Kein Laminat, keine Treppen, keine Aufzüge..

Hallo liebe Gemeinde.
Es ist geschafft, der passende Zweithund ist gestern eingezogen. Er kommt von einem deutschen Tierschutzhof und ist eigentlich ein ganz umgänglicher Kerl. Die im Moment auftauchenden Probleme sind Laminat, Aufzüge und Treppen (runter) - er weigert sich wehement diese zu betreten. Da hilft kein Locken mit Leckerli oder Spielzeug und auch "einfach mitnehmen" fällt schwer. Er ist nicht sehr klein und hat schon einige Kilos drauf, obwohl er noch zu dünn ist. Kennt jemand ähnliche Probleme und hat ein paar weitere Tipps?

Vielen Dank und liebe Grüße
Kim

Meine Maus hatte auch eine wahnsinnige Angst vor unserem Hausflur (glänzender Steinboden) und vor dem Aufzug (glänzender Steinboden PLUS Spiegel!!!), die Haustreppen (glänzender Steinboden) benutzt sie auch nach vier Monaten nicht.

Ich habe es ebenfalls mit Leckerlis probiert, aber es half alles nichts, also überlistete ich sie, was den Flur betraf: großes Saunatuch raus gelegt, Hund raus gelockt, Tür zu, Leckerlis dabei. Nach und nach das Saunatuch unter ihr weg gefaltet, sobald sie sich etwas entspannt hatte, bis es ganz weg war, sie dann gefüttert, gestreichelt, durchgeknuddelt, bis sie gar nicht mehr merkte, dass der böse Boden unter ihr war.

Der Aufzug war wesentlich schwieriger und nach einer unendlich lang erscheinenden Zeit habe ich sehr unpädagogisch gehandelt und die 35 Kilo Muskelmasse einfach am Geschirr in den Aufzug rein gezerrt. Sie stand da als wolle ich sie töten, wir fuhren runter und als wir vom Gassi zurück waren, ging es schon wesentlich leichter, nur mit einem leichten Zug an der Leine.

Sie schaut auch heute noch ab und zu in den schwarzen Schlitz zwischen Schacht und Kabine, aber sie geht freiwillig überall hin.

Die Treppe schaffen wir auch noch.

Ich kann also nur sagen, bevor man die Angst des Hundes durch zu viel Betteln und Bitten noch verstärkt, einfach den Rudelführer spielen, sagen, wo's lang geht, zur Not auch physisch, dann ist alles gut.
Kommt aber sicher auf den Hund an und es gibt wahrscheinlich auch welche, die so was nicht so leicht wegstecken. Ist dein Hund generell ängstlich oder sonst eher furchtlos und neugierig?

Ich hab ihn bisher furchtlos erlebt. Er kennt sowas halt noch nicht. Es ist auch nicht so, dass ich dastehe und ihn anflehe mitzukommen. Allerdings.. (manchmal sieht es witzig aus), legt er sich einfach auf den Boden noch bevor der Fahrstuhl erreicht ist. Er wiegt halt auch um die 25kg. Habe ihn schon ein paar mal "mitgenommen", eine Verbesserung ist aber noch nicht in Sicht, obwohl es nach der Fahrt immer eine Belohnung gibt. :/ mein erster Hund hatte anfangs auch Angst, die hatte sich mit der zweiten Fahrt aber erledigt.

Die Belohnung nicht NACH der Fahrt!!!
Du musst ihn IM AUFZUG belohnen!

Sonst lernt er, puh, Gefahr vorbei, jetzt gibt es was Leckeres!

Wenn nicht so viel los ist, einfach mal ein paar nette Minuten im geschlossenen Aufzug verbringen, spielen, fressen, knuddeln. Ganz locker und selbstverständlich. Der Aufzug muss sein Revier sein.

Er nimmt im Aufzug nichts. Würde ich ihn IM Aufzug belohnen, würde ich seine dortige Haltung bestätigen. Mein Gedanke ihn danach zu füttern, war der, dass er das Leckerchen danach mit dem "in den Aufzug gehen" verbindet.. ich habe einige Minuten im Stehenden Aufzug verbracht. Mittlerweile schmeißt er sich schon auf dem Laubengang auf den Boden, dort geht er aber recht flott wieder mit, wenn ich einfach weitergehe.

Nu, mit 25 kg ist er ja ein eher kleiner Hund, den man auch problemlos tragen oder sonstwie manipulieren kann. Zumal er ja auch nicht zu beißen scheint wenn du ihn zwingst.
Wie lange ist er denn bei dir? Einiges gibt sich vermutlich von allein, Treppen laufen haben meine Pflegehunde immer recht schnell gelernt weil es einfach sein musste.
Wenn sich das Problem eher verstärkt wie bei dem Aufzug herauszulesen, und der Hund zu gestresst ist um dort Futter zu nehmen, würde ich zu einem passenden Zeitpunkt mit einer Decke und einem Buch in selbigen einziehen und warten bis er sich IM Aufzug entspannt.

Weist du warum er das Laminat nicht mag? Nur weil er es nicht kennt oder rutscht er stark weg? Das Problem kann besonders bei alten Hunden auftreten die beim Ausrutschen Schmerzen haben oder eh nicht mehr so sicher auf den Beinen sind. Da lege ich dann Teppich aus.

Ich habe immer die besten Erfahrungen damit gemacht möglichst wenig Aufheben um sowas zu machen - weder positiv noch negativ ... es ist einfach nichts besonderes.

Jedes Überlegen "wie bringe ich ihn dazu mit zu gehen" oder "wann gebe ich Leckerchen am besten" "besser locken oder Leckerchen werfen" oder oder oder machen so eine Situation erst zu etwas besonderem (besonders gefährlichem).

Das unpädagogische "ich klemme in einfach untern Arm oder zerre ihn ein Stück hinterher" ist nicht immer so verkehrt - natürlich nicht bei richtig heftiger Panik ...
Da kann es manchmal hilfreich sein erstmal auf "Management" umzusteigen - sprich einfach billigen Flickenteppich auf das Laminat legen o.ä.

Die ersten Fortschritte sind sichtbar. Es braucht nur noch ein kurzes Leinensignal und er folgt in den Fahrstuhl. Habe ihn einfach immer mitgenommen. Ich habe zwar generell kein großes Tammtamm drum gemacht, aber innerlich immer gedacht "ohje, schon wieder Fahrstuhl", ich änderte also erstmal meine eigene Einstellung. klappt.

Danke euch für eure Ratschläge und Hilfestellung.
LG Kim