Klaipeda-Kaliningrad-Ahlbeck. Ostsee mit Hund

Sharima003

Dauer: 17 Tage
Zeitraum: 5.7.2019 bis 21.7.2019
Entfernung: 802 Kilometer

Meine diesjährige Radreise ging an der Ostseeküste entlang. Gestartet in Klaipeda bin ich mit Sannie immer an der Ostsee entlang bis Ahlbeck geradelt.
Vorbereitung:
Im Vorfeld mussten einige Sachen organisiert werden:
- Fähre buchen (Hundekabine)
- Reisepass und Visum beantragen
- Gesundheitszeugnis für den Hund besorgen.
Ja der Hund.
Sannie hat meine Reisevorbereitung ganz schön kompliziert gemacht.
Welche Impfung braucht mein Hund?
Titar Bestimmung Ja oder Nein?
Gesundheitszeugnis?
Ich wollte Sannie ja nach Russland rein- aber auch wieder rausbekommen. Tante google war mir da nicht besonders hilfreich. 14 Tage vor Reisebeginn habe ich im Internet Wohnmobilfahrer kennen gelernt, die regelmäßig mit Hund nach Russland reisen. Die haben mir sehr weiter geholfen.

5. Juli 12km Kiel - Kiel Fährhafen
Gestartet sind wir mit Zug von Zuhause nach Kiel. Wir sind um 16.30 Uhr in Kiel angekommen und dann die 5 Kilometer bis zum Fährhafen geradelt.
Dort habe ich mein Ticket bekommen und musste bis 19.00 Uht warten, bis wir zusammen mit den anderen Fahrradfahrern den Shuttle Bus zur Fähre folgen durften.
Dann mit Sack und Pack gefühlt quer durchs Schiff gelaufen bis zur Kabine. Die kleine Kabine wurde für die nächsten 23 Stunden mein und Sannie´s neues Zuhause. Leider gab es kein Sandkasten (Pipi Kiste) für die Hunde an Bord. Die mussten auf dem Flugzeugdeck ihr Geschäft verrichetn. Sannie fand das nicht ganz so toll.
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06. Juli 6km Klaipeda - Klaipeda Hotel
Wir sind um 18.00 Uhr mit der Fähre in Klaipeda angekommen. Das ausschecken verlief total chaotisch, da zeitleich auch die LKW´s abgeladen wurden und es dadurch sehr eng zuging. Fahrrad zwischen wegfahrenden LKW´s zu beladen war nicht so pralle.
Sannie hat draußen erstmal die erst beste Rasenfläche ausgiebig "bewässert". Danach ging es zum Hotel. Das hatte ich schon vorher gebucht. Der Hotelbesitzer sprach nur Litauisch und Russisch und hat mir die Schließanlage auf Russisch erklärt. Habe aber alles gut verstanden (Dafür, dass ich kein Russisch spreche).

07. Juli 56km Klaipeda - Nida
Heute gind es um 07.30 aus dem Hotel. Gefrühstückt wurde bei MC Donalds und dann ging es zur kleinen Personenfähre, die uns für 1 Euro zur kurischen Nehrung brachte.
Hier gab es einen tollen Radweg bis nach Nida. Ab und an konnte man bis zum Strand mit Rad fahren. Sannie durfte viel ohne Leine laufen, da gerade am Anfang noch nichts los war.
Um 15.00 Uhr sind wir in Nida angekommen und haben dort im Hostel eingescheckt. Mein Fahrrad sollte draußen im offenen Hinterhof übernachetn. Das habe ich Abends aber mit auf´s Zimmer genommen.

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08. Juli 60km Nida - Selenogradsk
Heute war die große Frage, ob Sannie mit nach Russland einreisen darf. Um 08.00 Uhr gestartet ging es erst einmal zur Grenze. Dort musste ich durch drei Kontrollen, die aber alle ganz kurz waren. Keine 10 Minuten hat die Einreise gedauert. Die Grenzbeamten fanden einen Hund im Anhänger wohl total witzig. Sannie ist dann über die Grenze nach Russland gelaufen. Irgendwelche Papiere von dem Hund wollte keiner sehen.
Dann ging es an der Russischen Seite weiter. Viele schreiben, dass die russische Seite schöner ist. Ich fand sie jetzt nicht schöner. Dadurch, dass dort auch Autos erlaubt waren auf der Straße, wurde es, je näher man nach Selenogradsk kam, auch immer voller.
In Selenogradsk angekommen habe ich mir ein freies Wlan gesucht und ein Hotel über booking com gebucht. Das finden des Hotels war schon ein kleines Problem. Die Straßennamen bei booking com passten nicht zu den google maps Namen. Das Hotel hatte aber ein Foto von sich bei booking com und so habe ich mich mit dem Foto bis zum Hotel durchgefragt. Nach dem einschecken ging es noch zum Strand.

