Wolfgang
KSG-Haarspalter™
Köter und Kinder 07.08.2002 17:18
In & Out
Die Meinungen über Hunde gehen auseinander. Für die einen sind sie die besseren Menschen, retten im Lauf ihres Hundelebens ganze Schulklassen aus eisigen Fluten, geben desillusionierten Frauchen jenseits der 45 die Lust am Leben zurück und ebnen verarmten Herrchen den Weg ins Bett großzügiger Damen. Für die anderen sind sie zügellose Bordstein-********, hemmungslose Ruhestörer und sträflich unterschätztes Gefahren-Potenzial für harmlose Passanten. Weil Letztgenannte die Mehrheit stellen, ist der wahre Hundefreund jederzeit bereit, sich und seinen Köter zum Affen zu machen, um das Image von Schnuffi&Co aufzumöbeln. Deshalb habe ich auch eingewilligt, als Babsi darum bat, unseren vierbeinigen Freund ablichten zu dürfen. Außerdem befindet sich Babsi auf dem steinigen Pfad der Selbstfindung und ist nun, nach einem vegetarischen Kreativ-Wander-Wochenende mit Fotokurs, in greifbare Nähe ihres Ziels gerückt.
"Gehorcht der auch?", fragt sie mit kritischen Blick auf das Tier und zückt ihre Kamera. "Natürlich", antworte ich. "Dann soll er sich mal hinlegen." "Leg Dich hin", sage ich zum Hund und er tut, wie ihm geheißen. "Er soll die Ohren nicht so blöd anlegen", sagt Babsi. "Leg die Ohren nicht so blöd an", sage ich zum Hund und er stellt sie auf. "Und jetzt guck nach oben". Er guckt nach oben. "Er soll an einem Grashalm kauen", sagt Babsi. Er kaut. Überhaupt macht er alles, was Babsi will: Erst als er sich in einer Pfütze räckeln und zufrieden in die Sonne blinzeln soll, wird er bockig. "Ihr Hundebesitzer habt Eure Viecher alle nicht im Griff".
Obwohl es politisch völlig unkorrekt ist, Hunde und Kinder in einem Gedankengang zu verarbeiten, muss ich an meinen letzten Besuch bei Babsi denken: Unter ihrem stolzen Mutterauge hatte ihr Benni Cola in mein Auto gekippt, meinen Stuhl mit Sahne beschmiert, ein Stück Kirschkuchen in meine Tasche gespuckt und meine höfliche Bitte, dies zu unterlassen mit dem Zeigen des Stinkefingers quittiert.
G.W. red.mellrichstadt@mainpost.de
Quelle:
Ja ja, immer diese unerzogenen Köter
In & Out
Die Meinungen über Hunde gehen auseinander. Für die einen sind sie die besseren Menschen, retten im Lauf ihres Hundelebens ganze Schulklassen aus eisigen Fluten, geben desillusionierten Frauchen jenseits der 45 die Lust am Leben zurück und ebnen verarmten Herrchen den Weg ins Bett großzügiger Damen. Für die anderen sind sie zügellose Bordstein-********, hemmungslose Ruhestörer und sträflich unterschätztes Gefahren-Potenzial für harmlose Passanten. Weil Letztgenannte die Mehrheit stellen, ist der wahre Hundefreund jederzeit bereit, sich und seinen Köter zum Affen zu machen, um das Image von Schnuffi&Co aufzumöbeln. Deshalb habe ich auch eingewilligt, als Babsi darum bat, unseren vierbeinigen Freund ablichten zu dürfen. Außerdem befindet sich Babsi auf dem steinigen Pfad der Selbstfindung und ist nun, nach einem vegetarischen Kreativ-Wander-Wochenende mit Fotokurs, in greifbare Nähe ihres Ziels gerückt.
"Gehorcht der auch?", fragt sie mit kritischen Blick auf das Tier und zückt ihre Kamera. "Natürlich", antworte ich. "Dann soll er sich mal hinlegen." "Leg Dich hin", sage ich zum Hund und er tut, wie ihm geheißen. "Er soll die Ohren nicht so blöd anlegen", sagt Babsi. "Leg die Ohren nicht so blöd an", sage ich zum Hund und er stellt sie auf. "Und jetzt guck nach oben". Er guckt nach oben. "Er soll an einem Grashalm kauen", sagt Babsi. Er kaut. Überhaupt macht er alles, was Babsi will: Erst als er sich in einer Pfütze räckeln und zufrieden in die Sonne blinzeln soll, wird er bockig. "Ihr Hundebesitzer habt Eure Viecher alle nicht im Griff".
Obwohl es politisch völlig unkorrekt ist, Hunde und Kinder in einem Gedankengang zu verarbeiten, muss ich an meinen letzten Besuch bei Babsi denken: Unter ihrem stolzen Mutterauge hatte ihr Benni Cola in mein Auto gekippt, meinen Stuhl mit Sahne beschmiert, ein Stück Kirschkuchen in meine Tasche gespuckt und meine höfliche Bitte, dies zu unterlassen mit dem Zeigen des Stinkefingers quittiert.
G.W. red.mellrichstadt@mainpost.de
Quelle:
Ja ja, immer diese unerzogenen Köter