Mehr als ein Pit Bull: Unverträglich oder Unausgelastet?

Pitbull-Mama

10 Jahre Mitglied
Ihr Lieben,

Ich schreibe ja nicht so oft, lese aber recht fleissig wenn mir mein Studium und Hundi Zeit lassen, und oft muss ich mich doch wundern wie Portugal und Deutschland in Punkto Hundeerziehung doch Welten auseinender liegen.

Der Eindruck kommt auch sicher auch davon dass ich ja hier in einem hundeforum bin, und demzufolge mehr Hunde interessierte u. Erfahrene Menschen per Km2 unterwegs sind als in Porugal auf der Strasse anzutreffen sind, aber trotzdem.

Ich bin hier in Portugal in einem Pit Bull club, die machen auch Therapie und Aufklärungs-sessions, sind also schon eher die "Koryphäen" auf dem Gebiet und trotzdem muss ich mich manchmal wundern.

So sind z.B die allermeisten Pitties absolut hundeunverträglich oder zumindest unverträglich mit gleichgeschlechtlichen, was aber als ganz normal angesehen wird, praktisch schon rassetypisch.

Mein Eigner ist eine der leuchtenden Ausnahmen, weil ich von kleinauf sehr darauf hin gearbeitet habe, allerdings würde er wenn ihm ein anderer Rüde ein bisschen schief anguckt auch eher zurück pöbeln als es höflich zu ignorieren. Oder auch mal selber als erster die Lefze hochziehen...

In Deutschland, oder hier in der KSG scheint diese Meinung ja eher gar nicht vertreten, was mich wundern lässt: Sind die Hunde in Deutschland anders, oder ist es 100% Erziehung?

Also die Meinung hier ist: 2 Pits besser nicht zusammen, es kann irgendwann urplötzlich ins Auge gehen. Viele Hunde werden überhaupt nur als Zweithunde vermittelt wenn der Interessent beweisen kann das er sie im gegebenen Fall auch für den Rest des Lebens getrennt halten kann/würde.

Hier in Portugal gibt es noch recht viele Hundekampf-sympathisanten, so hat ein Kumpel von mir sich z.B einen Welpen von einem Typen gekauft der wohl hauptsächlich die "Pits" in Portugal und Spanien versorgt, dessen Hunde auch als absolut unverträglich gelten. (Warum man dort einen Hund kauft, wieso es sowas gibt, usw sind Diskussionen für sich ), mein Kumpel wollte das aber auch nicht anders.

Dieser Kumpel macht nichts mit seinen Hunden, er hat noch eine Hündin (auch ein Pittie), die Hündin ist 3 Jahre alt, eine Schwester von meinem, übrigens (da kenne ich den Typen her), und der kleine vom Hundekampfvermehrer ist jetzt 2.

Er kam als Welpe zu der Hündin dazu, und seitdem leben sie zusammen im selben Hinterhof, 30 m2 vielleicht, sie kommen eigentlich nie raus, höchstens 2 Mal im Monat, wenn ich Herrchen mal einlade, haben aber ständig Kontakt zu der Familie und dürfen auch ab und an ins Haus.

Nun fingen sie vor eine oder zwei Wochen an sich immer öfter zu beissen, und immer schlimmer, nun sogar schon wenn Herrchen da steht, letztes mal war es richtig schwer sie zu trennen, sagt er. Der Rüde hatte sich bisher eher untergeordnet, und zeigt auch jetzt eher ängstliches verhalten, aber beisst als erster los. (Ich war nicht dabei, es wurde mir so erzählt)

Nun werden sie Einzelzwinger kriegen, und meine Frage ist: mein ihr nicht, das das an ewiger Unausgelastetheit und Frust liegen kann? Oder schlagen wirklich die Kampfhundgene durch? Wäre es bei einem Labbi und einem Boxer genauso wahrschinlich das so etwas passiert? meint ihr es wäre "umkehrbar"?

Bin gespannt!

Lg
 
  • 29. März 2024
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Hi Pitbull-Mama ... hast du hier schon mal geguckt?
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Das ist ein sehr interessantes Thema, besonders für mich da wir ja auch im Ausland (USA) leben, wo Hundekämpfe leider immer noch stattfinden.
Es ist von Land zu Land sehr unterschiedlich, ob und wie die Hunde sozialisiert werden - hier zB ist es eher die Ausnahme als die Regel mit seinem Hund spazierenzugehen, und die meisten Hunde fristen ein Dasein im Garten oder an der Kette. Sie sind da natürlich weder geistig noch körperlich gefordert noch können sie wirkliches hündisches Sozialverhalten lernen.
Das könnte vielleicht als Erklärung herhalten, warum viele Hunde im Kontakt mit Artgenossen falsch reagieren und zu Aggressivität neigen (lieber nach vorn gehen statt sich Unsicherheit anmerken zu lassen).
Ich würde also eher sagen unausgelastet!

