Kampfhunde: Schüler-Meinungen

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Kampfhunde: Schüler-Meinungen

«Nicht die Hunde sollen leiden»

Erwachsene fordern ein Kampfhundegesetz. Doch was sagen Kinder zu einem Verbot von Kampfhunden? Thuner und Goldiwiler Prim*****üler lehnen ein Verbot ab, kritisieren aber die Hundehalter.

Urs Egli

Angriffe von gefährlichen Hunden auf Kinder haben die Bevölkerung in den letzten Monaten aufgewühlt. Vor allem Kinder wurden durch Bisse schwer verletzt oder gar getötet. Rufe nach einem Verbot oder wenigstens einem Gesetz für Kampfhunde wurden laut. Auch im Kanton Bern. Mit Motionen verlangten bernische Grossräte vom Regierungsrat den Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden sowie ein Kampfhundegesetz.
Nur, was sagen eigentlich die Hauptbetroffenen von Hundeattacken - die Kinder? Doch der Kinder Meinungen waren selbst in der breit geführten grossrätlichen Diskussion um ein allfälliges Kampfhundegesetz nie ein Thema.

Differenzierte Meinungen
Ganz im Gegensatz zum Prim*****ulkreis Thun I und Goldiwil. Über 80 Kinder haben die Orientierungsarbeiten im Fach Deutsch geschrieben. Die Fragestellung der schriftlichen Arbeit: Soll das (fiktive) Hundegesetz in der Stadt Thun verschärft und damit das Halten von Hunden auf dem ganzen Gemeindegebiet verboten werden? Sollen für Hunde Maulkörbe vorgeschrieben sowie die Hundesteuer auf das Dreifache erhöht werden?
Von einem Hundeverbot wollen sowohl die Thuner als auch die Goldiwiler Kinder der 6. Klasse indes nichts wissen. Eine Auswahl der besten Arbeiten:

«Gemein»
«Wenn das Halten von Hunden verboten wird, fände ich das schade, weil ich Hunde mag und weil sie auch den Menschen zum Schutz dienen. Wiederum sind die Ausnahmen gut gewählt. Dass von der Bewilligungspflicht Suchhunde, Blindenhunde und Schutzhunde ausgenommen werden, finde ich eine gute Entscheidung, denn Suchhunde brauchen die Retter in den Bergen, wenn Leute unter den Lawinen begraben sind oder wenn jemand vermisst wird, helfen sie der Polizei auf die richtige Spur. Aber dass Hunde, die eine Bewilligung erhalten, einen Maulkorb haben müssen, finde ich gemein. Hunde mögen das sicher nicht. Dass die Taxe der Hundesteuer verdreifacht wird, finde ich reinen Unsinn. Hundebesitzer können kein Vermögen zahlen!»
Christina Strycker, Thun

«Nicht verschärfen»
«Man sollte nicht so streng sein mit den Hunden. Nicht alle Hunde benehmen sich schlecht und beissen. Sehr oft sind es die Herrchen, die ihren Hund schlecht behandeln, zum Beispiel ihn treten, ihn schlagen und ihm zu wenig Futter geben, aber auch zum Teil den Hundekot nicht wegräumen. Unsere Nachbarn haben auch einen Hund, es ist ein Schäferhund. Sie behandeln ihn gut und er hat mich nur gebissen, weil ich ihn gereizt habe. Es liegt in der Natur dieser Tiere, sich bei Gefahr zu wehren. Natürlich gibt es auch streunende Hunde. Die könnte man allerdings in ein Tierheim aufnehmen. Das sind meine Gründe, warum man die Hundegesetze nicht verschärfen sollte.»
Tobias Den Otter, Goldiwil

«Ungerecht»
«Ich finde, dass es ungerecht ist, die Hunde einfach einzusperren. Man sollte die Kampfhunde weniger aggressiv dressieren und in einen wirklich grossen Zwinger stecken. Ausserdem müsste man die Hundebesitzer, die den Dreck ihrer Hunde nicht wegräumen, ein grosses Bussgeld zahlen lassen. Es sollten keine Hunde einen Maulkorb bekommen, und wenn ein Hundebesitzer seinen Hund nicht so gut erziehen kann, dass er (der Hund) gehorcht, so soll er gar keinen halten.»
Dorothee Joss, Thun

