Jagdausflüge Jack Russell Terrier - was kann ich noch tun?

Terrierfan

Hallo liebes Forum,

ich hoffe hier auf neuen Input bezüglich des Jagdtriebs meines Jack Russell Terriers. Mogli ist mit 12 Wochen bei mir eingezogen und wird im Oktober 5 Jahre alt. Da alle meine Hunde Jagdtrieb haben und ich diesen noch nicht in einem zufriedenstellenden Maß im Griff habe sind alle Hunde dauerhaft an der 10 m Schleppleine. Die Leine halte ich in unübersichtlichem Gebiet (z.Zt. Maisfelder, Wald u.ä.) in der Hand und ansonsten lasse ich sie schleifen.

Mogli hat einen guten Grundgehorsam und geht mit mir wöchentlich zum Rally Obedience und alle 14 Tage zum Dummytraining. Ich achte beim Gassigehen auf die Einhaltung unserer Regeln. Diese lauten:

  • Wege werden nur zum Lösen verlassen

  • kein Stöbern im Gebüsch

  • Radius von 10 m soll eingehalten werden ansonsten erfolgt Rückruf oder „stop“

  • die Landschaft wird nicht nach Wild abgescannt, dann erfolgt ein „weiter“
Ich markere Aufmerksamkeit und Rückblicke meiner Hunde und sie erhalten 2/3 ihrer Tagesration unterwegs beim Gassigehen. Mogli bietet viel an, dass er unterwegs neben mir läuft.

Wir haben einen Aufmerksamkeits- und Rückrufpiff der auch gut funktioniert.

Ich werfe keine Bällchen und beim Dummytraining darf Mogli erst loslaufen wenn der Dummy liegt.

Wild (Hase/Reh) im Wildpark (auch Freigehege) und Stadthasen im Park sind kein Problem und es gibt kein Theater mit den angeleinten Hunden.

Beim Gassigehen dürfen meine Hunde (wenn sie meine Regeln einhalten;)) „Hund sein“ und ab und zu sucht Mogli den Dummy. Sonst haben wir nicht viel Programm unterwegs.

Aber… und nun kommt der Grund warum ich mich hier angemeldet habe: Es kommt ab und zu (ca. ein-/zweimal im Monat) vor, dass Mogli gefühlt von einer Sekunde auf die andere losläuft ohne dass ich Wild sehen kann oder sich sein Verhalten gegenüber dem normalen Schnüffeln ändert. Dann reagiert er nicht auf die Pfeife und kommt meiner Meinung nach erst wieder wenn er die Spur verloren hat. Er war hierbei max. 2 – 3 Minuten außer Sicht und hatte keinen Jagderfolg. Meine anderen Hunde würden dabei mitlaufen weil im Team jagt es sich ja viel besser.:sauer:

Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich diese „Ausflüge“ von Mogli verhindern kann außer dass ich die Schleppleine dauerhaft in der Hand halte?
 
  • 19. April 2024
  • #Anzeige
Hi Terrierfan ... hast du hier schon mal geguckt?
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Wann und wo darf der Hund denn auf welche Weise seinen Jagdtrieb ausleben/befriedigen? ;) Die Frage ist etwas provokant, aber ein JRT ist ein Jagdhund und egal wie man ihn erzieht, der Jagdtrieb ist angeboren und SOLL vorhanden sein. Keine Frage, der Hund darf draussen nicht unkontrolliert stöbern und/oder hetzen. Aber dann muss es einen Ersatz geben. Gibt es den?
Und...Du bestätigst häufig und hochwertig richtiges Verhalten, welche Reaktion gibt es auf Ungehorsam?
 
  • 19. April 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Mogli darf beim Dummytraining seinen Jagdtrieb ausleben. Dort darf er den Dummy entweder bei einer Freiverlorensuche in einem bestimmten Gebiet suchen oder er wird eingewiesen. Mantrailing habe ich auch mal mit ihm gemacht, das schien aber nicht so sein Ding zu sein. Wir zergeln ab und zu zusammen und er spielt mit meinen anderen Hunden.

Ich habe die Befürchtung mit einer Reizangel seinen Jagdtrieb noch mehr zu wecken.

