Larry Hagman (JR) redet Klartext

Wolf II

Frauenversteher™
15 Jahre Mitglied
Larry Hagman (JR) redet Klartext, Ein offenes Wort gegen BUSH & CO.

Das beste Interview, das ich seit Jahren gelesen habe (habe es au einem anderen Forum, keine Ahnung, wo es abgedruckt war). Ich möchte es Euch nicht vorenthalten. Hier spricht ein weiser Amerikaner... ;o)

<Mr. Hagman, in Ihrer Autobiographie "Hello Darlin´ " ....??

Ist Ihnen nicht zu warm? Lassen Sie das Sakko an?

<Ja, ich würde das Sakko gerne anlassen. In Ihrer Autobio...

Ich wundere mich, daß Ihnen nicht zu warm ist. Mir wäre es zu warm.

<Gott, Sie haben immer noch diesen Blick, Mr. Hagman. Immer noch zum
Fürchten. Sie haben die Leute damit berauscht wie mit einer Droge.

Es gibt gefährlichere Drogen als mich, da bin ich Spezialist. Aber "Dallas"
war eine Droge, ja. Hypnotisch. Heute könnten Sie das so nicht mehr drehen.
Zu lange Einstellungen, zu lange Dialoge, kein einziger bewundernswerter
Charakter.
Die Figuren waren entweder Schwächlinge oder Höllenhunde. Wunderbar war, wie
die Höllenhunde die Schwächlinge quälten. Heute würden die Leute schnell
weiterzappen, fürchte ich. Sie haben meine Autobiographie gelesen?

<Ja, und mich ein bißchen gewundert. Sie waren in den Sechzigern offenbar
gegen den Vietnamkrieg.

Wieso wundert Sie das?

<Womöglich hat man ein anderes Bild von Ihnen. Es gab zu Beginn der
achtziger Jahre zwei amerikanische Schauspieler, die Angst verbreitet haben: Der eine hieß Reagan, der andere Hagman.

Vor Larry Hagman mußte sich noch kaum wer fürchten. Bei Reagan sieht die
Sache anders aus. Die Leute hatten allen Anlaß, vor ihm Angst zu haben.

<Wieso?

Reagan war die Quintessenz eines gekauften Politikers. Er gehörte der Firma
General Electric. Ronald Reagan war ein totaler ######.

<Wie bitte? Redet man so als Amerikaner, noch dazu als Texaner?

Ja, wenn man gefragt wird. Ich werde das nur selten gefragt.

<Ich dachte, Sie seien Republikaner.

Jeder hält mich für einen Republikaner. Ich habe eine ganze Dekade lang
einen Ölmulti gespielt, ich trage einen Stetso, wenn ich Lust dazu habe, und ich
bin Texaner. Das ist alles. Die Republikaner schicken mir heute noch Briefe,
ob ich nicht Werbung für sie machen will. Ich sage denen jedes Mal: "Laßt mich
in Ruhe mit eurer gottverdammten Bullen######!" Die Republikaner waren und
sind dafür verantwortlich, daß die Reichen reicher und die Armen ärmer werden.
Sie sind dafür verantwortlich, daß die soziale Balance in Amerika zerstört ist.
Vielleicht können wir auch noch ein bißchen über den religiösen Fanatismus
reden, mit dem sie das Land überziehen?

<Selbst viele Demokraten unter Ihren Landsleuten sagen heute, daß Reagan ein
starker Präsident war.

Schauen Sie, er war wirklich ein gefährlicher Mann. Er hatte sich selbst
gehirngewaschen: Er war der Überzeugung, daß sein Lifestyle "the absolute
one and only way of life" sei. Er konnte gut Witze erzählen, gut reden und die
Leute gut einseifen. Dumm war er nicht. Aber er stand schon als Chef der
Schauspielergewerkschaft in Hollywood auf der Seite der Film-Multis, nicht
auf der Seite der Schauspieler. Als Präsident stand er dann auf der Seite
der Strom- und Öl-Multis, nicht auf der Seite der einfachen Menschen.

<Wen haben Sie bisher gewählt?

