Gabi
KSG-Dr.House™
20 Jahre Mitglied
Aus aktuellem Anlass möchte ich mal wissen, wie das so bei anderen ist:
Wenn ihr Anrufe oder Anschreiben von anderen Orgas oder Privatpersonen erhaltet, die euch nicht bekannt sind und auch nicht von direkten Kontakten an euch verwiesen wurden - kommt ihr jeder Bitte um eine VK oder NK nach?
Es ist bei mir so, dass ich aus vielerlei Gründen mein aktives Engagement in Sachen Tierschutz massiv eingeschränkt habe und dies vorerst auch so bleiben wird. Nun stehe ich aber wohl mittlerweile auf diversen Listen (für was weiss ich eigentlich gar nicht, ist aber auch egal) und werde also immer wieder mal gebeten, eine VK zu machen (meist sind es VKs).
In aller Regel sind es Personen und auch Orgas, die ich nicht kenne. Bin immer brav losgezogen, alles gut erledigt, musste ich Fragebögen oder Checklisten ausfüllen, hab ich diese ZUSÄTZLICH ausgefüllt und ansonsten einen Bericht geschrieben, so wie immer. Manchmal auch Fotos gemacht. Durch die Berichte hab ich versucht, ein möglichst reales Bild zu zeichnen, von dem was ich jeweils vorgefunden habe, damit der andere sich möglichst selbst eins machen kann.
Mehr und mehr bekam ich ein ungutes Bauchgefühl. Was machst du da eigentlich? Und je mehr ich darüber nachdachte und mir alle diese VKs und anderen kleinen Gefälligkeiten die ich im Laufe der Jahre so für andere, mir zum Großteil nicht bekannte Personen und Orgas, durchgeführt habe, vor Augen führte, desto klarer wurde mir: du machst da was, was du eigentlich nicht willst. Deshalb hast du ein ungutes Bauchgefühl.
Also ging ich her und setzte mir selbst Regeln. Eigentlich nur die, die ich selbst immer befolgt hatte, ohne sie als Regeln zu sehen. Jeder tut halt das, was er für richtig findet, manchmal in besonderen Notfällen gibt es auch Ausnahmen.
Diese - für mich selbst geltenden Regeln - zur Durchführung von VKs für Dritte lauten also, dass ich sie nur dann durchführe, wenn:
- ich von der Haltung der Tierart ausreichend Kenntnis habe (was sich auf Hunde beschränkt)
- mit dem Verein/der Person grundsätzlich eine Zusammenarbeit besteht und damit auch Einigkeit über Sinn, Zweck und Ziel eines Kontrollbesuches; grundsätzlich bedeutet auch, dass es ein direkter Kontakt dieses Vereins/dieser Person sein kann
- ich im Fall von Nachkontrollen auch zu entsprechenden Sofortmaßnahmen befugt bin, sofern diese notwendig werden sollten; zumindest sollte insoweit ein entsprechendes Vertrauensverhältnis vorhanden sein
- ich nicht nur Vor-, sondern auch Nachkontrollen durchführen soll
- ich ein Feedback zu einer erfolgten Kontrolle erhalte; ich will schon einen Sinn in dem ganzen sehen; und nicht zuletzt lernt man ja nur aus Erfahrungen
- ich führe grundsätzlich und ohne Ausnahme keinerlei Kontrollbesuche lediglich mit Hilfe von abzuhakenden Checklisten durch
Nachdem ich als Selbständige mitunter auch "Trockenperioden" zu durchstehen habe, nahm ich mir auch vor, so mutig zu sein und VKs abzulehnen, weil ich es mir nicht immer leisten kann, für andere diverse Kilometer zu fahren - und dann meine Familie oder Freunde um Geld für Leckerli oder die fällige Impfung meines eigenen Hundes anzubetteln.
In diese Lage geriet ich auch das ein oder andere Mal, wobei es sich jedesmal um Fahrten nach außerhalb handelte, immer so zwischen 110 bis 250 Kilometer gesamt. Alles, worum ich bat, war ein Zuschuss zu den reinen Spritkosten. Es fand sich dann doch noch immer jemand anders.
Anfragen nach Kontrollen innerhalb Münchens (sehr selten vorkommend!) habe ich bisher noch nie abgelehnt. Bis vor ein Tagen...
Die Dame hatte mich vorher schon mal um eine VK gebeten. Da ging es um einen Podenco, den die Interessenten sich selbst in Spanien aussuchen und abholen wollten, der Flug war schon gebucht, es eilte - also sagte ich zu, obwohl ich die Dame nicht kannte. Die Orga nur vom Hörensagen.
