Konrad-Adenauer-Preis an Hundeschlächter von Bukarest!

Marion

Harry Hirsch™
Mod-Team
20 Jahre Mitglied
Liebe Tierfreunde,

am 21.09.2006 soll an Traian Basescu, den Veranwortlichen der "Bukarester Hundehölle", den Initiator der Massentötungen der rumänischen Straßenhunde, der Konrad-Adenauer-Preis der Stadt Köln verliehen werden.

Die Preisverleihung soll von Alt-Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker vorgenommen werden.

Bitte helft, diese Preisverleihung zu verhindern, indem Ihr den nachfolgenden Text - möglichst mit Namensnennung, an den Oberbürgermeister der Stadt-Köln, Fritz Schramma, sendet. Seine e-Mail Adresse ist: [email protected]

MfG, Birgitt R.




Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

mit Entsetzen habe ich erfahren müssen, dass die Stadt Köln den diesjährigen Konrad-Adenauer-Preis an den rumänischen Staatspräsidenten und ehemaligen Bürgermeister der Stadt Bukarest, Traian Basescu, verleihen will.

Wie ich der Satzung des Konrad-Adenauer-Preises der Stadt Köln entnehmen kann, wird der Preis u. a. für besondere Verdienste zu den Themen "Leben und Arbeiten in einer Großstadt" und "Innovative und mutige Beiträge zur Entwicklung einer lebenswerten Großstadt" verliehen.

Welches sind denn diese 'besonderen Verdienste' von Traian Basescu? Welches sind seine 'innovativen und mutigen Beiträge zur Entwicklung einer lebenswerten Großstadt'? Außer vielleicht, dass er versucht hat, die dem Staat obliegenden Renovationen der bukarester Staatsschulen den privaten Unternehmen aufzuerlegen, dass er im Jahre 2004 vor dem Besuch der britischen EU-Abgeordneten Emma Nicholson ortsfremde Strassenkinder einfangen und im ganzen Land verstreuen ließ (anfangs Winter wohlverstanden) und dass er ein Hundemassaker von noch nie dagewesenem Ausmaß ausgelöst hat.

Zur Lösung des Straßenhundeproblems hat Traian Basescu während seiner Zeit als Bürgermeister von Bukarest mit einer Gruppe großer Tierschutzorganisationen einen gültigen Vertrag unterzeichnet.
Vertragsgemäß begannen diese Organisationen mit einem großangelegten Kastrationsprogramm, gemäß den von der WHO ausgearbeiteten Grundlagen. Aber schon kurz danach, hat Traian Basescu den Vertrag gebrochen und ein umfassendes "Programm zur Tötung der Straßenhunde" veranlasst, dass barbarischer nicht sein könnte. Traian Basescu war entschlossen, die 60 000 - 80 000 Tiere umfassende Straßenhunde-Population in grausamster Art und Weise einzudämmen: Einfangen und Töten.

Angemessene, den EU-Normen entsprechende Verfahren zur humanen Einschläferung wurden nie ergriffen. Wenn die Tiere während des Einfangens durch Hilfspersonal nicht bereits erwürgt, erschlagen oder vergiftet werden, wird ihnen in Tötungszentren, teilweise von ungeschulten Hilfspersonal, Magnesium-Phosphat direkt ins Herz gespritzt und dies wohlverstanden ohne vorherige Anästhesie. Die Qualen, die diese Tiere erleiden müssen, bevor sie endlich sterben können sind unvorstellbar. Gemäß Aussagen von Tierärzten kann der Todeskampf bis zu 30 Minuten dauern.

Auch wenn Traian Basescu dies immer wieder verleugnet hat, so handelt es sich hier nicht um wilde Behauptungen oder um Hörensagen, sondern diese lebensverachtenden Methoden wurden mit versteckter Kamera bestens dokumentiert. Die Aufnahmen wurden auch von deutschen Fernsehsendern ausgestrahlt. Ein Video dazu kann auf abgerufen werden. Die Bilder gehoeren bestimmt zum grausamsten, was Sie je gesehen haben. Zusätzlich gibt es von der internationalen Tierschutzorganisation 'Vier Pfoten' einen guten Bericht mit allen Daten, der auf eingesehen und abgerufen werden kann.

