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Gift-Anschlag auf Kölner Hunde
Von WERNER SCHLAGEHAN
Dr. Spieth legte „Andi“ einen Venenzugang an die Pfote. Dann bekam er eine Infusion mit 50ml Elektrolytlösung.
Fotos: Käsmacher Köln - Liebevoll hält Mara Palm (26) ihren geschwächten Bernasennenhund „Andi“ auf dem Behandlungstisch von Tierarzt Dr. med. Karl Spieth fest. Dann bekommt der Hund eine
Infusion. „Andi“ war bis letzten Mittwoch ein lebenslustiger Vierbeiner. Aber dann wurde der 18 Monate alte Rüde Opfer eines
Giftanschlags.
„Ich ging mit Andi wie jeden Tag durch den Forstbotanischen Garten im Hahnwald spazieren. Als wir nach einer Stunde wieder zu Hause waren, legte sich Andi auf den Boden, knurrte und mußte sich übergeben“, sagt Studentin Mara Palm.
Sofort telefonierte die Familie mit ihrem Tierarzt Dr. Spieth. Der wollte „Andi“ sofort sehen. „Ich machte ein Blutbild und stellte nach einer Röntgenaufnahme fest, dass der Hund an einer Vergiftung leidet“,
sagt der Arzt.
Die Schleimhäute und der Dünn- und Dickdarm waren geschwollen. Ausserdem hatte das Gift auch die Leber angegriffen und eine „toxische
Hepatopathie“ hervorgerufen. „Dadurch kann die Gallensäure über den Kot nicht ausgeschieden werden, verseucht das Blut. Der Hund bekommt Fieber, erbricht und ist völlig apathisch“, sagt Dr. Spieth.
Ohne ärztliche Hilfe sterben die Tiere.
Für den Arzt ist dieser „Patient“ kein Einzelfall. Dr. Spieth weiß: „Es gibt noch mehr vergiftete Hunde im Hahnwald.“
War es ein Hundehasser, der Giftköder auslegte? Oder fraßen die Hunde
Rattengift? Das konnte gestern noch nicht eindeutig geklärt werden.
Klar ist: Hunde im Hahnwald leben gefährlich...
„Vier Nachbarn von uns lassen ihre Tiere nicht mehr ohne Maulkorb durch den Forstbotanischen Garten laufen“, sagt Mara Palm besorgt.
„Auch sie wurden vergiftet, hatten die gleiche Krankheit wie unser Hund.“
Nicht genug: „In den letzten zwei Wochen gab es drei Vergiftungsfälle auch in Junkersdorf“, sagt der Doc.
Dort wohnt Silvia Breuer. Auch ihr Fox-Terrier „Moritz“ wurde vergiftet.
„Nach einem Spaziergang erbrach sich Moritz, lag geschwächt in seinem Körbchen“, erzählt die Frau. Auch ihr Fox-Terrier wurde von Dr. Spieth behandelt, bekam wie „Andi“ Medikamente und mehrere Infusionen mit
Elektrolyten. „Beide Hunde sind jetzt über dem Berg“, sagt Dr. Spieth.
Fox-Terrier „Moritz“ flitzte gestern schon wieder durch den Garten.
Sennenhund „Andi“ braucht noch ein paar Tage, um sich zu erholen.
„Ohne Leine und Maulkorb lasse ich Andi nicht mehr durch den Park laufen“, sagt
Mara Palm.
Bis dann
Sylvia & Kira