Kastration unseres MAX

Pit MAX · 29. Juli 2002

Unser MAX, ein Am.Pit hat den Wesenstest mit seinem Frauchen bestanden, den Chip hat er damals natürlich auch in den Nacken bekommen. Und jetzt das allerbeste: Wir haben bis 20 August Zeit unseren MAX kastrieren zu lassen, angeordnet vom
Ordnungsamt Zweibrücken. Aber da ja überhaupt keine Gefahr zur Heranbildung "gefählicher Nachkommen" besteht, da er weder frei springen darf noch Kontakt zu fremden Hunden hat verstehen wie diese Anordnung überhaupt nicht. Auch haben wir schon einen freundlichen Brief an die zuständige Behörde geschrieben, die aber gehen jederzeit von einer Fortpflanzung aus. Unterschrieben vom Bürgermeister Zweibrücken.
Hat noch jemand eine Idee, so laßt es uns bitte wissen. Wir geben noch nicht auf. Vielen Dank im Voraus, alles Gute.

Midivi · 29. Juli 2002

Du lebst in Rheinland-Pfalz, gelle?

Da gibt es keinen Wesenstest, nur die Sachkunde...das sind 2 paar Schuhe.

Außerdem MUSS jeder Kampfhund lt. Verordnung kastriert werden. Es sei denn, der Hund ist schon so alt oder so krank, das eine Narkose ihm nicht zuzumuten ist. Das muß dir aber dann der Tierarzt bestätigen
Wenn du deinen Max nicht kastrieren lassen willst, dann wirst du nicht drumherum kommen, mit einem Anwalt das ganze so lange rauszuzögern bzw. dagegen Widerspruch einzulegen bis das Bundesverfassungsgericht urteilt.
Aber ich persönlich finde es gar nicht so dramatisch, wenn NICHT-ZUCHTHUNDE (!!!) kastriert werden müssen - bei meinen Hunden war dies selbstverständlich, aber da hat jeder andere Ansichten...

Davon mal abgesehen, verstehe ich nicht, wieso dein Hund keinen Kontakt zu Artgenossen hat.
Ich habe selbst 2 Kampfis, die täglich mit anderen Hunden in Kontakt kommen (mein Rüde weniger, aber nur, weil er nicht jeden mag)
Hast du schon mal was von der sog. Gentle-Leader Genehmigung gehört? D. h, das dein Hund keinen Maulkorb mehr tragen muß, sondern eine Art Halti. Ist viel besser. Habe div. Info-Material darüber, das ich dir gerne per mail senden kann.
Außerdem gibt es noch den sog. Softmaulkorb in den Fressnapf-Läden, der ebenfalls viel besser ist, als ein normaler Maulkorb.
Außerdem: Es wird bei euch doch sicherlich irgendwo ein Plätzchen geben, wo du deinen Hund auch mal rennen lassen kannst.
In einer Hundeschule hätte er mit Sicherheit auch viel Kontakt zu Artgenossen - ist ja auch sehr wichtig.

Baaneez · 29. Juli 2002

Gibt/gab es nicht irgendwo eine Gerichtsverhandlung bezüglich Kastration bzw. deren Verweigerung?? Meine hier irgendwo etwas gelesen zu haben. Unter "Presse" vielleicht?

Gruß Baaneez

Thai · 29. Juli 2002

Hallo
Ja das ist schon ganz schön verstrickt.
Ich z.B wohne in NRW ein Bekannter von uns m ußte
seinen Staff kastrieren lassen,Auflage vom OA.
Uns wiederum wurde nie diese Auflage gegeben,wir haben Thai kastrieren lassen ,das hatte aber andere Gründe.Das OA weiß bis heut nicht das er kastriert ist,und es wurde auch nie danach gefragt.Da wo Du wohnst kenn ich mich leider auch nicht aus.
LG Thai

spiwi · 29. Juli 2002

Hallo Ihr,

ich habe meinen Tyron aus dem TH und er war schon kastriert. Bei Anmeldung beim Ordnungsamt wurde da sehr großer Wert drauf gelegt. Da laut LHV die Zucht und Weiterpflanzung von Listenhunden strengstens untersagt ist, kann man sich dem nur unterwerfen. Es sei denn, man hat sehr viel Geld, denn dieser Prozess ist meineserachtens ohne Erfolgschancen.