Die Studien der Weltgesundheits-Organisation (WHO) beweisen, dass das Straßenhundeproblem mit Tötungen nicht zu lösen ist. Eine erfolgreiche Reduktion der Hundepopulation läßt sich erwiesenermaßen (WHO) nur mit anhaltenden und großflächigen Kastrationsaktionen und Rückführung der Tiere in ihre angestammten Reviere sowie mit der Reduktion des zur Verfügung stehenden Futters (Abfallberge) erzielen. Obschon die Studien und Arbeitspapiere der WHO Traian Basescu zur Verfügung gestellt wurden, hat er alle Hilfsangebote von Tierschutzorganisationen wie finanzielle, materielle und personelle Hilfe permanent abgelehnt.

Jährlich werden in Bukarest mehr als 500 000 Euro für die Tötung der Hunde aufgewendet. Alleine fuer die Toetungsstation Chiasna, die sich in einem unvorstellbar desolaten Zustand befindet, wird jaehrlich eine horrende Miete von 120 000 Euro entrichtet. Gelder, die in dringend notwendigen Kinderschutz-programmen (Unicef) in Rumänien bestimmt eine bessere Verwendung finden könnten.

Aufgrund leicht überprüfbarer Informationen aus Bukarest kann ich Ihnen versichern, dass sich an diesem Tötungsprogramm bis heute nichts geändert hat. Über dieses Grauen ist zudem mehrfach und sehr ausführlich in den deutschen Medien unter dem Titel "Hundehölle von Bukarest" berichtet worden.

Zur Zeit ist das Tötungsprogramm sogar noch extrem verstärkt worden, weil Bukarest Ort der "Internationalen Konferenz der Francophonie 2006" sein wird. In den nächsten zwei Wochen werden in Bukarest 62 Staatspräsidenten und Premier-Minister mit ihrem Gefolge erwartet und hierzu müssen die Straßen der rumänischen Hauptstadt von den Straßenhunden "gesäubert" werden.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie Traian Basescu in Kenntnis dieser Grausamkeiten den Konrad-Adenauer-Preis verleihen können. Zudem wäre es eine Verletzung des Andenkens an Konrad Adenauer!

Mit freundlichen Grüßen
 
  • 24. April 2024
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Hi Marion ... hast du hier schon mal geguckt?
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Erledigt, könnte mich den ganzen Tag hinsetzen und sie immer wieder schicken. dickenhalshab
 
Hallo,

ich hatte schon letzte Woche eine mail bezueglich dieser irrsinnigen Verleihung erhalten und sofort mitgemacht :wut:

Vielleicht sollte man auch den EXPRESS in Koeln informieren :box:

LG - Mausi :hallo: ++
 
Hi, ich habe vor zwei Tagen, als ich von dieser üblen Geschichte im der Hunde-Newsgroup las, schnell mal eine Petition ins Netz gestellt:



Hier kann man unterschreiben und einen Kommentar abgeben. Ich will die Liste dann am Tag vor der Verleihung nach Köln schicken.

Den Musterbrief habe ich übrigens nicht nur an den OB geschickt, sondern auch an die Fraktionsvorsitzenden und Geschäftsstellen der Gemeinderäte.

Hier deren Adressen:

[email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>; [email protected] <[email protected]>

Ist jemand aus Köln hier, der alle dort erscheinenden Zeitungen kennt? Den Brief dorthin zu schicken, halte ich auch für wichtig. Außerdem wäre jemand hilfreich, der einen heißen Draht zum WDR hat.
 
So, e-mails an die drei genannten Zeitungen sind raus. Ich habe dort a) den Link zur Petition angegeben und b) den Brief an OB und Stadtradt reinkopiert. Hoffentlich hilft es!
 