Keinen Republikaner und keinen Demokraten. Die Demokraten sind nur das etwas
kleinere Übel. Wenn Sie heute etwas werden wollen als Politiker in Amerika,
müssen Sie nur eins haben: Geld. Sie müssen sich Werbezeit für´s Fernsehen
kaufen. Und wer gibt Ihnen das Geld? Und was müssen Sie ihm dafür
versprechen? Lauter dumme Fragen, eh? Das Zwei-Parteien-System in den USA
ist eine Katastrophe.

<Gründen Sie doch eine eigene!

Ich bin seit den sechziger Jahren Mitglied der Peace And Freedom Party. Die
wurde während des Vietnamkriegs gegründet.

<Nie davon gehört.

Sie hat nur noch vier Mitglieder. Mich und drei andere. Sollen wir über den
amtierenden Präsidenten auch reden?

<Wenn Sie möchten, aber wir sollten gleich auch ...

Während der ###### Reagan gefährlich, aber nicht eigentlich dumm war, sieht
die Sache bei dem Idioten George W. Bush schon anders aus: Das Land wird
heute von einem Menschen regiert, der gefährlich und dumm ist. George W. Bush
fällt komplett aus dem Rahmen dessen heraus, was Sie und ich unter einem
sozialisierten Menschen verstehen. Er kann nicht reden. Er kann nicht lesen.
Er ist Legastheniker. Und, jetzt kommt das Beste: Er ist unser Präsident.

<Sieht ein Land anders aus, wenn es von einem Texander regiert wird?

Wie meinen Sie das denn?

<Sieht es simpler aus?

Sie haben ein falsches Bild von Texas. Texas ist ein dynamischer Staat,
voller kluger Menschen. Fallen Sie nicht auf dieses Texas-Klischee herein.
Die ganze Sippschaft von George W. Bush treibt sich sowieso eher in Maine herum als in Texas. Er inszeniert dieses Texas-Ding, weil die Leute es urig finden. Bullshit!

<Waren Sie schon so wütend auf Ihr Land, als Sie in den fünfziger Jahren
erste Bühnenerfahrungen sammelten? Damals hatten es Ihre farbigen Kollegen
noch schwerer als heute.

Als ich in den Fünfzigern durch New York zog, hatten es alle Arten von
Minderheiten in Amerika deswegen schwer, weil man sie schlicht nicht
beachtet hat. Die einzige Minderheit, die sich langsam durchsetzte und heute mehr
oder weniger sozialisiert ist, sind die Latein- und Südamerikaner. Aber das ist
auch kein Wunder. Kalifornien besteht inzwischen zu 48 Prozent aus Hispanics.
Der beliebteste Name für neugeborene Jungen in Kalifornien ist heute José.
Wissen Sie, warum? Weil man im Ernstfall aus dem Namen José den Namen Joe
machen kann. Bequem in allen Lebenslagen. Aber um auf Ihre Frage von eben
zurückzukommen: Ich war in den Fünfzigern noch nicht sehr politisch.

<Sie wurden es in den Sechzigern?

Natürlich. Vietnam. Der gewöhnliche Amerikaner kreischte damals herum:
"Jesus! Wir werden die verdammten Schlitzaugen doch nicht in Dallas
einmarschieren lassen?!" Diese Einstellung war von der Propaganda aus dem Zweiten Weltkrieg übrig geblieben. Da haben sie Hiroshima und Nagasaki vernichtet. Die Menschen, die dort lebten, waren im Verständnis der gehirngewaschenen Masse in Amerika keine Menschen. Eher Tiere. Meine Landsleute standen auf der Straße und sagten: "Hey, die Schlitzaugen glauben nicht an Jesus, sondern an Shindurindubindu, ######ing hell!" Vietnam war nichts als purer Wahnsinn.

<Verteidigungsminister McNamara hat sich später entschuldigt.

Nett von ihm. Da hatte außer ihm natürlich keiner was davon. Das nutzt
unseren toten Jungs nichts mehr, und den vielen Asiaten, die wir weggeblasen
haben, hilft es auch nicht. Und: Was ist mit Henry Kissinger? Wieso sitzt
Kissinger nicht im Knast? Er ist ein Kriegsverbrecher.

<Er versucht sich immerhin auch in der Aussöhnung mit ...

Bullshit!

<Gibt es Amerikaner, die Ihre Gnade finden?

