Kommentar "Urteil mit Biss"

Wolfgang

KSG-Haarspalter™
Nürnberger Nachrichten vom 06.12.2001

"Kommentar: Urteil mit Biss

Kampfhundgesetz bleibt gültig


Es gibt ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, das nicht ohne Absicht in der Verfassung ganz oben steht (Artikel zwei des Grundgesetzes). Aber es gibt kein Recht auf die Züchtung oder Haltung einer als gefährlich eingestuften Hunderasse.

Von daher müsste schon klar sein, was im Konfliktfall zurückzustehen hat – vor allem, wenn Konfliktfälle tragisch ausgehen können, wie es in Hamburg der Fall war, wo vor eineinhalb Jahren der sechsjährige Volkan von zwei Kampfhunden zerfleischt wurde. Der vorbeugende Opferschutz ist wichtiger als Imponiergehabe und als die Frage, ob bestimmte Rassen von Natur aus oder erst durch Zucht potenzielle Mordinstrumente sind. Wenn Hundehalter das partout nicht einsehen wollen – was zahlreiche Hunde-Attacken belegten –, muss der Gesetzgeber handeln. Genau das haben fast alle Länder und dann auch der Bundestag getan.

Ebenso verdienstvoll ist, dass das höchste deutsche Gericht diese Haltung bestätigt, den Eilantrag von Händlern und Züchtern abgelehnt und das Kampfhundgesetz nicht außer Kraft gesetzt hat. Um der kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen Einzelner dürfe man nicht erneut unzählige Menschen (vor allem Kinder) der Gefahr von Überfällen aussetzen, befand Karlsruhe. Wobei die wirtschaftlichen Interessen möglicherweise nur vorgeschoben sind, denn nur drei der 90 Antragsteller leben ausschließlich vom Verkauf von Kampfhunden.

Mit dem Urteil in der Hauptsache wollen sich die Richter noch Zeit lassen. So lange bleiben Import, Zucht und Handel bestimmter Rassen verboten. Vielleicht fördert das die Einsicht, dass man das Selbstwertgefühl auch anders heben kann als durch den Besitz Furcht erregender Vierbeiner. HERBERT FUEHR"

Herr Fuehr freut sich über weitere Leserbriefe an textarchiv.nn@pressenetz.de .

Gruß
Wolfgang
 
Hallo,

diesem "Herren" habe ich auch schon geschrieben, es wurde dann auch gefragt, ob meine Mail als Leserbrief veröffendlich werden soll. Ja WOHL!!! Ich hoffe ich habe nicht zu viele Rechtschreibfehler gemacht
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War halt so wütend
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Ich glaube der braucht von Euch auch mal Post, von wegen Minderertigkeitskomplexe!!!
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Der Sack.

wütende Grüße manuela+Bullis

kssunshine.jpg

Keep your face to the sunshine, and you cannot see the shadows.

 
Hi Manuela,

ich hab noch keine Anfrage bekommen, ob sie meinen Kommentar als Leserbrief veröffentlichen dürfen. Na ja, ich nimm die Veröffentlichung einfach mal vorweg:

"Offener Brief zum Kommentar "Urteil mit Biss" in der Ausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 06.12.2001

Sehr geehrter Herr Fuehr,

bei der Lektüre Ihres Kommentars stellten sich mir unwillkürlich die Nackenhaare hoch.

Es gibt ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, das nicht ohne Absicht in der Verfassung ganz oben steht; das ist schon richtig. Dass Sie aber dieses Grundrecht durch das verbrecherische Verhalten eines kriminellen Hundehalters aus Hamburg in derart hohem Maße gefährdet sehen, dass Sie damit die nach diesem Vorfall von der hohen Politik im Schnellschussverfahren erlassenen, rigiden Verordnungen und Gesetze für gerechtfertigt halten, das ist schon traurig. Ist Ihnen bekannt, dass in unserer Verfassung noch weitere Grundrechte festgeschrieben sind und diese durch die neuen Gesetze und Verordnungen gravierend eingeschränkt oder sogar aufgehoben wurden (Unverletztlichkeit der Wohnung), soweit Halter der verteufelten Rassen betroffen sind? Aber das belastet Ihr journalistisches Gewissen offenbar genau so wenig, wie die vielen Fälle, in denen unbescholtene Bürger durch die "Hunderassegesetze" unverschuldet in finanzielle Not geraten sind, ihre Wohnung verloren haben oder Kinder von heute auf morgen ihren geliebten Spielkameraden verloren haben.

Wo war übrigens Ihre Stimme, als vor einigen Monaten ein Kind (die Tochter des Halters) von einem Deutschen Schäferhund totgebissen wurde? Wollten Sie darüber nicht berichten, weil es eine DEUTSCHE Hunderasse war? Nun ja, in Sachen nationale Gesinnung hat Nürnberg ja schon in früheren Zeiten traurige Berühmtheit erlangt.

Sie hätten wahrlich geeignetere Betätigungsfelder finden können, um Ihre Hassgefühle ausleben zu können. Aber was stört es den wackeren Journalisten Fuehr schon, dass die Zahl der durch besoffene, rasende oder unvorsichtige Autofahrer getöteten Kinder um ein Vieltausendfaches höher ist. Dann wären da z.B. noch mordende oder prügelnde Eltern, S.exualverbrecher und und und.

Ich will Sie aber auch nicht zu sehr mit Fakten überfordern und komme deshalb zum Schluss.

Werter Herr Führ, Sie bemühen sich zwar sehr, dem Leser die Attitüde vorzugaukeln, der Journalist Fuehr, edel, hilfreich und gut, der Retter unserer unschuldigen Kinder, die bisher tagtäglich von meuchelnden Bestien zerfleischt wurden. Das mag Ihnen zwar bei in der Sache unkundigen Lesern gelingen, jeder auch nur mit ein wenig Sachkenntnis gesegnete Leser weiß Ihre Person aber sofort einzuordnen: Ein weiterer "Journalist", der im von der yellow press vorgegebenen mainstream schwimmt, um den Verkauf seines Blättchens zu steigern.

Schade, dass es immer weniger Journalisten gibt, die diese Berufsbezeichnung auch verdienen.


Mit freundlichen Grüßen"


Gruß
Wolfgang
 
Wolfgang,

und da wunderst Du Dich - nach diesen von Dir beschriebenen Fakten - dass sie diese nicht veröffentlichen wollen.

LG Melli
 
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