Auch bei Milo, der auf einer Farm beschlagnahmt wurde wo Kampfhunde gezüchtet wurden und der die ersten Lebensjahre in einem winzigen Drahtkäfig verbrachte, wurde uns gesagt er ist unverträglich mit Rüden.

Wir haben es dennoch gewagt und sind mit ihm in den Hundepark gegangen, und siehe da - keine Probleme. Aktuell in der Hundeschule ist ein Labbimix mit dem er sich nciht versteht, man sieht deutlich dass der Kerl ihm suspekt ist (zurückgelegte Ohren, Kopf wegdrehen) aber dennoch schnappt oder knurrt er nicht.. Wie es aber wäre, wenn er dauerhaft mit einem Zweithund zusammenlebt, haben wir noch nicht versucht.

Gruß aus SC!
 
...und oft muss ich mich doch wundern wie Portugal und Deutschland in Punkto Hundeerziehung doch Welten auseinender liegen.
Das muss nicht zwingend falsch sein. In anderen Ländern werden Hund auch oft noch wie Hunde gehalten während sie in Deutschland oft vermenschlicht werden.


Ich bin hier in Portugal in einem Pit Bull club, die machen auch Therapie und Aufklärungs-sessions, sind also schon eher die "Koryphäen" auf dem Gebiet und trotzdem muss ich mich manchmal wundern.

So sind z.B die allermeisten Pitties absolut hundeunverträglich oder zumindest unverträglich mit gleichgeschlechtlichen, was aber als ganz normal angesehen wird, praktisch schon rassetypisch.
Natürlich - das ist auch hier so. Wenn man etwas nicht in den Griff bekommt liegt es halt am Hund ;)

Mein Eigner ist eine der leuchtenden Ausnahmen, weil ich von kleinauf sehr darauf hin gearbeitet habe, allerdings würde er wenn ihm ein anderer Rüde ein bisschen schief anguckt auch eher zurück pöbeln als es höflich zu ignorieren. Oder auch mal selber als erster die Lefze hochziehen...
Wie du selbst siehst, geht es auch anders.


In Deutschland, oder hier in der KSG scheint diese Meinung ja eher gar nicht vertreten, was mich wundern lässt: Sind die Hunde in Deutschland anders, oder ist es 100% Erziehung?
Hier hat man das gleiche Problem - gibt ihm aber einen anderen Namen. Hier ist es, dass die Hunde sich ja nicht mit jedem vertragen müssen weil man selbst ja auch nicht jeden Menschen mag.



Also die Meinung hier ist: 2 Pits besser nicht zusammen, es kann irgendwann urplötzlich ins Auge gehen. Viele Hunde werden überhaupt nur als Zweithunde vermittelt wenn der Interessent beweisen kann das er sie im gegebenen Fall auch für den Rest des Lebens getrennt halten kann/würde.
Wie du ja schreibst werden die PitBulls in Portigal noch "ihrem Zweck entsprechend" eingesetzt - was man auch immer davon halten mag...
Das diese Hunde unverträglich sind ist klar - wie würde es wohl aussehen, wenn sie in der Pit kuscheln?



Nun werden sie Einzelzwinger kriegen, und meine Frage ist: mein ihr nicht, das das an ewiger Unausgelastetheit und Frust liegen kann? Oder schlagen wirklich die Kampfhundgene durch? Wäre es bei einem Labbi und einem Boxer genauso wahrschinlich das so etwas passiert? meint ihr es wäre "umkehrbar"?
Dein Bekannter möchte aggressive Hunde haben. Dementsprechend hält er sie auch - ob nun bewusst oder unbewusst. Ich vermute er findet es gut, wenn er vor Freunden und Bekannten damit "angeben" kann wenn er erzählt wie gefährlich die Hunde sind und das nur er damit "umgehen" kann. Leider trifft es häufig zu, dass psychisch labile Menschen versuchen ihr Ego mit einem solchen Hund aufzupolieren.
Allerdings ist diese Rasse dazu auch perfekt geeignet. Auch wenn ich immer wieder dafür angegangen werden so ist es dennoch einfach so, dass ein Hund, der über Jahrzehnte für einen bestimmten Zweck gezüchtet wird, irgendwann tendenziell eine genetische Veranlagung entwickelt. SoKas neigen tendenziell zur innerartlichen Aggression. Was aber nicht heißt, dass sie grundsätzlich gefährlicher sind als andere Hunde!
 
