam endlich zu beenden.
Obwohl ich mir sicher bin, daß der Krieg für Amerika bereits verloren war.

Ob die USA wegen der Foltervorwürfe die Besetzung des Irak aufgeben?
Ich hoffe es, glaube diesmal aber nicht so recht daran.
Irgendwie habe ich den Eindruck, daß der Rückzug so etwas wie eine Niederlage für sie darstellen würde.
Evtl. gelten sie lieber als Sieger-, Befreier-, Heldentypen???

watson
 
watson schrieb:
Evtl. gelten sie lieber als Sieger-, Befreier-, Heldentypen???

In Amerika redet man gerne von den "heros" und so weiter.
Was die Bevölkerung zu sehen bekommt, ist die reinste Propaganda.
Die glauben, genauso die die Deutschen, was ihnen gezeigt wird. Das das alles nur Halbwahrheiten sind und vieles verschwiegen wird, glaubt immer keiner, ist aber definitiv so. Ich hatte den direkten Vergleich von Ami-Fernsehen und deutscher Reportage.
Da wurden da mal die Zahl der Toten ungenau ausgedrückt und "kleinere Verletzungen" wurden lieber gar nicht erwähnt.
Auserdem kriegen sie nie verletze Personen zu sehen, sondern hauptsächlich "böse, aufständische Irakis".
Klar, wir verstehen, dass sie Leute wütend sind, aber manche Amerikaner verlassen sich so sehr auf den Fernseher, dass die sich diese Wut gar nicht anders erklären können, als dass die Irakies schlicht und einfach "böse Menschen" sind.
Schließlich sind ihre Helden da drüben ja die Befreier und Kinderretter...
Ich kann mir gut vorstellen, dass im Irak gegenteilige Propaganda laufen wird.
Jaja, die Pressefreiheit...
lg,
Kaze :(
 
FOLTERAFFÄRE

Das Netz der Lager

Von Matthias Gebauer

Seit den 9/11-Anschlägen haben die USA ein weltweites Geheim-System für Terror-Vernehmungen aufgebaut. Abgesegnet vom Präsidenten werden dort rüdeste Methoden angewandt. Nach dem Schock über die Folter-Bilder aus dem Irak beginnen US-Politiker, die rechtsfreien Räume der CIA zu durchleuchten - und stoßen auf neue Grausamkeiten.

Berlin - In den Anhörungen vor dem Senat in Washington zur Folteraffäre sind manchmal die kleinen Kommentare die interessantesten. Fast beiläufig wollte am Montag ein Senator von einem hohen Army-General wissen, ob der Einsatz von Hunden eigentlich den geltenden Militär-Regeln für Verhöre entspreche. Der General zuckte kurz mit den Schultern. Auch er kannte die schockierenden Bilder aus Abu Ghureib, die zeigen, wie Schäferhunde auf einen nackten irakischen Gefangenen losgelassenen werden. Trotzdem gab er wahrheitsgemäß zu Protokoll, Hunde seien nach den Regeln für die Verhöre zulässig - allerdings müssten sie angeleint und durch einen Maulkorb gebändigt sein.

...

 
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