Schon drei Hunde in Meerbusch vergiftet
Ordnungsamt vermutet: Hundehasser unterwegs
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Die Labrador-Hündin Bonny hatte trotz dramatischer Rettungsversuche keine Überlebenschance. Der sechs Jahre alte Liebling der Familie Scherping aus Büderich verendete qualvoll zitternd und mit Schaum vor dem Maul, nachdem er bei einem Spaziergang mit Frauchen Katrin am Rhein in der Umgebung des Modellflughafens einen vergifteten Köder gefressen hatte. Kein Einzelfall.
Der Stadt sind inzwischen drei Fälle bekannt, in denen Hunde mit ähnlichen Symptomen ihr Leben lassen mussten. Erster Verdacht: Rattengift. So spekulierten zunächst auch Katrin und Klaus Scherping. Zumal die Kommune ihre Kammerjäger zur Bekämpfung der Plage im Einsatz hat. Die Firma Schürmann aus Krefeld sei im Auftrag der Stadt aktiv, berichtete Öffentlichkeitsreferent Michael Gorgs. Die Nager hätten sich nach dem milden Winter stark vermehrt und müssten überall in den Ortsteilen bekämpft werden, sagte er.
Am Wochenende sei zum Beispiel im Osterather Rathauspark ein kleines Kind von einer 40 Zentimeter großen Ratte, so die Zeugen, angegriffen worden. Die Attacke gegen das Mädchen habe Kratzspuren auf der Haut hinterlassen, sagte Gorgs. Dennoch könne der Tod des Labradors und seiner Artgenossen nichts mit der städtischen Aktion zu tun haben, meinte er. Das Rattengift sei ein sehr langsam wirkendes Mittel, das außerdem nicht oberflächlich ausgelegt, sondern tief in die Gänge und Röhren der Ratten geschossen werde.
Weil dies so sei, stellten die Schädlingsbekämpfer auch keine Warnschilder auf. "Wir wissen nicht, von wem diese Hinweise stammen könnten", sagte Gorgs. Außerdem sei ein Hund nach der Aufnahme eines Köders am städtischen Hallenbad an der Friedensstraße gestorben, und dort sei kein Rattengift verteilt worden. Katrin Scherping bestätigt, dass die Wirkung unheimlich schnell eingetreten sei. "Keine zwei Minuten hat das gedauert. Das muss eine ganz starke Dosis gewesen sein. Schließlich wiegt unsere Bonny ein paar Kilogramm."
Ihr Tierarzt habe von einem Gift aus der Familie der E 605-Stoffe gesprochen, berichtet sie. Sofort hatte Katrin Scherping ihren Mann Klaus per Handy informiert, der mit Bonny zum Tierarzt eilte. Trotz Gegengifte und Spritzen zur Stärkung des Kreislaufs trat keine Besserung ein. Die Tierklinik in Duisburg war die letzte Hoffnung.
Röntgen, Blutbild, Magen auspumpen - doch Bonny war nicht mehr zu retten. Die ganze Familie sei sehr traurig. Vor allem die Söhne Maximilian (11) und Christian (9) vermissten ihren Spielgefährten. Die Ordnungsbehörde der Stadt wolle nun Kontakt mit dem Leiter der Kriminalpolizei an der Holbeinstraße in Büderich aufnehmen, sagte Gorgs. Offenbar sei ein Hundehasser unterwegs.
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© ngz-online, Neuss-Grevenbroicher Zeitung
Julia, Merlin und Kira
"Wenn es im Himmel keine Hunde gibt, gehe ich dort auch nicht hin." (Pam Brown)
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