Wie du selbst siehst, geht es auch anders.

Schon, aber trotzdem ist er nicht "blind" verträglich (vielleicht gibt es das gar nicht?), ich würde ihn z.B nicht einfach so mit irgendeinem Rüden toben lassen der schon beim begrüssen den Schwanz hochstreckt und die Brust rausdrückt...da hätte ich sorge das "kippt"...und ich dachte eigentlich bei richtiger Erziehung und Sozialisierung müsste das gehen. Ist vielleicht eine unrealistische Annahme in Richtung tutnixe.



Wie du ja schreibst werden die PitBulls in Portigal noch "ihrem Zweck entsprechend" eingesetzt - was man auch immer davon halten mag...
Das diese Hunde unverträglich sind ist klar - wie würde es wohl aussehen, wenn sie in der Pit kuscheln?

Ja, aber bei den meisten Hunden die ich kenne handelt es sich ja nicht um Hunde direkt aus der Pit, sondern eher um Hunde aus der Pit-Linie, die aber selber von klein auf bei ihren Familien sind, bei denen es also nicht "antrainiert" wurde.

Sogar in manchen Büchern die ich gelesen habe (z.B von F.Favorito, The complete Pit Bull o.ä) steht das sie "generell hundeunverträglich sind", was ich nie glauben wollte.
 
Ich glaub du sprichst hier sehr auf das Thema an: Was entscheiden unsere Gene und was unsere Erziehung.
Das ist sehr heikel und auch in der Wissenschaft noch sehr stark diskutiert. Leider weiß man bis heute nicht alles. Aber Experimente mit Zwillingen haben schon gezeigt: es ist ein Mix aus beiden. Deswegen würde ich das auch so bei Pit vermuten. Einerseits ist durch jahrelange Züchtung in die unverträgliche Richtung eine gewisse genetische Grundlage zu dieser Eigenschaft da, andererseits spielt auch die Erziehung eine große Rolle.
Die Antwort lautet also: es kommt immer darauf an.
 
Hier hat man das gleiche Problem - gibt ihm aber einen anderen Namen. Hier ist es, dass die Hunde sich ja nicht mit jedem vertragen müssen weil man selbst ja auch nicht jeden Menschen mag.

Ich bin mir nu ehrlich gesagt nicht so ganz schlüssig wie diese Aussage gemeint ist ... mit oder ohne Unterton? Bitte um Aufklärung ;)
 
finde das thema auch sehr interessant da ich auch hauptsächlich Hunde welche man als Pitbull einstuft unverträglicher sind als Hunde welche man den Staffs zum beispiel zuordnet.

ich muss dazu sagen das ich es selbst allerdings, merke es doch recht häufig auch so sehe....

so nach dem motto ist der lieb ist es ein Staff ist der bös ein Pit und das sehen auch viele leute so...
 
finde das thema auch sehr interessant da ich auch hauptsächlich Hunde welche man als Pitbull einstuft unverträglicher sind als Hunde welche man den Staffs zum beispiel zuordnet.

Das sind aber sicher auch sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Wenn man aus dem Tierschutz einen Hund holt der als Pit eingestuft wurde und man gelesen hat, dass die unverträglich sind, dann wird man ja aus Angst, dass was passiert andere Hunde ehr meiden. Was passiert? Der und bekommt keinen Kontakt, wird quasi desozialisiert und dann auch unsicher, wenn er mal einem Artgenossen begegnet. Das der Hund unsicher ist macht Herrchen ängstlich (Pits sind ja unverträglich), die Angst macht Hundi noch nervöser und aus Unsicherheit wird Aggressivität...

Wenn man aber einen Staff "bekommen" hat, dann ließt man: verträglich und geht deswegen auch gern mit dem Hund dahin wo andere Hunde sind und er entwickelt sich ganz anders.

Zumindest kann ich mir gut vorstellen, dass es so sein kann.