Ich persönlich kann aber nichts negatives daran finden (nur der Kostenaufwand), da Tyron jedenfalls keinen Hodentumor bekommen kann. Aber die Meinungen teilen sich hier.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch Glück, egal wie Ihr Euch entscheidet.

Gruß
Holger

Midivi · 29. Juli 2002

Möchte noch hinzufügen, das ich auch jede Menge Bekannte mit Kampfis habe, deren Hunde nicht kastriert sind. Da hat das Ordnungsamt nie nachgefragt - die hatten aber ihre Hunde alle schon vor der Hundeverordnung.

Frag doch mal die Interessengemeinschaft Rheinland-Pfalz, evtl kennen die einen guten Anwalt oder können Tips geben.
Einer der Herren ist Hr. Schwab, evtl. kannst du ihn ja mal anmailen: Schwab-Koblenz@t-online.de

Meike · 29. Juli 2002

Hi Baaneez,

in Sachsen Anhalt wurde das außer Kraft gesetzt, meinst du das?

Lieben Gruß
Meike die sich eine solche Entscheidung auch nicht gerne vorschreiben lassen würde

KsCaro · 29. Juli 2002

Da Kastrationen laut Tierschutzgesetz nur nach medizinischer Indikation durchzuführen sind, kannst Du gegen angehen, ein Gutachten Deines Tierarztes müßte da mit nem netten Brief zusammen genügen. Für die ärztliche Bescheinigung zahlst Du ca. 5 Euro, für ne Kastration ca. 90 Euro!

Ansonsten hat Dein Hund halt nen schwachen Kreislauf und verträgt keine Narkosen, Möglichkeiten gibt es da genug!

Unser Rüde ist nicht kastriert, es hat das OA bei der Anmeldung damals auch nicht interessiert. Unsere Hündin ist kastriert, das allerdings auf eigenen Wunsch.

hund · 29. Juli 2002

Hallo,
ich stand vor vielen Monaten vor diesem Problem. Mit Hilfe meines Anwaltes habe ich erreichen können die Maßnahme bis zu einem höchstrichterlichen Entscheid auszusetzen. Das Verwaltungsgericht Koblenz hat im Einvernehmen mit den Parteien dem zugestimmt.
Zwischenzeitlich hat in Sachen Niedersachsen das Bundesverwaltungsgericht entschieden und die Zwangskastration dort für nichtig erklärt. Das dürfte als Argumentationshilfe wohl sehr nützlich sein.
Um den Rechtsweg einzuhalten ist ein Widerspruch notwendig dem ein Termin beim Rechtsausschuß folgt. Dann erst kann geklagt werden.

spiwi · 29. Juli 2002

Hallo,

ich nochmal.
Daß diese Kastrationsgeschichte mittlerweile auf so wackeligen Beinen steht, wußte ich nicht(super, daß es dieses Forum gibt)

Wollte Euch natürlich nicht den Mut zur Sache nehmen. War wohl nicht auf dem neuesten Stand der Dinge. Dabei ist es grade mal ein paar Wochen her, daß mich das OA belehrt hat. Bin davon überzeugt, daß die auch nicht auf dem neuesten Stand sind!

Viel Glück bei Euerm Vorhaben.
Gruß.
Holger

Pit-Bull*1 · 30. Juli 2002

Hy,ich wohne im Landkreis Leer(Niedersachsen),Und ich mußte meine Pit-Bull hündin nicht Kastrieren lassen. Wir konnten uns es aussuchen was wir machen.Das Ordnungsamt hat hier 2 sachen zur auswahl getroffen:1 Operieren,oder das grundstück nicht verlassen wenn die Hündin ihre Hitze hat. Also habe ich mich für das 2 endschieden,und habe es schrieftlich dem Ordnungsamt mitgeteilt.
Schöne Grüße Ruth

Tharin · 30. Juli 2002

Hi!

Original erstellt von Midivi:
D
Außerdem MUSS jeder Kampfhund lt. Verordnung kastriert werden. Es sei denn, der Hund ist schon so alt oder so krank, das eine Narkose ihm nicht zuzumuten ist. Das muß dir aber dann der Tierarzt bestätigen

Das ist nicht korrekt.
Das wird gerne so hingestellt von OA oder IM.
Doch die Verordnung sagt - schon ganz so wie von Pit MAX geschreben:
§2
(2) Die örtliche Ordnungsbehörde soll die Unfruchtbarmachung eines gefährlichen Hundes anordnen, wenn die Gefahr der Heranbildung gefährlicher Nachkommen besteht.

