Kampfhund barbarisch getötet? Mehrere Anzeigen
Nach dem Schusswaffen-Einsatz gegen den Kampfhund "Apollo" am Dienstag vergangener Woche hat die Polizei mehrere Strafanzeigen wegen Tierquälerei an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Zwei Streifenwagenbesatzungen hatten den aggressiven American Staffordshire-Terrier am 20. Februar mit mehreren Schüssen kampfunfähig gemacht, nachdem dieser an der Schützenstraße einen kleinen Mischlingshund angegriffen hatte.
"Mit großer Empörung" haben die 150 "Tierfreunde und Hundehalter" des Tierschutzvereins Groß-Dortmund das Vorgehen der Polizei zur Kenntnis genommen. Die erste Vorsitzende Erika Scheffer bewertet den Einsatz als "barbarische Hinrichtung" und einen "massiven Verstoß gegen das Tierschutzgesetz", hat aber noch keine Anzeige gestellt. Der Verein fordert eine "lückenlose Aufklärung".
Das ist jetzt Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Alle bei der Polizei eingegangenen Strafanzeigen sind sofort an die Anklagebehörde weitergeleitet worden. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob der Kampfhund schneller hätte eingeschläfert werden müssen. Erst dann kann über eine Anklage oder die Einstellung des Verfahrens entschieden werden.
Erika Scheffer ist zudem der Meinung, dass der Hund u.a. von Fachleuten des Tierheims hätte eingefangen werden können. Nach einem Gespräch in der Polizeiinspektion Nord will der Tierschutzverein überlegen, ob auch seine Organisation eine Strafanzeige gegen die Polizeibeamten stellt.ban
Ruhr Nachrichten - 27. 02. 2001, 23.07 Uhr