Nomen est Omen!
 
ich würde ihn z.B nicht einfach so mit irgendeinem Rüden toben lassen der schon beim begrüssen den Schwanz hochstreckt und die Brust rausdrückt...da hätte ich sorge das "kippt"...

Warum? Mein Hund zeigt die aufgestellte Rute immer in den ersten Minuten im Hundekontakt. Unabhängig vom Geschlecht seines Gegenübers. Ich glaube, das Rute stellen an sich ohne den Kontext anderer, körpersprachlicher Signale ist nicht unbedingt als "Troublemaker" zu werten ;). Bürste mag mich bitte korrigieren, wenn ich damit falsch liege.

Sogar in manchen Büchern die ich gelesen habe (z.B von F.Favorito, The complete Pit Bull o.ä) steht das sie "generell hundeunverträglich sind", was ich nie glauben wollte.

Das das "generell" die falsche Formulierung ist, beweist Dir doch Dein Hund ;). Meiner beweißt es ebenfalls.

Hier hat man das gleiche Problem - gibt ihm aber einen anderen Namen. Hier ist es, dass die Hunde sich ja nicht mit jedem vertragen müssen weil man selbst ja auch nicht jeden Menschen mag.

Ich bin mir nu ehrlich gesagt nicht so ganz schlüssig wie diese Aussage gemeint ist ... mit oder ohne Unterton? Bitte um Aufklärung ;)

Ich möchte auch aufgeklärt werden.

Viele Grüsse
Steffi
 
Meine Meinung, und ich weiß dass viele sie nicht teilen- Ein "richtiger" APBT, ist eben ein APBT, ein Kämpfer und hat daher so gut wie immer ein Problem mit der Verträglichkeit. Nur verständlich- sieht man auch in anderen Richtugnen. Ein Vollblut-Jagdhund kuschelt eben auch nciht mit der Katze oder der Ente.
Der Staff ist schon so weit raus aus der Materie, dass dort häufiger artgenossenverträgliche Hunde sind.
Wenn man weiß, dass sein Hund Artgenossenaggressiv ist, dann muss man ihn entsprechend führen und versuchen, durch Erziehung wenigstens ein Zurückhalten des Triebs zu erreichen( sprich: man kann trotzdem an anderen Rüden vorbei).
 
ich würde ihn z.B nicht einfach so mit irgendeinem Rüden toben lassen der schon beim begrüssen den Schwanz hochstreckt und die Brust rausdrückt...da hätte ich sorge das "kippt"...

Warum? Mein Hund zeigt die aufgestellte Rute immer in den ersten Minuten im Hundekontakt. Unabhängig vom Geschlecht seines Gegenübers. Ich glaube, das Rute stellen an sich ohne den Kontext anderer, körpersprachlicher Signale ist nicht unbedingt als "Troublemaker" zu werten ;). Bürste mag mich bitte korrigieren, wenn ich damit falsch liege.

Nicht nur das. Mein Dicker hat auch ab und an eine kleine Bürste. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er aggressiv ist. Das sagt nur, dass er gerade ein wenig unsicher ist.
 
Ja, aber bei den meisten Hunden die ich kenne handelt es sich ja nicht um Hunde direkt aus der Pit, sondern eher um Hunde aus der Pit-Linie, die aber selber von klein auf bei ihren Familien sind, bei denen es also nicht "antrainiert" wurde.
Kommt immer drauf an, wenn Oma und Opa in der Pit standen (und die Vorfahren davor auch) ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Welpe unverträglich wird. Waren nur die Ururururgroßeltern in der Pit, sinkt das Risiko.

Hier in Deutschland gibt es 95% Mischlinge, Hunde aus dem Tierschutz ohne Ahnentafel, Hunde vom Vermehrer. Es gibt nur ein paar Züchter, die diese Rasse aufgrund der Gesetze etc. noch reinrassig züchten. Von daher hält sich die Menge von reinerbigen Hunden stark in Grenzen.

LG :hallo:
 
Gut, dann kommt hier derAufklärer:

Hier hat man das gleiche Problem - gibt ihm aber einen anderen Namen. Hier ist es, dass die Hunde sich ja nicht mit jedem vertragen müssen weil man selbst ja auch nicht jeden Menschen mag.
Ich bin mir nu ehrlich gesagt nicht so ganz schlüssig wie diese Aussage gemeint ist ... mit oder ohne Unterton? Bitte um Aufklärung ;)

Damit ist gemeint, dass in Deutschland und auch hier in der KSG viele Hunde das gleiche Problem haben wie Hunde in Portugal - die Unverträglichkeit mit Artgenossen - insbesondere mit Geschlechtsgenossen.
Hier sagt man nicht, dass die Hunde als Rasse ein angeborenes Aggressinspotential haben, sondern man sagt einfach, dass sich die Hunde nicht mit jedem Hund vertragen müssen, weil wir als Menschen ja auch nicht jeden mögen.
Ist es jetzt klarer geworden?
 
