Kokain auch hier, im würdigsten Haus Deutschlands

merlin

20 Jahre Mitglied
Es hat nichts mit Hunden zu tun, ich weiß, aber vielleicht kann es ja ein oder zwei Tage stehen bleiben und dann gelöscht werden.
Danke Merlin
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B.Z 03.11.2000

Kokain auch hier, im würdigsten Haus Deutschlands

Wie viele Abgeordnete (oder deren Mitarbeiter) sind süchtig?

Die Bombe platzte um 22.41 Uhr. Ein Beitrag im TV-Magazin "Akte 2000"
(Sat.1) zeigte: Auf den Toiletten im Reichstag befinden sich Spuren von
Kokain. Und zwar in den WC-Anlagen der Abgeordneten und
Bundestagsmitarbeiter.

An 28 WCs hatte Reporter Martin Lettmayer Wischproben entnommen. Die ließ
er von Prof. Dr. Fritz Sörgel im Institut für biomedizinische und
pharmazeutische Forschung (IBMP) in Nürnberg untersuchen.


Das Ergebnis: Die Droge Kokain findet sich offensichtlich auch im
Bundestag. 22 der 28 genommenen Proben waren positiv. Höchster Wert: 1,10
Mikrogramm. Gemessen neben den Räumen einer Bundestagsfraktion.

"Bei den Werten hätte jeder Drogenhund angeschlagen", so eine Sprecherin
von Sat.1.

Reporter Lettmayer: "Bei welcher Partei das war, will ich aus Gründen der
Fairness nicht sagen." Fast alle getesteten WCs waren nur Abgeordneten,
Mitarbeiten und der Presse zugänglich. Keinen Reichstags-Besuchern.

Koks im Parlament. Natürlich kann niemand sagen, ob die Abgeordneten
tatsächlich das weiße Pulver nehmen. Oder ob sie es nur zufällig an ihrer
Kleidung in den Reichstag getragen haben. Aber - es ist da.


___________________________

Wer ist der Koks-Reporter?


Er heißt Martin Lettmayer und arbeitet für eine freie
Produktionsgesellschaft. Im Auftrag von Ulrich Meyers Sendung "Akte 2000"
liefert sie Fernsehbeiträge. Lettmayer: "Kokain-Untersuchungen sind mir
nicht fremd. Ich habe schon einen ähnlichen Test auf den Toiletten des
Münchner Oktoberfests gemacht. Die Werte waren erschreckend hoch."

Wer hat getestet?


Hinter der Untersuchung steckt Prof. Dr. Fritz Sörgel. Der Pharmakologe
ist ein anerkannter Experte im Nachweis kleinster Arzneimittelrückstände
und Drogenspuren. "Der Reporter kam auf mich zu und fragte, ob ein Test in
dieser Form möglich wäre. Am liebsten hätten wir die Proben mit Hilfe
einer Methanol-Schicht entnommen. Aus Zeitgründen haben wir auf sterile
Sakrotan-Tücher zurückgegriffen. Die sind auch in Ordnung, Methanol hätte
aber noch mehr Spuren aufgenommen, noch höhere Werte gebracht. Aber auch
so war das Ergebnis erschreckend."


____________________________

Das sagen prominente Politiker

Ich sehe überhaupt keinen Handlungs-Bedarf.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse

Zum einen ist das so genannte Testverfahren absolut unseriös. Das
angebliche Ergebnis hat für mich den Charakter einer Behauptung, nicht
mehr. Und diese rufschädigende Behauptung kann jeder aufstellen. Die
Toiletten im Reichstag werden von sehr vielen Menschen benutzt, darunter
auch von vielen Fremden. Auch aus diesem Grund kann man aus dem
zweifelhaften Test keinerlei Rückschlüsse auf einen eventuellen Kokain-
Konsum von Bundestagsangehörigen ziehen.
---------------------------

Es gibt keine drogenfreien Räume.
Hubert Hüppe (CDU), drogenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion

Wir im Bundestag sind auch keine besseren oder schlechteren Menschen als
alle anderen. Wer glaubt, dass von den 650 Abgeordneten nicht der eine
oder andere auch mal dazu kommt, Drogen zu nehmen, ist naiv. Wir sind eine
Gruppe, die ständig fit sein muss, die meistens weg ist von Zuhause und
dadurch relativ isoliert, die aber ständig Leistung bringen muss, wach
sein muss und auch Niederlagen verkraften muss. Warum sollte da nichts
passieren? Wenn einer depressiv ist, aber Leistung bringen muss, kann ich
nicht ausschließen, dass er Drogen nimmt - das Geld dafür ist bei uns
Bundestagsabgeordneten ja vorhanden.
-------------------------

Ich persönlich kenne keinen Kollegen, der Kokain konsumiert.
Ulla Jelpke, drogenpolitische Sprecherin der PDS

Doch es ist wahrscheinlich, dass eine Institution wie der Bundestag, der
viel Stress produziert, auch solche Erscheinungen produziert. Ich kann es
mir vorstellen, dass es auch im Bundestag Drogen gibt. Die Konsequenzen
daraus muss jeder persönlich ziehen - aber vielleicht könnte man als
Konsequenz auch den Bundestag entstressen?
----------------------------


Die Schreckensspur des Kokain geht noch weiter
Auch im Landtag, debis-Haus, Adlon und der Börse Kokain

Die Sat.1-Reporter testeten nicht nur die Toiletten des Reichstags auf
Koks-Spuren, sie nahmen auch in vier weiteren Berliner Objekten Proben.
Erschreckend: Überall gab es positive Werte. Auf fast jedem stillen
Örtchen wurden Spuren der Droge gefunden. In den betroffenen Firmen ist
man erschrocken, denkt nun diskrete Kontrollen nach. Matthias Apel vom
Drogenreferat des Berliner Senats: "Kokain ist eine Droge, die dem
Rhythmus unserer Zeit entspricht. Man muss immer im Einsatz sein,
permanent Leistung bringen. An die Folgen denkt niemand."

Abgeordnetenhaus
Fünf Proben wurden genommen. Alle positiv, höchster Wert: 2,86
Mikro-Gramm. Eine Sprecherin zur BZ: "Die Proben stammten von Toiletten
neben dem SFB-Studio und den Presseräumen. Es gab ein sehr unerfreuliches
Gespräch mit Ulrich Meyer von Sat.1. So viel Arroganz ist uns selten ins
Gesicht geweht. Er weigerte sich, die Untersuchungsergebnisse
preiszugeben." Parlamentspräsident Führer will heute bei Sat.1 vorstellig
werden.
----------------------------


Die Berliner Justiz ist bereits aktiv geworden. Staatsanwälte haben sich
gestern eine Aufzeichnung des Sat.1-Beitrags angesehen. Justizsprecherin
Anja Teschner zur BZ: "Wir haben von Sat.1 das Beweismaterial erbeten. Das
werden wir jetzt auswerten." Vielleicht werden schon heute die
Ermittlungen aufgenommen.


Müssen jetzt alle Abgeordnete zum Drogentest?

Nein. Jeder Abgeordnete genießt Immunität. Das heisst, er darf nicht
verhaftet und festgehalten werden, ausser er wird auf frischer Tat bei
einer Straftat ertappt. Die Immunität kann nur vom Parlament mit einem
Mehrheitsbeschluss aufgehoben werden. Aber: die Staatsanwaltschaft darf
Ermittlungen gegen Politiker aufnehmen. Mit der Einschränkung: Der
Abgeordnete kann nicht von ihr verhört werden.
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Sind Abgeordnete süchtiger als andere Bürger?

"Ganz unabhängig von diesem Bericht ist es ein Allgemeinplatz, dass es in
unserer Gesellschaft keine drogen- und suchtfreien Bereiche gibt", sagt
Christa Nickels (B90/Grüne), Beauftragte der Bundesregierung für
Drogenfragen. "Gerade Bereiche, wo es einen hohen Leistungsdruck gibt -
Management, Sportbereich, Journalismus und auch Politik - sind gefährdet."
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Wie gefährlich ist die Nähe zwischen Politikern und Dealern?

Matthias Apel vom Drogenreferat der Berliner Senats: "Wie man am Fall Daum
sieht, können Kokain-Konsumenten Realitätsverlust erleiden. Wenn das in
entscheidenden Positionen geschieht, kann das schon sehr problematisch
werden."
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9 Fragen zur Kokain-Enthüllung

Wer ist der Koks-Reporter?


