Kastration bei massiver Scheinträtigkeit/Kastrationspflicht bei Assistenzhunden

  • 29. März 2024
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Zwei Sachen sind mir im Laufe des Tages noch eingefallen. Zum einen, was ich bei der Vielzahl von Hunden, die ich vor und nach der Kastration erlebt habe, nämlich dass bestimmte Rüden nach der Kastration eindeutig für Hündinnen gehalten wurden und zwar für sehr verführerisch riechende, die dann entsprechend belästigt wurden.
Zum anderen, dass das Auftreten von bestimmten Tumoren, die bei bestimmten Rassen nach der Kastration vermehrt auftreten sollten. Aufgefallen ist es mir eine Häufung nur bei Rottweilern. Es soll aber auch bei Golden Retrievern und Vizslas der Fall sein.

Insgesamt ist es halt so, dass wir, so gut wie Hund und Mensch sich auch verstehen mögen, wie der Hund sich wirklich fühlt wissen wir nicht.
Nicht, ob es ihm nach einer Kastration rundum besser geht, nicht, ob er eher leichter gestresst ist und bei Hündinnen auch nicht, ob sie unter normaler Scheinschwangerschaft leiden.
Deshalb ist eine Entscheidung eben wirklich schwer und will rundum gut überlegt sein.

(Manchmal kann ein zunächst gesetzten Chip Entscheidungshilfe sein.)

Aber wir, die wir von eigenen Erfahrungen berichten, kennen doch unsere Hunde gut. Und ich denke, da kann man schon beurteilen, ob eine kastrierte Hündin stets einen entspannten, zufriedenen Eindruck macht, oder ob eine intakte Hündin durch häufige Scheinträchtigkeit, oder auch insgesamt während der Läufigkeit eher gestresst wirkt.

Was das vermehrte Auftreten von Tumoren nach Kastrationen angeht - andersrum kann es allerdings auch laufen. Mein einziger bis zuletzt intakter Hund, hatte im Alter massive Prostataprobleme - die er so nicht gehabt hätte, wenn er kastriert gewesen wäre.
"Irgendwas is wohl immer". So oder so. ;)

Ich denke halt immer an das Elend, das meine arme Bavra durchleiden musste, die so jung an Gesäugetumoren starb (die ja laut Studien nach zeitiger Kastration kaum noch vorkommen)...

Klar sollte man immer überlegen und abwägen, aber in dem eingangs hier geschilderten Fall würde ich es machen lassen, wenn es meine Hündin wäre, denke ich.
 
Das Ding ist halt, es erkranken überhaupt nur 1,8 % aller Hündinnen an Gesäugetumoren und davon sind nochmal 50% gutartig.
Vielleicht bin ich da besonders sensibilisiert, weil ich es in fiesester, bösartigster Form miterlebt hab. Und seitdem war ich halt allein deshalb schon immer froh, daß meine Hündinnen kastriert waren.
 
Emotional verständlich. Andererseits denke ich man sollte versuchen die Objektivität zu wahren, wenn es wie in der Medizin valide Daten gibt.
Letztendlich kann man seine Entscheidungen ja immernoch treffen wie man möchte, wenn man die Fakten kennt.
 
Soweit ich weiß gibt es den positiven Effekt "weniger Gesäugetumore" aber auch nur bei Frühkastration. Wenn nach der ersten oder zweiten Läufigkeit kastriert wird, gibt es keinen statistischen Unterschied mehr, zumindest bin ich ziemlich sicher, das so in einer Studie gelesen zu haben - bin aber gerade ehrlich gesagt zu faul das zu recherchieren.
 
Pucci scheint für ein paar Rüden auch gut zu riechen, aber das sind Ausnahmen. Die meisten sind neutral. Dafür kommt ihm vielleicht andererseits bei anderen Rüden zugute, dass er nicht nach Rüde riecht und deshalb in Ruhe gelassen wird, weiß man's?
 
