Mein Hund bellt

She-Jupp

15 Jahre Mitglied
Ich stelle mich und meinen Hund erstmal vor:
Ich bin Hausfrau, 36 Jahre jung und seit einem Jahr Hundeneuling.
Meinen liebsten Jupp habe ich vor einem Jahr bekommen, damals war er 5 Mon. alt, Rüde und ist ein Border Collie - Dalmatinermix ( je nachdem wen man fragt sind noch andere Rassen dabei).
Als wir ihn geholt haben, hätte ich hellhörig werden sollen ( Und im Nachhinein ist man immer schlauer). Aus den Erzählungen konnte man ableiten, das wir die mind. 4. Besitzer werden würden und der Preis war lächerlich gering ( 100 Euro Verhandlungsbasis). Auch war der Kleine, nachträglich betrachtet, in einen erbärmlichen Zustand. Er war weder geimpft, entwurmt, entfloht ( er hatte eine Menge davon), noch stubenrein, konnte kein Sitz oder an der Leine gehen und durfte auf den Tisch! Er lebte in einer kleinen drei Zimmerwohnung mit Vater, Mutter und Tochter ( ca. 10 J.), vier Katzen, einem Aquarium und einer ältern Yorkiemixhündin zusammen. Die Hündin wurde auch die ganze Zeit getragen, da sie immerwieder auf Jupp losging und ihn biss ( was seine Agression gegenüber kleine Wuschel erlärt). Aber als wir ihn sahen, hatte er unser Herz sofort erobert.
Wir gingen in eine Hundeschule, bemühten uns um eine gute Erziehung ( mit manchmal mäßigem Erfolg), suchten Kontakt zu anderen Hunden, spielen mit ihm und seit ca. zwei Monaten sind wir auf das Clickertraining umgestiegen. Auf das reagiert er erheblich besser als auf die "traditionelle" Erziehung mit Leinenrucks. Wir versuchen, das er Arbeiten muß, um keine Langewiele aufkommen zu lassen, gönnen ihm seine Ruhezeiten und er ist ein echter " Kampfschmuser". Wenn es um seine Streicheleinheiten geht, kann er sehr aufdringlich werden.
Er ist aufgeweckt, neugierig, lernbegierig, dominant, manchmal ein wenig stur und sehr, sehr lebhaft.
Alles wäre in bester Ordnung, gäbe es da nicht zwei Probleme:

1. Er bleibt nicht alleine zu Hause. Verlässt man die Wohnung, fängt er sofort an zu bellen, bis man wiederkommt. Das bellen wird sehr schnell panisch.

2. Er bellt im Auto. Und das ist das größere Problem. Ich muß jeden Tag meinen Mann zur Arbeit fahren und da muß Jupp mit. Wenn ich mit ihm spazieren gehen möchte, muß ich auch erstmal 7 km fahren ( da darf man dann die Hunde von der Leine lassen).
Solange er weiß, das am Ende der Fahrt nichts aufregendes passiert, ( er und ich bleiben im Auto) bleibt er relativ ruhig. Aber besteht die Möglichkeit, das er aus dem Auto darf, also auch wenn wir nach Hause kommen, fängt er an zu bellen. Auf Landstraßen und Autobahnen bellt er nur gelegentlich, aber in geschlossenen Ortschaften wirds richtig schlimm. Da steigert er sich gleich richtig hinein und hört nicht mehr auf.
Strecken die er nicht kennt, setzen ihn auch unter Stress und er bellt.
Ihn alleine im Auto zu lassen und sei es nur zum Tanken, haben das schlimmste Bellkonzert zur Folge, selbst wenn ich direkt neben ihm am Auto stehe.
Ins Auto geht er aber freudig!
Und ich habe schon einiges probiert: Bellex-Halsband, Leinenrucks, Erschrecken, Loben und Leckerlie wenn er ruhig war, leichte(!!!!!!!!!!!) Schläge mit einer Zeitung, ignorieren, TTouches, Beruhigungstabletten auf Kräuterbasis, bellen ignorieren, sofern es ging sofort umdrehen wenn er anfing zu bellen um ihm keine Belohnung zu geben ( und sei es nur in Form ich darf hier raus) aber nichts half.
Und ich habe jede Methode längere Zeit ausprobiert, mit viel Geduld und Ohrenschmerzen.:heul:
Den einzigen Trick, den ich nicht ausprobieren konnte, ist eine Autobox, da er auf dem Rücksitz fahrten muß, wir haben keinen Schrägheckkofferraum.
Zu Hause ist er sehr lieb und schlägt nur an, wenn es klingelt oder jemand an unsere Tür kommt. Ansonsten bellt er nur beim Bälle werfen am Weiher oder auf der Wiese ( vor lauter Ungeduld)
Ich hoffe ich habe nichts vergessen.
Hat jemand vieleicht doch noch einen Trick, wie ich meinem lieben Jupp das Bellen abgewöhnen kann?
Ich bin total Verzweifelt und ratlos. Jede Autofahrt wird für uns beide zu einer Höllenfahrt.
In der verzweifelten Hoffnung auf viele Tipps
She-Jupp
 