Und genau so wie er würde auch ich argumentieren. Wie soll das gehen bei Leinenpflicht und zuverlässigem Halter?
Zudem steht da überhaupt gar nichts von Kastration. Eine Sterilisation reicht vollkommen.

Aber ich persönlich finde es gar nicht so dramatisch, wenn NICHT-ZUCHTHUNDE (!!!) kastriert werden müssen - bei meinen Hunden war dies selbstverständlich, aber da hat jeder andere Ansichten...

Ich finde es äußerst dramatisch, wenn egal wer oder was kastriert werden MUSS.

Ich habe selbst 2 Kampfis, die täglich mit anderen Hunden in Kontakt kommen (mein Rüde weniger, aber nur, weil er nicht jeden mag)

Wenn ich mich recht erinnere, sit doch deine Hündin ein Bullimix, oder? Dann ist das ja eh kein Thema.
Ansonsten kann der Hund wohl kaum groß in Kontakt kommen mit fremden Hunden - so an einer kurzen Leine und so...

Außerdem: Es wird bei euch doch sicherlich irgendwo ein Plätzchen geben, wo du deinen Hund auch mal rennen lassen kannst.
In einer Hundeschule hätte er mit Sicherheit auch viel Kontakt zu Artgenossen - ist ja auch sehr wichtig.

In der Tat.
Falls es mit der Verträglichkeit noch hapert, finde ich Tierheime, die viele Gassigänger am WE haben, recht gut zum üben, da dort alle Hunde angeleint sind, die dir entgegenkommen und keiner die Augen verdreht, wenn dein Hund sich mal nicht gut benimmt.

Tharin

Baaneez · 30. Juli 2002

Hi Meike,

ehrlich keine Ahnung, hab hier nur irgendwo sowas gelesen. Das er die Hündin nicht kastrieren mußte, sondern dass sie Tabletten bekam stattdessen. Ich meine das wäre in Berlin gewesen.

LG Baaneez

Meike · 31. Juli 2002

Hi Baaneez,

*grübel*

Damit kann ich leider nicht dienen, sorry, aber vielleicht findet ja jemand noch etwas dazu?

Lieben Gruß
Meike

Pit MAX · 31. Juli 2002

Vielen Dank erstmal euch allen für die zahlreichen
Antworten und Tips, hat uns wieder Hoffnung gegeben. Wir werden jetzt natürlich alles mögliche
probieren, und halten euch auf dem Laufenden.
Alles Gute und viel Spaß mit eueren Vierbeinern.

KsCaro · 31. Juli 2002

Original erstellt von Baaneez:
Das er die Hündin nicht kastrieren mußte, sondern dass sie Tabletten bekam stattdessen. Ich meine das wäre in Berlin gewesen.

Die Tabletten verschieben die Läufigkeit nur für 6 Wochen, nach dieser Zeit muß gespritzt werden. Das muß sehr regelmäßig gemacht werden sonst ist es sehr riskant was das Risiko einer Pyometra oder Gesäugetumoren betrifft.

Die Tabletten heißen für Interessierte "Perlutex" und das Mittel zum spritzen heißt bei uns "Depot-Alpha-Corte", gibt aber natürlich auch andere!

[Nachtrag] Für den Rüden gibt es auch die Möglichkeit einer "chemischen" Kastration, bei uns wird "Tardastrex" gespritzt, es gilt das gleiche wie bei der Hündin, es muß regelmäßig gemacht werden, sonst kann es zu Hodentumoren führen[/Nachtrag]

<small>[ 31. Juli 2002, 18:36: Beitrag editiert von: KsCaro ]</small>

Margrit · 31. Juli 2002

Konstante Unterdrückung der Laüfigkeit bei Hündinnen per Spritze und auch die neuerdings mögliche chemische Variante für Rüden führt in den meisten Fällen langfristig betrieben zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen beim Hund..
Dahingehend den rechtlichen Weg beschreiten: gegen eine Anordnung von der zuständigen Behörde Widerspruch einlegen, evtl. einstweilige Anordnung beantragen.Nach Ablehnung des Widerspruchs (2 Instanzen)den Klageweg beschreiten.Ist definitiv aussichtsreich.
Solltest Du allerdings aus persönlichen Gründen auch überlegen Deinen Hund unfruchtbar machen zu lassen, weil er dann angeblich leichter zu handeln ist - dann tu es einfach.
Gruß
Margrit

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