Hören Sie mal, ich habe viele Freunde, und fast alle sind Amerikaner. Einer
meiner engsten Freunde ist Gore Vidal ...

<... der Ihre Ansichten teilt.

Ich liebe ihn. Gore ist ein wunderbarer Schriftsteller und Essayist. Er ist
unbestechlich. Er erkennt Amerika als das, was es ist: ein wunderbares Land,
das von korrupten Politikern und Geldhaien zerstört wird.

<Sind Sie ein Patriot?

Natürlich! Ich meine, was für eine Frage! Sind unsere Politiker Patrioten?
Sind die, die das Land regieren, Patrioten? Schauen Sie, ich spende Jahr für
Jahr einen Haufen Geld für Entwicklungsprojekte, eines davon fördert alternative
Energien. Amerika könnte, wenn die Politik dies wollte, in fünf oder sechs
Jahren zu einem sehr großen Teil von alternativen Energien versorgt werden.
Wir wären nicht mehr abhängig von den Öl exportierenden Ländern, wir wären
dann auch nicht mehr abhängig von den ver######ten Öl-Multis im eigenen Land ...

<Mr. Hagman, reden wir über lustigere Dinge. Es gibt zwar traurige
Geschichten über Ihre inzwischen überwundene Alkoholsucht. Aber stimmt es,
daß Sie Ihre Frau im Marihuana-Rausch mal fast im Pool ertränkt hätten?

Das stimmt. Finden Sie das lustig?

<Sie lachen doch selbst gerade.

Also gut: Das war in den Sechzigern. Ich wäre später mal besser bei
Marihuana geblieben. Der Alkohol hatte mich fast schon gekillt, so, wie er meinen
Freund Keith Moon von The Who gekillt hat. Ich wollte Maj, mit der ich seit
48 Jahren sehr glücklich verheiratet bin, damals in Acapulco übrigens nicht
ertränken. Ich rauchte mit ein paar Kollegen zum ersten Mal Gras. Circa zehn Mal sagte
ich: "Ich spür nix, wann wirkt das Zeug?" Ein Kollege antwortete: "Das fragst du
jetzt zum so und so vielten Mal! Es wirkt schon, Larry!" Ich wieder: "Ich
spür nix, wann wirkt das Zeug?" Darauf er: "Larry, du ruinierst meine
Nerven. Geh vor die Tür, geh an den Pool." Also ging ich an den Pool. Da schwamm Maj
herum. Sie war so schön.

<Und dann?

Ich vermute, es hatte Züge von einer Vergewaltigung. Aber es war lieb
gemeint. Ich riss ihr den Bikini runter und wollte Unterwasser-S.ex mit ihr.
Ich hatte vergessen, dass man unter Wasser nicht atmen kann. Sie strampelte rum wie
eine Irre. Das war sehr lustig. Wenn ich die Geschichte heute erzähle rutscht Maj
immer noch unter den Tisch vor Lachen. Wir haben immer gerne Marihuana
geraucht. Ich habe immer gerne Drogen ausprobiert. Und was Marihuana angeht:
Ich meine, jeder raucht Marihuana, Sie rauchen Marihuana, ich rauche
Marihuana, und wenn es endlich legal wäre, könnten auch die Leute Marihuana
rauchen, die im Krankenhaus liegen und Schmerzen haben. Marihuana wächst im Garten.
Es macht dich nett, es...

<... es ist verboten. Aber Sie müssen nicht wieder über Ihr Land schimpfen,
es ist auch in Deutschland verbo...

Angenommen, es wäre verboten zu ******? Was würden die Menschen tun?

<Wie?

Sie würden weiter ******! Ich meine, man kann nicht ein Kraut verbieten, das
die meisten Menschen in Kalifornien in ihren Gärten wachsen lassen und das
ihnen gut tut. Keiner sollte deswegen ins Gefängnis gehen. Die Gefängnisse in
Amerika sind überfüllt mit Menschen, die wegen der Illegalität von Marihuana da
sitzen. Sie nehmen dir dein Haus, deine Familie, deinen Job, wenn du mit Marihuana
erwischt wirst.

<Leben Sie in einem hysterischen Land?