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09. Juli 47km Selenogradsk - Kaliningrad
Heute ging es erst an einer Hauptstraße entlang. Das war ohne Seitenstreifen nicht wierklich toll und so bin ich bei der erstbesten Möglichkeit auf die Autobahn gefahren und dort auf einen breiten Seitenstreifen bis Kaliningrad geradelt.
Die Abfahrt von der Autobahn war etwas chaotsisch, da dort eine Baustelle war und die Autobahn einspurig ohne Seitenstreifen wurde. Ich bin dann in die Baustelle reingefahren und habe die Bauarbeiter gefragt, welche Abfahrt ich nehmen muss.
Von dort ging es dann weiter bis ins Zentrum. Nach dem Besuch beim Dom haben wir im IBIS Hotel eingescheckt.
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10. Juli 79km Kaliningrad - Braniewo
Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück ging es aus Kaliningrad wieder raus. Die Straßen, bzw. Bürgersteige sind gerade in den Außenbezirken eine einzige Katastrophe. Hohe Bordsteinkanten. Strommasten mitten auf dem Bürgersteig und Löcher in Brücken, so dass man da seinen ganzen Fuß durchstecken konnte.
Es ging dann auf der alte Reichsautobah entlang bis zur Grenze. Hier hat der Grenzüberegang 2,5 Stunden geaduert. Sannie´s Chip wurde ausgelesen und auch der EU- Heimtierausweis wurde kontrolliert.
Dann ging es noch bis nach Braniewo, wo wir um 19.00 Uhr angekommen sind. Bis zur Stadt bin ich durch zich Baustellen geradelt.

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11. Juli 56km Braniewo - Elbag
So wie der Tag geendet hatte, fing er auch wieder an. Es ging von einer Baustelle zur nächsten. Wir sind dann bis Fromborg geradelt, wo laut Bikeline um 11.00 Uhr eine Fähre nach Krynica Morska gehen sollte. Leider gab es die Fährverbindung gar nicht. Wir sind dann weiter den R1 gefolgt und sind dann noch bis Elbag geradelt. Immer an Polnischen Landstraßen entlang (aber zumindest ohne Baustellen). In Elbag haben wir uns direkt am Bahnhof ein Zimmer genommen. Mein Plan war es, mit den Zug nach Danzig zu fahren.

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12. Juli 32km Elbag - Hel
Am Morgen ging es zum Bahnhof. Laut Bahn APP sollte um 09.00 Uhr ein Zug fahren. Der Schalterbeamter verstand leider nur polnisch und russisch. So habe ich mit 2 Russichen Wörten (Cabaka = Hund und Velobecia = Fahrrad), sowie mit dem Screenshot der Zugverbindung Zugtickets gekauft.
Mit einmal umsteigen sind wir dann um 10.30 Uhr in Danzig angekommen. Es ging dann auf recht guten Wegen quer durch die Staddt bis Gdynia. Auf dem Stück haben wir uns ich beeilt, da laut Bikeline im 14.30 Uhr eine Fähre nach Hel fahren sollte. 14.08 Uhr sind wir da angekommen.
Und ja, es fuhr eine Fähre. Aber erst um 16.30 Uhr. Wir haben uns solange den Hafen angesehen und was gegessen. In Hel sind wir in einem günstigen Hotel untergekommen.
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13. Juli 69km Hel - Debki
Heute ging der Weg erst ein paar Kilometer einen Schotter Weg entlang. Den habe ich mir aber erspart und bin an der Straße lang gefahren. Der Weg heute war recht gut. Laut Bikeline sollte er ab morgen wesentlich schlechter werden (und da hatte Bikeline leider mal recht). Ich hatte in Karwia ein Zimmer über booking com gebucht. Vor Ort musste ich dann feststellen, dass es die Pension gar nicht gibt. Also weiter bis Debki und dort ein Zimmer genommen. Ab hier hatte man, sobald man in den Orten war immer eine Straße voller Einkaufsbuden. Überall gab es Stranequipment zu kaufen und auch viel "Fress" Buden gab es.

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14. Juli 54km Debki - Zanowska
Ab heute wurden die Wege sandiger und es ging auch viel ducrh den Wald. Für Sannie war es paradiesisch. Sie konnte viel ohne Leine laufen, während ich zusehen musste, wie ich Fahrrad und Anhänger durch den Sand bekam. Wir sind bis Zanowska geradelt. Hier hatte ich extra aufgehört, da von dort am nächsten Tag eine 8 Kilometer lange Sandstrecke beginnen sollte und das wollte ich im ausgeruhten Zustand machen.

15. Juli 68km Zanowska - Ustka
Nach kanpp einer Woche auf Radreise hatten sich meine 7 Kilo Hundefutter schon fast halbiert. Da ich auch nur wenig Gepäck mit hatte, klappte die heutige Etappe problemlos.
Es ging kurz hinter Zarnowska auf ein 8 Kilometer langes sandiges Waldstück. Ich habe immer versucht, ganz am Rand zu fahren, da dort der Sand etwas fester war. Sannie fand den festen Sand aber auch schöner zu laufen, so dass wir uns da gegenseitig im Wege standen.
In Gac hatten wir den Sand hinter uns. Sannie lief immer noch ohne Leine, als wir durchs Dorf radelten. Als wir an einem Hof vorbei sind, hat ein Kind die Gartentür geöffnet und beide Hofhunde stürzten sich bellend auf uns. Den großen habe ich mir gekrallt und mit meiner Reitgerte (extra für die Hunde mitgenommen) verjagt. Sannie hat sich den kleinen vorgenommen und den einmal quer durchs Dorf gejagt. Das war unsere einzige "schlechte" Erfahrung mit Hunden auf der gesamten Radreise.
Vor Kluki kam dann eine 2 Kilometer lange Strecke durch Schilf. Auf dem kurzen Stück habe ich noch 3 Reiseradlergruppen getroffen, sowie zwei Österreichische Wanderer. Nach der Schilfpassage ging es noch bis Ustka.

