hi,
bin wieder da, sorry dass ich so lange nicht online war, aber gestern auf einer Hochzeit und heute den ganzen Tag im Garten gearbeitet.
Bitte hörts auf euch zu streiten, das hilft mir nicht und ich bin sicher, dass jeder, der hier schreibt, Erfahrung hat und sich für Hunde wirklich interessiert, sonst wäre er nicht hier unterwegs.
Danke wirklich, dass ihr mir alle versucht zu helfen!! ich schätze es echt, dass hier so viel Zeit in unser Problem investiert wird, wir haben ja Schwierigkeiten, die die meisten nie haben werden (oder hoffentlich nicht haben werden).
Die Untersuchung war sehr sehr gründlich, mein TA ist kein Waldwiesen-TA sondern hier in Ö so was wie der Superstar. Ich war aber schon bei ihm und seinem Vater, da war er das noch nicht und werde mit meinen Tieren immer besonders behandelt. Die haben ein eigenes Laboratorium, wo andere TA hinschicken, daher waren die Ergebnisse gleich da. Er ist auch kein Feigling, der sich vor großen Hunden fürchtet, davon gibt es ja schon ein paar bei uns, wenn er Bedenken anmeldet, ist das schon Ernst zu nehmen.
Zu Cordis Beitrag: Ich habe das Wort subdominant auch noch nie gehört, aber es charakterisiert Karli, soweit ich das beurteilen kann, treffend und auch ich sehe die Parallelen in ihrer Schilderung. Mir scheint immer, Karli ist zu tough um mich und meine Befehle zu akzeptieren, aber gleichzeitig zu schwach und zu angsthysterisch, um die Führung WIRKLICH zu übernehmen. Er geht nach vorne, ist aber oft total unsicher dabei. Er ist tatsächlich ein aggressiver Angstbeißer, er wird nie warten, sondern er versucht VORHER schon durch aggressives Verhalten seine Sicherheit im Ansatz zu schützen. Ich habe das Gefühl, er wurde sehr schlimm misshandelt und hat durch dieses Nachvornegehen für sich einen Weg gefunden, sich dem Schmerz zu entziehen – wer könnte ihm das verdenken.
Es kann nicht an explizit meinem Verhalten liegen, er zeigte haargenau das gleiche Verhalten bei Pflegestellen, beim Trainer des Tierheimes und in der Tötung. Ich fand zufällig einen Thread mit seiner wahren Geschichte auf einer franz. Page, ich hatte ja keine Ahnung vorher, hätte ihn auch nie nie niemals genommen unter diesen Voraussetzungen.
Danke bxjunkie, dass du verstehst, dass ich manchmal ans Einschläfern denke - ich höre dauernd nur Sachen wie "Das kannst du doch nicht machen" von Leuten, die einen Hund wie Karli niemals nehmen und die Kompromisse, die ich andauernd eingehe, niemals machen würden. Ich habe eigentlich ein schönes Leben, einen lustigen Job, einen tollen Mann, Freunde und viel Spaß und dann schleiche ich wie letzten Donnerstag nach der Eskalation in der Früh zitternd und mit Tränen in den Augen rum, nur weil ich meinen Hund füttern wollte. Ich versuche einzuschätzen, wie gefährlich es wirklich ist für mich und das ist nicht einfach, weil alle mir nur schildern, welche Verletzungen ein wütender Dogo anrichten kann und dass es sich nicht auszahlt und blabla. Und immer wenn er grad nicht böse ist, ist es natürlich undenkbar, ihn einschläfern zu lassen, auch wenn ich nicht so leben kann, wie ich es eigentlich möchte und mit meinem alten Rüden so easy war. Trotzdem fallen mir manchmal Zeitungsartikel der Marke „eigener Hund beißt Besitzer krankenhausreif“ (so passiert in meiner Umgebung letztes Jahr), wo ich immer dachte, wie kann das nur passieren und wie blöd muss ein Besitzer sein, wenn er das nicht vorher checkt – genau auf dem Weg fühle ich mich manchmal.
Ich habe mittlerweile Nachricht von der Linzer Trainerin, die mir ein paar Seiten vorher hier empfohlen wurde. Sie schreibt, sie glaubt meinen Schilderungen zufolge (sie hat den Hund noch nicht gesehen), dass es mit der Reise und dem dadurch bedingten Stress zusammen hängt und ich soll keine Abklärungen der Rangordnung versuchen bis zu unserem Termin, sondern möglichst Ruhe und Routine einkehren lassen. Das mit der Reise könnte stimmen, ich hab euch ja geschrieben, dass er das letzte Mal im September so ausgezuckt ist – da waren wir gerade in Südfrankreich. Sie schreibt aber auch, dass sie der Meinung ist, dass es eine Dominanz Hund-Mensch nicht gibt, seit ich Karli kenn, bin ich anderer Ansicht.
Zu Massa muss ich sagen, da kam wie andere schon geschrieben haben, kein einziger konkreter Tipp, ich verstehe ja, dass professionelle Trainer keine Aussagen ohne Kohle rüber schieben, aber mir zu raten, 10 Stunden zu fahren mit einem Hund, der bei 10 Minuten im Auto völlig die Fassung verliert, kann ich echt net verstehen. Ich habe schon den Thread „Nervöser Hund“ verfolgt und würde ihn nicht konsultieren. Die Nummer „10 Minuten und der Hund schnurrt wie eine Eins“ habe ich jetzt von so vielen Trainern gehört, und das waren immer die, die sobald Karli seinen Mr. Hyde gab, sich hinter einen Zaun gerettet haben. Sorry.
Sanny hat auch Recht, der Hund wird oft von meinem Freund für etwas belohnt, was absolut indiskutables Verhalten ist. Es wird zwar schon besser, weil er eingesehen hat, dass er entweder mitarbeitet oder sein heiliger Karli wird eingeschläfert. Oder auch von meiner Mum, Beispiel von heute Nachmittag: Sie streichelt bei uns im Garten ihren Hund, Karli geht dazwischen, knurrt Nepomuk weg und meine Mum streichelt ganz automatisch bei ihm weiter. Super, echt!! Kein Wunder, dass er die Oma so toll findet. ;((
Ich hoffe immer noch, im Juni in das Baumann Seminar zum Thema Angst und Aggression rein zu kommen. Die andern Trainertipps werde ich mir auch mal anschauen, danke!
Seit Do verhält er sich sehr ruhig, ich versuche ihn so gut es geht zu ignorieren. Futtersituationen gingen ruhig vonstatten, ich habe aber mit Handfütterung aufgehört, führt nur wieder zum Eklat. Heute lag er während ich im Garten gearbeitet habe, immer neben mir obwohl mein Freund im Haus war, wunderte mich total. Wir haben ein bissi gespielt und es ging gut und er war lustig, aber nicht aggressiv. Herrufen geht derzeit nur wenn ich mich hinhocke, er fürchtet sich offenbar vor mir. Alle meinten heute, er wäre ungewohnt ruhig, hat auch nicht ausgezuckt, wenn Besuch kam etc. Seltsam. Vielleicht doch der verschärfte Weg, den mein Freund jetzt einschlägt (sehr sehr sanft "verschärft" versteht sich, ein kleiner Schritt für normale Hunde, eine neue Dimension für Karli
))).
Achja und irgendjemand hat gefragt auf den letzten Seiten, ob ich das eh begrüße, ohne Strafe zu arbeiten. Naja, ich würde ihn manchmal schon gerne einfach nur anbrüllen, was ihm eigentlich einfällt – geht aber net.