Nach solchen Jagdausflügen halte ich die Schleppleine für eine Weile in der Hand bis ich das Gefühl habe, dass Mogli im Kopf wieder bei mir ist.
 
Welche Konsequenz gibt es denn, wenn er durchstartet?
 
  • 19. April 2024
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Nochmal ganz dumm nachgehakt: Gut für alle Beteiligten, dass er keinen Jagderfolg hat. Aber Erfolg hat er ja trotzdem mit seinem Verhalten, oder nicht?
(Deshalb vielleicht auch die wiederholte Frage nach der Konsequenz einer solchen Aktion.)
 
Ja, er hat Erfolg weil er der Spur folgt aber in dem Moment in dem er durchstartet kann ich ja nichts machen (weil er kein Sprühhalsband trägt). Wenn er wiederkommt verhalte ich mich neutral und er bleibt an der Leine.
 
Du kannst durchaus etwas machen wenn er durchstartet, was das sein könnte, hängt von dir und deinem Hund ab.

Du hast ja schon eine Idee genannt. Was spricht für dich dagegen?
 
Hallo liebes Forum,

ich hoffe hier auf neuen Input bezüglich des Jagdtriebs meines Jack Russell Terriers. Mogli ist mit 12 Wochen bei mir eingezogen und wird im Oktober 5 Jahre alt. Da alle meine Hunde Jagdtrieb haben und ich diesen noch nicht in einem zufriedenstellenden Maß im Griff habe sind alle Hunde dauerhaft an der 10 m Schleppleine. Die Leine halte ich in unübersichtlichem Gebiet (z.Zt. Maisfelder, Wald u.ä.) in der Hand und ansonsten lasse ich sie schleifen.

Mogli hat einen guten Grundgehorsam und geht mit mir wöchentlich zum Rally Obedience und alle 14 Tage zum Dummytraining. Ich achte beim Gassigehen auf die Einhaltung unserer Regeln. Diese lauten:

  • Wege werden nur zum Lösen verlassen

  • kein Stöbern im Gebüsch

  • Radius von 10 m soll eingehalten werden ansonsten erfolgt Rückruf oder „stop“

  • die Landschaft wird nicht nach Wild abgescannt, dann erfolgt ein „weiter“
Ich markere Aufmerksamkeit und Rückblicke meiner Hunde und sie erhalten 2/3 ihrer Tagesration unterwegs beim Gassigehen. Mogli bietet viel an, dass er unterwegs neben mir läuft.

Wir haben einen Aufmerksamkeits- und Rückrufpiff der auch gut funktioniert.

Ich werfe keine Bällchen und beim Dummytraining darf Mogli erst loslaufen wenn der Dummy liegt.

Wild (Hase/Reh) im Wildpark (auch Freigehege) und Stadthasen im Park sind kein Problem und es gibt kein Theater mit den angeleinten Hunden.

Beim Gassigehen dürfen meine Hunde (wenn sie meine Regeln einhalten;)) „Hund sein“ und ab und zu sucht Mogli den Dummy. Sonst haben wir nicht viel Programm unterwegs.

Aber… und nun kommt der Grund warum ich mich hier angemeldet habe: Es kommt ab und zu (ca. ein-/zweimal im Monat) vor, dass Mogli gefühlt von einer Sekunde auf die andere losläuft ohne dass ich Wild sehen kann oder sich sein Verhalten gegenüber dem normalen Schnüffeln ändert. Dann reagiert er nicht auf die Pfeife und kommt meiner Meinung nach erst wieder wenn er die Spur verloren hat. Er war hierbei max. 2 – 3 Minuten außer Sicht und hatte keinen Jagderfolg. Meine anderen Hunde würden dabei mitlaufen weil im Team jagt es sich ja viel besser.:sauer:

Habt ihr irgendwelche Ideen wie ich diese „Ausflüge“ von Mogli verhindern kann außer dass ich die Schleppleine dauerhaft in der Hand halte?

Derzeit bin ich mit 8 Russelln zwischen einem und acht Jahren offline unterwegs. Zwei davon tragen eine kurze zwei Meter Leine am Geschirr. Zum einen eine einjährige Junghündin, zum anderen eine knapp 4 jährige taube Hündin. Auf die kurze Leine kann ich schnell mal drauf treten um mir Aufmerksamkeit zu sichern und zum vorbei führen an Maisfeldern. Der Junghund ist noch nicht sattelfest und die taube Hündin verbal nicht zu erreichen. Handzeichen funktionieren logischerweise nicht, wenn sie in ein Maisfeld abdreht.