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16. Juli 76km Ustka - Datki
Nach der gestrigen Etappe dachte ich, ich habe jetzt alles erlebt, was Polen an schlechten Radwegen zu bieten hat.
Aber:
Kurz nach Ustka ging es auf einen Wanderweg weiter, der noch schlimmer war, als der gestrige Weg. Sand, Steile und Kurvige Stellen und als Krönung noch eine Metallbrücke, wo ich erst das Fahrrad, dann den Hund und zum Schluß den Hundeanhänger drüber tragen musste!
Wir sind dann noch weiter bis Dabki geradelt.
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17. Juli 59km Datki - Kolobrzeg
Heute ging es erst einen tollen Radweg bis Dabkowice entlang. Danach sollte ein Strandabschnitt kommen. Ich bin dann bei einen Campingplatz reingefahren und habe nachgefragt. Ja, das ist hier der offizielle Radweg. Ich hatte jetzt die Möglichkeit 4 Kilometer am Strand entlang zu radeln, oder einen 27 Kilometer lange Umweg zu nehmen. Da habe ich den Strandweg genommen. Der halbe Campingplatz hat mit geholfen, mein Fahrad und Hundeanhänger über die Düne zu bekommen.
Dann ging es am Strand entlang. An fahren war nicht zu denken. Selbst das schieben war super anstrengend. Für Sannie war wohl die Stelle die schönste Strecke auf der gesamten Radreise. Sie konnte Kilometrlang ohne Leine am Strand entlang laufen. Nach knapp 80 Minuten hatte ich das Ende erreicht und mit Hilfe einiger Badegäste habe ich mein Fahrrad auch wieder auf festen Asphalt bekommen. Ich bin dann mit Sannie im Anhänger noch bis Kolobrzeg geradelt. Hier gabe es auch einen tollen Radweg entlang der Ostsee.

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18. Juli 70km Kolobrzeg - Miedzywodzie
Nach einer Nacht in Kolobrzeg ging es morgens wieder auf Strecke. Nachdem ich die Stadt durchquert habe, ging es immer recht nach am Wasser nach Miedzywodzie. Es wechselte immer wieder von sandigen Wegen zu richtig guten Radwegen. Irgendwann kam eine ganz eklige Kopfsteinpflaster Strecke. Dort kam mir ein Militär Fahrzeug entgegen. Der Fahrer hat mir erklärt, dass diese Strecke schlecht zu fahren ist. Ich solle doch besser den Waldweg nehmen. Und ja, dieser war echt gut. In Miedzywodie hatte ich einen Wohnwagen incl. Vorzelt auf einem Campingplatz gemietet.
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19. Juli 53km Miedzywodzie - Ahlbeck
Am letzten Tag bin ich dann bis Ahlbeck geradelt. Der Abschnitt hat noch einmal alles an Weg Qualität zu bieten. Sandiege Wege, Hügelige schottrige Wegabschnitte und sogar eine kurze und kostenlose Fährfahrt. Sannie ist wieder viel gelaufen.
In Ahlbeck wollte ich eigentlich 2 Tage bleiben. Leider war absolut kein bezahlbares Zimmer zu bekommen. Da ich schon den Rückzug gebucht hatte und der in Berlin losfuhr, habe ich Zugkarten nach Berlin gekauft.
Um 21.30 Uhr sind wir in Berlin angekommen und zum guten und günstigen Hotel gefahren.

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20. & 21. Juli 10km Berlin - Berlin
In den 1,5 Tagen bis zur Rückreise habe ich Berlin unsicher gemacht. Da mein zweites Hobby geo caching auf dieser Radreise viel zu kurz kam, habe ich die Zeit in Berlin genutzt und viel geo caching gemacht. Dabei habe ich mir natürlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten angesehen.
Um 14.30 Uhr ging Sonntag mein Zug aus Berlin los und mit einmal Umsteigen war ich um 19.00 Uhr am Heimatbahnhof
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  • 29. März 2024
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Hi Sharima003 ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 32 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ganz toll! Und ich sehe die Bilder auch :)

Bewundernswert!!
 
Hut ab. Danke für den Bericht.

Das du dich das alleine so traust. :dafuer:
 
Das las sich jetzt über Teile nicht so wirklich idyllisch (auf der Autobahn z.B.), aber auch von mir ein ehrliches 'Hut ab'.
 
Super! Ich bewundere das auch total, total mutig so loszufahren und sich durchzufragen! :)
 
Vielen Dank für den interessanten Reisebericht!

Hut ab vor deinem Mut und deinem Durchhaltevermögen.
 
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