Mein Hund zeigt die aufgestellte Rute immer in den ersten Minuten im Hundekontakt. Unabhängig vom Geschlecht seines Gegenübers. Ich glaube, das Rute stellen an sich ohne den Kontext anderer, körpersprachlicher Signale ist nicht unbedingt als "Troublemaker" zu werten ;).

Nicht nur das. Mein Dicker hat auch ab und an eine kleine Bürste. Das hat überhaupt nichts damit zu tun, dass er aggressiv ist. Das sagt nur, dass er gerade ein wenig unsicher ist.

Die Bürste kenne ich :D. Meist zeigt sie auch bei Nudge Unsicherheit. Kennzeichnend dafür sind für mich die damit einhergehend angelegten Ohren; häufig habe ich dann einen "Kein-Ohren-Hund".

Ebenfalls habe ich beobachtet, dass Nudge im Spiel mit manchen Rüden etwas grober (unter Hunden schon ein wenig frech) ist und mit Ton spielt. Er stellt sich dabei häufig auf sein Gegenüber ein. Für mich war das anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da ich einiges nicht korrekt einzuschätzen vermochte, und dachte, den wird er garantiert fressen. Gefressen hat er bis heute niemanden. Nicht einmal im Ansatz.

Die Fähigkeit, seinem Hund in der Kommunikation im Kontakt/ Spiel mit Artgenossen nicht im Weg zu stehen und korrekt zu interpretieren und wirklich brenzlige Situationen zu vermeiden/ aufzulösen bedarf Aufmerksamkeit, Wissen und Übung. Ich übe mich darin jeden Tag :lol:

Viele Grüsse
Steffi
 
Gut, dann kommt hier derAufklärer:

Hier hat man das gleiche Problem - gibt ihm aber einen anderen Namen. Hier ist es, dass die Hunde sich ja nicht mit jedem vertragen müssen weil man selbst ja auch nicht jeden Menschen mag.
Ich bin mir nu ehrlich gesagt nicht so ganz schlüssig wie diese Aussage gemeint ist ... mit oder ohne Unterton? Bitte um Aufklärung ;)

Damit ist gemeint, dass in Deutschland und auch hier in der KSG viele Hunde das gleiche Problem haben wie Hunde in Portugal - die Unverträglichkeit mit Artgenossen - insbesondere mit Geschlechtsgenossen.
Hier sagt man nicht, dass die Hunde als Rasse ein angeborenes Aggressinspotential haben, sondern man sagt einfach, dass sich die Hunde nicht mit jedem Hund vertragen müssen, weil wir als Menschen ja auch nicht jeden mögen.
Ist es jetzt klarer geworden?


Und was hälst du davon? Sollte ein Hund jeden anderen Hund "mögen"?

Wenn ich es richtig verstanden habe, meinst du dass die HH hier statt sich mit dem "Problem" der Verträglichkeit auseinandersetzen eher diesen "Vorwand" benutzen... Habe ich es richtig aufgefasst?

Meine Hündin mag auch nicht jeden Hund. Sie ignoriert die Hunde mit denen sie keinen Kontakt habn möchte und geht weiter ihres Weges. Und ich finde das ok. Sie lässt sich kurz beschnuppern und läuft weiter, es sei denn der andere Hund kommt und legt Domianzgesten an den Tag, da zeigt sie ihm kurz dass ihr das nicht gefällt und gut ist.

Das ist doch vollkommen ok oder etwa nicht?

Anders sieht es natürlich mit Hunden aus die erkennbar aggressiv auf andere Hunde reagieren... Da finde ich es auch nicht ok, die Sache mit "mein Hund muss nicht jeden Hund mögen" abzutun...
 
Hier sagt man nicht, dass die Hunde als Rasse ein angeborenes Aggressinspotential haben, sondern man sagt einfach, dass sich die Hunde nicht mit jedem Hund vertragen müssen, weil wir als Menschen ja auch nicht jeden mögen.