«Schlimm»
«Die Angriffe einiger Kampfhunde auf Menschen sind wirklich schlimm. Trotzdem finde ich es ungerecht, gleich jedem Hund, der bullig und gross ist, den Namen ‹Kampfhund› anzuhängen! Ob die Tiere aggressiv sind, kommt ganz auf die Haltung des Züchters und des Besitzers an. Natürlich sind Pitbulls und Staffordshire Terrier schneller reizbar, aber es gibt auch sehr liebe Tiere dieser Rassen. Ich finde, der Hund kann am wenigsten dafür, wie er ist. Das neue Gesetz, das es für Hunde geben soll, finde ich ein bisschen übertrieben. Wer zieht denn schon einem Yorkshire Terrier einen Maulkorb an und nennt ihn gefährlich!?»
Anna Winkelmann, Thun

«Gequält»
«Ich finde, man sollte Kampfhunde nicht verbieten. Natürlich ist es schlimm, wenn kleine, wehrlose Kinder von einem Rottweiler oder Pitbull angegriffen werden. Aber es liegt nicht an den Hunden, sondern an den Haltern, die ihr Tier grausam quälen und abrichten. Dann ist es kein Wunder, wenn die Hunde Kinder oder Erwachsene angreifen. Hundekot auf dem Trottoir finde ich eine Schweinerei. Jeder Hundehalter sollte, wenn sein Hund auf das Trottoir gesch . . . hat, den Kot zusammenwischen.»
Samuel Egli, Goldiwil

«Nützlich»
«Dass das Halten von Hunden im ganzen Gemeindegebiet verboten wird, ist meiner Meinung nach falsch. Für landwirtschaftliche Betriebe sind Hunde nützlich. Jeder Bürger sollte einen Hund besitzen dürfen, allerdings wäre es gut, jeden Hundehalter zu registrieren und jährlich/ halbjährlich zu kontrollieren. Nicht jeder Hund sollte einen Maulkorb tragen, nur Kampfhunde wie Pitbulls und andere. Die Hundesteuer kann erhöht werden, aber doch nicht auf das Dreifache! Ein Gesetz, das besagt, jeder Hund muss mit seinem Besitzer eine Hundeschule besuchen, wäre gut.»
Jennifer Fattorini, Thun

«Schiss»
«Ich habe schon viel über Kampfhunde gelesen und finde es sehr schlimm. Ich habe vor Boxer- und vor Schäferhunden und auch vor andern Rassen richtig Schiss. Wegen dem Hundekot machen sie eigentlich ein Theater. Die Hundebesitzer müssten ja den Kot auflesen und nicht einfach liegen lassen. Früher war das bei uns auf dem Weg auch so. In der vierten Klasse hatten wir einen Weg durch den Wald, und da war auch überall Kot am Boden. Aber nirgends hatte es Doggy Bags zum Aufsammeln. Ich finde, der Stadtrat müsste mehr Doggy Bags aufstellen. Das ist meine Meinung.»
Melinda Fend, Thun

«Schmusetier»
«Ich denke dazu: ‹Nicht die Hunde sollen leiden, sondern deren Halter!› Bei allen neuen Gesetzen leiden ja fast nur die Hunde, sie werden eingeschläfert oder bekommen einen lästigen Maulkorb. Ich habe in Thun einen guten Freund. Sie haben Zuhause einen Rottweiler, der schmust mit der ganzen Familie. Wenn der Halter seinen Kampfhund nett behandelt, kommt das Gleiche zurück und wenn der Halter sich nicht kümmert, wird der Hund klar aggressiv. Ich meine, wenn ein Mensch fast nichts zu essen bekommt, in einem kleinen Zwinger ist und fast nie raus darf, dann würde er auch aggressiv. Eine gute Regel wäre, dass Hunde, die schlecht gehalten werden, in einer netten Familie platziert würden.»
Franco Schmutz, Thun

Die besten Orientierungsarbeiten können unter abgerufen werden.
 
  • 28. März 2024
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