Nachdem die Stadt Limburg im vergangenen Jahr eingewilligt hatte, 200 Stadttauben in eine Tierschutzeinrichtung in der Oberpfalz um die Population zu reduzieren, hat sie die Ausschreibung zum Einfangen der Tiere nun wieder aufgehoben – aus Kostengründen: Weil das Fangen in dem eingegangenen Angebot mehr kosten sollte, als die Stadt einkalkuliert hatte, soll nun erneut die Tötung ausgeschrieben werden. Dazu kommentiert Katrin Pichl, Fachreferentin für Stadttauben beim Deutschen Tierschutzbund.
„Der geht in die nächste Runde: Den 200 geretteten Tauben droht nun doch der Tod. Das ist grausam und sinnlos. Und es zeigt, dass die Stadt Limburg zu keinem Zeitpunkt eine Einsicht hatte, sondern sich angesichts des öffentlichen Drucks lediglich mit einer halbherzigen Scheinlösung eine reine Weste waschen wollte.
Tierschutz kostet Geld. Und die Stadt muss bereit sein, dieses in die Hand zu nehmen. Sobald nur eine Taube getötet wird, werden wir Strafanzeige erstatten.
Gleichzeitig muss klar sein: Wer ernsthaft an einer tierschutzgerechten und dauerhaften Lösung interessiert ist, investiert Geld an der richtigen Stelle. Denn mit einer einmaligen Entnahme der Tauben wäre ohnehin nichts gelöst: Die Zahl der Tiere wäre zwar kurzfristig reduziert, würde aber schnell wieder ansteigen. Mit den Kosten für eine Tötung zu argumentieren, ist deshalb nicht nur grausam, sondern auch absurd.