  • 16. April 2024
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Hi She-Jupp ... hast du hier schon mal geguckt?
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She-Jupp schrieb:
Und ich habe schon einiges probiert: Bellex-Halsband, Leinenrucks, Erschrecken, Loben und Leckerlie wenn er ruhig war, leichte(!!!!!!!!!!!) Schläge mit einer Zeitung, ignorieren, TTouches, Beruhigungstabletten auf Kräuterbasis, bellen ignorieren, sofern es ging sofort umdrehen wenn er anfing zu bellen um ihm keine Belohnung zu geben ( und sei es nur in Form ich darf hier raus) aber nichts half.
Das alles im Zeitraum von einem Jahr?? Sorry, aber das ist nicht 'jede Methode über einen längeren Zeitraum'.

Alexis
 
  • 16. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Habt Ihr ihm das Alleinebleiben überhaupt beigebracht? Kein Wunder, daß er Verlassensängste hat, wenn Ihr 4. oder x. Besitzer seid...

Nutz hier im Forum mal die Suchenfunktion - es gab schon etliche Threads mit guten Tips, wie man das Alleinsein übt!
 
Ich habe mit ihr schon gemailt :hallo:
Das ist auch nicht das einzigste Problem:
Er macht auch wohl an der Leine Terror....ohne Leine wäre es ok.
Hat da noch einer einen Tip.

Habe ihr schon eine gute Hundeschule in der Nähe empfohlen:
 
Ich wußte es, ich habe mich doch nicht klar genug ausgedrückt:(.

@Alexis
Ich habe eigentlich im großen ganzen zwei Schienen versucht. Die erste, mit der habe ich angefangen, war das Bestrafen für falsches Verhalten und die zweite war Belohnen für richtiges Verhalten.
Die Beruhigungstabletten nimmt er immernoch und das einzige, was ich nach einer Woche wieder eingestellt habe, war das Kläffex-Halsband. Er hat die Patrone sofort leer gebellt, mehrere male hintereinander.
Die Bestrafungen habe ich nach ca. 6 Mon. aufgegeben, da sie a) keine Wirkung zeigten, was wahrscheinlich mit b) zusammen hängt und b) man als Autofahrer sich auf den Straßenverkehr konzentrieren muß und selten sofort eingreifen kann. Ob nun rechts ran fahren oder Erschrecken, der Straßenverkehr geht vor.
Anmerkung: Nicht böse sein, aber wenn man einen sehr laut bellenden Hund ca. 20cm neben seinem Ohr hat, können 10 min. zu einer Ewigkeit werden;). Ich habe das aber auch schon 3 Std. gehabt und ihn tapfer nicht geschlagen oder angebrüllt ( man hat mir gesagt ich solle das bellen doch einfach ignorieren)