Benutzt man "nicht mögen" unter Hunden als Synonym für "Aggressionspotential" nicht häufig aus dem Grund, um den gesellschaftlich negativ behafteten Ausdruck "Aggressionspotential" zu neutralisieren? Neutralisieren nicht, um etwas zu beschönigen, sondern weil Aggressionspotential gesellschaftlich nicht als etwas normal hundliches beurteilt wird, sondern der Hund damit in eine falsche Schublade gesteckt werden würde?

EDIT: Aggressionspotential ist hier im Sinne normaler, hundlicher Aggression gemeint.

Viele Grüsse
Steffi
 
Und was hälst du davon? Sollte ein Hund jeden anderen Hund "mögen"?
Das wäre optimal. Doch auch ich würde das nicht unbedingt verlangen wollen. Die Frage ist eben nur, wie die Hunde reagieren wenn sie auf andere Hunde treffen und sie diese "nicht mögen".

Wenn ich es richtig verstanden habe, meinst du dass die HH hier statt sich mit dem "Problem" der Verträglichkeit auseinandersetzen eher diesen "Vorwand" benutzen... Habe ich es richtig aufgefasst?
Eine wirkliche Auseinandersetzung findet in Portugal offensichtlich weitläufig auch nicht statt.
Aber du hast Recht. Man redet ein Problem hier schon mal gerne schön oder findet Entschuldigungen.

Meine Hündin mag auch nicht jeden Hund. Sie ignoriert die Hunde mit denen sie keinen Kontakt habn möchte und geht weiter ihres Weges. Und ich finde das ok.
Ich auch. Allerdings ist es hier oft so, dass der Hund nicht einfach weitergeht sondern voll angeflogen kommt. Wenn hier ein Hund einen anderen nicht mag und nicht schnell genug eingreift, dann knallt es in der Regel.



Nudge schrieb:
Benutzt man "nicht mögen" unter Hunden als Synonym für "Aggressionspotential" nicht häufig aus dem Grund, um den gesellschaftlich negativ behafteten Ausdruck "Aggressionspotential" zu neutralisieren? Neutralisieren nicht, um etwas zu beschönigen, sondern weil Aggressionspotential gesellschaftlich nicht als etwas normal hundliches beurteilt wird, sondern der Hund damit in eine falsche Schublade gesteckt werden würde?
Ich denke dass wir unter uns Hundeleuten durchaus Klartext reden sollten - denn hier gibt es diesbezüglich keine gesellschaftlichen Zwänge ;)
 
Nudge schrieb:
Benutzt man "nicht mögen" unter Hunden als Synonym für "Aggressionspotential" nicht häufig aus dem Grund, um den gesellschaftlich negativ behafteten Ausdruck "Aggressionspotential" zu neutralisieren? Neutralisieren nicht, um etwas zu beschönigen, sondern weil Aggressionspotential gesellschaftlich nicht als etwas normal hundliches beurteilt wird, sondern der Hund damit in eine falsche Schublade gesteckt werden würde?
Ich denke dass wir unter uns Hundeleuten durchaus Klartext reden sollten - denn hier gibt es diesbezüglich keine gesellschaftlichen Zwänge ;)

Hier natürlich.

Ich hatte das auf das tägliche Leben auf der "Straße" bezogen ;) (und nicht dabei geschrieben :unsicher:). Als Gesprächspartner habe ich mir Halter von "als leinenbefreite Tutnixe auf die Welt gekommene Hunde" gedacht.
 
um mal auf das Eingangsposting zurückzukommen
Nun werden sie Einzelzwinger kriegen, und meine Frage ist: mein ihr nicht, das das an ewiger Unausgelastetheit und Frust liegen kann? Oder schlagen wirklich die Kampfhundgene durch? Wäre es bei einem Labbi und einem Boxer genauso wahrschinlich das so etwas passiert? meint ihr es wäre "umkehrbar"?

ich denke, dass Stress und Unausgelastetsein durchaus ihren Beitrag zu derart eskalierenden Zusammenlebens-Situationen beitragen ...

von Huskyrudeln, die unter schlechten Bedingungen gehalten werden (kein Auslauf, keine Abwechslung, nur noch auf dem Gelände) weiß ich, dass es dort auch häufiger zu Beissereien kommt als unter ausgelasteten - ganz schlimm wird es, wenn die Tiere unkastriert sind und die Mädels läufig werden, da bleiben dann auch schon mal Ohren teilweise auf der Strecke....
 