Die VK verlief ganz klasse, ich informierte mich vorher selber noch ein bißchen über Podencos, schrieb meinen Bericht. Am Tag des Fluges dachte ich auch an das nette Pärchen und überlegte, mit welchem Hund sie jetzt wohl zurückkommen würden. Es wurde wie fast immer - eine VK ohne Feedback, auch auf meinen Berich hin keine Antwort.
Vor ein paar Tagen rief die Dame mich wieder an. Ich war gerade dabei, mich und die Hunde fertig zum Gassigehen zu machen. Ich hätte ja die VK für die Hündin soundso gemacht ... hä? Ach so, das Pärchen hat sich also für diese Hündin entschieden, okay ... und nun hätte sie also wieder eine Bitte um eine VK in der sounsostraße und es würde diesmal um eine Katze gehen.
Ich überlegte kurz und entschied mich, die Bitte abzulehnen. Drei Abstriche meiner eigenen Regeln war mir deutlich zu viel. Ich machte den Fehler, dies auch so zu sagen, wobei ich betonte, dass es mir NICHT darum geht, was andere tun - sondern um das was ich tue. Und eine VK für eine Katze, von denen ich als Katzenallergiker hauptsächlich weiss, wie ich sie zu meiden habe, aber herzlich wenig von deren Bedürfnissen - da ist definitiv Schluss mit "nett sein".
Sie verstand nicht, was ich zu sagen versuchte und meinte, das wäre nicht so schlimm, sie hätten da so Checklisten und die bräuchte ich ja nur auszufüllen. Ich fing an, leicht stinkig zu werden, die Hunde wurden auch schon unruhig und ich bereute maßlos, nicht einfach gesagt zu haben, dass ich die nächsten 4 Wochen Urlaub auf einer einsamen Karibikinsel machen würde.
Das Gespräch wurde immer ungemütlicher und drehte sich mehr um irgendwelche Details des Vereins und Ratschläge, wie dass ich die VK-Stellen ja selbst anrufen könne und nachfragen, oder mich mit dem Verein in Verbindung setzen könne, wenn ich Vorschläge zu Verbesserungen machen wolle und ähnliches. Hääää??????????
Meine Hunde fingen an, mir leid zu tun und ich mir selbst auch ein bißchen. Hab ich sowas verdient? Also versuchte ich das Gespräch wenigstens noch zu einem netten Ende zu bringen, sagte dass meine Hunde an der Tür quengeln und ich das Gespräch deshalb abkürzen wollen würde... zu dem Rest kam ich nicht mehr so ganz, weil nun war mein Gegenüber vollends eingeschnappt und beendete das Telefonat sozusagen "mit sofortiger Wirkung".
Dann machte ich noch einen Fehler. Mir ging das Ganze nämlich nicht aus dem Kopf und es war ja nicht meine Absicht gewesen, jemanden zu verletzten. Dies umso mehr, als die Dame mehrfach gesagt hatte, sie könne da ohnehin nichts dafür, sie organisiere nur die Kontrollen, mit allem anderen hätte sie nichts zu tun. Sie kann ja so oder so nix dafür, weil es ja - wie gesagt - nicht um das geht, was andere machen, sondern in diesem Fall - ausnahmsweise mal - um mich selbst geht.
Also setzte ich mich hin und schrieb eine Email. An den Verein, auf dessen HP leider nur die Email-Adresse des Vorstands zu finden ist, mit cc an die Dame. Ich legte ganz ausführlich dar, warum wieso weshalb ich VKs nur so durchführe, wie ich es möchte. Den ganzen Rest zu den telefonischen Begegnungen mit der Dame, erwähnte ich nur kurz - mehr um des Zusammenhangs wegen.
Heute dann ein erneuter Anruf, wieder eine mir fremde Dame. Es ging um die Email und dass man nun so dastehen würde, als hätte man was falsch gemacht und es wäre ja alles nicht so schlimm, wenn ich die Email nicht an die Vereinsadresse geschickt hätte usw.
Ich fiel echt aus allen Wolken. Und obwohl ich eigentlich immer nur die selben Sätze von mir gab, in diversen Abwandlungen mit immer dem gleichen Inhalt, dass es nämlich um mich gehen würde und nicht um einen Verein XY - es führte einfach zu nichts und das Telefonat endete ähnlich "dramatisch" wie das gestrige.
*soifz*
Ich hatte auch schon früher zwei Mal eine Kontrolle für eine Katzenstelle abgelehnt - es war noch nie ein Problem gewesen, hatte jedesmal dazu geführt, dass ich sie doch gemacht habe. Ausgestattet mit unendlichen vielen Infos, die sich speziell um die betreffende Katze drehten - und die ich dann auch guten Gewissens machen konnte.
Und hier ist ja schon fast ein handfestes Drama entstanden.
Und da ich also nun den schwarzen Peter dafür habe und mich dieser Verein ganz bestimmt nich mehr lieb hat, wollte ich mal wissen, wie andere diese Frage so handhaben.