Soweit ich weiß gibt es den positiven Effekt "weniger Gesäugetumore" aber auch nur bei Frühkastration. Wenn nach der ersten oder zweiten Läufigkeit kastriert wird, gibt es keinen statistischen Unterschied mehr, zumindest bin ich ziemlich sicher, das so in einer Studie gelesen zu haben - bin aber gerade ehrlich gesagt zu faul das zu recherchieren.
Gilt erst für " nach der 2. Läufigkeit". Darum hab ich Chili nach der 1. Kastrieren lassen. Aufgrund der Geschichte mit Belle. Und dennoch hatte ich gehadert, aber da ich persönlich keine Hündin (weder unserer Haushalt noch andere) kenne, die spürbare Nachteile hatte, hab ich mich für diesen Zeitpunkt und die Kastra entschieden
 
Ganz klar, dass fast jeden eigene Erfahrungen, die man mit seinem kranken Tier machen musste, einen sehr prägen. Man will es das nächste Mal einfach besser machen, weil es einem so leid tut. Das geht mir bei jedem Hund so. Gerade deshalb versuche ich zumindest mich auch objektiv an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren und da kommen ständig neue dazu, auch beim Thema Kastration. So ganz bis in die letzten Details weiß man immer noch nicht, wie alles zusammenhängt, was alles beeinflusst wird.
Und genau deshalb bin ich mir nicht immer sicher, ob ich wirklich in allen Situationen, vor allem wiederkehrenden, die keine Krankheit sind, wie bei der Scheinträchtigkeit, weiß, wie meine Hündin sich fühlt. Vllt spielen da auch meine Vorstellungen und Lebenserfahrung als Mensch mit hinein, der keine Scheinträchtigkeit kennt.

Bei meinen persönlichen Erfahrungen zum Thema spielt noch mit, dass ich mit Narkosen bei Hunden sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Rommel ist aus einer Narkose zur Diagnosetik in einer Tierklinik nicht mehr ganz raus gekommen und letzlich gestorben. Bei Tacco hat bei der Einleitung der Narkose, auch zur Diagnostik, sofort das Herz aufgehört zu schlagen und sie haben in der Tierklinik fast eine Stunde um sein Leben
gekämpft. (Jetzt, als ich ihn gehen lassen musste, hörte das Herz wieder sofort auf zu schlagen.)
Und ich hatte noch einen Fall, wo es gerade noch gut ging, obwohl meine Hunde insgesamt nur wenige Narkosen bekamen.
 
Wir hatten 2 nicht kastrierte Hündinnen, die im Alter beide Tumore am Gesäuge bekamen und auch operiert werden mussten, einmal gutartig, einmal bösartig. Die OP's waren nicht ohne und haben den schon älteren Hündinnen ziemlich zugesetzt. Bei einer Hündin kam ein Jahr nach der OP der Krebs wieder. Sie hat es dann nicht mehr geschafft.
Ich kannte auch eine unkastrierte Dobermannhündin, die mit 6 Jahren einen Tumor bekam, eine Gesäugeleiste musste entfernt werden und der Arzt konnte natürlich nicht ausschließen, dass es die andere Seite auch nirgendwann treffen würde.
Ich bin ja auch eher gegen Frühkastration und würde mir eine solche Entscheidung auch nicht leicht machen.
Mein erster Rüde wurde mit 2 1/2 Jahren kastriert und bekam mit 5 Jahren Milztumor. Ich habe keine Ahnung und keiner kann wissen, ob dieser Tumor ohne die Kastra nicht entstanden wäre.
Es gibt Statistiken zur Häufigkeit des Auftretens von Krebs bei kastrierten und unkastrierten Hunden. Aber ob es dann im Einzelfall so kommt, kann niemand wissen.
 
... beim Thema Kastration. So ganz bis in die letzten Details weiß man immer noch nicht, wie alles zusammenhängt, was alles beeinflusst wird.
Und genau deshalb bin ich mir nicht immer sicher, ob ich wirklich in allen Situationen, vor allem wiederkehrenden, die keine Krankheit sind, wie bei der Scheinträchtigkeit, weiß, wie meine Hündin sich fühlt.
Ein Gedankengang, den ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Du meinst wenn du die wissenschaftlich erforschten medizinischen Zusammenhänge kennst, weißt du besser, wie sich dein Hund in einer bestimmten Situation fühlt? Dein individueller Hund? Besser als du es durch Beobachten erfahren kannst?
Ein Gedanke, auf den ich noch nie gekommen bin. Für mich sind das zwei getrennte Schienen. Im eigenen Interesse will ich ein Stück weit verstehen, was medizinisch los ist, aber wie mein Hund sich fühlt, "erfrage" ich beim Hund.
 