Er heißt Martin Lettmayer und arbeitet für eine freie
Produktionsgesellschaft. Im Auftrag von Ulrich Meyers Sendung "Akte 2000"
liefert sie Fernsehbeiträge. Lettmayer: "Kokain-Untersuchungen sind mir
nicht fremd. Ich habe schon einen ähnlichen Test auf den Toiletten des
Münchner Oktoberfests gemacht. Die Werte waren erschreckend hoch."

Wer hat getestet?


Hinter der Untersuchung steckt Prof. Dr. Fritz Sörgel. Der Pharmakologe
ist ein anerkannter Experte im Nachweis kleinster Arzneimittelrückstände
und Drogenspuren. "Der Reporter kam auf mich zu und fragte, ob ein Test in
dieser Form möglich wäre. Am liebsten hätten wir die Proben mit Hilfe
einer Methanol-Schicht entnommen. Aus Zeitgründen haben wir auf sterile
Sakrotan-Tücher zurückgegriffen. Die sind auch in Ordnung, Methanol hätte
aber noch mehr Spuren aufgenommen, noch höhere Werte gebracht. Aber auch
so war das Ergebnis erschreckend."


Wo wurde getestet?


Das Institut von Prof. Sörgel befindet sich in Nürnberg-Heroldsberg. In
erster Linie werden hier Arzneimittelrückstände in Lebensmitteln
nachgewiesen. Das braucht man für den Verbraucherschutz. Denn zum Beispiel
Fleischhersteller dopen ihre Tiere gerne mit Wachstumshormonen.


Wie wurde getestet?


"Die Tücher mit den Wischproben wurden in Reaganzgläsern geliefert", so
Prof. Sörgel. "Im Institut haben wir mit Hilfe eines Lösungsmittels alle
Rückstände herausgefiltert. Dann wurden die Proben in einem international
anerkannten Massenspektrometer getestet. Die sicherste und exakteste
Methode, mit der man Drogen nachweisen kann."

Wie viel ist so ein Mikrogramm?

Die gefundenen Mengen sind extrem klein. Ein Mikrogramm entspricht einem
Millionstel Gramm. Aber auch wenn die Toiletten täglich gereinigt werden,
bleiben kleinste Rückstände.

Wer sendete den Mega-Skandal?

Fernsehproduzent Ulrich Meyer, 44. Er startete seine Karriere bei der
"Kölnischen Rundschau", ging dann zum Fernsehen. Seit 1995 läuft das
Reportagemagazin "Akte" auf Sat.1 (Dienstags, 22.15 Uhr).

Was sagen Drogen-Experten?

Dr. Benno Rießelmann, Leiter der Forensischen Toxikologie am Berliner
Landesinstitut, ist nicht überrascht: "Wir haben an unserem Institut mal
D-Mark-Scheine auf Kokain-Rückstände untersucht. Auf 90 Prozent davon
haben wir ähnliche Werte gefunden."

Wie kam das Kokain in den Reichstag?

Professor Ernst Klug, Gerichtsmediziner an der Freien Universität Berlin:
"Kokain kommt weder in der Luft, noch im menschlichen Körper vor. Es muss
jemand mitgebracht haben." Um es zu schnupfen. Oder aus Zufall: Weil sich
ein Abgeordneter in der U-Bahn zufällig auf einen Platz gesetzt hat, auf
dem vorher ein Kokainkonsument saß.

Was genau ist Kokain?

Kokain wird in Südamerika aus der Koka-Pflanze gewonnen. Als Pulver
schnupft man es oder reibt sich die Mundschleimhäute ein. Vor 100 Jahren
wurde es als Medikament benutzt. Seit den 20er Jahren Lieblings-Droge der
Schönen und Reichen.

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Man muß der BZ [ auch wenn es schwer fällt zugute halten, daß sie
wenigstens versucht hat, diesen Skandal öffentlich zu machen.

Alle anderen Medien deckeln, verniedlichen, schweigen oder sitzen aus.
[Sag' mir wer im Medienrat der Sendeanstalten sitzt ... und ich sag' Dir
was gebracht wird!

