Und ich kenne nur sehr wenige, die sich das mit einem Kind freiwillig antun, wenn es nicht nötig ist, schon allein, weil man in der Regel dort stundenlang herumsitzt, bis man drankommt.
Andererseits war Mittwoch Nachmittag, was bedeutet: "Normale Ärzte" haben hier in diesem wunderschönen Land geschlossen und wenn eine Notfallversorgung notwendig wird (sagen wir zB wegen einer stark blutenden, wenn auch nicht lebensbedrohlichen Platzwunde am Kopf nach Sturz), oder der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung besteht, muss man halt ins Krankenhaus, ob man nun will oder nicht.
Da wir weder wissen, wie alt das Kind war, noch wie groß der Hund oder wie schwer es verletzt war, da es aus dem Artikel nicht hervorgeht, ist es im Grunde müßig, darüber zu spekulieren.
Fakt ist: Der einzige Grund, warum dieser Artikel erschienen ist, ist nicht das "Sommerloch", oder dass "jetzt schon auf Hunden herumgeritten wird, die Kinder umrennen", und "alle irgendwie krank sind", sondern, dass offenbar (warum und von wem auch immer) gegen die Hundehalter Anzeige erstattet wurde unf dass die Polizei aus diesem Grund ermittelt und auf diese Art und Weise versucht, an sachdienliche Hinweise zu kommen.
Hier wird weder reißerisch berichtet noch aufgebauscht. Das Ganze ist so nüchtern und trocken dargestellt, dass der Text vermutlich stauben würde, wenn man ihn schüttelt. Man kann sich - vielleicht mit einer gewissen Berechtigung, aber möglicherweise auch das nicht - darüber aufregen, dass in so einem Fall Anzeige erstattet wurde, aber darüber, dass ein Artikel erscheint, der nach Zeugen des Vorfalls sucht - beim besten Willen nicht.
Sonst müsste man das auch bei jedem Fall tun, wo jemand angefahren oder ausgeraubt wird, und darüber ein entsprechender Artikel mit Bitte um sachdienliche Hinweise in der Zeitung erscheint. Denn sowas passiert auch dermaßen oft, dass es für den Leser keinen Informationswert mehr hat.
Wobei aber die Information unbeteiligter Leser hier nicht das Anliegen des Artikels ist.