Ja, wirklich....das er dich noch so lange begleiten konnte und wollte...einfach toll
Jepp. Vor allen Dingen, wo jetzt durch die Obduktion so einige Dinge ans Licht gekommen sind, die genau das noch um einiges unglaublicher machen.
@Biggy
du erinnerst dich sicher an das Rätsel bei Kikki mit den hohen Calciumspiegeln, das wir auch bei Gutti hatten? Und - unsere Theorie bezüglich der Nebenschilddrüse, die hierfür verantwortlich sein könnte?
Beiden Hunden gemeinsam waren zudem, sofern ich mich richtig erinnere, dünne entmineralisierte Knochen (Osteoporose) und Kalkeinlagerungen in diversen Organen (bei Kikki glaub ich nur in der Niere, bei Gutti haben wir die an mehreren Stellen gesehen).
Die Pathologin beschreibt hierzu eine "Hyperplasie der Nebenschilddrüse", wohl nicht sehr ausgeprägt, aber das reichte wohl schon. Ich gehe hier von einer Folge seiner Nierenerkrankung, nicht von einem eigenständigem Krankheitsgeschehen aus.
Die Schilddrüse, die bei ihm ja deutlich in der Unterfunktion war, weist zahlreiche Adenome [gutartige Tumore] und Verkalkungen auf. Letztere vermutlich eine Folge der Überfunktion seiner Nebenschilddrüse.
Eine seiner beiden Nieren war so gut wie überhaupt nicht mehr arbeitsfähig; die genaue Diagnose lautet: chronisch interstitielle Nephritis (beider Nieren). Wirklich viel Zeit wäre ihm hier auch nicht mehr geblieben....
Diese Diagnose bedeutet, dass Gutti mal eine bakterielle Infektion der Niere hatte, die nicht erkannt bzw. nicht behandelt worden war. Andere Ursachen wären Medikamente, aber die fallen bei Gutti als Möglichkeit wohl eher weg. Eigentlich sollte er irgendwann mal auch einen Zustand des akuten Nierenversagens gehabt haben, der dann in diese chronische Form übergegangen ist.
Bei Blutabnahmen fiel gelegentlich ein extrem hoher Blutdruck auf, weil das Blut mitunter förmlich aus der Vene geschossen kam. Wir schoben es auf die Nierenerkrankung - aber die wahre Ursache ist ein Phäochromozytom.
Verantwortlich für seinen Zustand am Ende waren wie bereits vermutet Metastierungen in der Leben und im gesamten Bauchraum bis rauf zum Zwerchfell, bis zu 10 cm groß. Vermutlich waren es Einblutungen daraus, die zu seinem letzten schweren Einbruch geführt haben.
Aber der erstaunlichste Befund überhaupt:
Herz ohne besonderen Befund.
Ein 20 Jahre alter Hund, dessen Herz noch lange lange weiter geschlagen hätte, weil es keinerlei, nicht die geringsten Befunde aufweist. Trotz chronischer Nierenerkrankung, hoher Blutdruckepisoden und trotz so vieler Jahre konstanter Arbeit. Kein Wunder, dass er die Op und die Narkose so locker weggesteckt hat. Kein Wunder, dass er so alt wurde.
Kenny Guttenberg, du warst, bist und bleibt einfach ein kleines Wunder auf 4 Pfoten ....