Im Grunde gehe ich so vor wie du, sobald meine Russell erwachsen sind. Die vier von dir genannten Punkte müssen meine Hunde auch beherzigen. Je nach Ausbildungsgrad/Alter ist ihr Radius allerdings etwas größer.
Es gibt bei unseren Läufen Leckerlies, aber nur in geringem Maße. In erster Linie bei Suchspielen und als Verstärker für gewünschtes Verhalten.
Selbst meine taube Hündin ist mittlerweile so weit, das sie nur noch selten ein Verhalten wie dein Mogli zeigt. Sie ist überhaupt der einzige meiner Hunde, der sich noch als erwachsener Hund je so verhalten hat.
Ich schreibe das ihrer Taubheit zu, denn es ist deutlich schwieriger ihr die Konsequenzen ihres unerwünschten Verhaltens klar zu machen, als es bei einem hörenden Hund wäre.

Junghunde bleiben, je nach Jagdinteresse, einige Monate an der Schleppleine, die ich auch als Verstärker für meinen Rückruf einsetze. Sprich, er macht einen Abflug, wenn er durchstarten will. In der Regel ist das aber nur bei sehr hartnäckigen Kandidaten nötig.
Junge Russell lernen schnell zum einen, das sie allein da stehen, wenn sie ihrem Jagdtrieb entgegen meinen Wünschen nachgeben, da die erwachsenen Hunde zuverlässig gehorchen.
Zum anderen das es für sie eine Bestrafung nach sich zieht.

Du hast Mogli mit 12 Wochen bekommen und er ist jetzt 5 Jahre alt. Deine genannten Punkte sind vernünftig, aber wenn du das alles wirklich durchsetzt, müßte Mogli mit 5 Jahren ausgebildet genug sein, so das du dich auf ihn verlassen kannst. Irgendwo hakt es.

Was mich etwas stutzig macht ist, das du relativ ereignislose Spaziergänge beschreibst. Langeweile führt zur Entwicklung von eigener Kreativität bei der Gestaltung der Spaziergänge. Russell sind sehr intelligente Hunde.
Gibt man ihnen zu viel Freiraum lassen sie sich etwas einfallen, was einem in den seltensten Fällen gefällt. Was liegt näher als ihrer Bestimmung zu folgen?
Zudem merken sie sich die kleinste Schwäche. Schreitet man nicht zügig ein, manifestieren sie ihr Verhalten.
Meine Hunde werden auf den Spaziergängen mit Spielen und Übungen beschäftigt. Suchen, auf Baumstämme klettern, alle in Reihe aufstellen u.s.w., u.s.w .
Wer zu tun hat, ist beschäftigt und abgelenkt.

Du schreibst, das deine anderen Hunde mit Mogli gemeinsam jagen würden. Sind die Hunde dauerhaft an der Schleppleine?
 
Was mich etwas stutzig macht ist, das du relativ ereignislose Spaziergänge beschreibst.

Ja, das dachte ich auch: Alles, was Hund Spaß macht, "darf" er nicht (natürlich durchaus berechtigt), er darf ja nichtmal vom Weg ab - aber "sonst passiert nicht viel". Außer Nebenherlaufen und dafür Leckerli abgreifen.

Und wenn Hund weg ist und wiederkommt, bleibt er erstmal an der Schlepp, aber groß was anderes als an der Schlepp darf er ja eigentlich auch ohne nicht (zumindest kommt es ein bisschen so rüber), und seinen Spaß hat er erstmal gehabt... :kp:
 
Ja, das dachte ich auch: Alles, was Hund Spaß macht, "darf" er nicht (natürlich durchaus berechtigt), er darf ja nichtmal vom Weg ab - aber "sonst passiert nicht viel". Außer Nebenherlaufen und dafür Leckerli abgreifen.

Und wenn Hund weg ist und wiederkommt, bleibt er erstmal an der Schlepp, aber groß was anderes als an der Schlepp darf er ja eigentlich auch ohne nicht (zumindest kommt es ein bisschen so rüber), und seinen Spaß hat er erstmal gehabt... :kp:

Es folgt auch anscheinend nichts weiter, als das an die Schlepp nehmen.

