Ich kann mich Tessa nur anschließen. Und ich habe "nur"
eine solche Stressbacke zuhause sitzen.
1. Mein Hund ist Menschen gegenüber so "sauber", wie er nur sein kann. (Bin hier in der Praxis glaub ich die einzige, deren Hund mit MK in die Praxis kommt und ihn im Behandlungsraum, nach der Wartezone, abgenommen kriegt.) Ansonsten etwa so wie Tessas Yembi.
Und ja, so einem Hund würde ich unter Umständen wieder eine Chance geben - wenn er zwei Nummern kleiner wäre. Mit diesem Exemplar bin ich körperlich am Limit. Ich kann ihn mittlerweile ganz gut händeln, aber - das geht auf Kosten meiner Gesundheit.
(Der Physiotherapeut hat mich gestern gefragt, ob ich noch nen Zweitjob als Möbelpacker hätte, von dem er noch nichts wüsste...
- Der hat auch klar gesagt: Wenn ich wirklich schmerzfrei sein will, müsste ich den Hund abgeben. Was ich nicht machen werde. Aber nochmal so einen will ich dann auch nicht. Ende und aus.)
Das Umfeld ist in der Tat ein Problem - und ich muss ehrlich sagen, ich hab das ziemlich unterschätzt. Wir hatten durchaus auch früher problematische Hunde (bzw. gleich den ersten, der ziemlich rüdenunverträglich war und auch sonst so seine Macken hatte) - aber das war in den relativ endlosen Weiten des nördlichen Niedersachsens - da konnte man sich, wenn man sich dann doch mal getroffen hat, auch gut aus dem Weg gehen.
Mittlerweile gibt es auch dort mehr Hunde als damals, aber trotzdem ist das immer noch ein Unterschied wie Tag und Nacht. - Das merkt man sogar am Hund. Der ist immer super-happy, wenn ich mit ihm mal bei meinen Eltern bin, zieht dort auch auf unbekannten Wegen Null, muss nicht ständig gucken, ob was kommt... - wenn ich dort oben leben würde, hätte ich unter Umständen nicht einmal das Bedürfnis, mit ihm eine Hundeschule aufzusuchen, weil man sich auch so prima einrichten kann, und er ansonsten keine Probleme (mehr) macht... (Mittlerweile würde ich es wohl trotzdem tun, aber es wäre nicht so ein Druck dahinter.)
Den richtig großen verhaltenstechnischen Durchbruch hatten wir hier übrigens auch erst, nachdem unsere Nachbarn samt Collie ausgezogen waren, und wir jetzt endlich keinen Hund mehr im angrenzenden Garten haben - jetzt gibt es hier nämlich endlich einen hundefreien Rückzugsraum, wo man wirklich entspannt ohne Leine rumtoben kann, es bellt niemand mehr, wenn die Post kommt oder irgendwer am Haus vorbei läuft... ein Riesen-Stressor weniger.
(Eingezogen sind die Leute damals übrigens, kurz nachdem wir beschlossen hatten, Garri zu nehmen - der damals ja noch als "hündinnenfreundlich" galt - und kurz bevor wir ihn endlich geholt haben. Das ist damals insgesamt mehr als nur ein bisschen dumm gelaufen für alle Beteiligten.)
Ich würde also beim nächste Mal sehr genau schauen, wie der Hund hier ins Umfeld passt - und wenn er ein solches Problem hat, müsste ich ihn körperlich leicht bändigen können.
Da wir eigentlich auch noch Kinder wollen (bzw. die Hoffnung darauf noch nicht aufgegeben haben) wäre Kleinkindervertäglichkeit absolute Bedingung beim nächsten Hund. Oder es gibt eben erstmal keinen nächsten Hund.
Ich find mich da nicht allzu egoistisch. Für einen unverträglichen Hund ist diese Gegend einfach auch nicht der ideale Lebensraum, und jeder Therapieansatz wird sehr, sehr schwierig.
Ich war ja mal mit Garri bei einer Verhaltenstherapeutin (in Niedersachsen). Die sagte mir sehr ernst (und ich hab mich ein halbes Jahr deswegen völlig verrückt gemacht), ich müsste dafür sorgen, dass Garri erstmal gar keinen Kontakt zu anderen Hunden mehr hat, oder nur auf einem Abstand, wo er nicht ausrastet. Um "Hund" allmählich positiv zu belegen.
Dieser Abstand war am Anfang 1-2 km. Etwa dieselbe Entfernung, auf die ich auch einen Hund gerade als solchen erkennen kann.
Als ich sagte, so etwas sei hier nicht möglich, meinte sie: "Dann fahren sie 30, 40 km raus auf's Land!" - Ehm. Das geht hier nicht. Da ist dann schon die nächste Stadt, und in der anderen Richtung wäre da Holland. (Was wegen der fehlendem Impfung damals nicht ging.)
Außerdem finde ich es lebensfremd, 2-3 mal am Tag 40 km zu fahren, um mit meinem Hund spazieren gehen zu können. Ich hab auch noch was anderes zu tun.
Aber das ist natürlich OT.
Ich würde mir den nächsten Hund jedenfalls sehr genau und lange angucken, bzw. aussuchen.
(Wenn ich Pech hab, wie gesagt, guckt der "Falsche" dann einmal mich an, und alle Überlegungen sind für die Tonne...
- aber das war ja hier nicht die Frage.)