Habe gerade an die Redaktion der BZ folgende Mail geschickt (und die ist eigentlich noch harmlos bei meiner Wut
Sehr "geehrte" Damen und Herren,
ich musste gerade Ihr Aufmacher-Thema der BZ vom 5.7.02 lesen: "Jetzt dürfen sie wieder beissen". Versehen mit einem Foto, dessen Entstehung ich mir lebhaft vorstellen kann: Einer Ihrer "ehrenwerten" Fotografen geht ins Tierheim, besticht die dortigen Pfleger und reizt den eingesperrten Hund, der sich den Attacken nicht entziehen kann, so lange, bis er das vom Fotografen gewünschte Verhalten zeigt. Echt mutig und fair!
Aber offenbar haben Sie nur dieses eine Foto, denn das auf Seite 4 zeigt lediglich einen genüßlich gähnenden Hund. Ihnen offenbar völlig gleichgültig, Hauptsache, der Hund zeigt Zähne und Sie können damit Angst schüren!
Zu dem dazugehörigen Text Ihres Redakteurs "Herrn" Michael Pagel: Die Bild-Zeitung ist bereits vom Deutschen Presserat abgemahnt worden wegen ihrer Form der Berichterstattung zum Thema sogenannte Kampfhunde und der damit verbundenen Panikmache. Ich denke, es wird wirklich Zeit, dass auch Ihre "Zeitung" eine Abmahnung erhält. Dass Sie und die Bild mit Ihrer Berichterstattung leider Erfolg hatten, sieht man (gehen wir einmal davon aus, dass die Kurzkommentare von Bürgern auf Seite 5 so tatsächlich abgegeben wurden) an den Stimmen der Bevölkerung. Die eine positive Stimme halte ich für ein Alibi Ihrerseits, um nicht in Schwierigkeiten zu kommen. Text und Interview kann man leider nicht beanstanden, wohl aber den Aufmacher mit zugehörigem Bild. Denn damit haben Sie genau das erreicht, was Sie wollten: Einen möglichst auflagenträchtigen Aufmacher. Auf wessen Kosten (Es sind ja nur Tiere!) und mit welchem Wahrheitsgehalt (keinem) ist Ihnen scheißegal!
Sie alle - und vorneweg "Herr" Michael Pagel - sind Brandstifter der übelsten Sorte!!!!!!
Sie sind es (und Ihresgleichen), die die Panik überhaupt erst verbreitet haben. Sie sind es - und nicht die Hunde - die Angst verbreiten. Sie sind es, die nicht berichtet haben über die lasche Durchsetzung der vorher schon existierenden bundesweiten Gefahrenabwehrverordnung, bei deren strikter Durchsetzung der kleine Volkan nicht einmal in Gefahr geraten wäre (und Zeus [dem Hund] viel Leid erspart geblieben wäre), denn da war ja noch kein Blut geflossen. Sie sind es, die sich hartnäckig weigern, wissenschaftliche Untersuchungen bezüglich der "Gefährlichkeit" sogenannter Kampfhunde überhaupt zur Kenntnis zu nehmen. Sie sind es, die nicht über die Familien berichten, denen im Zuge der ach so sinnvollen Hundeverordnungen der beste Freund genommen wurde und deren Kinder schwerste Traumata zu bewältigen haben. Sie sind es, die nicht über das Elend der Hunde im Tierheim berichten, die als Folge der Hundeverordnungen und Ihrer Berichterstattung überhaupt erst dort hingekommen sind. Sie sind es, die es nicht belastet, dass sinnlos Tausende von Leben ausgelöscht wurden, nur weil Sie auflagenträchtige Schlagzeilen haben wollten.
Und wenn man Sie zur Rede stellt und Sie zur Rechenschaft zieht, dann heisst es: Dafür können wir nichts, wir haben nur berichtet - und berufen sich auf die Pressefreiheit. Ich berufe mich auf das Recht der freien Meinungsäußerung und sage Ihnen hiermit: Sie sind Brandstifter der Kategorie, wie sie sich in Deutschland schon einmal äußern durften! Verantwortungsgefühl und Ethik sind für Sie Fremdworte und die Bedeutung des Begriffs "ausgewogene Berichterstattung" müssen Sie erst im Lexikon nachschlagen. Mir graut bei dem Gedanken, dass solch gewissenlose Menschen ihre Ergüsse auch noch veröffentliche dürfen. Hut ab vor so viel Ignoranz, Karrieregeilheit und Gewissenlosigkeit! Ich an Ihrer Stelle könnte morgens nicht mehr in den Spiegel sehen!
Sie erwarten ja wohl nicht wirklich, dass ich Sie freundlich grüße
Petra Salewski
Viele Grüße
Petra