Liebe Grüße
Gabi
Wenn ihr Anrufe oder Anschreiben von anderen Orgas oder Privatpersonen erhaltet, die euch nicht bekannt sind und auch nicht von direkten Kontakten an euch verwiesen wurden - kommt ihr jeder Bitte um eine VK oder NK nach?
Es ist bei mir so, dass ich aus vielerlei Gründen mein aktives Engagement in Sachen Tierschutz massiv eingeschränkt habe und dies vorerst auch so bleiben wird. Nun stehe ich aber wohl mittlerweile auf diversen Listen (für was weiss ich eigentlich gar nicht, ist aber auch egal) und werde also immer wieder mal gebeten, eine VK zu machen (meist sind es VKs).
In aller Regel sind es Personen und auch Orgas, die ich nicht kenne. Bin immer brav losgezogen, alles gut erledigt, musste ich Fragebögen oder Checklisten ausfüllen, hab ich diese ZUSÄTZLICH ausgefüllt und ansonsten einen Bericht geschrieben, so wie immer. Manchmal auch Fotos gemacht. Durch die Berichte hab ich versucht, ein möglichst reales Bild zu zeichnen, von dem was ich jeweils vorgefunden habe, damit der andere sich möglichst selbst eins machen kann.
Mehr und mehr bekam ich ein ungutes Bauchgefühl. Was machst du da eigentlich? Und je mehr ich darüber nachdachte und mir alle diese VKs und anderen kleinen Gefälligkeiten die ich im Laufe der Jahre so für andere, mir zum Großteil nicht bekannte Personen und Orgas, durchgeführt habe, vor Augen führte, desto klarer wurde mir: du machst da was, was du eigentlich nicht willst. Deshalb hast du ein ungutes Bauchgefühl.
Also ging ich her und setzte mir selbst Regeln. Eigentlich nur die, die ich selbst immer befolgt hatte, ohne sie als Regeln zu sehen. Jeder tut halt das, was er für richtig findet, manchmal in besonderen Notfällen gibt es auch Ausnahmen.
Diese - für mich selbst geltenden Regeln - zur Durchführung von VKs für Dritte lauten also, dass ich sie nur dann durchführe, wenn:
- ich von der Haltung der Tierart ausreichend Kenntnis habe (was sich auf Hunde beschränkt)
- mit dem Verein/der Person grundsätzlich eine Zusammenarbeit besteht und damit auch Einigkeit über Sinn, Zweck und Ziel eines Kontrollbesuches; grundsätzlich bedeutet auch, dass es ein direkter Kontakt dieses Vereins/dieser Person sein kann
- ich im Fall von Nachkontrollen auch zu entsprechenden Sofortmaßnahmen befugt bin, sofern diese notwendig werden sollten; zumindest sollte insoweit ein entsprechendes Vertrauensverhältnis vorhanden sein
- ich nicht nur Vor-, sondern auch Nachkontrollen durchführen soll
- ich ein Feedback zu einer erfolgten Kontrolle erhalte; ich will schon einen Sinn in dem ganzen sehen; und nicht zuletzt lernt man ja nur aus Erfahrungen
- ich führe grundsätzlich und ohne Ausnahme keinerlei Kontrollbesuche lediglich mit Hilfe von abzuhakenden Checklisten durch
Nachdem ich als Selbständige mitunter auch "Trockenperioden" zu durchstehen habe, nahm ich mir auch vor, so mutig zu sein und VKs abzulehnen, weil ich es mir nicht immer leisten kann, für andere diverse Kilometer zu fahren - und dann meine Familie oder Freunde um Geld für Leckerli oder die fällige Impfung meines eigenen Hundes anzubetteln.
In diese Lage geriet ich auch das ein oder andere Mal, wobei es sich jedesmal um Fahrten nach außerhalb handelte, immer so zwischen 110 bis 250 Kilometer gesamt. Alles, worum ich bat, war ein Zuschuss zu den reinen Spritkosten. Es fand sich dann doch noch immer jemand anders.
Anfragen nach Kontrollen innerhalb Münchens (sehr selten vorkommend!) habe ich bisher noch nie abgelehnt. Bis vor ein Tagen...
Die Dame hatte mich vorher schon mal um eine VK gebeten. Da ging es um einen Podenco, den die Interessenten sich selbst in Spanien aussuchen und abholen wollten, der Flug war schon gebucht, es eilte - also sagte ich zu, obwohl ich die Dame nicht kannte. Die Orga nur vom Hörensagen.
Die VK verlief ganz klasse, ich informierte mich vorher selber noch ein bißchen über Podencos, schrieb meinen Bericht. Am Tag des Fluges dachte ich auch an das nette Pärchen und überlegte, mit welchem Hund sie jetzt wohl zurückkommen würden. Es wurde wie fast immer - eine VK ohne Feedback, auch auf meinen Berich hin keine Antwort.
