Vorab sei gesagt, dass ich mir vorher meine Beine abnehmen lasse, bevor ich mir einen Hund freiwillig oder unfreiwillig wegnehmen lasse.
Ich finde es erschreckend, wie die Verhältnisse in der Frage, wer Recht und wer unrecht handelt, auch unter den Haltern vertauscht werden.
Kein Hund gehört auf die Liste! Rasselisten werden überall ungeachtet von Fakten und wissenschaftlichen Erkenntnissen über den Köpfen der Betroffenen hinweg entschieden. Die Rechte dieser Bürger werden durch Tricks und Kniffe beschnitten und ihnen das Recht auf Verteidigung und sich dieses zu erkämpfen, mit Schlaumeiereien unterdrückt.
Keiner der Damen und Herren, denen bewusst ist, dass solche Vorgehensweisen ihrer Parteikollegen nicht rechtsstaatlich sind, steht dagegen auf und erklärt, dass auch Halter dieser Hunde Bürger mit Rechten sind und fair behandeln gehören.
Es ist legitim, solche Hunde nicht zu mögen und auch MBT als bedrohlich anzusehen, aber in einem Rechtstaat muss die Gegenseite die Möglichkeit haben, mit den zur Verfügung stehenden Mitteln ihre andere Meinung vertreten und erkämpfen zu können. Der Staat sollte auch unliebsame Minderheiten, die man nicht haben will, schützen und ihre Rechte wahren.
Wenn einem der MBT als "Kampfhund" deklariert wird, ist nicht die erhöhte Hundesteuer das Problem vieler Halter, sondern auch der Vermieter, der dann plötzlich Stress machen darf, oder der Nachbar, dem der Zaun dann nicht mehr hoch genug ist, oder der Arbeitgeber, der es dann nicht mehr gestattet, dass der Hund mit zur Arbeit kommt, oder oder die Warnschilder, die man dann plötzlich am Haus befestigen soll, oder der Maulkorb, der jetzt getragen werden muss, oder die aufgezwungene Kastra, oder die Permanente Leinenpflicht, oder die aufmerksam gewordenen Hundehalter aus der Nachberschaft, die jetzt ganz genau hinschauen, oder das Amt, dass jetzt ohne Probleme zu Besuch kommen darf, oder der Ärger, der jetzt bei jeder Rauferei unter anderen Hunden droht, oder die Vorstrafe, die es nicht mehr erlaubt den Hund zu halten etc.
was macht die Alleinerziehende Mutter mit MBT, wenn ihr Vermieter jetzt Stress macht und fordert, den Hund loszuwerden oder auszuziehen? Was macht die Auszubildende, die jetzt plötzlich deutlich mehr Kosten im Jahr hat? Was macht die Kellnerin, die ihren Hund jetzt nicht mehr zur Arbeit mitnehmen darf? Was macht die Familie, die jetzt in der Nachbarschaft gemobbt werden, seit dem ihr Haus wie eine Festung für Löwen gesichert und gekenzeichnet ist? Was macht der Gehbehinderte, der jetzt körperlich nicht mehr in der Lage ist, so eine Hund zu halten? Was macht der Vorbestrafte, der den Hund jetzt nicht mehr halten darf?