Nach altem Strickmuster wird nicht das Verwerfliche bekämpft, sondern der
Überbringer der schlechten Nachricht.

Für Politiker gelten also andere Maßstäbe.

Es ist ein Trauerspiel, was in dieser Bananen-Republik momentan so abgeht.

Danke Herr Matthias Apel vom Drogenreferat des Berliner Senats. Wie
erkannten Sie doch richtig ?

"Wie man am Fall Daum sieht, können Kokain-Konsumenten Realitätsverlust
erleiden. Wenn das in entscheidenden Positionen geschieht, kann das schon
sehr problematisch werden."

KEINE WEITERE FRAGEN MEHR EUER EHREN !
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  • 16. April 2024
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Hi merlin ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hi Merlin,

tja, wenn die ständig zugekokst sind, wundern mich manche Dinge nicht mehr.
Muß zugeben, als ich diesen Beitrag im TV sah, zog ein ganz böses Grinsen über mein Gesicht. Bin gespannt, wie es denen gefällt, in der Schußlinie zu stehen...

Gruß
Alexis

asthanos.gif
 
Habe gerade gemerkt das ich ja völlig falsch bin, sollte wenn schon hier in Forum dann wenigstens unter Presse stehen, tschuldigung.

Hi Alexis :

Mit dem "über nichts mehr wundern", hast Du schon recht, aber ändern wird sich für die bestimmt nichts.

Hier kommt die Reaktion darauf :
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Kokain im Bundestag? Putzlappen könnte Abgeordnete entlasten
LKA und Wissenschaftler bezweifeln Seriosität der Sat.1-Tests
Wurde auf den Bundestags-klos gekokst oder nicht? Ob die
Staatsanwaltschaft diese Frage mit einem Ermittlungsverfahren zu
beantworten sucht, steht noch nicht fest. "Wir wollen erst das
Beweismaterial sichten", sagte ein Sprecher am Donnerstag. Die Juristen
warten nun auf eine Videokassette von Sat.1, auf der zu sehen ist, wie ein
Reporter der Sendung "Akte 2000" über den Deckel einer Klospülung wischt.
In den Tüchlein will das Institut für biomedizinische und pharmazeutische
Forschung (IBMP) aus Heroldsberg bei Nürnberg Spuren von Kokain gefunden
haben.

[KHP:Achtung, jetzt kommt es ... die Putzfrauen sind schuld!]

Im Landeskriminalamt zweifelt man an der Untersuchung. Es sei denkbar,
dass nur an einer Stelle gekokst worden sei und eine Putzfrau mit ihrem
Lappen die Spuren auf mehreren Toiletten verteilt habe. Darauf deuteten
die geringen Werte hin.

Auch in Fachkreisen wurde Kritik an der Untersuchungsmethode laut, mit
deren Hilfe das Institut in 22 der 28 im Reichstag genommenen Proben die
Droge festgestellt haben will. In Deutschland sind solche Wischtests nicht
üblich. "Wir wissen nicht, ob so ein Verfahren überhaupt richtig seriös
ist", urteilt der Toxikologie-Professor des Zentrums für Rechtsmedizin der
Universität Frankfurt am Main, Dietrich Mebs. Er sagt, man müsse viel
Erfahrung haben, um überhaupt die Kokain-Moleküle richtig erkennen zu
können. "Bei so kleinen Mengen gibt es immer die Gefahr der
Falschinterpretation. Auch wenn der Computer sagt, das ist Kokain, muss
man das nachprüfen - und dazu benötigt man viel Übung und Sachkenntnis."

IBMP-Leiter Professor Fritz Sörgel versichert, die nötige Erfahrung zu
besitzen: "Wir messen ständig Substanzen in solch geringen Mengen", teilte
Sörgel der "Berliner Zeitung" telefonisch aus Indianapolis mit. Dort
wollte er eigentlich einen Kongress besuchen.

>>>> Wegen des großen Interesses und der Kritik an seiner Untersuchung ist
er am Donnerstag aber zurückgeflogen. "Ich werde ein Gutachten erstellen
und die Kritiker widerlegen."