In der Frage Scheinschwangerschaft, wo ich es beschrieben habe schon.
Das dabei gezeigte Verhalten sieht für mich als Mensch erstmal eher krankhaft aus und meine Hündin ggf oder auch wirklich leidend.
M.E. wird es wohl meist so sein, dass eigene Erfahrungen bei der Beurteilung mit einfließen, weil Empathie, Mitgefühl eine wesentliche Rolle spielen und beim Tier noch dazu kommt, dass man nicht nachfragen kann.
Selbst bei kranken Menschen, die einem nahe stehen, ist es doch so, dass man vieles, was man selbst durchgemacht hat, besser verstehen und nachfühlen kann.
Mir haben zwei etwas ältere Oberärzte in zwei verschiedenen Kinderkliniken z.B. erzählt, dass sie ernsthaft so krank waren, dass sie stationär im Krankenhaus lagen und dass sie seitdem die Situation des Patienten während der Visiten mit Chefarztgefolge ganz anders nachvollziehen können. Auf diesen Gedanken wären sie davor nie gekommen.

Weil ich meine Hündin nicht befragen kann hilft es mir persönlich schon zu wissen warum eine Scheinschwangerschaft nach der Läufigkeit ganz normal auftritt und was dabei in der Hündin vorgeht, warum sie sich jetzt gerade so verhält.

Wir hatten ja, wie schon geschrieben, in der gesamten Familie als Rassehunde nur nicht kastrierte Hündinnen. Wir waren jeweils auf die Scheinschwangerschaft vorbereitet, haben sofort reagiert und wir wären nie auf die Idee gekommen, dass man bei normalen Verläufen die Hündin aus so einem Grund eine so große OP durchmachen lässt.
 
Sooo normal ist die scheinschwangerschaft nicht, wenn du die hündin nicht einsperrt hättest wahrend der läufigkeit, hätte sie echte welpen, ohne wenn und aber.
Und die hormon- und laune schwankungen die es deswegen gibt, können sehr wohl belastend sein für die hündin. Aus meine perspektive.

wenn ich eine hündin habe die nur leicht scheinträchtig wird, ok. Das war bei isis der fall ( die wurde aber eine weile lang so gefährlich das buju in meinem schlafzimmer schlafen müsste) isis war intakt. Die hätte ich nicht kastriert.

und auch bei welcome, die haette ich wahrscheinlich auch nicht kastriert, wenn nicht die welpen lawine hier reingeschwappt wäre.
 
@matty
Genau, "normale Verläufe".
Nur gibt es ja auch Hündinnen, bei denen das alles andere als "normal" verläuft.
Eine Gassibekannte mit Border-Hündin, Kastration...never ever.
Hündin steigerte sich mit jeder Scheinträchrigkeit dermassen weiter rein, das sie nach drei Jahren dauerhaft drin war.
Da blieb ihr dann keine Wahl.
Und nein, ich hatte vorher schon das Gefühl, das die Maus sich alles andere als "wohl" dabei fühlt... :(
 
Sooo normal ist die scheinschwangerschaft nicht, wenn du die hündin nicht einsperrt hättest wahrend der läufigkeit, hätte sie echte welpen, ohne wenn und aber.
Richtig. Das ist von der Natur nicht wirklich so vorgesehen, dass eine Hündin ihr Leben lang nicht gedeckt wird.
 
Also die „Natur“ ist dann das Pro für Kastration? :D

Nein, normalerweise werden Hündinnen irgendwann tragend. Bei Hunden zumindest. Das ist richtig. Allerdings ist es auch normal, dass viele Würfe einfach sterben und somit nicht lange gesäugt werden.
 
Aber es gibt sie. Also, die Würfe.

Hormonell ist die Situation mit wiederkehrenden Schwangerschaften deutlich anders als ohne. Und das kann dazu führen, dass hormonell beeinflusstes Gewebe entartet und Krebs eher entsteht.

Das ist bei Menschen auch so, aber dafür gibt es zB Krebsvorsorge-Untersuchungen.
 
Die gibt es beim Hund ja auch, sollte man zumindest machen.

Ich bin kein Kastrationsgegner, aber ich glaube dass sich bei einer gesunden Hündin Vor- und Nachteile mindestens die Waage halten. Je nach persönlicher Meinung wird dann die entsprechende Seite stärker gewichtet.
Ich habe und werde wohl weiterhin, da ich damit gute Erfahrungen gemacht habe, Hündinnen nur bei medizinischer Indikation kastrieren.
 
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