Ich kann meine Russell förmlich denken hören: He, Frauchen ist heute egal was wir machen. Schlimmstenfalls kommen wir an die Leine. Da können wir jetzt mal die S.. raus lassen. :D
 
Du kannst durchaus etwas machen wenn er durchstartet, was das sein könnte, hängt von dir und deinem Hund ab.

Du hast ja schon eine Idee genannt. Was spricht für dich dagegen?

Für mich spricht dagegen, dass ich nicht mit aversiven Mitteln arbeiten möchte.

Junghunde bleiben, je nach Jagdinteresse, einige Monate an der Schleppleine, die ich auch als Verstärker für meinen Rückruf einsetze. Sprich, er macht einen Abflug, wenn er durchstarten will. In der Regel ist das aber nur bei sehr hartnäckigen Kandidaten nötig.
Junge Russell lernen schnell zum einen, das sie allein da stehen, wenn sie ihrem Jagdtrieb entgegen meinen Wünschen nachgeben, da die erwachsenen Hunde zuverlässig gehorchen.
Zum anderen das es für sie eine Bestrafung nach sich zieht.

Du hast Mogli mit 12 Wochen bekommen und er ist jetzt 5 Jahre alt. Deine genannten Punkte sind vernünftig, aber wenn du das alles wirklich durchsetzt, müßte Mogli mit 5 Jahren ausgebildet genug sein, so das du dich auf ihn verlassen kannst. Irgendwo hakt es.

Was mich etwas stutzig macht ist, das du relativ ereignislose Spaziergänge beschreibst. Langeweile führt zur Entwicklung von eigener Kreativität bei der Gestaltung der Spaziergänge. Russell sind sehr intelligente Hunde.
Gibt man ihnen zu viel Freiraum lassen sie sich etwas einfallen, was einem in den seltensten Fällen gefällt. Was liegt näher als ihrer Bestimmung zu folgen?
Zudem merken sie sich die kleinste Schwäche. Schreitet man nicht zügig ein, manifestieren sie ihr Verhalten.
Meine Hunde werden auf den Spaziergängen mit Spielen und Übungen beschäftigt. Suchen, auf Baumstämme klettern, alle in Reihe aufstellen u.s.w., u.s.w .
Wer zu tun hat, ist beschäftigt und abgelenkt.

Du schreibst, das deine anderen Hunde mit Mogli gemeinsam jagen würden. Sind die Hunde dauerhaft an der Schleppleine?

Wie lang ist deine Schleppleine? Meine Leine ist 10 m lang, ich bin nicht immer schnell genug um draufzutreten. Du schreibst der Hund macht "einen Abflug", du trittst also auf die Leine bzw. hälst sie fest und der Hund bekommt einen spürbaren Leinenruck?

Und sonst ist für deine Hunde Dauerbeschäftigung angesagt? Das wäre natürlich eine Möglichkeit und zum flitzen lassen habe ich einen großen Garten.

Wie machst du das bei gemeinsamen Gassirunden mit anderen Hundehaltern oder liegt das bei acht Hunden nicht mehr drin? Ich gehe ab und zu bei Kleinhunderunden mit und da dürfen meine Hunde dann auch mal mit den anderen Hunden laufen.

Ja, meine Hunde sind dauerhaft an der Schleppleine.

Weiterhin gehst du also weiter wenn einer deiner Hunde zum jagen durchgestartet ist und der Hund kann zusehen wie er sein Menschen-/Hunderudel wiederfindet? Das beeindruckt deine Hunde so stark, dass sie dann nicht mehr jagen gehen?
Ich verstecke mich unterwegs ab und zu oder gehe einen anderen Weg als sonst. Dann laufen mir meine Hunde hinterher bzw. suchen mich.

Wie sieht eine Bestrafung nach dem Jagen bei dir aus?

Den derzeitigen Ausbildungsstand hat Moli schon länger und ich habe mich damit "abgefunden" und dieses Forum, und speziell du als JRT-Halterin wurde mir von einer Userin in einem anderen Hundeforum empfohlen.
 