Sein Institut fand auch in Proben aus dem Abgeordnetenhaus Kokain. "Ich
gehe davon aus, dass sich der Ältestenrat auf seiner nächsten Sitzung
damit befasst", sagte Ulrike Steinmetz, die Sprecherin des Präsidenten.
Sie nannte den Sat.1-Bericht "relativ spekulativ". Steinmetz bemängelte,
dass der Reporter bei der Probenentnahme keine Handschuhe trug. Sollten
die Ergebnisse aber stichhaltig sein, werde die Staatsanwaltschaft
eingeschaltet.

>>>> Die Macher der Sendung "Akte 2000" weisen den Vorwurf der
Unseriosität zurück. "Das war absolut saubere Arbeit", sagte
Redaktionsleiter Ulrich Meyer. Der Jouornalist Martin Lettmayer, der die
Proben entnahm, sei absolut vertrauenswürdig und habe eine eidesstattliche
Versicherung abgegeben, nicht getrickst zu haben, sagte Meyer. Zeugen gibt
es nicht. Lettmayer war allein unterwegs und hatte selbst gefilmt. "Wenn
Sie so eine Geschichte machen, können Sie nicht mit mehreren Leuten
anrücken", begründet Meyer das Fehlen eines Notars, der den Vorgang hätte
beglaubigen können.
----------------------------

"Kokain macht nicht erfolgreich, man fühlt sich nur so"
von Susanne Lenz
Nach der Party einer Berliner Produktionsfirma für Fernsehserien hing am
nächsten Tag ein Aufruf am Schwarzen Brett: Diejenigen, die in der Nacht
die Klodeckel zerhackt hätten, sollten diese doch bitte ersetzen. Gemeldet
hat sich niemand, schließlich ist das, was auf den Toiletten passierte,
nicht legal. Party-Gäste hatten weiße Kokain-Kristalle auf der glatten
Plastikoberfläche mit Rasierklingen zu feinem Pulver zerkleinert, bevor
sie sie schnupften.

... Die Droge nehme einem die Angst zu versagen und das Gefühl, überlastet

zu sein, nicht mehr weitermachen zu können ... "Man geht auf die Toilette,
zieht eine Linie auf dem Klodeckel, ist wieder fit und fühlt sich
großartig." Niemand würde einem ansehen, dass man nicht nüchtern sei.
"Das kommt erst mit der Zeit", sagt Konold.

Nichts macht so gierig

Wolfgang Götz, der Leiter der Berliner Drogenberatung "Kokon", der
einzigen Beratungsstelle für Kokain-Süchtige in Deutschland, kritisiert
den Mythos, Kokain sei die Droge der Erfolgreichen und Kreativen: "Man ist
mit Kokain nicht erfolgreich, man fühlt sich nur so."
Auf lange Sicht zerstöre die Droge jedoch die Leistungsfähigkeit und die
Schöpferkraft. Zudem mache Kokain wie alle euphorisierenden Substanzen
extrem süchtig, auch wenn die Abhängigkeit anders als bei dem körperlich
abhängig machenden Heroin auf die Psyche beschränkt sei. "Es gibt keine
Substanz, die so gierig macht wie Kokain", sagt Götz. "Bei Tierversuchen
mit Kokain sterben die Tiere irgendwann, weil sie nichts anderes mehr tun,
als die Droge zu konsumieren." Das sei bei keinem anderen Rauschgift der
Fall.

... Der Preis für ein Gramm liegt zwischen 80 und 100 Mark. In den 70-er

Jahren waren es noch um 350 Mark. Ein Gelegenheits-Konsument braucht nicht
mehr als ein Gramm am Wochenende, daraus lassen sich etwa drei Linien
legen.... Die Wirkung von Kokain nutze sich auch nicht so schnell ab wie
die von Ecstasy....

