Leistete Jäger sich einen dicken Hund?
Hundefreundin fühlte ihr Tier bedroht - Jäger beteuert: "Ich habe noch nie einen Hund erschossen"
Waiblinger Kreiszeitung
Rund um Waiblingen
13.01.2001
Von unserem Redaktionsmitglied Alexander Föll
Hundehalter und Jäger - zwei, die sich selten grün sind. Immer wieder gibt es Reibungspunkte zwischen diesen Fraktionen. So rief uns eine Winnender Hundefreundin an: Sie habe beim Gassi gehen einen Jäger getroffen, der ihr ernsthaft versichert habe, er erschieße jeden frei laufenden Hund in seinem Revier.
Die Frau erzählte, sie sei mit ihrem Vierbeiner am Zipfelbach in Richtung Hanweiler unterwegs gewesen, als sie einen Mann beobachtete, der auf einer Wiese Fleisch vergrub. Als sie ihn darauf angesprochen habe, habe der sich als Jäger zu erkennen gegeben, der Köder für die Fuchsjagd auslegte.
Bei einem Gespräch habe der Jäger ihr bald sinngemäß erklärt: "Wenn ein Hund über meine Wiese läuft, und ich seh keinen Hundeführer, dann macht's ,Plopp' und der Hund ist weg." Die Frau sagte, sie sei schockiert gewesen über den Ausspruch des Jägers, der "schon sehr eigenartig" gewirkt habe. Jägerlatein schloss sie jedoch aus: "Das war kein Typ, der das ironisch gemeint haben könnte."
"Das ist ein Unding. Die Kreisjägervereinigung distanziert sich eindeutig davon", lautete der Kommentar von Kreisjägermeister Günther Heissenberger. Die Erschießung sei selbst bei wildernden Hunden "nur im äußersten Falle" erlaubt. Vorher müsse versucht werden, den Hund einzufangen. Jäger seien schließlich auch Tierschützer und müssten auch beim Hund "unnötiges Leid vermeiden". Sollten sich die Anschuldigungen tatsächlich als richtig erweisen, könne dem Jäger ein Austritt angedroht werden.
"Ich habe noch nie einen Hund erschossen und hoffe, dass ich es auch nie tun muss", versicherte derselbe Jäger daraufhin unserer Zeitung. Er sei auch Hundefreund, besitze selbst einen vierzehn Jahre alten Jagdhund, eine "treue Seele". Er habe gegenüber der Frau lediglich beklagt, dass es "viel zu viele Hunde" gebe, und dass die meisten Hundehalter zu wenig Rücksicht walten ließen. "Wenn ich dann einen Halter darauf anspreche, sagt der: Aber mein Hund jagt doch nicht."
Der Jäger räumt ein, sinngemäß gesagt zu haben: "Wenn's einer partout nicht anders will, und partout am Wild erwischt wird, dann käme eine Erschießung in Frage." Auch habe er gesagt, dass er sich dann die Mühe machen und den Hund im Wald vergraben würde, bevor es an die Öffentlichkeit käme.
Die Aufregung der Frau konnte er jedoch nicht nachvollziehen. Ihre Behauptung, er würde wahllos schießen, sei "absurd und sensationslüstern". Er räumte jedoch ein, dass "man den Leuten vielleicht doch manchmal Angst macht, damit sie mehr Rücksicht auf die Natur nehmen".
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Hundefreundin fühlte ihr Tier bedroht - Jäger beteuert: "Ich habe noch nie einen Hund erschossen"
Waiblinger Kreiszeitung
Rund um Waiblingen
13.01.2001
Von unserem Redaktionsmitglied Alexander Föll
Hundehalter und Jäger - zwei, die sich selten grün sind. Immer wieder gibt es Reibungspunkte zwischen diesen Fraktionen. So rief uns eine Winnender Hundefreundin an: Sie habe beim Gassi gehen einen Jäger getroffen, der ihr ernsthaft versichert habe, er erschieße jeden frei laufenden Hund in seinem Revier.
Die Frau erzählte, sie sei mit ihrem Vierbeiner am Zipfelbach in Richtung Hanweiler unterwegs gewesen, als sie einen Mann beobachtete, der auf einer Wiese Fleisch vergrub. Als sie ihn darauf angesprochen habe, habe der sich als Jäger zu erkennen gegeben, der Köder für die Fuchsjagd auslegte.
Bei einem Gespräch habe der Jäger ihr bald sinngemäß erklärt: "Wenn ein Hund über meine Wiese läuft, und ich seh keinen Hundeführer, dann macht's ,Plopp' und der Hund ist weg." Die Frau sagte, sie sei schockiert gewesen über den Ausspruch des Jägers, der "schon sehr eigenartig" gewirkt habe. Jägerlatein schloss sie jedoch aus: "Das war kein Typ, der das ironisch gemeint haben könnte."
"Das ist ein Unding. Die Kreisjägervereinigung distanziert sich eindeutig davon", lautete der Kommentar von Kreisjägermeister Günther Heissenberger. Die Erschießung sei selbst bei wildernden Hunden "nur im äußersten Falle" erlaubt. Vorher müsse versucht werden, den Hund einzufangen. Jäger seien schließlich auch Tierschützer und müssten auch beim Hund "unnötiges Leid vermeiden". Sollten sich die Anschuldigungen tatsächlich als richtig erweisen, könne dem Jäger ein Austritt angedroht werden.
"Ich habe noch nie einen Hund erschossen und hoffe, dass ich es auch nie tun muss", versicherte derselbe Jäger daraufhin unserer Zeitung. Er sei auch Hundefreund, besitze selbst einen vierzehn Jahre alten Jagdhund, eine "treue Seele". Er habe gegenüber der Frau lediglich beklagt, dass es "viel zu viele Hunde" gebe, und dass die meisten Hundehalter zu wenig Rücksicht walten ließen. "Wenn ich dann einen Halter darauf anspreche, sagt der: Aber mein Hund jagt doch nicht."
Der Jäger räumt ein, sinngemäß gesagt zu haben: "Wenn's einer partout nicht anders will, und partout am Wild erwischt wird, dann käme eine Erschießung in Frage." Auch habe er gesagt, dass er sich dann die Mühe machen und den Hund im Wald vergraben würde, bevor es an die Öffentlichkeit käme.
Die Aufregung der Frau konnte er jedoch nicht nachvollziehen. Ihre Behauptung, er würde wahllos schießen, sei "absurd und sensationslüstern". Er räumte jedoch ein, dass "man den Leuten vielleicht doch manchmal Angst macht, damit sie mehr Rücksicht auf die Natur nehmen".
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