Für mich spricht dagegen, dass ich nicht mit aversiven Mitteln arbeiten möchte.

Ich weiß, das möchtest du jetzt bestimmt nicht hören - und du musst mir auch nicht zustimmen, das annehmen oder auch nur länger drüber nachdenken.

Aber wenn du bei einem Jagdhund, der "jagen" geht, nicht mit aversiven Mittel arbeiten möchtest, und es für dich offenbar schon (zu) aversiv ist, ihn irgendwie am ansatzlosen Durchstarten zu hindern, kannst du meiner Meinung nach nicht viel anderes machen (als ihn dauerhaft an der Leine zu lassen).

Du kannst versuchen, ihn dauerhaft zu bespaßen, sodass er gar nicht erst auf Ideen kommt. - Du hast aber ja auch noch andere Hunde, und die wollen ja vielleicht auch nochmal was von dir haben... - Ich kenne an Russeln nur Cornelias Hunde näher, aber meine Einschätzung ist: Einen Russel vom Kopf her draußen so zu beschäftigen, dass er nicht auf Ideen kommt, ohne eine Horde anderer Russel dabei, ist ein Vollzeitjob.

Naja, vielleicht ist es auch nicht ganz so extrem, und ich sehe die Dinge zu schwarz.

Aber davon ab bleibt dir wirklich nicht viel - und ich schätze, es wird verdammt schwer, dich "attraktiver als jeden Jagdausflug" zu machen, sodass der Hund für ein paar Spässken mit dir jegliche selbstgestarteten Ausflüge unterlässt. Nicht deinetwegen, sondern weil für einen Russel diese Ausflüge noch x mal attraktiver sind als für andere Hunde, weil sie, wenn ich es richtig verstehe, zum angezüchteten Arbeitsverhalten gehören.

Wenn du dich nicht sozusagen künstlich attraktiver machst, indem du die Jagdausflüge für den Hund unattraktiver gestaltest, könnte es schwierig werden.

Im Moment hat er die Wahl zwischen: "Amüsier ich mich jetzt, oder bleibe ich bei der netten Routine mit der Chefin? - Okay... ich hab die Wahl zwischen "Nettem Routinespaziergang mit Chefin" oder "Auf dem Tisch Tanzen und dann nettem Routinespaziergang mit Chefin (etwas gedämpft, aber immer noch nett.)"

Der Hund hat derzeit objektiv betrachtet keinen Grund, sich nicht eine kleine Auszeit zu nehmen. Weil: Nett ist es eigentlich bei euch immer. ;) - Für "nett mit Sternchen und Sahnehäubchen" sorgt er dann selbst. :hallo:
 
Wenn dein Hund jagen geht, ist es danach doch eigentlich genau wie vorher. Er ist an der Schleppe und soll sich nicht weiter als 10 Meter entfernen. Wenn ich das richtig lese nimmst du ihn nicht kurz bei Fuß und es geht im Stechschritt ab nach Hause, sondern er ist einfach nur an der Schleppe. Genau wie vorher.
Aus Hundesicht ist das keinerlei Konsequenz. Er ist vorher an der 10 Meter Schleppe, geht jagen und ist dann hinterher an der 10 Meter Schleppe. Wäre ich ein Hund, würde ich dann auch jagen gehen.
Zudem hatte er bereits ausreichend Erfolgserlebnisse, da selbst beim hetzen/jagen/fährten nachgehen bereits Glückshormone ausgeschüttet werden und der Hund sich quasi selbst belohnt. Und das ist schon mehrfach vorgekommen. Das Prinzip der Schleppleine jeden Jagderfolg zu verhindern, greift damit ja schon nicht mehr.

Ich weiß dass die meisten Ant-Jagd-Trainingsmethoden nach genau solche Prinzipien vorgehen wie: Schleppleine, Rückruf festigen, Dummyarbeit, Clicker, Leckerlis, den Weg nicht verlassen, Grundgehorsam. Und bei vielen Hunden funktioniert es. Ich habe selbst 1,5 Jahre lang so trainiert wie du und mich irgendwann damit abgefunden, dass zumindest ich damit nicht bei jedem Hund das erreiche, was ich mir wünsche.