Hi, nachdem auf alle Anschreiben (OB, Stadtrat, Presse) keinerlei Reaktion kam, habe ich eben mal die Zeitungen durchtelefoniert. Einzig und allein die Dame vom Kölner Express bat mich, ihr alles noch mal zu schicken. Beim Stadtanzeiger traf ich auf höfliches Desinteresse, und der Mensch von der Kölnischen Rundschau erwies sich als absolut überhebliches A.......h.

Das Weizsäcker-Büro schrieb mir unter anderen nichtssagenden Phrasen folgendes: "Die Verbindung zwischen dem Geehrten, dem Namensgeber und dem Laudator besteht in erster Linie in ihrer Gemeinsamkeit als Stadtoberhäupter."

Na Bravo! Und ein dreifaches Hoch auf die Gemeinsamkeiten von Weizsäcker, dem Kölner OB Fritz Schramma und dem Hundemörder Basescu!

Mann, was bin ich sauer!
 
Morgen soll um 9.30 Uhr ein Treffen vor dem Rathaus, Innenstadtplatz, in 50667 Köln stattfinden und eine große Demonstration zur Folge haben.

Wer kann, sollte aktiv teilnehmen und diesen Leuten zeigen, dass sich der Tierschutz nicht Tod schweigen lässt!

Gruss, Axel
 
Hi, ich gehe davon aus, dass ich diese Info in die Hunde-NG tragen, d. h. dort veröffentlichen darf.
 
Bitte Feedback von Leuten aus dem Kölner Raum! Hat jetzt heute eine Demo stattgefunden oder nicht? Wenn ja, wie war's? Bericht? Fotos? Das Netz gibt nix her dazu, und im Tivi kommt auch nix. Oder hab ich was verpasst?
 
Eben im Kölner Stadtanzeiger gefunden:

„Ehre für mein ganzes Volk“

VON MATTHIAS PESCH, 22.09.06, 07:16h

Die Preisverleihung sei „ein Meilenstein in der Anerkennung meiner politischen Leistung“, sagte Traian Basescu. Gleichzeitig sei die Auszeichnung aber auch „eine Ehre für mein ganzes Volk“. Basescu, rumänischer Staatspräsident, nahm gestern bei einer Feierstunde im Rathaus vor knapp 400 Gästen den Konrad-Adenauer-Preis der Stadt Köln entgegen: dafür, dass er „eine leistungsfähige kommunale Autonomie als unentbehrlichen Grundpfeiler der demokratischen Staatsordnung erkannt und gefördert“ habe, wie der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker in seiner Laudatio betonte.

Basescu (54) hat sich, wie von Weizsäcker und Oberbürgermeister Fritz Schramma hervorhoben, in seiner Amtszeit als erster direkt gewählter Oberbürgermeister von Bukarest dafür eingesetzt, den „Metropolencharakter“ der Hauptstadt wiederzubeleben. Das geschah durch die Sanierung des historischen Zentrums, die Wiederherstellung ehemaliger Boulevards, den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, aber auch die Sanierung und Modernisierung von Kindergärten und Schulen. Als Staatspräsident hat Basescu nach den Worten Schrammas „seine Regierung ganz wesentlich auf die Mitgliedschaft in der Europäischen Union ausgerichtet“, die zum 1. Januar 2007 erfolgen soll. „Deutschland steht fest zu dem politischen Ziel eines Beitritts, nicht nur im rumänischen, sondern auch in unserem nationalen und europäischen Interesse“, so von Weizsäcker. In seinem Bekenntnis zur Stadt, zu Europa sowie zu Freiheit und Demokratie stehe Basescu ganz in der Tradition Konrad Adenauers, sagte Schramma („Europapolitik ist längst auch Kommunalpolitik“).
Der ehemalige Marineoffizier und Schiffskapitän Basescu, seit Dezember 2004 im Amt und nach dem ehemaligen französischen Ministerpräsidenten Raymond Barre (2004) zweiter Adenauer-Preisträger, rief in seiner Rede dazu auf, den „Euroskeptizismus“ gerade bei jüngeren Menschen zu überwinden. „Die junge Generation muss sich Europa verpflichtet fühlen“, warb der Politiker, der sich mit von Weizsäcker ins Goldene Buch der Stadt eintrug. Für Rumänien sei der EU-Beitritt vor allem „eine Etappe, ein Festigungselement für die demokratischen Werte“. Das Hauptziel sei „die Modernisierung unseres Landes“ - für die er unter anderem „eine vollständige Dezentralisierung aller Strukturen des Staates“ anstrebe.

