Lebt ihr werdenden Muttis noch?

Ich glaube, im Alter ist es umgekehrt. Ich kenne jetzt mehrere "Gastarbeiter" der 1. Generation, meinen Opa eingeschlossen, die in den 1960er Jahren nach Deutschland kamen, immer hier gearbeitet haben, die Sprache gut konnten - und sich nach der Pensionierung dann fast nur noch in muttersprachlicher Umgebung aufhielten und Deutsch wieder verlernten.

Mit meinem Opa kann ich mich mittlerweile so gut wie gar nicht mehr unterhalten, weil er so lange braucht, um zu verstehen, was ich sage, und noch länger, um zu antworten. Das war nicht immer so!
Das sind eigentlich überwiegend ältere, deutsche Frauen, die seit so 20 +Jahren in den USA sind. Die Männer sind ja da Amis.

Lg
 
  • 29. März 2024
  • #Anzeige
Hi Melli84 ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ja, wenn man umgelehrt Deutsch sozusagen fast gar nicht mehr spricht, wird es vermutlich irgendwann schwierig, auch wenn Deutsch eigentlich die Muttersprache gewesen ist.
 
Das mit dem wortschatz weiss ich nicht, aber wenn ich ein begriff in 4 sprachen schreiben und sprechen kann, find ich das nicht nichts.

Ich war früher ein as in niederländisch, französisch und english, deutsch habe ich nie ,schultechnisch, gelernt. Gott hat seinen harten linken haken und ich habe mich 30 jahre in die deutschschweiz durchgeschlagen.

Heute kann ich keine einzige sprache mehr fehlerfrei sprechen, muss wörter im kalkhirn suchen. Beim english muss ich mich youtube technisch auf den laufenden halten, aber unterhalten kann ich mich immer und wenn es ins technische geht. Ist das gegenüber meistens auch nicht auf den hinterkopf gefallen und mann versteht sich dann in eine andere sprache.

Meine kinder sind schweizerdeutsch erzogen, ich habe sie nie bewusst holländisch gelernt, sie sprechen es fliessend, d.h. Mit fehler und akzent, aber ohne hemmungen. Französisch und english ist klar, das ist auch in die tiefen vorhanden, und wird bei bedarf ausgegraben.

Ohne angst, frei von der leber sprechen ist für mich am wichtigsten.
 
Die Gehirne von Mehrsprachigen sind auch ganz anders strukturiert, das finde ich super spannend.
 
Ich finde es absolut faszinierend, wie meine Nannykinder mit 4 Sprachen klarkommen: Sie wechseln sogar oft innerhalb eines Gesprächs, je nachdem, wer beim Gespräch dabei ist: Einen Satz zum Vater in Französisch, dann zu mir gewandt auf Deutsch. Mit der Mutter sprechen sie englisch, in der Schule luxemburgisch.
Dabei haben sie untereinander 2 bevorzugte Sprachen: Entweder englisch oder luxemburgisch.
 
So ist es hier bei einem Kindergartenfreund vom kleinen Ü auch - die Mutter spricht Spanisch, der Vater Französisch mit den Kindern, und sie Antworten je nach Nase.

Bevor sie nach Deutschland kamen, waren sie mehrere Jahre in England, wo die Größeren zunächst in den Kindergarten gingen.

Von den drei Kindern (alles Jungs) hatte der Älteste (:cool: mit dem Lesenlernen ein Problem und wiederholt die zweite Klasse, der Mittlere (6) hat bisher in der Schule keine Probleme und der Jüngste (bald 4) schweigt fließend in drei (4, wenn man Englisch einrechnet) Sprachen... :D

Die Mutter spricht 4 Sprachen fließend. Und ihr Deutsch ist nach 2 Jahren ohne Sprachkurs schon ganz gut.
Der Vater spricht für einen Franzosen hervorragendes Englisch und, soweit ich das beurteilen kann, auch Spanisch - aber Deutsch, obwohl er hier irgendwas Wichtiges in einer großen Firma in D ist, bis heute nicht - auf der Arbeit wird halt Englisch gesprochen, dort ist er meistens, und wenn nicht, dann halt daheim oder mit der Familie unterwegs - die miteinander alles Mögliche spricht, aber kein Deutsch.

Wortschatz hin oder her - ich bedaure sehr, dass ich diese Chance nie hatte, auch wenn es theoretisch die Möglichkeit gegeben hätte.
 
Nein eine Quelle habe ich dazu nicht. Ich habe das nur von einer Dozentin an der Uni gehört. Für mich klingen die Erfahrungen hier aber logisch.

Ich spreche Stegreif zum Beispiel im Prinzip gar kein Spanisch mehr. Denke ich aber über meine Zeit im Ausland nach oder erzähle davon, fehlen mir plötzlich simpelste deutsche Wörter. Das ist schon sehr kurios.
 
Nein eine Quelle habe ich dazu nicht. Ich habe das nur von einer Dozentin an der Uni gehört. Für mich klingen die Erfahrungen hier aber logisch.