Vergangene Woche feierte ein Diplom-Kaufmann einen beruflichen Neuanfang
in einer Berliner Werbeagentur mit einer Christoph-Daum-Gedächtnis-Party,
bei der es für die Gäste Koks statt Champagner gab. "Koks ist zwar eine
Ego-Droge, aber man kann dabei auch sehr gut reden", sagt er. Süchtig
würde er sich nicht nennen. "Ich kokse nur bei besonderen Anlässen." - Die
Vorstellung, den Kokain-Gebrauch kontrollieren zu können, ist nicht in
jedem Fall eine Illusion. Wolfgang Götz sagt, diese Phase könne zwei, fünf
oder sogar sieben Jahre dauern. Nach den Erfahrungen des Therapeuten führt
der dauerhafte Konsum aber mit großer Sicherheit zur Sucht. "Irgendwann
wird im Gehirn ein Schalter umgelegt, oft ausgelöst durch eine persönliche
Krise in der Beziehung oder im Beruf", sagt Götz. Der Kokain-Süchtige
nehme Kokain bis zum Zusammenbruch, auch epileptische Anfälle oder
Herz-Rhythmus-Störungen kann die Droge verursachen. Dem Kollaps folgt ein
tagelanger Kater mit Depressionen. Doch sobald man sich besser fühlt,
folgt bald der nächste Kokain-Exzess. Kokon hat seinen offenen
Beratungstermin auf einen Mittwoch gelegt. Das ist nach einem
durchgekoksten Wochenende mit anschließendem Kater, der Tag, an dem die
Leute wieder etwas unternehmen können. Eine ambulante Therapie beginnen
die Süchtigen aber meist erst dann, wenn sie überhaupt kein Geld mehr
haben, sie ihre Freunde verloren haben oder die Strafbehörden sie dazu
zwingen....

"Bei massiver Kokain-Abhängigkeit ist die Sucht mit einem normalen
Einkommen nicht mehr zu bezahlen", sagt Engler....
Wolfgang Götz sagt, Kokain sei ein Droge, die besser als jede andere in
die hedonistische Spaßkultur passe, in der man immer gut drauf sein,
leistungsfähig und erfolgreich sein müsse. Kokain-Konsumenten hätten eine
Gemeinsamkeit, nämlich an diesem gesellschaftlichen Spiel teilnehmen zu
wollen. Aber das hochglanzpolierte Gefühl, das einem die Droge gebe, habe
nichts mit der Wirklichkeit zu tun. Die Süchtigen spürten irgendwann nicht
einmal mehr Euphorie. Mit jeder Linie, die sie durch die Nase ziehen,
jagten sie nur noch der Erinnerung an dieses Gefühl nach ....

"Man geht auf die Toilette, zieht eine Linie auf dem Klodeckel, ist fit
und fühlt sich großartig."

Ein Schauspieler

"Irgendwann spüren die Süchtigen nicht einmal mehr Euphorie."

W. Götz, Therapeut
----------------------------

KHP: Ob dies der Grund ist, daß die Abgeordneten schon über ein Jahr lang
nicht die gültige Zweitwohnsitzsteuer bezahlen, war nicht in Erfahrung zu
bringen. Es ist nur beschämend, wie sie Alle versuchen den Kopf aus der
Schlinge zu ziehen.


In der Berliner Morgenpost liest man:

Union, SPD und Bündnis 90/Die Grünen kritisierten die Medien wegen der
Berichterstattung zu den angeblichen Kokainfunden. Der Parlamentarische
Geschäftsführer der Unionsfraktion, Manfred Grund, sagte: «Der deutsche
Journalismus ist auf der Latrine angekommen.» Es sei unglaublich, wenn nun
mit Läppchen auf Toiletten herumgewischt werde.

Der SPD-Drogenexperte Hansjörg Schäfer wandte sich strikt gegen Haarproben
von Politikern. Für Abgeordnete müsse gelten, was für alle Bürger gilt:
«Zunächst wird die Unschuld vermutet.» Schäfer weiter: «Es würde mich
nicht wundern, wenn nun klammheimlich Haupthaar von den
Abgeordnetenstühlen geklaubt wird, um es an interessierte Journalisten
weiterzugeben.»

Gegen den Vorwurf der Unseriösität verwahrte sich «Akte 2000»-Chef Ulrich
Meyer und zeigte sich erstaunt, wie «Politiker ohne große Sachkenntnis der
Umstände sagen können, das wäre unseriös». Jede Probe lasse sich lückenlos
nachvollziehen, betonte er. Die Untersuchung nahm das Nürnberger Institut
für biomedizinische und pharmazeutische Forschung vor. Dort waren bereits
die Analysen im Doping-Fall des Leichtathleten Dieter Baumann vorgenommen
worden. Institutsleiter Professor Fritz Sörgel wies jeden Verdacht der
Unseriösität seiner Untersuchung zurück. Das Ergebnis stehe außer Zweifel,
erklärte er.