Vor dem Rathaus demonstrierten unterdessen einige Tierschützer, die Basescu vorwerfen, in seiner Zeit als Bukarester OB ein Programm zur Tötung von Straßenhunden veranlasst zu haben.

 
Hi, es waren wohl ein "paar" Leute da. Folgender Link über einen Zeitungsbericht!
Wir bleiben aber am Ball...

Gruss, Axel


 
Hallo, "die Welt" hat ebenfalls über die Preisverleihung berichtet, nicht aber über die Proteste:



Allerdings hat man hier die Möglichkeit, direkt online einen Leserbrief loszuwerden... Wenn da ein paar kommen, besteht vielleicht die Chance, dass wenigstens einer veröffentlicht wird.
 
Hi Ihr, bei der Demo gegen die Preisverleihung des Konrad-Adenauer-Preises an Traian Basescu haben sich nur 4 Leutchen beteiligt. Es war klar, dass es wenige so kurzfristig schaffen werden, aber mit sooooooooooo wenig hatten wir nicht gerechnet. Naja, immerhin war der "Tierschutz" vertreten und hat protestiert. Hier mal der Bericht von Helga Zahler und Fotos.
LG Karin Herma







-------- Original-Nachricht --------

Helga Zahler, Köln
22.09.2006


Mein Bericht

Protest gegen die Verleihung des Konrad-Adenauer-Preises der Stadt Köln
an
den rumänischen Staatspräsidenten Traian Basescu, 21. September 2006,
11.00 Uhr
vor dem Kölner Rathaus


Liebe Freunde,

die Zeit vom Bekanntwerden dieser Veranstaltung bis zum eigentlichen
Termin war knapp. In dieser Zeit haben sich wohl die meisten von uns an
der Protestbrief-Aktion beteiligt. Doch die Anwesenheit gestern vor Ort
war mehr als mager:

Anwesende:
Michaela Goldhorn aus Salzgitter, engagiert sich aktiv im Tierschutz in
Rumänien, fährt ins Tierheim "Smeura" bei Pitesti, das von der
Tierschutzorga Tierhilfe Hoffnung geleitet wird, bringt Hilfsgüter hin,
holt Hunde dort raus; rettet Streuner von der Straße und vermittelt sie
hier.
Vera Kamp aus Köln, Galgo/Podenco Hilfe, unterstützt das Tierheim
Kimba;
Michael Saturnus vom Tierschutz Leverkusen, 1. Vorsitzender dort;
Und ich.

Mitgenommen wurde:
Ein Protestschild mit Aufschrift: "Keinen Preis für Basescu", mit roten
Aufklebern Einbahnstraße falsch rum;

als Info-Unterlagen den Aufsatz von Uta Seier-Maltz, CIFAM, über
Geschichte und heutige Situation der Hundeausrottung durch Basescu in
Bukarest und ganz Rumänien, dazu die Internetanschrift des Videos aus
dem Tötungslager:


Drei farbige Seiten, zusammengestellt aus der Site von Hand-und-Pfote,
darauf sah man:
tote Hunde im Gebüsch,
vergiftete Hunde auf Ladefläche eines Autos,
erschlagener Hund im Abfallcontainer,
gehäutete Hunde mit Passant auf Straße,
gehäutete Hunde in Großformat und Portrait von milde lächelndem
Basescu,


alles mit Text und Quellenangabe.

Vera und ich kamen um ca. 9.45 Uhr auf dem Rathausplatz an. Ich sollte
mich dort beim Einsatzleiter der Polizei melden, um meine abgestempelte
Demo-Anmeldung ausgehändigt zu bekommen. Die Polizisten winkten uns
gleich zu, als sie uns erblickten. Man erklärte mir noch mal die
Spielregeln, ich unterschrieb. Dann erzählten Vera und ich den
Polizeibeamten von unserem Anliegen. Nämlich warum unser Auftritt hier,
die Vorgeschichte mit der Protestbrief-Aktion, und worum es uns
insgesamt geht. Sie hörten geduldig und auch interessiert zu, nahmen
auch unser Info-Material an und brachten uns dann zu unserem "Standort
".