Und dann steht man an einem Weggabelung. Entweder macht man so weiter wie bisher und akzeptiert, dass der Hund ggf. den Rest seines Lebens an der Leine bleibt oder gelegentlich wegläuft. Oder man wagt einen Schritt in eine andere Richtng und probiert neue Methoden aus. Diese musst du jedoch mit deinem Gewissen vereinbaren können, das ist klar. Andernfalls kannst sie auch gar nicht überzeugend anwenden. Ich musste dafür beispielsweise am allermeisten an mir selbst arbeiten. Bis ich mich meinem durchstartendem Hund mal wirklich mittels Körperblock in den Weg stellen konnte - ohne Wenn und Aber, ohne Ausrede für ihr Verhalten, ohne Zögern, ohne Angst, ohne Unsicherheit - musste ich derart viel an mir selbst arbeiten. (Man bekommt halt den Hund den man braucht, nicht den den man gerne hätte :D).
Aversiv bedeutet nicht dem Hund weh zu tun, ihn gar zu schlagen oder ihm regelrecht zu schaden. Es bedeutet lediglich eine für den Hund unangenehme Konsequenz auf sein Verhalten. Das ist tatsächlich auch schon eine Leine (den Hund anleinen, wenn er zurück kommt). Nur bringt das a) nicht immer etwas/ist schwierig umzusetzen/viele verpassen richtige Handhabung & Timing und b) bringt es natürlich gar nichts, wenn er vorher wie nacher an einer 10 Meter Schleppe ist.

Was genau tust du denn, wenn er durchstartet und du die Leine greifen könntest? Oder wenn er hinter dir durchstartet und an dir vorbei muss?
Ich persönlich war dann lange Zeit einfach nur unsicher, habe den Rückrufbefehl gerufen und mehr nicht.
Stellst du dich ihm in den Weg, auch wenn absehbar ist, dass er gegen dein Bein kracht? Trittst du auf die Schleppe, auch wenn absehbar ist, dass er sich dadurch erschreckt oder abrupt stoppt (natürlich niemals machen wenn eine Verletzungsgefahr für den Hund besteht)? Viele Menschen die strikt gegen aversive Methoden sind, machen selbst soetwas nicht. Und glaub mir, ein Russell weiß das. ;)
 
Was mir sonst noch einfallen würde: gibt es bei euch eine Hundeschule die Erfahrungen mit Jagdhunden hat? Ggf. einen Jagdhundeausbilder, irgendwen Fachkundiges vom Hegering bzw. der Kreisjägerschaft der Kurse auch für Nichtjäger anbietet? Das könnte vielleicht noch neue Ideen bringen und neue Herangehensweisen die dir eher liegen.
 
Dann lieber mal richtig einen auf den S.ack gehauen als lebenslänglich stumpf an der Leine laufen, sorry..

Naja ... da brauch man nicht auf den Sack hauen, es reicht ein gut sitzendes Abbruchsignal, damit der Hund gestoppt wird. So handhabe ich das auch.
 
Was ich noch anmerken wollte. Eine Schleppleine sollte meines Wissens nach gerade bei kleinen Hunden, am Geschirr befestigt sein und nicht am Halsband oder gar Halti.

Vielleicht machst du es schon so, wollte es nur zur Sicherheit gesagt haben.
Habe nähmlich auch schon so Kombinationen wie Flexileine am Halti gesehen. :wand:
 
Naja ... da brauch man nicht auf den Sack hauen, es reicht ein gut sitzendes Abbruchsignal, damit der Hund gestoppt wird. So handhabe ich das auch.
So meinte ich das ja auch...sich durchsetzen und nicht schlagen auch wenn es sich so las ;) Schläge helfen eh nicht, zerstören nur Vertrauen...die TE sprach sich ja schon gg den Leinenruck aus der entsteht wenn der Hund an der Schlepp durchstartet. Wobei es dazu idealerweise es gar nicht erst kommt.
 
Der Leinenruck beim durchstarten war zumindest meinem Hund herzlichst egal. Das war noch, als ich noch nicht wusste, dass man besser stoppt bevor er überhaupt durchstartet.

Ist ab einer gewissen Hundegröße auch für den Menschen nicht angenehm bis gefährlich wenn er in die Leine kracht, je nach dem wie viel Kraft man selbst hat.
 
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