Politische Rückendeckung kam vom drogenpolitischen Sprecher der
Unions-Fraktion, Hubert Hüppe (CDU), der keinen Zweifel daran hat, dass
auch im Bundestag gekokst wird. Der Tageszeitung B.Z. sagte Hüppe: «Wer
glaubt, dass von den 650 Abgeordneten nicht der eine oder andere auch mal
dazu kommt, Drogen zu nehmen, ist naiv.»

Und während noch die angeblichen Kokainfunde Kreise im politischen Berlin
ziehen, will der CSU-Rechtsexperte Wolfgang Zeitlmann eine direkte Spur
ausgemacht haben. Sie führe zur Fraktion der Grünen: «Die
Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass die Schuldigen dort sitzen, wo
Befürworter einer offenen Drogenpolitik sind.»


KHP: Haben Sie gelesen was der SPD Drogenexperte, Herr Hansjörg Schäfer
für sich und seine Kokser in Anspruch nehmen will ?
Für Abgeordnete müsse gelten, was für alle Bürger gilt:
«Zunächst wird die Unschuld vermutet.»

Ein deutliches Zeichen von Realitätsverlust!
Sie können ihm ja mal schreiben, wie es Ihnen mit Ihrem Hund so ergeht mit
der Unschuldsvermutung. Eventuell lassen Sie so nebenbei einfließen, daß
Ihr Tier nicht auf Droge ist, und sie jederzeit bereit sind eine
diesbezügliche Fellprobe beizusteuern.

SPD-Abgeordneter der 14. Legislaturperiode:
Dr. Hansjörg Schäfer
* 17.02.1944
Gynäkologe

Direktmandat des Wahlkreises Kaiserslautern

Mitgliedschaft in Bundestagsgremien:
Ausschuß für Gesundheit (Mitglied)
Ausschuß für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (stellv. Mitglied)

Berliner Büro:
Platz der Republik
11011 Berlin

Telefon:
Fax:
E-Mail: 030/227-71109
030/227-76395
[email protected]
--------------------------------------------------------------------------------
 
Hi Merlin,

natürlich versuchen die jetzt alles, um sich
herauszureden, aber vielleicht wirds für die
doch nicht ganz so einfach! Denn was Druck seitens
der Presse und Medien anrichten kann, haben wir
ja am eigenen Leib erfahren! Mir machts aber Spaß,
zuzusehen, wie die sich winden!
Auf diesen Vorfall im Zusammenhang mit den VO bezogen,
könnte man dann noch frei nach Susanne Lenz sagen:
'Kokain macht nicht sachkundig; man fühlt sich nur so!'

Gruß
Alexis

asthanos.gif
 
Ich bin da ein bisschen Skeptisch...gerade bei diesem reporter...

Denn ich habe die tage mal einen bericht im fernsen gesehen,der mir die augen etwas geöffnet hat....


Es braucht doch nur einer hinzugehen und auf der toilette zu koksen... Dann kommt die putzfrau und wisch dén toilettenrand mit nem lappen ab....dann geht sie mit dem selben lappen über die nächste und so weiter...
kokain ist sehr fein und hartnäckig....

es klebt überall fest...

Ausserdem bin ich bei diesem reporter SEHR skeptisch...der hat schonmal nen bericht gemacht,wofür er sich hinterher entschuldigen musste,weill alles erstunken und erlogen war....


Ausserdem...wenn ein sportler,bundetrainer,etc drogen nehmen...wieso nicht auch bundestagsabgeordnete?! die sind genauso menschen wie oben genannte... auch die können drogen nehmen...

versteht mich da nicht falsch...ich halte nix von drogen und will auch keinen drogenabhängigen in schutz nehmen.aber bitte glaubt nicht alles der presse und dem fernsehn... Überlegt was die presse und so aus uns gemacht haben......
mad.gif


JULIA und KIRA
confused.gif



cheer4.gif
 
HI Leute!
Schade eigentlich, daß denen so oder so nichts passieren wird. Das haben wir doch schon bei kohl gesehen, der überall drumrum gekommen ist, mit der Strategie: Ich habe mein Ehrenwort gegeben.
Aber wie schon gesagt, wissen wir nun endlich, wie diese wirren und schwachsinnigen LHVOs zustande gekommen sind, denn einige Landtagsabgeordnete sitzen ja schließlich auch da mit dabei und koksen sich das Gehirn weich.
Else + Rudel
 
Hi Kira,

mir macht es nichts aus, ob die koksen. Sollen sich doch das Gehirn (?) rausbrennen.
Und ehrlich gesagt, mir würde die Sache noch mehr Spaß machen, wenn da wirklich nichts dran ist! Wir werden doch auch diskriminiert, denunziert und was noch alles, obwohl wir an nichts schuld haben!