Im rechten Bereich des Rathausplatzes hatten uns die Beamten einen
Bereich unter Lindenbäumen neben einem kleinen Mäuerchen zur Verfügung
gestellt. Das war okay. Wir konnten alles gut sehen und konnten auch
gut gesehen werden. In ungefähr 20 Meter Entfernung von uns parkte ein
kleinerer Mannschaftswagen mit ca. acht Beamten. Sie waren für unsere
"Bewachung" eingesetzt worden. Inzwischen war auch Michaela Goldhorn
aus Salzgitter eingetroffen. Die Beamten und wir drei Frauen mussten
natürlich grinsen über die überproportionale Bewachung, die für uns
eingeteilt war; aber eingeteilt ist eingeteilt.
Dazu muss ich sagen, dass, als ich die Demo angemeldet habe, der Beamte
im Präsidium schon "händeringend" auf ein Zeichen von uns gewartet
hatte. Will heißen, dass aufgrund der Flut unserer Protestbriefe
und -mails das Rathaus mit einer kräftigen Truppe von Protestierenden
gerechnet und dies dann an die Polizei weitergegeben hatte.

Dann kam Michael Saturnus vom Tierschutz Leverkusen noch zu uns.
Inzwischen belebte sich der Platz und uns wurde klar, dass wir Vier nun
die "Demo" sind.

Der Platz mit dem historischen Rathaus ist auch Touri-Programm. Also
kamen viele verschiedene Gruppen an uns vorbei. Viele sprachen uns an,
wir unterhielten uns mit ihnen und verteilten unser Material. Es waren
mehrere ausländische Gruppen mit Stadtführer dabei, die sich erklären
ließen, warum wir hier stehen. Eine junge Amerikanerin kam und fragte
ganz interessiert, was wir hier machen. Wir erklärten es ihr und gaben
ihr das Info-Material. Als sie die Bilder sah, verlor sie fast die
Fassung. Mit so was hatte sie nicht gerechnet und konnte gar nicht
glauben, dass dieser Mann nun für seine Untaten hier geehrt werden
soll. Sie meinte, das sei eine Schande. Wir sollten unbedingt
weiterkämpfen und wünschte uns viel Glück dafür. Sie wollte es all
ihren Freunden und Bekannten erzählen.

Eine Gruppe von etwas betagten Chinesen kam auch vorbei. Sie sahen uns
und fragten höflich, ob sie ein Foto machen dürften. Na klar! Wir
postierten uns neben unserem Schild und schauten freundlich. Die armen
Chinesen hatten natürlich keine Ahnung, warum wir da standen, und wir
glauben auch nicht, dass sie es begriffen hätten.

Unser Standort war auch "Einflugschneise" für Brautpaare, die sich im
angrenzenden Standesamt trauen lassen wollten. Ein nettes Brautpaar mit
ihren Brautzeugen wollte wissen, warum wir hier sind. Da haben wir uns
dann darauf beschränkt, nur zu erzählen, wer hier zu Besuch ist, und
dass wir in Sachen Tierschutz hier stehen. Unser Info-Material und die
schlimmen Bilder haben wir ihnen nicht mitgegeben. Wir wollten ihnen
diesen Tag nicht versauen und wünschten ihnen nur eine schöne Hochzeit
und alles Gute. (Hier wollte Vera einen Einschub: Helga war schon so in
Fahrt und bat mich, ihnen unsere Unterlagen doch noch zu geben, sah
aber ungläubig, wie sie schon weitergingen und sagte dann: Ach, lass
sie gehen, die wollen heiraten! Wunderbare Situationskomik in dieser
ernsten Sache).