Was für eine sehr orginelle Frage! Natürlich. Es ging vollends los mit der
Clinton-Lewinsky-Sache. Großes Entertainment der religiösen Rechten. Da
haben sich Typen zum Richter aufgespielt, die es sich wirklich nicht hätten
erlauben dürfen. Und seit dem 11.9.2001 hat sich Amerika in Sachen Ideologie
und Gehirnwäsche zu einem Land entwickelt, das einem totalitären Staat in der
Prägung der ehemaligen Sowjetunion sehr ähnelt.

<Wie äußert sich das?

Sie nehmen den Leuten fast sämtliche Rechte, die Polizei erhält im Gegenzug
auf eine Art und Weise freie Hand, die vollkommen wahnsinnig ist. Dann ist
die Gedankenkontrolle der religiösen Rechten in Amerika ein Thema, das ihr
Europäer gerne unterschätzt. Sie sind überall unterwegs, in den Firmen, in
den Schulen, überall. Sie mögen mich für paranoid halten. Aber es gibt viele
klar denkende Menschen in Amerika, die davor Angst haben, was diese Leute
aus unserem Land machen.

<Sie haben selbst in zwei großen Filmen mitgespielt, die sich kritisch mit
Ihrem Land befaßten: "Primary Colors" und "Nixon". Solche Filme würden in
einem totalitären Land nicht gedreht.

Da haben Sie Recht. Aber Sie vergessen nicht, daß beide Filme in Amerika
nicht wenige gute Kritiken bekamen, aber ziemliche Flops waren. Unsere Leute
wollen keine Filme mehr sehen, in denen der Präsident schlecht abschneidet.

<Viele Ihrer Kollegen wie Richard Gere oder Patrick Duffy, der in "Dallas"
den Bobby spielte, haben sich dem Buddhismus zugewendet. Ist das eine Flucht
vor diesem religiösen Fanatismus?

Nein. Oder: ja, womöglich. Der Buddhismus ist eine friedliche Form der
Weltanschauung. Wir sollten uns darüber nicht lustig machen. Auch wenn es
bei Patrick am "Dallas"-Set immer wieder zu lustigen Ausbrüchen kam.

<Wie sahen die aus?

Er hatte diesen Tick, vom ersten Drehtag an. Unsereiner stritt sich mit der
Crew am Set herum, da hörten wir immer wieder aus einem Nebenzimmer
seltsames Gemurmel: "Rabindranat-rabindradindra-radindabindra-rabindranat."
So in der Art. Da saß Patrick und meditierte. Unansprechbar. Vollkommen weggetreten.
Als er fertig war, kam er mit seiner netten Art angelaufen. Ich fragte ihn einmal:
"Hey Pat, was war heute das Thema deiner Meditation?" Darauf er, ganz ernst: "Geld".

<Mr. Hagman, glauben Sie, Sie können mit dem, was Sie mir über Ihr Land
gesagt haben, auch in ein paar Stunden noch gut leben?

Reinsten Gewissens. Ich bin über 70 Jahre alt. Zweite Leber. Das Leben ist
großartig. Warum sollte ich Sie voll lügen?

<Was machen Sie als Erstes, wenn Sie wieder daheim sind?

Ich fahre nach Santa Monica, wo ich wohne. Zumindest bis jetzt. Mal sehen,
ob Ihr Interview bis dahin reicht. Ich werde es wissen, wenn plötzlich die
Polizei vor der Tür steht. Great fun. Sollte ich nicht verhaftet werden,
geht es dann für zehn Tage nach Texas, wo Maj und ich Freunde besuchen.

<Freuen Sie sich auf Texas?

Halb, halb.

<Wieso?

Es gibt zwei Namen, die Maj und ich in Texas nicht in den Mund nehmen
dürfen: Bush und Jesus. Wenn wir davon anfangen, gehen die Streitereien mit unseren
Freunde wieder los. Maj soll sich eher den Mund zunähen, als über Politik
oder Religion zu reden. Letztes Mal, als wir in Texas waren, haben wir mit
unseren Freunden nur noch über die vielen, vielen reizenden Enkelkinder geredet.

<Ist doch auch ganz nett.

Junger Mann, wenn Sie mal so alt sind wie ich, wissen Sie, wie verdammt
langweilig das werden kann.
 
  • 28. März 2024
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