Gruß
Alexis
P.S. Woher weißt du denn so viel über Kokain?
biggrin.gif
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asthanos.gif
 
JA!!!
das würdest du gerne wissen,was???

Ich habe mich sehr mit dem Thema Drogen auseinander gesetzt!!!
Meine aller-beste Freundin ist nämlich Drogenabhängig und hat mich mal um hilfe gebeten...

Da habe ich sehr viel über Drogen im Alltag und so kennen gelernt...


es ist einfach ien riesen Gebiet!!!

Naja....bist doch wohl nicht beunruhigt gewesen,oder???


JULIA und KIRA

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Hi Kira,

nein, ich war deinetwegen nicht beunruhigt, es sollte nur ein Witz sein (war wohl nicht so gut).
Ich finde es im Gegenteil sehr gut, daß du dich mit dem Thema auseinandersetzt, denn Aufklärung ist schon die halbe Miete!

Liebe Grüße
Alexis

asthanos.gif
 
Wieviel Gehirnzellen werden durch die Einnahme von Drogen nochmal getötet?
wink.gif


Menschen, die abhängig sind, kannst Du nur seelisch unterstützen, Kira - den Absprung müssen sie selbst schaffen. Manchmal muß man sie dazu auch hängen lassen
frown.gif


as-gum.gif

shevoice
 
Hi she,

kann nur voll und ganz zustimmen!
Ich bin Alkoholikerin (aber seit 5 Jahren trocken; nicht daß ihr denkt, ich schreibe meine Beiträge im Suff
biggrin.gif
), und solange mir alle halfen, Freunde, Familie u.s.w. hab ich den Absprung nicht geschafft. Erst als alle die Nase von mir voll hatten und ich plötzlich ganz auf mich allein gestellt war, als ich nur noch die Wahl hatte: Aufhören oder untergehen, da fand ich die Kraft, mich aus diesem Sumpf herauszuziehen!
Und Kira: Wenn du versuchst, einem Drogenabhängigen zu helfen, bist du selbst in akuter Gefahr! Man braucht sehr viel innere Kraft, um da nicht noch mit hineingezogen zu werden! Paß auf dich auf!

Liebe Grüße
Alexis

asthanos.gif
 
Hi Kira,

das mit dem Putzlappen stimmt so nicht. Es wurden Untersuchungen durchgeführt, die erwiesen haben, daß Kokain in diesen Mengen nicht durch Putzwasser weitergegeben werden können. Im übrigen denke ich mal, daß die Putzfrauen nicht mehrere unterschiedliche Toilettenräume mit einem Wasser putzen. Immerhin müßten sie dann den Eimer über mehrere Gänge schleppen und wer macht das schon?
Warum soll dort nicht gekokst werden? Politiker sind Menschen wie jeder andere auch (obwohl sie es anscheinend vergessen haben). Es wird in vielen Berufen am Arbeitsplatz gekokst um die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit zu erhöhen.

Ich halte von Drogen nichts
watson
 
Hallo Ihr Lieben,

wenn die Sache die Kira angesprochen hat stimmen sollte (mit Lappen weiterverteilt) dann frage ich mich ernsthaft, warum in den Besuchertoiletten nichts gefunden wurde?

Also m. E. könnte es wohl sein das die Sache stimmt. Würde auch viele Politischen Entscheidungen erklären.

Gruß

munky2.gif

www.de-adit.de

Astrid und die Sabberbande
 
Ich kann nur sagen was ich im TV gesehen habe...

Ich kann es mir schon gut vorstellen...

Aber egal.ich denke meistens anders wie alle anderen....


JULIA

cheer4.gif
 
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