So gegen 10.30 Uhr kamen die Limousinen mit Chauffeur, setzten die
Gäste am roten Teppich vor dem Rathauseingang ab. Das ging dann Zug um
Zug. Wir standen auf unserem Posten mit hochgehobenem Schild. Die Wagen
parkten dann im Bereich neben uns. Wir waren aber weiterhin gut zu
sehen. Einige geladene Gäste kamen zu Fuß an uns vorbei. Zwei sprachen
uns an und nahmen unsere Info-Material. Um ca. 11.15 Uhr kam dann die
Eskorte mit dem "Ehrengast". Der OB Schramma stand auf dem roten
Teppich mit OB-Kette um den Hals, begrüßte seinen Gast überschwänglich,
dann verschwanden sie sehr schnell im Gebäude. Traian Basescu ist von
sehr kleiner, fast schmächtiger Statur, mit schütterem, hellbraunen
Haar.

Während die Gäste eintrafen sahen wir im Bereich des Eingangs viel
Presse- und Medienvolk. Von den deutschen Medienvertretern kam niemand
zu uns. Aber, was uns ungemein freute, die Rumänen kamen zu uns. Wir
gaben insgesamt fünf Interviews mit Mikrophon und Kamera und ungefähr
fünf Interviews in den Block notiert. Alles für die rumänische Presse.
Sie fragten, warum wir gegen die Preisverleihung an Basescu sind, und
wir sagten ihnen unsere Gründe. Sie wollten wissen, woher wir das alles
wissen und wir sagten es ihnen. Michaela Goldhorn, die dreimal im Jahr
in Rumänien ist, hatte natürlich die ganz besonders guten Antworten.

Ein weiterer rumänischer Kameramann filmte uns erst aus der Entfernung.
Dann kam er näher ran und filmte nur unser Schild. Dann hielten wir ihm
die drei Blätter mit den grausamen Bildern hin. Er kam mir seiner
Videokamera ganz nah, ungefähr auf 40 cm, und filmte sehr sorgfältig,
Seite für Seite, die schlimmen Bilder.

Eine Journalistin aus Bukarest kam zu uns, sprach mit uns und sah sich
die Bilder an. Sie bestätigte uns, dass das, was wir hier sagen und
zeigen, die schreckliche Realität ist. Sie wird über uns schreiben. Als
ich fragte, ob sie das alles veröffentlichen könne, meinte sie: Ja; die
Zeiten, wo das nicht möglich war, sind vorbei.

Eine junge deutsche Journalistin kam noch zu uns (Namen der Zeitung
leider vergessen). Sie stelle ihre Fragen, notierte sich unsere Namen
und nahm unsere Unterlagen mit.

Inzwischen waren es 12.00 Uhr. Ich hatte uns nur bis 11.45 Uhr
angemeldet. Wir hatten aber von den Beamten erfahren, dass die
Veranstaltung bis ca. 14.15 läuft. Ein Beamter kam und fragte sehr
freundlich, ob wir nun zusammenpacken wollten, unsere angemeldete Zeit
sei um. Ich bat ihn, bis zum Schluss bleiben zu dürfen. Er sagte, da
müsse er mit dem Präsidium telefonieren und verschwand. Als er zurück
kam, meine er, wir könnten bis zum Schluss bleiben, es spräche nichts
dagegen.

Die für uns eingeteilten Polizisten waren ja nun durch uns vier
friedlichen Demonstranten mehr oder weniger arbeitslos. Sie kamen ab
und zu mal bei uns vorbei um zu plaudern. Ein junger Beamter verbrachte
seine gesamte Mittagszeit bei uns und "outete" sich als Mitstreiter bei
der Cocker-Rettung.

Von allen angeschriebenen Fraktionen im Rathaus ließ sich niemand bei
uns blicken, außer Regina Wilden von Pro Köln, sie kam mit einer
Kollegin zu uns. Sie war die einzige gewesen, die sich bei der Wahl des
Preises der Stimme enthalten hätte. Wir unterhielten uns eine Weile.
Sie meinte, sie könne uns gut verstehen und es würde ihr alles sehr
leid tun. Sie erzählte uns von den vielen mails, die sie erreicht
hätten. Das Elend der Straßenkinder kannte sie schon vorher. Nun würde
sie auch vom Elend der Tiere wissen.