Wenn ich es richtig verstanden habe, meinst du dass die HH hier statt sich mit dem "Problem" der Verträglichkeit auseinandersetzen eher diesen "Vorwand" benutzen... Habe ich es richtig aufgefasst?
Eine wirkliche Auseinandersetzung findet in Portugal offensichtlich weitläufig auch nicht statt.
Aber du hast Recht. Man redet ein Problem hier schon mal gerne schön oder findet Entschuldigungen.

Sorry... das seh ich nicht so. Für mich sind das keine Entschuldigungen. Vielleicht gibt es einfach Leute die nur eine andere Einstellung dazu haben?
Für mich ist ein Hund in erster Linie ein Raubtier und als solches versuche ich ihn zu betrachten. Betrachtet man sein Naturell, dann geht es beim Zusammentreffen mit anderen Artgenossen um Dinge wie Rivalität, Verteidigung von Ressourcen, des eigenen Rudels und des eigenen Reviers. Was würde mit einem Wolf passieren der in das Revier eines anderen Wolfrudels oder in dieses selbst eindringen würde?
Diese Dinge versuche ich zu berücksichtigen wenn ich gezeigtes Verhalten beurteilen oder dessen Hintergründe erforschen möchte.
Natürlich ist es für unsereins wünschenswert, daß Hund mit jedem anderen Hund gut auskommt. Es ist halt einfach bequem und unkompliziert für uns Menschen, wenn andere Hundebegegnungen problemlos verlaufen. Aber rein objektiv beurteilt ist dieses Verhalten recht unhündisch, wie ich finde. Aber es ist halt einfach für uns Hundehalter, wenn man einfach springen lassen kann, die Hundis nett miteinander spielen, wir nebenbei ein Pläuschen halten können.
Ich möchte betonen dass ich beide Tyen von Hunden habe. Mein Golden ist wie soeben beschrieben, vollkommen unkompliziert was dies betrifft, unkompliziert für mich halt, aber wie gesagt, wie ich finde sehr unhündisch.
Meinen Schäfer hingegen betrachte ich eher als "normal". Er findet es erstmal nicht so prickelnd wenn sich ihm andere Hunde einfach nähern. Stellt Bürste und Schwanz und wartet erstmal ab a la "komm doch wenn Du dich traust". Es gibt durchaus Hunde mit denen er sehr gut kann, aber auch Hunde, wo es eben gar nicht klappt. Diese sind zumeist auch recht selbstbewusste Hunde die Dominanzgesten zeigen.
Ich finde es ein normales und hundgerechtes Verhalten. Warum sollte er jedem anderen Hund gegenüber offen sein der sich einfach offensiv seinem Rudel nähert oder auf dieses zusteuert ( wenn wir miteinander unterwegs sind und er neben mir Fuß läuft ) oder in "sein Revier" eindringen will. Eindringlinge werden i.d.Regel verjagt und nicht erstmal herzlich willkommen geheissen.
Natürlich ist es ein Unterschied WIE dies letztendlich dann erfolgt. Wenn es mal zwischen Kalle und einem Hund "knallen" sollte, dann sind dies immer normale unblutige Kommentkämpfe. Ich finde daran nichts "unnormales" aber natürlich auch nichts was man fördern sollte.
So haben wir daran gearbeitet, daß wir kultiviert an anderen Hunden vorbeilaufen und auch sonst keine anderen Hunde mobben oder anpöpeln. Kalle hat gelernt nicht aktiv die Konfrontation mit Artgenossen zu suchen und das tut er auch nicht. Ich rufe ihn zu mir und damit ist der Fisch geputzt. Wenn dann reagiert Kalle auf Konfrontationen die von den anderen ausgehen. Was ist nun daran eine Ausrede? Es ist lediglich eine andere Sichtweise und ich wüsste nicht warum ich ihm - meiner Ansicht nacht - untypisches Verhalten aufzwängen sollte indem ich von ihm verlange dass er mit jedem andere "zu können " hat .... wir kommen so wie er ist gut klar, es ist in geregelten Bahnen und es gibt m.E. bedeutend wichtigere Dinge auf die man sein Augenmerk legen sollte.
Sollte ein Hund allerdings so aus dem Ruder laufen, daß er in Tötungsabsicht auf andere Artgenossen losgeht, ist dies selbstverständlich therapie-und korrigierungsbedürftig, keine Frage.
 
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