Vor ein paar Tagen rief die Dame mich wieder an. Ich war gerade dabei, mich und die Hunde fertig zum Gassigehen zu machen. Ich hätte ja die VK für die Hündin soundso gemacht ... hä? Ach so, das Pärchen hat sich also für diese Hündin entschieden, okay ... und nun hätte sie also wieder eine Bitte um eine VK in der sounsostraße und es würde diesmal um eine Katze gehen.
Ich überlegte kurz und entschied mich, die Bitte abzulehnen. Drei Abstriche meiner eigenen Regeln war mir deutlich zu viel. Ich machte den Fehler, dies auch so zu sagen, wobei ich betonte, dass es mir NICHT darum geht, was andere tun - sondern um das was ich tue. Und eine VK für eine Katze, von denen ich als Katzenallergiker hauptsächlich weiss, wie ich sie zu meiden habe, aber herzlich wenig von deren Bedürfnissen - da ist definitiv Schluss mit "nett sein".
Sie verstand nicht, was ich zu sagen versuchte und meinte, das wäre nicht so schlimm, sie hätten da so Checklisten und die bräuchte ich ja nur auszufüllen. Ich fing an, leicht stinkig zu werden, die Hunde wurden auch schon unruhig und ich bereute maßlos, nicht einfach gesagt zu haben, dass ich die nächsten 4 Wochen Urlaub auf einer einsamen Karibikinsel machen würde.
Das Gespräch wurde immer ungemütlicher und drehte sich mehr um irgendwelche Details des Vereins und Ratschläge, wie dass ich die VK-Stellen ja selbst anrufen könne und nachfragen, oder mich mit dem Verein in Verbindung setzen könne, wenn ich Vorschläge zu Verbesserungen machen wolle und ähnliches. Hääää??????????
Meine Hunde fingen an, mir leid zu tun und ich mir selbst auch ein bißchen. Hab ich sowas verdient? Also versuchte ich das Gespräch wenigstens noch zu einem netten Ende zu bringen, sagte dass meine Hunde an der Tür quengeln und ich das Gespräch deshalb abkürzen wollen würde... zu dem Rest kam ich nicht mehr so ganz, weil nun war mein Gegenüber vollends eingeschnappt und beendete das Telefonat sozusagen "mit sofortiger Wirkung".
Dann machte ich noch einen Fehler. Mir ging das Ganze nämlich nicht aus dem Kopf und es war ja nicht meine Absicht gewesen, jemanden zu verletzten. Dies umso mehr, als die Dame mehrfach gesagt hatte, sie könne da ohnehin nichts dafür, sie organisiere nur die Kontrollen, mit allem anderen hätte sie nichts zu tun. Sie kann ja so oder so nix dafür, weil es ja - wie gesagt - nicht um das geht, was andere machen, sondern in diesem Fall - ausnahmsweise mal - um mich selbst geht.
Also setzte ich mich hin und schrieb eine Email. An den Verein, auf dessen HP leider nur die Email-Adresse des Vorstands zu finden ist, mit cc an die Dame. Ich legte ganz ausführlich dar, warum wieso weshalb ich VKs nur so durchführe, wie ich es möchte. Den ganzen Rest zu den telefonischen Begegnungen mit der Dame, erwähnte ich nur kurz - mehr um des Zusammenhangs wegen.
Heute dann ein erneuter Anruf, wieder eine mir fremde Dame. Es ging um die Email und dass man nun so dastehen würde, als hätte man was falsch gemacht und es wäre ja alles nicht so schlimm, wenn ich die Email nicht an die Vereinsadresse geschickt hätte usw.
Ich fiel echt aus allen Wolken. Und obwohl ich eigentlich immer nur die selben Sätze von mir gab, in diversen Abwandlungen mit immer dem gleichen Inhalt, dass es nämlich um mich gehen würde und nicht um einen Verein XY - es führte einfach zu nichts und das Telefonat endete ähnlich "dramatisch" wie das gestrige.
*soifz*
Ich hatte auch schon früher zwei Mal eine Kontrolle für eine Katzenstelle abgelehnt - es war noch nie ein Problem gewesen, hatte jedesmal dazu geführt, dass ich sie doch gemacht habe. Ausgestattet mit unendlichen vielen Infos, die sich speziell um die betreffende Katze drehten - und die ich dann auch guten Gewissens machen konnte.
Und hier ist ja schon fast ein handfestes Drama entstanden.
Und da ich also nun den schwarzen Peter dafür habe und mich dieser Verein ganz bestimmt nich mehr lieb hat, wollte ich mal wissen, wie andere diese Frage so handhaben.
Liebe Grüße
Gabi