Ich muss unsere Geschichte erzählen. Ich habe allgemein fast nichts brauchbares zum Thema Euterentzündung beim Pferd, erst recht nicht wenn kein Säugen im Spiel ist, gefunden. Es fing an mit einer leichten Schwellung des Euters. Ich habe erstmal selbst behandelt mit Arnica, kollodialem Silber, Wasser kühlen und Heilerde. Ich dachte ich bin erstmal geduldig, es wurde halt zunächst nicht schlimmer, aber auch nicht besser. Nach ca. 1 1/2 Wochen explodierte die Schwellung plötzlich regelrecht und ich hab meine Tierärztin gerufen. Schmerzmittel und Entzündungshemmer ließen es innerhalb einer Woche wieder abschwellen und wir schlichen aus. Eine minimale Schwellung war noch da, wir gingen aber davon aus daß die Medikamente die Heilung "in Schwung" gebracht haben und ich hab weiterhin erstmal Arnica und Heilerde verwendet. Nachdem der Schmied dann ein paar Tage später kam, lahmte sie plötzlich nach dem Aufhalten ( vorher überhaupt nicht ). Also wieder Ärztin gerufen und diesmal Antibiotika zu Schmerzmittel und Entzündungshemmer verabreicht. Diesmal schlug es nicht an. Ich stieß auf MMS und DMSO, bestellte mir direkt Bücher und googelte was das Zeug hielt. Währenddessen gaben wir 2 weitere Antibiotika ( also nacheinander ), versuchten auch mittels Kultur herauszufinden was sich da eingenistet hatte, bekamen aber kein Resultat. Nach den weiteren Antibiotikagaben hatte ich mich soweit eingelesen dass ich mit MMS und ein paar Tage später mit DMSO startete. Falls jemand Interesse am Protokoll hat kann er mich gerne anschreiben. Nach dem langsamen höher Dosieren schlug es nach den ersten beiden Tagen mit Höchstdosis voll an. Ich häng euch Bilder mit ran ( das mit "Heute" beschriftete ist halt vom Donnerstag ). Die Schwellung ging rasant zurück und ich war sehr erleichtert und guter Dinge. Doch am Freitag kam ich mittags zum Stall und sie lag in ihrer Box, das tut sie tagsüber sonst nur draußen. Beim Aufstehen hatte sie ziemlich Probleme sich hinten ( vorallem rechts ) zu unterstützen. Und sie hatte richtig Schmerzen, das sah man. Sie hielt das rechte Bein auch die ganze Zeit hoch, das hatte sie während der Entzündung auch immer wieder getan, setzte es aber gar nicht ab. Ich rief wieder die TÄ und sie spritzte erstmal wieder Schmerzmittel, sie ( und ich auch ) gingen davon aus dass das noch vom Euter kam. Nach drei Stunden war es immer noch nicht besser ( ich sollte 3 Stunden warten, so lange bräuchte es manchmal bis es richtig durchschlägt ) und wir dachten dann doch an Kolik. Sie hampelte auch immer wieder hin und her und wollte sich am liebsten hinlegen. Die TÄ untersuchte sie rektal und bemerkte das am rechten Bein der Puls nicht zu fühlen war. Sie vermutete eine Thrombose. Aufgrund des Zustandes, ihr Puls war allgemein erhöht, die Atmung höher frequentiert und es ging ihr ja allgemein echt sch... riet sie mir in die Klinik zu fahren, was ich natürlich auch tat. Dort wurde per Dopplersonographie festgestellt dass die Arterie, ein Stück nachdem sie von der Aorta oben abgeht ( auf Höhe Hinterbein ), keinen Durchfluß hatte. Auf den Bildern sahen wir etwas rundes was entweder von Außen darauf drückte oder halt von Innen "rausschob". Das konnte man nicht so klar erkennen. Mittlerweile waren wir im Notdienst und es war "nur" die Notbesetzung da, also nicht sämtliche Fachrichtungen. Die diensthabende Ärztin wollte sich dann morgens gegen 8 mit allen bei der Visite besprechen, sie vermutete zwar schon dass da schwer was zu machen wäre wenn es wirklich von Außen ist, aber sie sagte die Fachchirurgenschaft könnte da evtl. mehr zu sagen. Komisch war auch dass augenscheinlich nicht die komplette Arterie verschlossen war, man sah eigentlich noch "Platz" zu einer Seite. Dann fuhr ich erstmal nach Hause in der Hoffnung man könnte mir morgens etwas mehr und natürlich hoffentlich Gutes berichten. Doch um 23 Uhr ging das Telefon und die Ärztin meinte dass es Talia immer schlechter geht. Sie hätte jetzt zusätzlich leichte Koliken und sie wollte mich schonmal wegen Kolik-OP und Schmerzmittelgabe informieren. Wenn zuviel Schmerzmittel im Spiel sind wird die Narkose sehr risikoreich. Ich sollte mir schonmal Gedanken machen. Um 2 rief sie wieder an, die Koliken wären vorbei aber sie würde nicht mehr stehen können, aber wollen. Dann kommt es oft zu einem Teufelskreis, das Pferd kämpft sich regelrecht kaputt. Um 5 rief sie dann an und sagte dass sie leider der Meinung wäre Talia erlösen zu wollen. Ich fuhr sofort hin und sah wie sie abgekämpft und völlig fertig heftig schnaufend da lag und war der gleichen Meinung. ( Ich muss dabei wieder weinen ) Sie ist bei uns geboren, sie war von Anfang an meine Gleichgesinnte, meine Partnerin, hatte Lust auf alles was wir so gemacht hatten und fand alles toll was wir so gemacht haben, verließ sich auf mich wenn es sie doch mal kurz gruselte, und ich konnte mich immer auf ihren klaren wachen nervenstarken Kopf verlassen, auch wenn sie mal aufgeregt war. Sie war das allertollste Pony was ich kannte, die 4. Generation bei uns. Ich vermisse sie so sehr.
Ich habe eine pathologische Untersuchung machen lassen. Den Bericht stell ich auch mit dazu. Und danach fiel mir ein dass wir im Winter schon einmal so eine merkwürdige Sache hatten. Da lahmte sie vorne links, es war keine Ursache zu erkennen, einen Tag später schwoll der Sehnenbereich an und der Lymphstrang an der Brust auf der Seite war mit entzündet. Das war aber nach ein paar Tagen mit Schmerzmittel und Entzündungshemmer halt wieder gut. Bis auf das die Sehne leicht dicker blieb, aber das kenne ich von Sehnengeschichten dass das vorkommen kann. Im Nachhinein denke ich fing das da schon an, das Ganze, und mein Fazit aus der Geschichte, wenn ich demnächst irgendwie denke "Komisch", werde ich tiefer gehende Diagnostik betreiben lassen.
Ich habe eine pathologische Untersuchung machen lassen. Den Bericht stell ich auch mit dazu. Und danach fiel mir ein dass wir im Winter schon einmal so eine merkwürdige Sache hatten. Da lahmte sie vorne links, es war keine Ursache zu erkennen, einen Tag später schwoll der Sehnenbereich an und der Lymphstrang an der Brust auf der Seite war mit entzündet. Das war aber nach ein paar Tagen mit Schmerzmittel und Entzündungshemmer halt wieder gut. Bis auf das die Sehne leicht dicker blieb, aber das kenne ich von Sehnengeschichten dass das vorkommen kann. Im Nachhinein denke ich fing das da schon an, das Ganze, und mein Fazit aus der Geschichte, wenn ich demnächst irgendwie denke "Komisch", werde ich tiefer gehende Diagnostik betreiben lassen.
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