Sehr enttäuscht war ich, dass sich von den Grünen niemand gezeigt hat.
Aber was hätten sie uns auch sagen sollen? Sie haben ja "dafür"
gestimmt.

Die Zeit verging. Wir wurden oft angesprochen, wurden von Passanten
fotografiert, verteilten unsere Unterlagen, und plötzlich löste sich
der ganze Zirkus wieder auf. Die Wagen fuhren vor. Es wurde leerer.
Dann um ca. 14.15 Uhr wurde der "Ehrengast" von unserem OB
freundschaftlich verabschiedet. Und alle fuhren dann sehr schnell fort.

Jetzt kamen noch mal Regina Wilden und Kollegin zu uns. Sie waren auch
sehr verwundert, dass niemand aus dem Rathaus den Weg zu uns gefunden
hatte.

Drei Herren von den geladenen Gästen, sie sahen wie osteuropäische
Botschaftsangehörige aus, kamen zu uns fragten, "warum nicht?" Wir
erklärten es Ihnen und gaben ihnen den Aufsatz von Uta Seier-Maltz, sie
nahmen ihn mit. Die grausamen Bilder waren alle verteilt.
Dann nahmen wir unser Schild und verabschiedeten uns von den
freundlichen Polizisten.

Hier noch das Medien-Echo, soweit ich mich informieren konnte:

Am 21.9.06:
Regionales TV, alle nichts über den Besuch
Kölner Stadtanzeiger,
Kölnische Rundschau,
Express, TAZ:

Am 22.9.06:
Kölnische Rundschau: Bericht ohne uns zu erwähnen,
Express: sehr kleiner Hinweis
auf Besuch,
TAZ: gar nichts,
Kölner Stadtanzeiger: Bericht über den Besuch und
Hinweis
auf uns als
letzten kleinen Absatz, als
Hypothese
(unbewiesene Annahme)
formuliert.



Siebenbürgische Zeitung online vom 20.9.06:
Großer Bericht über Preisverleihung und Abdruck Offener Brief an OB
Schramma von Vier Pfoten. Bitte lesen!



Bilder von unserer "Demo" sind angehängt.
Bild 1: Unser Cocker-Polizist, Vera, Michaela, Michael
Bild 2: Helga bei der Arbeit (rechts)
Bild 3. OB Schramma, rechts neben Polizist mit gelbem Hemd, von
Weizsäcker ( weißes Haar), links neben ihm, von hinten
mit kahlem Hinterkopf: Basescu

So, liebe Freunde, das war lang. Aber es war auch eine Demo der
besonderen Art.
Die Kölner haben uns ignoriert, aber die rumänischen Medien haben uns
dafür um so mehr wahrgenommen. Und das war uns wichtiger, als hier
vielleicht nett in der Zeitung zu erscheinen.

Vielen Dank an Michaela Goldhorn, die extra aus Salzgitter anreiste, an
Vera Kamp und Michael Saturnus. Sie alle haben dazu beigetragen, dass
unsere vierköpfige Demo zumindest bei den rumänischen Medien und den
Besuchern des Rathausplatzes Beachtung fand.

Liebe Grüße aus Köln

Helga Zahler

PS. Dass ich Leserzuschriften schreiben werde, ist ja wohl klar!
 

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hallo,
danke für eure demo!!

ich habe NUR, wie andere, protestmails geschickt, mehr nicht.

...ich weiss jetzt, ich hätte mehr tun müssen!

in unserer hundegruppe leben 2 durch menschengewalt gehandicapte hunde, die als welpe bzw. schon ausgewachsen, die hölle bukarrest zu der zeit , staatlich eingesperrt,überlebten.
das sind infos , die ich habe.

ich hätte mit lisa und momo in köln neben euch vieren stehen müssen!!!!!!!!!

gaby, die sich jetzt wegen ihres mangelnden handelns beim lesen deines threads schämt, und das jetzt hier genau so schreiben musste...
 
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