Ich spreche Stegreif zum Beispiel im Prinzip gar kein Spanisch mehr. Denke ich aber über meine Zeit im Ausland nach oder erzähle davon, fehlen mir plötzlich simpelste deutsche Wörter. Das ist schon sehr kurios.


Wenn man nicht immer staendig die sprachen wechselt, ist es schwieriger, ich habe 3 jahre am flughafen gearbeitet, das geht problemlos ohne gestotter von ein sprache in den anderen, weil man es die ganze zeit macht.
 
Mein Französisch verabschiedet sich schon, wenn ich es mal 3 Wochen am Stück nicht brauche (was durchaus vorkommt). Lesen klappt immer, aber beim Sprechen muss ich - wie Lisbeth es so schön formuliert hat - tief im Kalkhirn graben und aufpassen, dass ich dabei nicht die wenigen Brocken Spanisch und Portugiesisch, die ich kenne, zu Tage fördere. Englisch sitzt viel besser. Dafür habe ich Plattdüütsch komplett verlernt; ich verstehe es leider nur noch bruchstückhaft und sprechen klappt gar nicht mehr.
 
Stellt sich die Frage inwieweit es einen Unterschied macht, ob man eine angeborene Sprachaffinität hat, oder eine mathematische. Das wäre mal interessant.
 
Kann mir gut vorstellen, dass das einen großen Unterschied macht.

Jemand, dem eine bestimme Art mathematisch-logischen Denkens so gar nicht liegt, und der für irgendwelche Berechnungen zwangsverpflichtet würde, könnte sicherlich auf Dauer einiges dazu lernen - aber es würde ihm immer schwerer fallen als jemandem, der eine Begabung dafür hat (und der die gleiche Arbeit macht).

Mein Vater und einer meiner Brüder haben ja ein Lese-Rechtschreib-Problem - bzw. in erster Linie ein Lese-Problem. Beide haben ein Problem im differenzierten Hören. b und p, d und t, g und k, s und ß - hört sich für sie jeweils gleich an und mit den langen und den kurzen Vokalen haut es auch nicht immer hin.
Und das erschwert auch das Lernen einer Fremdsprache. Sie haben beide trotzdem welche gelernt . Aber Schreiben, Sprechen, die ganze Systematik - fiel ihnen in jeder Sprache, die sie lernen mussten, immer wieder gleich schwer.
 
Stellt sich die Frage inwieweit es einen Unterschied macht, ob man eine angeborene Sprachaffinität hat, oder eine mathematische. Das wäre mal interessant.


Jut, jetzt will der fall das ein kind lange bevor es rechnen muss/kann, spricht oder wenigistens angesprochen wird und darauf reagiert, und reagieren muss um am leben zu bleiben. Jedes kind hat das, die affinitaet für sprachen kann mann eingetrichtert bekommen indem man sie immer hört.
 
Ja und nein.
Mein Freund ist Luxemburger und ergo in Kontakt mit drei Sprachen aufgewachsen. Er hat ein unglaubliches Talent dafür, Sprachen und Dialekte aus der Umgebung aufzuschnappen. Das mag mit der Mehrsprachigkeit in Luxemburg zusammenhängen.
Daran, dass er sich mit dem strukturierten Erlernen von Sprachen inklusive Grammatik und Schriftsprache sehr schwer tut, hat das aber nichts geändert.
 
Ja und nein.
Mein Freund ist Luxemburger und ergo in Kontakt mit drei Sprachen aufgewachsen. Er hat ein unglaubliches Talent dafür, Sprachen und Dialekte aus der Umgebung aufzuschnappen. Das mag mit der Mehrsprachigkeit in Luxemburg zusammenhängen.
Daran, dass er sich mit dem strukturierten Erlernen von Sprachen inklusive Grammatik und Schriftsprache sehr schwer tut, hat das aber nichts geändert.

Das stört mich jetzt weniger, weil eine sprache, sprache heisst, weil er gesprochen wird. Ich habe generell mühe mit strukturiertes lernen egal von was. Sachen die ich einfach aufpacke und die mich interessieren, das haut hin.
 
Jut, jetzt will der fall das ein kind lange bevor es rechnen muss/kann, spricht oder wenigistens angesprochen wird und darauf reagiert, und reagieren muss um am leben zu bleiben. Jedes kind hat das, die affinitaet für sprachen kann mann eingetrichtert bekommen indem man sie immer hört.

Das tut aber in Mellis Fall nichts zur Sache. Dem Mädel fallen Sprachen leichter, ihrem Sohn offenbar grundsätzlich schwerer. Der scheint eher mathematisch veranlagt. Dann kommen noch zwei Sprachen dazu und schon gibts nen Knoten im Kopf. Möglicherweise.
 
Das stört mich jetzt weniger, weil eine sprache, sprache heisst, weil er gesprochen wird.
Ich als Sprachwissenschaftlerin sehe das grundsätzlich genauso. Aber so funktionieren Schulsysteme nicht. Mein Freund wäre wegen Französisch beinahe komplett gescheitert in der Schule.
 
Baum steht, Geschenke gepackt.
Nicht alles für meine, auch Familie.
 

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