@Marion
Natürlich habe ich versucht meinem Kleinen das alleine bleiben bei zu bringen. Erst 1 sec. raus und dann sofort wieder rein, dann 10 sec., dann 30 sec., dann 1 Min. usw. aber er fing an zu bellen, kaum, das ich die ersten Stufen nach unten ging. ( Ich wohne im 3. Stock). Bleibe ich vor der Tür, kann ich eine Std. draußen bleiben, da wird nur ab und an gewufft. Habe es dann Stufe für Stufe versucht. Ging nicht gut.
Das mein Rabauke Trennungsängste hat, versteh ich ja und im Moment ist das mit dem alleine bleiben auch eher ein langfristiges Ziel, denn ich nehm ihn einfach überall mithin ( da ergibt sich aber dann das bell-Problem).
Aber, was wenn ich ins Krankenhaus muß? Ich habe noch genügend Innereien, die sich entzünden können und dann raus müssen. Und einen Dogsitter zu finden ist schwieriger als ich dachte.

@Midivi
War schon auf der Homepage und werde versuchen mal in den freien Kurs zu gehen. Dann hat mein Kleiner eben zweimal pro Woche Training, schadet bestimmt nicht. Aber auf dem Platz hört er ja eigentlich gut, geht nicht in die Leine, wenn er andere Hunde sieht. Und das Bellproblem kann man da auch nicht abtrainieren.
 
  • 16. April 2024
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Du solltest ganz von vorne anfangen. Nicht beim Hund: Bei dir.
Literatur über hundliches Verhalten/hundliches lernen. Und zwar ganz vom kleinen Einmaleins an. Es hat wenig Sinn 'Kurse für Fortgeschrittene' zu bekommen wenn das Grundgerüst nicht vorhanden ist.

Alexis
 
Vielleicht solltest Du dieses schrittweise Gewöhnen ans Alleinbleiben nicht einfach so sein lassen, weil es nicht sofort was gebracht hat, sondern es etwas hartnäckiger versuchen.
Für einen absoluten Hundeanfänger gibst Du Dir aber wirklich viel Mühe, Du scheinst Dich sehr mit ihm zu beschäftigen. Hast Dir aber wohl die falsche Rasse ausgesucht. Border Collies sind ja oft schwierig und Dalmatiner machen gerne Lärm... Was aber nicht heißt, dass man nichts dagegen machen kann.
 
Auf meinem ehemaligen Platz ist ein DSH der sehr nervös war und bei jedem Misst ein Bellkonzert anstimmte. Am extremsten war es, wenn freudige Ereignisse wie Ballspiel oder Schutzdienst auf dem Plan standen.

Bei ihm hat man über Frustration und positives Verstärken gearbeitet. So lange er gebellt hat kam er nicht ans Ziel. Sobald er aber nur einen Augenblick ruhig war wurde er sofort bestätigt mit Ballspiel oder Ärmel abtragen belohnt. Diese Vorgehensweise bedingt allerdings ein sehr genaues Reagieren des Hundeführers. Sobald man nur ne halbe Sekunde zu spät lobt wird das falsche Verhalten bestärkt. (Mit dem Clicker hast du ein sehr gutes Mittel um genau und direkt zu bestätigen. Vorausgesetzt dein Hund ist auf den Clicker richtig konditioniert worden) Die Arbeit ist auch sehr langwierig und mit manch Rückschlägen behaftet. Ich habe die Arbeit mit dem DSH ein Jahr verfolgen können und er wurde immer ruhiger. Ob er mittlerweile ganz ruhig und gelassen ist weiß ich nicht, da ich durch meinem Umzug nicht mehr auf den Platz gehen kann.

Der größte Feind dieser Übungen sind die Alltagssituationen in denen er dieses Verhalten auch zeigt und man nicht soviel Ruhe und Zeit zur richtigen Reaktion hat.

Grüße Andes
 
Hab' mir gerade noch mal meinen Beitrag durchgelesen und dachte 'Huch, klingt das schroff und von oben herab'. So war's aber gar nicht gemeint; Asche auf mein Haupt.
Ich wollte damit sagen daß es eine ganze Menge sehr gute Hundebücher gibt die sich mit hundlichem lernen beschäftigen. Die erst mal wälzen für den ersten Überblick. Hat man erst mal intus wie Hunde eigentlich lernen (mit dem Wissen wird ja keiner geboren ;) ) kann man darauf aufbauen und seine Reaktionen abstimmen.

Alexis
 
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